Spureinstellung

  • Hallo:

    Was nutzt eine hochwertige Achsgeometrie und ein ganz moderne Messbühne wenn nach 3 maligem Vermessen nach jedem rangieren das Lenkrad in einer anderen Stellung beim geradeausfahren steht. und das an einem Neufahrzeug??

    Da kam keiner auf die Idee mal zu schauen warum sich das so ist; immer wieder wurde von einem Messfehler gesprochen!!!

    Irgenwann bin ich mal selbst unters neue Womo gekrochen u zu schauen was beim Drehen am Lenkrad, durch meine bessere Hälfte, dort unten immer Glock macht:

    Und siehe da das ganze Lenkgetriebe verschob sich bei Belastung, weil so ein Süditaliener in Sevel es nicht richtig endfest angeschraubt hatte!!

    Sowas kann die keine noch so moderne Messbühne anzeigen

    So long KH

    .

  • @Manfred

    Zitat

    Wer misst dann mit zwei Balken und zwei Schnüren den Sturz. Nachlauf, Spurdifferenzwinkel und den Lenkrollradius?

    Natürlich ist dies nicht so wichtig für einfach gestrickte Mechaniker.

    Für den Besitzer von teuren Womo`s eher schon.

    Der will im Notfall (Notbremsung) auf der Straße bleiben und sein Lenkvermögen nicht einbüßen.

    Du musst schon bei der Sache bleiben und hier nicht die Dinge verdrehen. Ich schreibe ausdrücklich "bei alten Fahrzeugen". Diese Fahrzeuge fahren in der Regel nur 80-100 km/h. Weiterhin haben sie eine sehr einfache Fahrwerksgeometrie. An der Hinteren Starachse kannst du nichts einstellen. Auch bei der Vorderachse sind die Einstellmöglichkeiten sehr begrenzt. Auch bei deinen "teuren Wohnmobilen" sind sehr einfache Fahrwerke verbaut. Anders sieht es bei modernen PKWs aus, Multilenkerachse vorne und hinten .... Geschwindigkeiten weit über 200 km/h ......

    Aber mal ehrlich, ich glaube wenn sich hier jemand mit Sachverstand in das Thema Spureinstellen einarbeitet und dann an sein Fahrzeug geht, wird das Ergebnis vergleichbar oder besser als in der Werkstatt. Da schaut man dann ob die Spurstangen spielfrei sind, da schaut man wie die Gummis in den Quer- / Längslenkern ist etc ....

    Dabei will ich die Fähigkeiten von Mechanikern in Werkstätten nicht absprechen, nur die haben oft sehr scharfe Zeitvorgaben und kennen sich selten mit den alten Brocken nicht aus.

    Ich glaube Jerome weiss da was er tut.

    Grüße Rainer

  • …manchmal weiß ich das auch nicht und muss mich dann rantasten…

    Aber wenn man aus einem mechanisch-technischen Beruf kommt, sich mit Statik und Geometrie auseinander setzt, dann kann man sich einige Sachen herleiten.

    Wie schon geschrieben, habe ich bei meinem Trafic2 den Dreieckslenker tauschen müssen und habe dort auch die Spur selbst eingestellt. Nach Fahrverhalten, Abrieb und Temperatur an der Laufoberfläche. Das fühlt man schon, welcher Bereich der Lauffläche wärmer ist. Sturz läßt sich da nicht einstellen und steht in Verbindung mit der Spur.

    Trotzdem habe ich das nochmal in der Werkstatt kontrollieren lassen, war aber mit meiner Einstellung fast im Punkt genau.

    Hier nun hat das Womo ein gutes Fahrverhalten, aber auf der Fläche des Rades auf der Fahrerseite starken Abrieb, das Profil sieht -Aufgebürstet - aus. Als Laie fällt einem sowas gar nicht auf. Er hat Höchstgeschwindigkeit von gut 116 Km/h, aber auch einen sehr hohen Verbrauch. Bisher habe das eher der Einspritzanlage, Ladtanreichung und Ladedruck zugeschoben.

