Alkoventragödie

  • Guten Tag erst einmal und vielen Dank an den Administrator für die freundliche Aufnahme ins Forum.

    Ich wende mich an Euch, um vielleicht den Tipp zu bekommen, der mich vielleicht zum Wohnmobilisten macht.

    Die Geschichte: Ein Freund hat, ob man's glaubt oder nicht, sein Wohnmobil Ducato 230 mit Dethleffs-Aufbau vor ca. 6 Jahren in seinem Garten abgestellt, nachdem sein Sohn damit in eine Tiefgarage gebrettert war. Da er sich seitdem im Ausland aufhält, hat er das Fahrzeug nicht mehr beachtet. Ich habe ihn anlässlich seines letzten Besuches darauf angesprochen und er hat es mir "überlassen".

    Es ist ein Jammer: Die Kiste ist völlig zugewachsen, versifft, aber in einem respektablen Zustand (unfassbar: Der KM-Stand zeigt keine 19.000 km - ich kenne die Geschichte, der km-Stand ist echt). Die Wiederherstellung wäre für mich auch sicher kein Problem, wenn da nicht der schwere Schaden am Alkoven wäre: über die gesamte Breite mittig eingequetscht, links ein Loch durch die Stauchung. Wie gesagt: in voller Breitseite gegen ein Tiefgaragendach gesetzt.

    Und jetzt kommt meine laienhaften - ersten- Fragen:
    # Kann man es reparieren durch Abtrennen und Neuaufbau der Vorderfront des Alkovens? Gibt es Fachleute, die so etwas schon gemacht haben bzw. sowieso öfter machen?
    #Lohnt sich so etwas überhaupt oder sollte ich das Fahrzeug lieber veräußern, weil die Reparatur immense Kosten ergeben würde?

    Vielleicht äußert sich ja mal jemand dazu. Sollte das Thema hier aufgenommen werden, folgen in einigen Tagen (wenn ich den Ducato aus den Dornen geschnitten und auf einen Stellplatz bewegt habe) einige Fotos, die den Schaden dokumentieren.
    Auf jeden Fall bedanke ich mich mal für die Geduld beim Lesen und wünsche allen Wohnmobilfreunden (denen mit den schönen, intakten Fahrzeugen) eine schöne Urlaubszeit. Denen mit den derzeit kaputten natürlich auch...

    Gruß aus Hamburg
    wendehammer

  • Erst mal Herzlichst wilkommen im Forum,

    Also das mit dem Neuaufbau des Alkoven dürfte für jemanden mit Handwerklichem Geschick eigentlich ( je nach Schaden ) kein Problem sein. Wobei ich beim Kostenfaktor nicht so richtig bescheid weiss.

    Was wichtig ist, wie feucht ist der Aufbau in den Jahren geworden.

    Aber hier gibt es massig Profis die dir mit Rat und tat zur Seite stehen werden.

    Gruss Hansi, ebenfalls aus Hamburg bzw Halstenbek

  • Wie Hansi schon schrieb, am Aufbau ist grundsätzlich alles machbar.

    Wo ich aber genau hinschauen würde ist der Motor. Nach 6 Jahren Stillstand würde ich nicht versuchen den einfach zu starten. Zumindest von Hand durchdrehen oder besser sofort den Zahnriemen inklusive Spannrollen wechseln. Das kann teurer werden als die Aufbaureparatur.

    Das man nach 6 Jahren alle Flüssigkeiten wechseln sollte, versteht sich von selbst.

  • Guten Morgen und auch von mir erstmal "herzlich Willkommen".

    Möglich ist am Aufbau alles, aber es wäre zu prüfen, ob es sich auch lohnt.
    Selbst wenn das Fahrzeug innen in einem "gescheiten" Zustand erscheint, muss das nicht so sein.
    Feuchtigkeit geht in 6 Jahren lange Wege.

    Mein Tipp: Besorge Dir ein gutes Feuchtigkeitsmessgerät (oder lass messen) und prüfe das gesammte Fahrzeug.
    Es nützt nichts, den Alkoven aufwendig zu reparieren, um anschließend festzustellen, das die "Kiste" bis zum Heck Wasser gezogen hat.

