EBL 99G. Ladegerät defekt

  • Allgemein

    In der Hauptsache schreibe ich hier, um euer Feedback, als Kontrolle für mein Vorhaben, zu bekommen. Also bitte korrigiert mich, sollte ich, auch mit Details, falsch liegen. Für allgemeine Infos siehe auch meine Vorstellung

    Im Voraus schon mal besten Dank!

    Defekt des Ladegerätes

    Ein Fehler in der Elektrik trat letztes WE auf, wir waren bei Freunden und das WoMo wurde mit Landstrom versorgt. Soweit alles gut.

    Am Morgen wollte ich mir einen zweiten Kaffe machen, aber

    • die Maschine war aus und ließ sich auch nicht einschalten.
    • andere 220V Verbraucher (Ladegerät Handy) waren tot.
    • 220V Anzeige war aus.
    • 12V war auch aus und ließ sich nicht einschalten.
    • der Kühlschrank (AES) stand manuell auf 220V (lief die Nacht über) und war jetzt auch tot
    • 12V Verbraucher alle funktionslos (Trittstufe, Grundlicht, Beleuchtung...)
    • die Bordbatterie (WB) war lt. Anzeige nicht leer
    • die Startebatterie (SB) war lt. Anzeige voll

    FI hatte ausgelöst, LS hatte ausgelöst

    Ich schaltete daraufhin:

    • den Külschrank auf AUS
    • Trennte die Kaffeemaschine vom Netz
    • entfernte das Handyladegerät

    Ich schaltete den FI ein, alles ruhig Ich schaltete den LS ein:

    • grünes Aufblitzen im EBL, schmoren. Es roch elektrisch

    Der LS sprang sofort wieder raus (rastete gar nicht ein), FI blieb drin. Die zehntelsekunde der Betätigung hatte gereicht. Alles nach wie vor tot.

    • Ich zog den Stecker 220V am EBL
    • Schaltete den LS ein, alles blieb ruhig.
    • 220V lagen an, wurden aber nicht angezeigt (Kaffeemaschine, Handylader gingen)
    • 12V liessen sich nicht einschalten
    • ich verband die 220V mit dem EBL, alles blieb ruhig
    • 12V ließen sich immer noch nicht anschalten
    • 220V Anzeige blieb immer noch dunkel

    Nachdem ich den EBL ausgebaut und geöffnet hatte:

    • Die interne Sicherung des Primärkreises des Ladegeräts im EBL war durchgebrannt.
    • Der fette Glättungselko war dick
    • div. Widerstände zeigten Schmauchspuren auf dem Board

    Ich gehe mal davon aus, daß das Teil sich verabschiedet hat, vermutl. nicht wegen eines ext. Fehlers im WoMo.

  • Schaltungsanalyse

    Nachdem ich nun einige Zeit damit verbrachte zu verstehen, wie die Elektrik nun eigentlich komplett funktioniert, scheint es mir, daß man sagen kann, das es hier einigen Murks gibt. Und zwar nicht nur in der Ausführung der Schaltung durch Schaudt GmbH, auch in der Realisierung der Installation der Zusatzkomponenten des WoMos, die durch meine Vorgänger eingebaut wurden (Solaranlage).

    So richtig nutzbar war die Wohnraumbatterie (WB) nie, schon nach einigen Minuten Stillstand des WoMos bei abgestellten Motor, schalteten sich die 12V Verbraucher ab (wenn z.B. Külschrank lief). Ich habe keine Ahnung, wie alt die Batterie ist und welche Kapazität sie hat. Muss mal den Fahrersitz abbauen und genau nachsehen. Gebraucht haben wir sie eigentlich nie ernsthaft.

    Aber das Konzept der Ladung einer Blei-Gel Batterie mit der "Ladekennlinie" der KFZ LiMa zu realisieren, läßt mich zunächst mal die Augenbrauen hochziehen: Immerhin sind wir für unsere Kroatien Trips beispielsweise anderthalb Tausend Kilometer auf Tour, das dauert mit Pausen mal zwei drei Tage, in der die Batterie eigentlich nicht gemäß Spezifikation geladen werden kann.