    Ich habe aber an anderer Stelle gelesen, dass schon eine falsche Antriebswelle, oder eine falsch montierte Antriebswelle zu einem Mehrverbrauch von 25% geführt hat.

    Wenn man jetzt mal rechnet, was von den 95 PS auf die Antriebräder geht den Wohnzimmerschrank über die Straße zu treiben, die Räder dann auch noch gegeneinander arbeiten, dann sehe ich auch schon dahingehend eine wichtige Aufgabe. Bremsen ist ja nur ein, wenn auch sicherheitsrelevantes, Element des Ganzen.

    Was noch gut bei diesen „alten Brocken“ ist, dass nicht gleichbedeutend seitliche Bordsteinkontakt automatisch zum Achstrigronomie-Desaster führt.

    Man kann da natürlich ein tiefes Fachthema draus machen, wo dann am Ende rauskommt:

    Das können nur Werkstätten mit Spezialwerkzeug.

    OT

    Mit dem, was ich jetzt alles in DIY auch nach Tips in einem Jahr gemacht habe, da hätte ich schon ein neues Womo von der Stange kaufen können.

    Mir scheinen dort aber die Nachteile größer als die Vorteile…

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Und unterstützend möchte ich noch hinzufügen, dass zumindest bei den Sevels die Technik der Vorderachse vom Prinzip über alle Baureihen fast gleich geblieben ist. Im Grunde genommen kann man eh nur die Spur einstellen. Alle anderen Werte, wie Sturz, Nachlauf oder Spreizung verändern sich nur durch mechanische Beschädigungen oder ausgelutschte Lagerungen.

    Auch am X250er stelle ich die Spur mittels Alu-Richtlatten und Lasermeßgerät selbst ein. Das Fahrverhalten quittiert passende Werte direkt.

    Aber dazu gehört auch das Wissen, daß schleifende Bremsen oder defekte Domlager auch einen großen Einfluss auf das Lenkverhalten haben.

    Gruß Wolfgang

    Willst du, daß es perfekt wird? Dann mach es selbst

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  • Hallo;

    Nur sollte man beim Einstellen der Spur mittels einer Schnur oder besser mittels Kabel die Spurweiten der VA und HI auf den gleichen Wert bringen sonst kann man Fahrkarten messen...

    Und damit das Einstellen besser Funktioniert stell ich die Drehteller meiner alten Messbühne unter die Vorderräder

    So long KH

  • Naja, zumindest ab x250 sind die Spurweiten vorn und hinten unterschiedlich.

    Vorn 1810 mm und hinten 1790 mm.

    Bei den Vorgängern weiß ich es nicht.

    Gruß Wolfgang

    Willst du, daß es perfekt wird? Dann mach es selbst

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  • So, Ihr am Thema Mitwirkenden…

    So sollte es gehen.

    Einstellschablone wird mit den Klötzen auf den Felgenrand gezogen, Reifen bleibt frei.

    Ich habe 20mm Aluvierkant für den Messbereich genommen. Sollte die Nase vom 290er genauso vorbauen, wie jetzt bei dem Transporter, so kann ich noch immer mit 23,5mm überschiebend verlängern.

    Habe also das Einstellinstrument fertig. Die vorderen Bezugpunkte stimme ich dann am 290er ab.

    Danke für die rege Beteiligung und das Bainstorming !

    Gruß Jerome

  • So, auch am 290 zu kurz.

    Ich verlängere.

    Auf 50cm schon eine Differenz von 7mm… und es ist ja nur eine Parallelverschiebung der Radstellung nach vorne.

    Das wird morgen, wenn ich den Bremsleitungswechsel schaffe, noch richtig spannend 🧐

    Icke freu mir schon😊

  • So, gestern ja die Bremsen gemacht, jetzt am WE die Spur.