    Gruß und viel Erfolg
    Jürgen

  • Habe einiges mit alten Autos auf nicht versiegelten Abstellplätzen zu tun, die Feuchtigkeit kommt von unten. Bei den Autos Rost, beim Womo Moder in der Bodenplatte UND Rost. Nächste Frage, war die Alkovenbeschädigung offen, so dass Regen/Feuchtigkeit eindringen konnte - dann ist da nach 6 Jahren alles Moder. Also vorher alles genau untersuchen und erst dann anfangen. Ansonsten ist m.E. diese Reparatur zwar einiges an Arbeit aber nicht besonders schwer. Es gibt eine ganze Reihe Berichte im Netz über solche oder ähnliche Arbeiten, da kann man sich gute Beispiele ansehen.

    Den Motor würde ich nach 6 Jahren (besonders einen Diesel) nicht einfach so starten. Die Wahrscheinlichkeit eines Zahnriemenriss und dem damit verbundenen kapitalen Motorschadens ist meiner Meinung nach sehr hoch. Also erst Riemen wechseln, WaPu prüfen, Schläuche prüfen und ggf tauschen, Flüssigkeiten wechseln. Aber zuallererst würde ich prüfen, ob er fest ist - also sich nicht drehen läßt. Denn dann steht erst einmal eine Motorrevision an.

    Bin mal auf Deine Bilder gespannt und wünsche Dir, dass es klappt - Gruß Sven

  • Dornröschen ist nach einhundert Jahren wachgeküsst worden, :daumen warum sollte es bei deine Findelkind nicht klappen? :daumen Ich kann mich nur den Anregungen meiner "Vorschreiber "anschließen und drück dir mehr als heftig die Daumen :daumen Ach ja bald hätte ich es vergessen, :ja :ja :ja :herz willkommen im Forum :fire2: :fire2: :fire2: Grüße und bestes Gelingen wünscht Womokalle :essen :fahren

  • Hi,
    und herzlich Willkommen.
    Kann mich da den anderen nur anschliessen.
    Motor vor dem Starten erst mal überprüfen.
    Denke auch mal, dass du nach so langer Standzeit mit den Bremsen Probleme bekommst.
    Ist aber alles halb so schlimm,wünsche dir viel Glück bei deinem Vorhaben.
    mfG Andreas

  • Hallo Bernd,

    erstmal ein :herz liches Willkommen hier im Forum.
    Viel Spaß beim lesen und schreiben von Beiträgen.

    Befreie zuerst mal dein Dornröschen und mach ein paar Bilder.
    Wenn du handwerklich geschickt und den Platz und die Zeit hast ist die Reparatur bestimmt möglich.
    Vorausgesetzt das der Schaden nicht 6 Jahre offen gestanden hat und Dornröschen voll gelaufen ist.
    Alles andere wurde ja schon in den anderen Beiträgen gesagt.

    Also Ruhe bewahren und Sachstand des Fahrzeugs feststellen. Bilder einstellen und dann in Ruhe im Familienrat entscheiden was gemacht wird.

    Ich wünsche dir viel Glück das er trocken ist.

    Gruß aus dem Süden in den Norden

    Udo

    Hymer Camp 64 auf Ducato 290, Baujahr 1991, 95 gnadenlose PS, Spurtstark am Hang.
    Alt aber unser und nun offiziell mit grüner Plakette. 8o

    Ja und es lohnt sich doch. 160€ weniger Steuern und überall fahren dürfen wo man will.
    Mal sehen wie lange noch. :cursing:

  • Hallo,
    auch von mir ersteinmal ein :herz liches willkommen.
    Zu Deinen Fragen : Pitter hat auf seiner Seite beschrieben, wie man einen Alkoven instandsetzten kann. War bei ihm zwar Wasser, aber auf den Bildern kann man gut sehen, wie so ein Alkoven aufgebaut ist.
    1. Wichtig ist, wie schon einige vor mir geschrieben haben, festzustellen, wie der restliche Aufbau aussieht ( OK, Feuchtigkeit, Moder bis hin zur vollständigen Auflösung ist da alles möglich ). Und nicht nur von innen kontrollieren, auch von unten, Dachhauben, Fenster etc.
    2. Motor : Alle Flüssigkeiten, Zahriehmen incl. Rollen und Keilriemen wechseln ( wurde auch schon geschrieben ) .
    3. Da der Wagen 6 Jahre gestanden hat, neue Reifen aufziehen, den 1. zu alt und 2. mit Sicherheit Standplatten.
    4. Gasanlage : neue/n Regler und Schlauch/Schläuche ( Kleinkram )
    5. Auch können die Geräte Probleme machen, wobei das ersteinmal zu den Kleinigkeiten zählt.

    Wenn es bei Punkt 1. schon um den kompletten Zerfall handelt, wird es schwer bis fast unmöglich den Wagen aufzuarbeiten. Wobei, möglich ist Alles.

    Der Motor ist lt. Profil ein 2,5 TDI. Plakettenmäßig bekommt der ohne Umbau nur max. die Rote ( S2 ). Es ist aber ein sehr robuster Motor ohne Elektronik ( außer dem Vorglührelais :D ).

    Wenn Du den Wagen "freigeschnitten" hast, stelle mal Bilder vom Schaden und Aufbau ein.

    Gruss
    Markus :wink

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Der Hinweis auf die festgerosteten Bremsen bzw Bremsbeläge wurde ja schon gegeben.

    Es gab auch mal Probleme mitfestgerosteter Kupplung, also prüfen ob sie sauber trennt.

    Wenn ich richtig informiert bin hat das Fahrzeug einen Blech-Kraftstoffbehälter. Wenn dieser nicht randvoll war kann auch hier Rost auftreten.

  • Hallo

    ich hab schon ein paar alte Mopeds nach zehn jahren Standzeit wieder Flott gemacht daher der Tipp, tausche vor dem ersten Start alle Filter aus ( Luft Öl Diesel) sonst ziehts dir diese beim Start rein und schau dir alle Gummiteile an ( Antriebsmanschetten Lenkmanschetten etc. ) wahrscheinlich sind sie brüchig

    das Hauptproblem sind wahrscheinlich die feuchten Teile, Gummidichtungen und Plastikteille

    Dann den Blelistift ansetzen, um durchzurechnen ob sichs rechnet

    viel Glück

  • Hallo,
    gehört hier zwar nicht her, aber
    sieh Dir mal in Deinem Profil die homepage-Adresse an. Da ist ein "m" zuviel, deshalb funktioniert der link nicht.
    Gruß HolgerNW

  • tausche vor dem ersten Start alle Filter aus ( Luft Öl Diesel)

    Hallo Hwei,
    mit "alle Motorflüssigkeiten wechseln" meinte ich selbstverständlich auch gleich die Filter mit wechseln. Gehört für mich in einem solchen Fall einfach zusammen.

    Und was ich vorhin noch vergessen habe, die Batterien ( Starten- und Versorgungsbatterie(n) ) kannst Du nach 6 Jahren Standzeit auch vergessen. Die sind mit Sicherheit tiefentladen und platt.
    Sollte bei der Kostenrechnung auch nicht vergessen werden.
    Und wo ich schon dabei bin, was Dich im späteren Verlauf noch erwischt ist die LWR. Aber das ist auch nur Kleinkram. Aber auch viel Kleinkram kostet Geld und Zeit. Im Moment sind wir noch mit Allem ohne die Aufbauinstandsetztung im oberen 3-stelligen Bereich.
    War das Fz abgemeldet ? Dann kommt noch eine Vollabnahme beim TÜV dazu.

    Aber erst einmal ist wichtig, wie schon öfter geschrieben wurde, wie sieht der Aufbau aus und der Schaden.