    Und die Solaranlage wurde auch von Laien installiert. Da steht deutlich und ganz groß in der Installationsanweisung: Den Solarladeregler in der Nähe der Batterie positionieren. Was ist tatsächlich gemacht? Das Teil hängt direkt unter der Einführung der Solarzuleitung unterm Dach mit >2m Zuleitung zur Batterie. Selbst wenn der Laderegler eine IUoU Kennlinie hätte was ich nicht mit Sicherheit weiß, würden die max. 7A Ladestrom des Solarreglers die WB auch nicht vernünftig laden können, weil vermutl. nie die Ladeschlussspannung an der Batterie erreicht würde.

    Also auch keine Überraschung, das sich die WB im Stand über Solar auch nie aufladen lies.

    Als Zwischen-Fazit: So wie meine Installation derzeit ist, lohnt sich die Erneuerung der WB (noch) nicht.

    Ersatz für defektes Ladegerät

    Zumindest ist nun klar, daß das defekte Ladegerät relativ einfach durch ein moderneres und leistungsfähigeres ersetz werden kann. Man könnt das stressfrei an die Anschlüsse 1 und 2 des Block7 Buchsenpaares anschliessen, hätte aber dann keine Anzeige für Landstrom und keine Ladeerhaltung der Starterbatterie (SB). Ausserdem ist dieser Buchsentyp für max. 19A dimensioniert, ich hätte lieber etwas mehr Leistung.

    Es wird also etwa folgendes gemacht:

    • Das Ladegerät wird aus dem EBL entfernt. Der frei Platz wird für ein kleines 12V Netzteil genutzt (habe ich noch im Keller liegen, mit Trafo, kein Schaltnetzteil).
    • Dieses Netzteil versogt den Anschluss A13 der KPL-Platine des EBL und realisiert die Versorgung des Ladetrennrelais und der 12V LED für die Landstromanzeige.
    • Die Zuleitungen im EBL für den Ausgang des Ladegerätes des EBL (PLUS und MINUS 12V) werden nach aussen auf Schraubverbinder geführt.
    • An diese Schraubverbinder kommt das neue Ladegerät. Damit kann ich die interne 12V Sicherung des Ladegeräts weiter benutzen.
    • Die Anschlüsse an A16 und A17 der KPL-Platine (Umschalter Ladekennlinie Blei/Blei-Gel) werden entfernt, das wird nicht mehr benötigt.
    • Der Solarladeregler wird demontiert und neben dem EBL plaziert. Die vorhandenen Leitungen zum Solar-Laderegler werden weiter verwendet.

    Damit wäre die "Reparatur" des EBL abgeschlossen. Natürlich verliere ich jetzt die Garantie auf den EBL ;)

    Wenn dann alles messtechnisch funzt und sich herausstellt, daß die WB platt ist, ist das erst mal so. Was dann batterietechnisch gemacht wird, ist wieder ne andere Kiste.

    Welches neue Ladegerät?

    Ich kam hier nach einigem lesen auf das VICTRON BlueSmart ip22 12/30 (1). Was haltet ihr davon?

    Für den Solarregler würde ich dann sowas wie VICTRON SmartSolar MPPT 100/20 nehmen. Was haltet ihr davon?

    Aber Solar steht frühestens im nächsten Frühjahr an. Brauche ja dann auch noch ein (paar?) Solarmodule mehr.

    So, viel Text für eine eigentlich kleine Sache. Wäre schön wenn es ein Feedback gäbe, auch zu dem Ladegerät, vielleicht gibts ja was besseres/günstigeres?


    Sorry, ich habe mir erspart, die Zeichnungen der Stromlaufpläne des EBL 99 zu posten. Ich gehe einfach mal davon aus, daß diese bekannt sind. Wer diese nicht kennt, für den habe ich hier eh zu viele Worte verloren.

  • Hallo Michael, eine Bleibatterie geht nicht kaputt wenn man 1500km mit dem Auto am Stück fährt. Man sollte nur darauf achten dass die Gasungsspannung nicht erreicht wird. Das größere Problem wird sein, dass je nach Kabelquerschnitt zuwenig "Saft" ankommt.

    Wenn deine Batterie nur wenige Minuten aushält, dann solltest du mal die Spannung messen (wenn Motor noch läuft und wenn Motor aus und das dann alle 1 bis 2 Minuten die Werte aufschreiben. Wenn man dann noch die Last kennt kann man die Qualität der Batterie abschätzen. Wird wohl vermutlich die Batterie sein, es sei denn du hast irgendeine Spannungsüberwachung, die fälschlicherweise abschaltet.

