Was kann passieren ?

  • Hallo,

    aus einer Diskussion in ein anderes Forum:

    Womo ist an 230 V des EBL angeschlossen und zugleich wird der Motor angelassen ? Wurde mehrmals von Schäden am EBL berichtet.

    Es ist mir schon 2x mal passiert aber ohne Folgen... ( EBL Schaudt 100 A )

    gruss,

    gary

  • kann nur bezüglich meines (Ex-) Caliera berichten: in der Situation versucht das Caliera den Anlasserstrom zu liefern und wegen fehlender Strombegrenzung des Laders schlagen bei diesem die Leistungstransistoren durch. Hatte ich insgesamt 3 Mal, dann ist das Dingen 'rausgeflogen aus dem Womo.

    Gruß Sven

  • Hallo
    Ich habe vor kurzem aus versehen auch mal mit kabel gestartet.bis jetzt geht noch alles.Ich hoffe das bleibt auch so.schaudt ebl 99

  • Hier die Antwort der Fa. Schaudt:

    Sehr geehrter Herr Görlich,

    hier sind keine Schäden zu befürchten.
    Wenn man am 230V Netz hängt und gleichzeitig den
    Motor startet so werden beide Batterien über das Batterietrennrelais
    parallel geschaltet und dann von der Lima und dem EBL gleichzeitig geladen.
    Hier könnte nur in ganz seltenen Ausnahmefällen (Wohnraumbatterie sehr leer)
    der Ladestrom zur Wohnraumbatterie über 50A steigen und die 50A Sicherung an
    der Wohnraumbatterie auslösen. Diese müsste in diesem Fall nur erneuert werden.
    Dass diese Sicherung auslöst ist aber wirklich sehr selten!

    Das Ladegerät selber sowie die Ladung für die Starterbatterie sind mit Dioden
    gegen Rückströme in den EBL gesichert. Das Batterietrennrelais ist ebenfalls
    für deutlich mehr als 50A (Sicherungswert) ausgelegt. Daher kann es zu keinen Schaden
    an dem EBL kommen.

    Ich hoffe dies beantwortet alle Fragen der Nutzer zu diesem Thema.
    Sollten Sie noch weitere Fragen haben stehen wir gerne wieder zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen,
    With best regards,

    i. A. Moritz van Kampen

  • Hallo,

    das nenn ich eine superkompetente Antwort, mit kurzen Sätzen gut verständlich erklärt!
    Es ist mir nämlich auch schon passiert, habe mir aber noch nie Gedanken darüber gemacht.
    Vielen Dank.

    Gruß
    Günter

  • Ja, sehr kompetent und schnell.
    Hier noch ein Nachtrag (da wirklich intensiv nachgedacht und gehandelt wird - meine eigene Erfahrung seit Jahren):

    Sehr geehrter Herr Görlich,

    gerade habe ich den Thread im Forum nachgelesen und daher
    noch eine Ergänzung zu dieser Frage.

    Eigentlich wird bei allen Fahrzeugen zum schalten des Trennrelais das
    D+ verwendet. Dieses Signal kommt erst dann von der Lima wenn der Motor
    wirklich läuft. Daher kommt der hohe Anlasserstrom nicht mit dem System
    im Wohnraum in Kontakt.
    Wenn dies trotzdem passieren würde, so würde je nach EBL der maximale Ladestrom
    aus dem EBL fließen und der restliche Strom aus der Wohnraumbatterie.
    Das EBL nimmt auch in diesem Fall keinen Schaden.
    Da aber der Anlasserstrom sehr hoch ist, würde wahrscheinlich die 50A Sicherung
    an der Starterbatterie auslösen. Aber wie bereits geschrieben tritt dieser Fall
    bei einer richtigen Verkabelung nicht auf.

    Ich wünsche Ihnen und Ihren Nutzern einen schönen Tag und ein schönes Wochenende.

    Sollten Sie noch weitere Fragen haben stehen wir gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen,
    With best regards,

    i. A. Moritz van Kampen

  • Leider wird das aber in meinem alten Caliera anders gemacht. Korrekt ist, dass bei Anliegen von D+ das Trennrelais eingeschaltet wird und bei Abfallen von D+ getrennt wird. Aber, beim Laden aus 230 Volt (Landstrom) wird das Trennrelais durch eine Spannungs-Detektorschaltung eingeschaltet, wenn die Wohnraumbatterie eine Ladespannung von 13,2 Volt überschritten hat. Dies geschieht ohne (!) Einwirkung von dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von D+. Diese Spannungsdetektorschaltung hat eine recht große Hysterese, es wird erst bei Unterschreiten von 11,2 Volt wieder abgeschaltet. Aufgrund der Schaltung (RC-Glieder auf Komperatoren) ist das zudem auch mit einer recht großen zeitlichen Verzögerung der Fall. So dauert das Öffnen des Trennrelais nach Spannungsabfall unter 11,2 Volt bis zu 70 Sekunden.

