Bordakku

Hallo,
in meinem Womo (Chausson Welcome 70, Bj. 2000) ist der Bordakku werkseitig sauber im Boden des Stauraumes verbaut. Das hat allerdings den Nachteil, dass er zur Kontrolle mühsam ausgebaut werden muss. Und so ist es leider passiert, dass der Flüssigkeitsstand viel zu niedrig war und der Akku seinen Geist aufgab. Die Bordanzeige blieb dunkel, direkt am Akku konnte ich 2,64 V messen. Ich habe ihn jetzt doch noch einmal eine Nacht an ein Ladegerät gehängt, glaube aber kaum, dass er noch zu retten ist. Er muss wohl ersetzt werden.
Nun meine Frage an die Fachleute: Ist es ratsam und vernünftig, den Blei-Säure-Akku gegen einen AGM-Akku zu tauschen, der ja laut Angaben absolut wartungsfrei ist? Kann ich da einfach den alten rausnehmen und den neuen einbauen und anschließen, oder muss ich sonst noch auf etwas aufpassen? Das Ladegerät ist original - weiß jetzt leider den Typ nicht - und auch ein Solarregler ist vorhanden. Der Wechsel auf einen Gel-Akku wäre komplizierter?
Schon im Voraus Danke für eure Tipps.

Liebe Grüße aus dem Ländle
Norman

Mit Gel-Akkus hat ein Freund sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Er wollte das Beste. Hat er ja auch bezahlt. Und - vermutlich durch Tiefentladung - alle kaputt.
Ich habe nur preiswerte Starterbatterien im Einsatz. Achte ein wenig auf Qualität und fertig. Zweimal im Jahr wird der Flüssigkeitsstand geprüft. Außerdem kontrolliere ich in der Winterpause etwa monatlich die Spannung, bzw. lade einfach mal auf. Irgendwo findet sich schon ein Steckdose für das Bordladegerät.
Gruss Georg

Zitat von SvenS

Gel-Akku's haben andere Ladekurven - ein auf 'Nass-Batterie' eingestelltes Ladegerät passt nicht zur Gel. Also entweder prüfen, ob Ladegerät und (!) Solarregler auf Gel gestellt werden können oder doch wieder eine Nass-Batterie einbauen. Die gibt es auch in wartungsfrei und billiger sind sie auch.

Und, falls ich das richtig interpertiert habe, sind 10 Jahre doch super. Dann ist die eher an Altersschwäche gestorben...

Gruß Sven

Hallo Sven,
danke für deine Antwort. Die Situation bezüglich Ladung ist mir in etwa bekannt. Was ich aber nicht weiß: Bezieht sich das nur auf Gel-Akkus oder auch auf die AGM-Akkus? Von einem Gel-Akku werde ich sicher die Finger lassen, da habe ich schon von zuvielen Problemen gelesen. Ich glaube kaum, dass mein 10 Jahre altes Ladegerät für Gel-Akkus geeignet ist. Deshalb stellt sich meine Frage mehr an die wartungsfreien AGM-Akkus, denn es ist jedes Mal ein Murks, den Akku-Schacht freizulegen und weil ich weder die Seite des Akkus anschauen kann noch in die Öffnungen des Akku hinein, muss ich ihn zur Kontrolle ausbauen, was immer mit großem Aufwand verbunden ist. Darum reizt mich der Begriff "wartungsfrei".

Gruß und Dank
Norman

Hallo Norman,

zur Lebensdauer der AGMs kann ich dir (noch) nichts schreiben, hab seit einem halben Jahr 2 X 95 AH als Wohnraumakkus. Aber zur Problematik: die brauchen einen Ladestrom von 14,4 - 14,8 V. Die meisten Lichtmaschinen (Ladespannung je nach Regler von 14,0 - 14,5 V) schaffen das nicht, meine auch nicht.
D.h. du mußt, um die Leistung des Akkus voll auszunützen und seine Lebensdauer zu erhalten, die Möglichkeit haben über EBL, Zusatzladegerät oder Solarregler diese Spannung zu holen und die AGM-Batterie voll aufzuladen.

Beim Kauf waren übrigens 2 GEL-Bakterien drin (keine 2 Jahre alt), völlig am Ende. Wahrscheinlich auch durch Tiefentladung (Womo hatte beim Vorbesitzer Saisonkennzeichen), wie beim Kumpel von Georg (GKM).
Allerdings mögen das AGM und Nassbatterie auch nicht wirklich, aber das weißt du sicherlich. AGMs sind wartungsfrei, Wasser auffüllen iss ja nicht, nur eventuell mal die Pole nachschauen und reinigen.