    Ich habe das jetzt nicht rauslesen können, aber ist die Spurweite von Vorder- und Hinterachse beim 290 gleich breit?

    Ich würde dann parallel nochmal eine Schnur anlegen wollen. Sonst muss ich entsprechend ausgleichen.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Hi Jerome,

    bei der Schnur ist es egal ob sie die gleiche Breite haben. Nimm 2 Stangen und mach dir Markierungen an die Stangen. Sagen wir mal 2,40 Meter Abstand. Dann eine Stange vorne hin legen die andere Hinten. Stange auf Böcke legen damit sie ungefähr auf Achshöhe sind. Jetzt Bänder von vorne nach hinten spannen, an den Markierungen fest machen. Dann den Abstand zu den Achsen vorne und hinten messen und ausrichten. Damit sind die Bänder parallel zum Fahrzeug, egal welche Spurweite vorliegt. Jetzt kannst du an den Rädern vorne messen. Ist die schnellste und einfachste Methode.

    Grüße Rainer

  • Hallo Rainer,

    ja, dass habe ich ja auch do verstanden.

    Für mich wäre das einfach interessant, wenn ich direkt auf meine Einstellkonstruktion mit der Schnur gehen kann.

    Wenn die Spurweite identisch ist, dann bräuchte ich nur das auf die Hinterräder nach außen aufbringen, was mein Gestell vorne jetzt aufträgt und kann die Schnur direkt befestigen.

    Guckst Du Skizze.

    Dafür brauche ich die Info.

    Maximale Kontrolle

    Gruß Jerome

  • rainer_owl

    Wenn ich mir die Skizze so ansehe, dann kann ich die Schnur sogar bis zum Ende des Aluvierkantes spannen...

    Je breiter der Querschnitt die Felge horizontal darüber wird, desto genauer die Einstellung.

    Da brauch ich dann gar nichts mehr messen.


    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Eine ziemlich präzise und schnelle Kontrollmessung mache ich auch mit dem Bezug zur Hinterachse. Ich benutze zwei Laserwasserwaagen und hänge sie mit exakt abgelängten Abstandsschrauben zum Felgenhorn auf Mitte der Vorderräder. Und zwar mit dem Laser nach hinten zeigend. Dort kann man mit dem Laserpunkt auf dem Zollstock genau den Abstand zur Hinterradfelge messen. Wenn beiderseits die Abstände exakt gleich sind, steht meine Spur bei Null. Der Spurmaß-Unterschied wird mit berücksichtigt. Wenn dann noch das Lenkrad gerade steht, passt das.

    Gruß Wolfgang

    Willst du, daß es perfekt wird? Dann mach es selbst

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  • Hallo Wolfgang

    Ohne zu messen , die Spurweite deiner Hinterachse am Kastenwagen ist 20mm geringer als an der Vorderachse.

    Das sogenannte Breispurfahrwerk gab es nur für Womos und dort meist gegen Aufpreis!!

    Also Hinten re + li pro Seite 10 mm Zugabe beim messen!!

    So long KH

  • Hallo; Wenn du eine alte Betriebsanleitung findest dort müßten diese Werte stehen.

    Ansonsten messen....

    Die vom 250er habe ich auch nur wegen der Spurprobleme nach dem Kauf!!

    So long KH

  • Für mich wäre das einfach interessant, wenn ich direkt auf meine Einstellkonstruktion mit der Schnur gehen kann.


    Wenn die Spurweite identisch ist, dann bräuchte ich nur das auf die Hinterräder nach außen aufbringen, was mein Gestell vorne jetzt aufträgt und kann die Schnur direkt befestigen.

    Mensch, mensch so ein gefudele und gehudele. Rauskommen tut am Ende nur Mist.

    Dem alten Spruch getreu, wer viel mist, mist viel Mist.

    Ich habe mit einem sogenannten Schnurgerüst 16 Lenkachsen von Schwerlastanhänger und bis zu

    8 Lenkachsen bei Automobilkräne vermessen und Achsweise eingestellt.

    Schnurgerüst:

    Fahrzeugmitte ermitteln, dann die Mitte um einen Wert X von der Fahrzeugmitte nach aussen verlegen (rechts und links gleich)

    ca. 50 cm über die Karosseriebreite hinaus und ca. 1,20 m - 1,50 m vorne und hinten über die Fahrzeuglänge hinaus.

    Dann eine Schnur (Maurerschnur) vorn und hinten über die Fahrzeuglänge hinaus in höhe der Achsmitten (VA + HA)

    spannen. Paralell zur Fahrzeugmitte.

    Nun kann ich an jeder Felge jeweils vorn und hinten, den Spurwert nehmen, die Achsparalellität VA zu HA messen.

    eine eventuellen Achsschrägstand prüfen usw.

    Massstab am Felgenhorn anlegen und wenn ich den Massstab von unten unter der Schnur, zum Felgenhorn führe,

    sehe ich die Werte. Schur lieft dann auf der Skala des Massstabes.

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • Moin Artus

    Wenn ich die Fahrzeugmitte ermittle, was mache ich dann…?

    Messen.

    Wenn ich sicher sein will, dass ich wirklich die Mitte habe, dann orientiere ich mich an den Naben.

    Bei der HA ist das ja recht einfach, bei der Vorderachse wird das schon etwas schwieriger, weil da zuviel dazwischen hängt und man auf Nabenhöhe nicht messen kann.

    Am Rad kann man sich ja nicht orientieren, da man das ja einstellen möchte.

    Und wenn ich lese, wie oft bei Dir das Wort -Messen- vorkommt, dann verstehe ich Deinen Leitsatz nicht.

    Tut mir leid.

    Wenn ich um die Spurweite meiner VA weiß, dann brauche ich kein messen mehr, sondern nur mich eine Schnur.

    Eine mögliche Differenz der Spurbreite gleiche ich dann mit 1/2 auf jeder Seite aus. Den Rest macht dann mein Gestell.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • So, es ist getan…

    Ich habe meine Schablonen auf die hinteren Felgen gespannt und dann den Abstand der Außenkanten der Schablone gemessen.

    Das gleiche habe ich dann vorne gemacht, den Abstand der Außenkanten der Schablone vor und hinter dem Rad in Nabenhöhe mit Maßband gemessen. Diese beiden Werte habe ich dann addiert und durch 2 geteilt. Damit habe ich dann die Spurweite der VA ermittelt.

    Ich habe eine Differenz von 58mm + zur HA. Diese habe ich dann durch 2 geteilt und den Abstand der Schablone zum Felgendeckel addiert, in diesem Fall 40 mm, also gesamt 69mm.

    Ein Distanzstück von 69mm habe ich dann hinten auf den Felgendeckel geklebt und dann eine Schnur bis Ende Alurohr meiner Schablone gezogen.

    Tja, dann habe ich eingestellt.

    Es empfiehlt sich immer wieder die Lenkradstellung zu kontrollieren und auch ein wenig zu schaukeln.

    Ich habe jetzt mein Rad quasi auf einen Querschnitt von von 1600 mm gebracht…

    Ich denke, viel genauerer es kaum werden.

    Bin gespannt wie ein 🏹

    Gruß und danke an alle Beteiligten.

    Jerome

  • … Ergebnis…

    Der absolute Hammer! So ist der noch nie gerollt.

    Totale Lenkradruhe, Lenkrad mittig, absolut spurtreu, viel besseres grades Beschleunigungsverhalten, verzieht beim Bremsen kein Stück und zieht sich auch bei langsamer Fahrt sofort aus der Lenkbewegung wieder grade.

    Richtig klasse. Nachjustieren unnötig.

    Der Aufwand hat sich schon alleine wegen des Lernfaktors und Schablonenbau total gelohnt. Und das Ergebnis jetzt.

    Hätte ich die Spurweitendifferenz gewußt, so hätte ich nicht mal messen müssen.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...