    Gruss
    Markus :wink

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Moin moin,

    wenn Bernd das Wohnmobil überlassen worden ist, nehme ich an " kostenlos " oder ?

    wenn ja, kann mann in dem Fahrzeug ruhig 5000 €uronen investieren, ICH würde da nicht überlegen.

    Viel Glück bei der " Sache " !

  • Das ist ja irre! Wo bin ich denn hier hingeraten? Einmal einen Bericht eingestellt und ich kriege 13 engagierte, lehrreiche Antworten (und herzliche Begrüßungen!), die es mir garantiert leichter machen, den richtigen Weg auszuloten...
    Danke an alle, die geschrieben haben. Ich werde besonders die Motorstart-Tipps beherzigen, nachdem ich den Armen aus den Dornen befreit habe. Wahrscheinlich transportiere ich ihn auf einem Trailer ab. Dann waschen und Eure Neugier befriedigen: Fotos! Ich freue mich schon auf die Reaktionen...bringt ja richtig Spaß hier...!
    Gruß aus Hamburg
    Berndt

  • Hallo,

    Wenn ein älteres Womo mit einem Aufbauschaden ( undicht ) 6 Jahre im Garten
    abgestellt wurde, dann hat nicht nur der Aufbau sondern das ganze Fahrzeug stark gelitten.

    Für eine Restaurierung braucht man dann mehrere Fachleute.
    Bevor man das Womo bewegt solle man genau kalkulieren, ob sich das rechnet.
    Nach dem Bericht zuurteilen, ist das Womo schrottreif.

    Gruß

  • Das ist ja irre! Wo bin ich denn hier hingeraten? Einmal einen Bericht eingestellt und ich kriege 13 engagierte, lehrreiche Antworten (und herzliche Begrüßungen!), die es mir garantiert leichter machen, den richtigen Weg auszuloten...

    .. hatte ich Dir bei der Anmeldung ja versprochen :telefon
    Wenn die Bilder kommen, geht es hier erst richtig los. :thumbup:

  • Hallo,
    die meisten beziehen sich ja auf technische Fragen.
    Ich würde vorrangig mal den Zustand innen in Augenschein nehmen. Wenn es innen feucht war (und das ist in einem Garten eigentlich unvermeidlich), und dann scheint die Sonne drauf, explodieren die Keime und vor allem Schimmel- / Pilzsporen. Der Eintrag von Pilzsporen im täglichen Leben ist unvermeidlich, z.B. einfach über Fingerabdrücke, aber darum putzt man ja.
    Pilzsporen bekommt man normal nicht mehr weg (z.B. mit 80 % ! -igem Alkohol, kochendem ! Wasser, oder ziemlich giftigem Zeug, in dem ich nachher nicht wohnen wollte). Kommt dann Feuchtigkeit und Wärme zusammen, geht das wieder los. Habe mal Ausschlacht-Fahrzeuge auf Schrottplätzen gesehen, da kann man das schön beobachten. Nur gehen die normal nach dem Ausschlachten in die Schrottpresse. Keinesfalls würde ich meiner Gesundheit zumuten, in solchen Fahrzeugen nicht nur zu fahren, sondern zu wohnen.
    Selbst wenn man das an der inneren Oberfläche geputzt bekommt, sitzen Schimmel und Sporen hinter den Verkleidungen usw. ... Man kann sich das sehr schön vorstellen ... und man muss dazu nicht besonders paranoid sein, nur ein bißchen vom Ende her denken ...

    Viel Glück also,
    Gruß, Martin

  • Hallo
    Lass dich nicht entmutigen, habe auch einen Alkoven rep. der hatte einen Seitenschaden rechts!
    Musste alles ausbauen und wieder neu zusammenbauen,weil alles zerrüttelt war.
    Kostenmäßig kann es schon sehr intensiv werden (je nach dem was du Neuteile brauchst) ansonsten
    VIEL GLÜCK und TOI TOI TOI :daumen

    johesa

  • Hallo Berndt,
    was ist aus Deinem "Dornröschen" geworden ? Schon freigeschitten und wachgeküsst ?

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )