Parallelschaltung Batterie

  • Hi,

    Bin gerade dabei mir den aktuellen Elektrikstand anzusehen bezüglich Umrüstung auf Lifepo4 Batterie, dabei kommt mir die jetzige Verkabelung einwenig komisch vor. Die fetten Kabel gehen auf den Wechselrichter 1500W, soweit gut ausgeführt aber sollt die zwei Verbindungskabel zwischen den Batterien nicht den selben Querschnitt haben um die Batterien gleichmäßig zu belasten?

  • Moin Mario,

    vom Prinzip her sollten die Verbindungskabel einen vergleichbaren Durchmesser haben. Das hängt aber auch ein wenig von den tatsächlichen Durchmessern ab. Wenn aber tatsächlich die 1500 W genutzt werden, würde ich in jedem Fall stärker Verbindungsleitungen verwenden.

    Allerdings, wenn du auf Lifepo umrüstest, kannst du dir die 2. Batterie ja sowieso sparen.

    Gruß

    Nils

  • Moin Mario,

    Kabelquerschnitte sind wichtig, ja. Aber auch Kupferleitungen sind "nur" langgezogene Widerstände ;)

    Wichtig Wofür? -> Wenn Du (Spielfall 1) 100A über eine 1m 6mm² CU - Leitung (Widerstand ca. 2.9 milliOhm) fliessen lässt, dann hast Du da eine Wärmeleistung von immerhin 29W, die du "verschenkst".
    Nächste Überlegung : (Spielfall 2) Du hast 2m 6mm² Kupfer da liegen, es fliessen 100 Ampere. Dann hast Du knapp 60W Verlustleistung. Diese Verlustleistung ist Wärme, die über die Oberfläche des Kabels abgegeben werden muss.
    Wir erinnern uns: eine leuchtende 60 Glühbirne mit der Hand 'rauszuschrauben ist eine dumme Idee :D

    Bei dem Aufbau auf Deinem Foto hast Du 2 6mm² Brücken von vielleicht je 25cm.
    I=P/U, hier 15000W/12V = 125A
    Diese werden von 2 Batterien "getragen" -> je 62.5A
    Also ergibt sich die Wärmeleistung an den Stücken zusammen 0.5m (1.45 milliOhm) zu P=R*I² = 5W -> die werden Handwarm, wenn Du die 1500W Leistung dauerhaft abforderst. (Meine Einschätzung: nicht schön, aber nicht kritisch)

    Die Batterien werden in deinem Fall überigens symetrisch genutzt, da zwischen den Anschlüssen des Wechselrichters immer eine Batterie und eine kurze, dünne Leitung liegt, egal welche Batterie Du betrachtest ;)

    Jetzt noch die Vergleichsrechnung - wenn Du die kurzen Stücke mit 50mm² verlegen würdest, hättest Du 0,00017 Ohm in den Stücken. Wäre dann bei "Vollast" 1500W eine Wärmeleistung von 0,66W in beiden Stücken zusammen.

    Viel Erfolg!
    Jo.

    PS: Bei den Berechnungen habe ich idealisiert. Annahmen sind z.B. 12V statt der realen Spannung, und keinerlei Übergangswiederstände an Klemm & Schraubstellen.


  • Die zu dünnen Verbindungsleitungen würden bei einem Kurzschluss der Leitung zum Wechselrichter wahrscheinlich sofort verglühen. Die müssen aus diesem Grung unbedingt ausgetauscht werden.

    eppoh

    Eckhard Hoppe

  • Ich denke nicht, dass die verglühen, weil vorher die Sicherung fliegt, die ja in der Zuleitung zu, WR ist.

    Genau wie vorher geschrieben: Die 6 mm2 werden warm werden, ev. heiss, das war’s.

    Ich persönlich würde es so nicht lassen und mal mindestens 25 mm2 einbauen.

    Was ich schlimmer finde:

    Auch der Abgang zur Zentralverteilung, wo immer die ist und wie weit weg, ist auch nur in 6mm2 ausgeführt.

    Da geht die Spannung schon verloren, bevor diese verteilt wird.

    Aus meiner Sicht mindestens doppelt in 6mm2 ausführen (nicht ideal, aber möglich) oder aber auch hier ein dickeres Kabel legen.

    Gilt natürlich für Plus und Minus.

    Gruß Rüdiger

  • Im Prinzip reicht bei den Kabeln, die zur Parallelschaltung von zwei Batterien verwendet werden, der halbe Querschnitt im Vergleich zur übrigen Verkabelung. Weil zwischen den Batterien auch nur der halbe Strom fließt.

    Dieser "Klingeldraht", der hier verlegt wurde, dürfte allerdings erheblich weniger als den halben Querschnitt der Wechselrichter-Anschlusskabel haben.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Danke für die ganzen Infos, werde es mal mit dem Hersteller abklären, hab eh noch einige Punkte🙄.

    Prinzipiell würd ich gern generell von den 2x95Ah AGM auf 2x100Ah Lifepo4 wechseln, weil wir am zweiten Tag freistehen meist kein Warmwasser mehr machen können. Aber das ist ein anderes Projekt.

  • aber sollt die zwei Verbindungskabel zwischen den Batterien nicht den selben Querschnitt haben

    Nein!Muß nicht.

    Denn hier fließt genau der halbe Strom wie in den Hauptleitungen.

    Aber mal nachgefragt :Was hat warmes Wasser mit Batteriekapazität am Hut ???

  • Und; bei Gleichstrom und Kabeldurchmesser spielt auch noch dessen Länge eine nicht unerhebliche Rolle!