Gruß Werner

Das Thema ist so kompliziert wie es unterschiedliche Anwenderverhalten gibt. Normale Nass-Akkus sind als Startenbatterien konzipiert und sollten niemals ganz entladen werden. Wer sie immer nur zu 1/3 bis maximal 1/2 entlädt, fährt damit sicher gut. Die AGM's sind auch als Starterbatterie-Ersatz konzipiert. Man darf sie auch über Kopf betreiben - welch Vorteil. Beide Typen können sehr hohe Ströme verkraften und sind für den 2kW Wechselrichter mit Heizlüfter sicher gut geeignet.

Nasse Solarakkus und die GEL's sind hingegen für unsere Verhältnisse konzipiert und zyklenfest. Das heißt, man darf sie bis fast leer entladen und dann wieder aufladen. Bei meinem Schaudt EBL ist der Unterschied Säure/GEL nur in der Schnellladezeit mit 14,4V, die ist bei GEL 6h und bei Säure nur 20min. Die GEL's werden also bei Stellung Säure nicht so schnell voll, aber das dürfte aber nur gut für die Lebensdauer sein. Und eine nicht ganz volle GEL hat sicher mehr Kapazität als eine Säure die man nur halb entladen darf.

Die Ladespannungen sind übrigens physikalisch bedingt bei allen gleich. Einige AGM-Hersteller mogeln hier indem sie (nicht normkonform) an der Säurekonzentration rumdrehen. So was ist dann nicht kompatibel mehr und gehört meiner Meinung nach verboten oder durch Nichtverwendung abgestraft bis sie wieder kompatibel sind.

Tiefentladungen können übrigens alle nicht ab, egal ob Säure, GEL oder AGM.

Ich würde z.Z. noch GEL nehmen. Gruß Harry

Hallo,
es gibt in einem anderen Forum einen Kollegen, der sagt zu den "wartungsfreien" Batterien:
"Wartungsfrei heißt nicht, dass eine Wartung nicht nötig wäre, sondern nur, dass sie nicht möglich ist, wenn man sie bräuchte" ...
Gruß, Martin

Hallo Norman,
eventuell kann diese Seite Informativ sein.

http://www.agtar.com/

Gruss Gregor

Zitat von Frogger

Die Ladespannungen sind übrigens physikalisch bedingt bei allen gleich. Einige AGM-Hersteller mogeln hier indem sie (nicht normkonform) an der Säurekonzentration rumdrehen.

Moin Harry,
du hast da mehr Einblick. Könnte sein, auf jeden Fall krieg ich meine Banner AGMs mit der LIMA nicht voll, Schaudt-EBL (auf Blei/Gel-Einstellung, da keine AGM-Funktion) mit 14,4V klappt und Solarregler (auf AGM-Einstellung) sowieso. Der lädt bis 14,8 V hoch und dann geht es auf Erhaltungsladung. Schwierig ist das ja nicht, aber irgendwie umständlich gegenüber einer Nassbatterie oder eines dann ja normkonformen Bosch-AGM-Akkus, wie Helmut (Antara) ihn hat. Da stellste alles auf Blei-Säure und LIMA lädt auch unterwegs sauber bis zum Anschlag voll.
Nur hab ich meine "geschenkt" bekommen (Händlergewährleistung) und die Werkstattmechaniker haben mir geraten die zu nehmen und nicht auf GEL zu bestehen (entschieden weniger Reklamationen). Hätte ich ja machen können, waren schließlich drin, aber da hab ich mich auf die Jungs aus der Praxis verlassen.
Wehe, die Dinger halten nicht mindestens 5 Jahre, meine Gewichtsklasse erreicht da keiner in dem Laden

Gruß Werner

Hallo,
ich war heute früh bei einem Akku-Händler um mit ihm die Sachlage zu besprechen. Er staunte nicht schlecht, dass der Akku, den ich vor 10 Jahren bei ihm gekauft hatte, bis jetzt seinen Dienst getan hat.
Geraten hat er mir zu einer Marinebatterie. Sie ist robust und vor allem wartungsfrei und zudem noch recht preiswert.
Hoffe, der neue Akku hält wieder in etwa so lange wie der alte gehalten hat.
Gruß und Dank für die wertvollen Ratschläge.
Norman