    Übrigens ist es nur etwas Wirkungsgradeinbuße wenn der Solarladeregler näher an der Solarzelle statt an der Batterie ist (die Spannung vor dem Regler jst höher als hinter dem Regler und die Ströme andersherum. Wenn die Leitungen jetzt nicht dick genug sind, hast du eben höhere Verluste in den Leitungen mit mehr höheren Strom. Man könnte das auch mit dickeren Leitungenausgleichen hätte dann aber mehr Gewicht).

    So nun zu deinen 7A. Das dürfte dann wohl ein 100W PCM Regler sein. Angenommen du hast ein 100Ah Batt und die ist morgens zu 50% entladen, dann ist die bei 7A abends locker wieder voll (7A*8h=56Ah). Wenn in deinem EBL nur das Ladegerät abgeraucht ist, brauchst du es nicht öffnen sondern nur den 230VStecker ziehen. Das neue Ladegerät schließt du dann außen an.

    Alles nur Kleinigkeiten, ABER wenn du später mal alles umbauen willst, musst du dir überlegen wieviel du heute "falsch" investierst und später dann ggf nicht weiterverwenden kannst.

    Zu deinen 2 Geräten. Ja die kannst du sicher nehmen. Denke aber mal nach. Da hast du Landstrom Lader und Solar Lader und bist bei fast 400€ wenn du jetzt noch einen Booster brauchst (Stichwort ausreichend Ladestrom für LiFePO4), bist du beim Preis vom tripple Lader, der aber kaum Platz und weniger Gewicht braucht.

    So, das sollte für heute genug sein.

    Gruß Markus

  • Hallo Markus,

    danke für deine Rückmeldung und sorry daß ich erst jetzt antworte. Aber so ist das nun mal bei uns, nach dem Urlaub, wist gleich vollgepackt auf Arbeit.

    Das mit dem Solarregler lass ich jetzt erst mal so (meine, ersetzt den nicht). Habe ich mich da wirklich so vertan bei der Einschätzung?

    Ich ging davon aus, dass der bei 14,3V Ladeschlussspannung aufhört mit Konstantstrom und dann 1h mit exakt 14,3V vollädt (lt. datenblatt was im WoMo beilag, aber der Regler ist ja ein anderer und ich kenne dessen Ladecharakteristik nicht wirklich, bei ALDEN wird das Teil gar nicht mehr aufgeführt), bevor er runterregelt und die Erhaltungsladung bei 13,8V Konstantspannung weiter macht. Der Lader kann ja nur an seinen Ausgangsklemmen die Spannung messen, wenn da 14,3V anliegen, dann ist das ja nicht gleichbedeutend mit der Spannung an den Batterieklemmen. Die Leitungen haben ja auch einen Widerstand und entsprechenden Spannungsabfall. Auch wenn das nur 100mV sein sollten, liegt an der Batterie dann ja nur 14,2V an und spätestens eine Stunde später schaltet der Lader in den Konstantspannungsbetrieb um, obwohl die Batterie noch nie 14,3V gesehen hat.

    Nun ja, hab damit nicht wirklich Erfahrung und überschätze da vielleicht die Spannungsabfälle. Werde das mal wie vorgeschlagen durchmessen. Sehe ja dann auch was wo an Spannung anliegt und möglicherweise ist der Solarregler wirklich "dumm" und weiß nichts von IU0U.

    Das mit dem Triple-Lader hat schon was, werde das Teil spätestens beim Solarupdate einbauen und habe dann einen vernünftigen Werkstattlader übrig ;)

    Zum Anschluss ext. Lader an die dafür vorgesehenen Block7 Anschlüsse: Da habe ich dann aber bei Landstrom noch keine Erhaltungsladung Startebatterie und Signalisierung Landstrom an der Bedientafel. Oder meinst du, die Spannung für das Laderelais Startebatterie sollte einfach auf den Plus des ext. Laders geklemmt werden? Im Schaltplan wäre das die Klemme A13 der KPL LP auf den Anschluss 2 der Block7 Verbinder.

    Besten Dank für deine freundliche Hilfe. Werde mal zusehen das der lader kommt und mal alles durchmessen.

    Viele Grüße

    Michael