Ladung durch die Lichtmaschine

  • Hallo vor allem an alle Elektrik-Fachleute,

    ich wundere mich seit geraumer Zeit, daß das Aufbau-Ladegerät nach Einstecken der 230 V-Verbindung mit relativ hohem Strom (8 - 9 A) lädt, auch wenn ich unmittelbar vorher hunderte von Kilometern gefahren bin. Meiner bisherigen Meinung nach sollten die Batterien im Aufbau dann eigentlich randvoll sein. Unterwegs hat mir jetzt ein Kollege Womo-Fahrer gesagt, das sei eben beim Duc nicht so - der lädt seine eigene Batterie und schaltet dann ab. Daraufhin habe ich mal angehalten und bei laufendem Motor den Ladestrom für die Aufbau-Batterien angeschaut, und in der Tat waren es nur 0,3 A. So kann es aber nun eigentlich nicht sein. Gibt es eine Möglichkeit, die Ladung nicht nur der Fahrzeug-, sondern auch der Aufbau-Batterien sicherzustellen?

    Danke und Gruß

    Aycliff

  • HAllo Aycliff,

    schau mal diesen Thread - meine Beiträge 11, 29 + 30.

    Relais für Ladung der Bordbatterie...

    Mit einem zusätzlichen Regler, wie ich ihn nachgerüstet habe, solltest Du auch LAdestrom der LIMA umleiten / abzapfen können für die Aufbaubatterieladung.

    Oder aber die bestehende "Umleitung / Relais ist defekt, sofern EURAMOBIL sowas eingebaut hat.

    Gruss ausm Rheinland :wink

    Dieter K

    "Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann - das Gegenteil ist schwieriger"
    (Kurt Tucholsky)

  • Hallo Aycliff,

    wenn der Ladestrom vom EBL nach relativ kurzer Zeit zurückgeht, ist das Verhalten aus meiner Sicht völlig normal.

    Grund:
    Die Lichtmaschine lädt wie ein ganz billiges Ladegerät nur mit konstant 13,8 V. Das ist Ladungserhaltungsspannung, damit wird ein Akku nie "richtig voll". Es hat aber den unschlagbaren Vorteil, daß man wochenlang damit laden darf... so ein Auto hat ja schließlich keine Fahrzeitbeschränkung. Man darf die Ladung auch jederzeit unterbrechen und wieder aufnehmen. Und ein nicht ganz "randvoller" Akku ist ja auch schon viel wert.

    Das im EBL verbaute Ladegerät lädt ab Einschalten mit maximalem Strom und Begrenzung auf 14,4 V und schaltet erst nach einer gewissen Zeit (einige Stunden, abhängig vom Akku-Typ) auf 13,8 V zurück. Wenn solch ein Schnelladevorgang jedesmal beim Motorstart wieder ausgelöst würde - das wäre auch nicht gut für den Akku. Wichtig ist nur ein ausreichender Kabelquerschnitt damit bei einem entladenen Akku auch ein recht hoher Ladestrom fließen kann.

    Gruß Harry

  • Hallo,
    um genau das zu verhindern habe ich mich für das Agtar System entschieden. Grundidee: Durch einen veränderten Lichtmaschinenabgriff und andere Regelung sind alle Batterien innert kürzester Zeit voll geladen. Voraussetzung ausreichender Kabelquerschnitt. Siehe Handbuch auf: https://www.ducatoforum.de/www.agtar.com Bin von dem System voll begeistert. Habe keine Prozente.
    mfg. inzman

  • Hallo,

    mess' doch mal bei laufendem Motor (mehr als Leerlaufdrehzahl) die Ladespannung. Wahrscheinlich liegt diese ständig unter 14V. Damit gibt es auch bei Dauerladung einfach keine vollen Batterien.

    Aus Erfahrung mit einem speziellen Regler kann ich Anzmann nur Recht geben!
    Ich hatte früher auch nur ca. 12A Ladestrom und als häufiger Freisteher immer Energieprobleme. Nach dem Einbau eines Sterling Pro LiMa Reglers, schiebt die LiMa jetzt bis zu 90A bei 14,4V (temperaturkompensiert) direkt in meine AGM Batteriebank bei 50mm² Vollverkabelung. Ein automatisches Trennrelais 180A schaltet die Starterbatterie bei >13,8V parallel und trennt wieder bei <12,8V.
    Die LiMa ist mittels Sterling Regler temperatur überwacht.

    Ergebniss = der Saft ist mit mir! :klatsch

    Gruß Uwe

  • Herzlichen Dank Euch allen,

    jetzt bin ich etwas schlauer und kann mit meinem Elektriker besser darüber diskutieren (der macht das eigentlich in Yachten, und dort funktioniert es).

    Beste Grüße

    Aycliff

  • Wenn ich mir das durchlese, drängt sich mir der Gedanke auf, daß die Elektronik in den modernen Fahrzeugen der "Elektromechanik" der älteren Fahrzeuge keinesfalls überlegen ist. Was nützt einem das Ladegerät mit der pfiffigsten aller Ladekennlinie, wenn der Strom sich einfach nicht durch die Kabellage durchdrücken kann.

    Ich habe schon neue Mobile gesehen, da ersschien mir das Kabel zum EBL und zur Aufbaubatterie im Zickzack durch das Fahrzeug wie ein dick ummaneltes 6 qmm- Kabel. Das kann ja nicht funktionieren!

    Schon bei unserem jetzigen WoMo mit Bj. 2000 sehe ich HAndlungsbedarf. Die Anzeige des Amperemeters geht bis 25 A, da kommt die Nadel gar nicht hin. Bei unserem alten Hymer ging die Anzeige bis 35A und die Nadel klebte am Anschlag, wenn das Trennrelais reinschnalzte. Dank einer daumendicken Verkabelung zeigte das Zangenamperemter Ströme, da träumt man von!

    Diese Prozessorladegeräte sind so gut, wie es sich theoretisch darstellt, aber nur so gut, wie das schwächste Glied in der Kette.

    Ein anständiger Strop Kupferkabel hift mehr, als man sich vorstellt.