    Beim Anlassen des Motors bricht die Spannung auf ca 10 Volt zusammen (Ducato 290, 2,5 l Diesel Sauger) und der Strom aus dem Lader steigt bis auf ca 20 Ampere an (nach Strommesszangen-Messung auf einen Schreiber). Ab diesem Wert ungefähr schlägt mindestens ein Leistungs-Triac (weiß den Typ nicht mehr genau, muss ich 'raussuchen) der Brücke durch, bei der nächsten Halbwelle dann naturgemäß der andere. Die Schaltung ist so minimalistisch ausgeführt, dass sogar sämtlich sinvolle Freilaufdioden fehlen. Da die Ansteuerung mit simplen Klein-Transistoren erfolgt (BC 327), kann es sogar vorkommen, dass diese schon im Regelbetrieb aufgrund der (gemessenen!) Schalttransienten der LEistungs-Triac beschädigt werden können. Das Risiko kann aber durch Zufügen der Freilaufdioden minimiert werden. Das hat übrigens den netten Nebeneffekt, dass dann, wenn der Lader durchschlägt, nur die Leistungs-Triac ausgetauscht werden müssen. Beim ersten Mal ohne Dioden hat sich der Schaden bis zu den signalerzeugenden Komparatoren 'durchgefressen'.

    Ach ja, noch ein Nachtrag, Knaus hat beim Bau des Heku 530 aus irgendwelchen Gründen auf eine Absicherung der Verbindung zwischen Wohnraum- und Motroraum-Batterie verzichtet. Wäre dort eine Sicherung mit 10 Ampere (maximaler Ladestrom des Caliera) verbaut gewesen, dann hätte diese ausgelöst. Und, natürlich ist diese Sicherung längst nachgerüsten - sogar zwei Mal, einmal vorne an der Starterbatterie, einmal hinten an der Wohnraumbatterie...

    Gruß Sven

  • Timeout, hier die Fortsetzung:

    Jetzt wird das Trennrelais zwangsgetrennt, wenn die Zündung eingeschaltet ist und kein D+ vorhanden ist. Da meine Starterbatterie über einen separaten Laderausgang geladen wird, ist es auch nicht notwendig, das Trennrelais während der Ladung aus Landstrom zu schließen. Damit wird das Trennrelais nur dann geschlossen, wenn der Motor läuft und die Lima lädt, ansonsten ist es immer offen. Übrigens ausgeführt ist das mit einer simplen Relais-Komparator-Schaltung - also wenig störanfällig.....

    Gruß Sven

  • ich wäre trotzdem vorsichtig. Nicht überall ist ein Schaudt verbaut. Meins ist ein CBE 560....wie iss es da wohl? Denke kaum das ich von da (Italien) Antwort bekomme.
    Auf jeden Fall war die Mail an Schaudt toll. Endlich Fakten und nix drum rum....lol

    Arto 1963

  • Hallo Jungs,

    der gute Mann M. van Kampen hat das auch richtig beschrieben, " bei einer richtigen Verkabelung " wenn ich ein Bauteil montiere und es nicht vor Überlastung schütz z.B. durch Sicherungen dann ist die Installation fehlerhaft. Allerdings sollte jeder Hersteller seine Geräte so auslegen das es nicht zu einer Zerstörung kommen kann. Wie z.B. absichern durch eine interne Sicherung. Und dann besteht auch noch die Frage für was ist das Bauteil ausgelegt und was soll es jetzt machen, wenn da die Funktionen differieren kann das auch zu Schäden führen.

    Gruß Jörg

  • Hallo,

    ganz habe ich Sven's techn Ausführungen nicht mehr verstanden, aber ich kann berichten, dass ich mit der Anlage von Calira ebenso meine Probleme gehabt habe. Mehrfach eingeschickt, irgendwann total rausgeworfen und eigene Anlage entworfen und mit Waeco-Ladegerät eingebaut. Ab da keine Probleme mehr, ausgenommen mit dem Sicherheitsabschalter gegen zu starkes Entladen der Versorgungsbatterie (10,5 V sind bereits zu niedrig). Kaemo-Abschalter einstellbar und mit Zwischenrelais versehen, eingebaut.

    Kann jetzt auch den Motor starten, wenn Batterie ansonsten über Ladegerät aufgeladen wird. Bislang keine Probleme.

    Gruß Reisefreund :gn8