    Da gibt es schöne APPs zum berechnen fürs Handy!

    Deine Aussage ist jetzt schon grob fahrlässig. Was du meinst ist der maximal erlaubte Spannungsabfall. Bei der maximalen Stromtragfähigkeit spielt die Länge keine Rolle.

    Die Verbindungsleitungen müssen die gleiche Dimensionierung wie die Anschlussleitungen haben, da man nie weiß wie sich die Innenwiderstände der Batterien über die Zeit verändern. Es ist nicht sichergestellt, dass die sich der Strom hälftig aufteilt.

  • Moin Rüdiger,

    grundsätzlich vollkommen richtig. Jedoch haben alle anderen Verbrauchern der Zentralverteilung nur einen Bruchteil der Leistung des WR. Damit sollten auch hier die 6 mm2 eigentlich reichen. Eine Sicherung am Anschluss wäre noch empfehlenswert. Die sehe ich auf dem Bild nicht.

    Gruß

    Nils

    Die 6mm2 als Zuleitung zur Hauptverteilung werden nicht abrauchen, das stimmt. Aber erstens fehlt ein Sicherung, wie schon angemerkt, und zweitens sollte man den Spannungsfall nicht vergessen. Der ist eben bei langen Leitungen nicht unerheblich, daher ist das an der Stelle unangebracht.

    Und das der Spannungsfall bei Wechselstrom oder Gleichstrom einmal kritisch ist und einmal nicht, ich auch nicht richtig (anderer Beitrag).

    Es kommt schlichtweg auf die Spannungshöhe und den % zu akzeptierenden Spannungsfall an.

    Bei 230 Volt sind 5 % ebnen schon 11,5 Volt.

    D.h. wo ich bei 230 und entsprechenden Strömen noch mit 11,5 V Abfall leben kann, kommt bei einer 12 V Anlage schon nichts mehr an.

    Hier wären 5 % gerade mal 0,6 Volt über alles.

    Das liegt aber nur an der Nennspannungmund hat nichts mit Gleich oder Wechselstrom zu tun.

    Gruß Rüdiger

  • Moin,

    Und was ist das? Wohl doch ein Sicherungshalter.

    es geht um die Zuleitung zum Hauptverteiler.

    ..., und zweitens sollte man den Spannungsfall nicht vergessen.

    aber der Spannungsabfall ist doch unmittelbar vom Stromfluss abhängig und da insgesamt nirgends auch nur ein annähernd so hoher Strom fließt, wie zum WR, sind in der restlichen Installation auch deutlich kleiner Durchmesser sinnvoll. Je nach Länge sind da dann die 6 mm2 durchaus ausreichend.

    Gruß

    Nils

  • Aus meiner Sicht reichen 6mm2 von der Batterie zum Hauptverteiler eben nicht, genau wie Du schreibst, abhängig von der Länge.

    Bei 0,5 m eventuell, bei größeren Entfernungen immer mehr.

    Alles was so am Abend läuft: Fernseher, Licht, da wird noch das Telefon geladen und ev. hat man auch einen Kompressor Kühlschrank und dann ist die Verteilung möglicherweise 3 Meter weg (Kabelweg), und die die Minus Leitung kommt auch noch dazu von der Länge.

    Selbst bei Pössl im Kastenwagen werden da 10mm2 gelegt.

    6mm2 legt man schon zum Kompressor Kühlschrank, wenn man dauerhaft Ruhe haben möchte.

    Gruß Rüdiger

  • Nice die Diskussion :)

    Also sollte man sich mal mit Leitungswiderständen auseinander setzen:

    20cm 4mm² Kabel = 0,9 mOhm

    20cm 6mm² Kabel = 0,6 mOhm

    5m 16mm² Kabel = 6 mOhm

    Da braucht es keine Brille um zu erkennen dass die Verkabelung der zwei Batterien von der Physik her, ausreichend ist.

    Ciao

    Oli

    Selbstausbauer, Elektroniker, Schrauber

    Ducato L5H2 2020, 180er mit 9G-Automatik

    Programmierung am Ducato mit Multiecuscan

  • ev. hat man auch einen Kompressor Kühlschrank

    So richtig bringt das jetzt nichts mehr ;)

    Genau Werte kenne ich nur von meiner Anlage. Der höchste Strom der hier Fließt ist der Ladestrom der aktuell dank Ladebooster immer genau 20A beträgt (bis die Lifepo voll ist) Selbst wenn die Zentralelektrik 3m entfernt wäre (sind aktuell glaube ich 75cm) wäre das bei 6 mm² genau 0,017 mOhm, macht etwas über 300mV gesamter Spannungsabfall. Da beim Laden aber Außreichend Energie zur Verfügung steht wäre das egal. Ein 600W WR ist bei mir separat mit 16 mm² direkt an die Batterie angeschlossen. Auch die Dieselheizung die beim Anlaufen eine Spitzenstrom von knapp 18A zieht ist direkt angeschlossen. Somit sind die Ströme die in die Zentralelektrik laufen gering.

    Um hier eine fundierte Aussage zu treffen, ob die (vermutlichen) 6 mm² zur Zentralelektrik reichen muss man zwangsläufig die gesamt Installation kennen, sonst ist das absoluter Unsinn.

    Gruß

    Nils

  • Nun mal eine ganz andere Frage: gab es denn mit der jetzigen Verschaltung Probleme - oder werden da Probleme herbeigerechnet🤷‍♂️man kann natürlich immer alles verbessern und schöner machen - aber wenn es läuft.............

    Gruß Peter