Mini-Klärwerk Aqualizer

  • Hallo, alle Frehsteherfans,
    in der F.A.Z. vom 17. November 2009 ist mit guter Beurteilung über das Mini-Klärwerk für Wohnmobile "Aqualizer" des Herstelers HRZ Reisemobile, Öhringen, berichtet worden. Das Gerät macht aus Fäkalien (Blackwater) in den Abwassertank ( abgegebenes Schmutzwasser(Greywater), was mit diesem mit entsprechend weniger Problemen entsorgt werden kann. Der Aqalizer soll nachrüstbar sein. Er wäre wohl zumindest dann das "Ei des Kolumbus", wenn er nicht den stolzen Preis von 2300,00€ bis 2500,00€ - je nach Zerhacker - aufweisen würde. Auf eine E-Mail-Anfrage an den Hersteller nach technischen Einzelheiten - es gibt nur die Maße 73x45x34 Zentimeter, 45 Kilo , aber nichts über den Zerhacker - habe ich keine Antwort erhalten. Weiß schon jemand mehr? Insbesondere: Wo könnte man das Wunderding vielleicht in Norddeutschland schon einmal in Augenschein nehmen?
    Mit besten Grüßen, Skipperfried

  • Mit Verlaub,

    was soll das Wunderding denn bewirken? Wenn aus Fäkalien (Black) Spülwasser (Grey) wird, kann man diese Brühe auch nicht einfach in einen Gully laufen lassen. Spülwasser muss genau so wie Fäkalien ordnungsgemäß entsorgt werden. Und dann der Preis und das Gewicht!!!

    Ich finde, ein Flop!

    Gruß
    hobo

  • Warum so ablehnend? Mit Sicherheit eine sehr gute Sache und ein starkes Verkaufsargument, wenn das Gerät vom Hersteller selbst originär in die von ihm auch gebauten Wohnmobile eingebaut wird. Aber auch für eine Nachrüstung liegen die Vorteile doch auf der Hand. Dem Hersteller ist von einer öffentlichen Stelle bescheinigt worden, daß das Ergebnis demjenigen eines kommunalen Kärwerkes entspricht. Ist es "Brühe", was unsere Klärwerke in die Vorfluter abgeben? Mein Thetford-Fäkalientank faßt - meine ich - 17 ltr. und muß bei ausschließlicher Nutzung durch zwei Personen jeden zweiten Tag geleert werden. Mein Spülwassertank nimmt 130 ltr. auf. Eine große Erleichterung für das jeweils rechtzeitige Auffinden einer Möglichkeit zur ordnungsgemäßen Entsorgung ! Hinzu kommt der Komfortgewinn bei der Entsorgung: Für mich ist es ein erheblicher Unterschied, ob ich das Spül-/Grauwasser mit der Öffnung eines Ventils über einen ständig montierten Schlauch ablasse oder einen mobilen Thetford-Tank leerschütteln und sauberspülen muß - mit Ein- und Ausbau. Schwierig, wenn dazu keine Sauber-/Brauchwasserstelle zur Verfügung steht! Dann muß auch noch das Grauwasser heran! Ein Flopp? Vielleicht wegen des Preises, des hohen Gewichts und des Raumbedarfs - aber nicht wegen Nutzlosigkeit. Der Preis kann sich vielleicht den Marktzwängen anpassen!
    Es grüßt nach wie vor von der Technik sehr angetan Skipperfried

  • Die Informationen zu diesem System sind noch zu dürfig.

    Die "Feststoffe" aus der Tiolette werden wohl auch irgendwo zwischengelagert. Auch die müssen dann mal entsorgt werden. :(

    Wo, wie (und wie angenehm und sauber geht das vonstatten?)

    Das "Grauwasser" aus der Toilette wird vermutlich deutlich "Geruchsbelastet" sein. Wehe wenn durch Sog (Fahrtwind und geöffnetes Fenster) die Geruchsbremse eines Abflusses frei gelegt wird. smilie_iek:

    Das ist alles noch zu deutlich in der Versuchsphase. Wer da mit "entwickeln" möchte - bitte sehr.

    Für den "normalen" Nutzer ist das (noch) nicht alltagstauglich.

  • Wenn dem so ist, dass das geklärte Abwasser kommunale Abwasserqualität hat, warum heißt es dann "Greywater" im Anfangsbericht? Müßte es dann nicht eher "Clearwater" heißen?

    Meines Wissens versteht man unter Greywater/Grauwasser nur Spülwasser - und das gehört eben auch entsorgt wie Blackwater/ Schwarzwasser.

    Unbestritten ist ein besseres Handling. Aber das ist auch schon alles. Und wohin Dein Spülwasser über einen permant gelegten Schlauch so elegant ablaufen kann, hast Du leider nicht erläutert. Das geht doch eigentlich nur auf einem CPs mit direkter Ver- und Entsorgung, oder? Und wo findet man das schon?

    Gruß
    hobo

  • hallo ans Forum,
    die Idee mit dem Miniklärwerk wäre eigentlich ganz gut , wenn es da nicht die Probleme mit der permanenten "Befüllung" dieser Anlage gebe.
    Es muss laufend "frisches Material" nachgeliefert werden, damit diese Anlage einen Biologischen Proßess aufrecht erkält.
    Dazu muss laufend Luft eingepumt werden und das Rührwerk laufen. Alles in allem zieht diese Anlage permanent einige Ampere Leistung.
    Wo sollen diese Leistung aber denn herkommen, wenn man nicht am Netz angeschlossen ist, oder einen Generator laufen lässt.
    Die Info Politik von HRZ diesbezüglich lässt sehr zu wünschen übrig.
    Anfragen auf der CMT Stuttgart wurden nur schwach beantwortet.
    Ich würde die Finger davon lassen, eine Sannisäule usw. findet man doch mittlerweile an sehr vielen Stellen.
    Eine Zweit WC - Kasette ist da besser angebracht
    Es grüßt
    Der Wilddieb

  • Hallo !

    Die Idee mit dem Miniklärwerk wäre eigentlich ganz gut , wenn das Wasser dann nicht Grauwasser sondern Tringwasserqualität
    hätte !
    Unter Ei des Kolumdus stelle ich mir was anderes vor ! :teuflisch

    Gruß Heinz

  • Genau, das Ei des Kolumbus
    ist das bestimmt nicht. Ökoklärwerke an Eigenheimen haben sicher ihre Berechtigung. Aber der ganze Aufwand incl. des Energieverbrauchs, der freies Stehen unmöglich macht, bringt dem normalen Mobilisten eher wenig. Die Frage, wohin mit dem extrem stinkenden Schlamm - wird gar nicht beantwortet. smilie_iek:
    Mit der Anschaffungssumme wüßte ich wesentlich sinnvolleres anzufangen. :prost
    Grüße
    Wolfgang

  • Ist doch schon mal gut, dass ein Anfang gemacht wurde. Nicht jede Neusache war sofort perfekt. Ansonsten bleiben wir hinter dem Mond!

    Gruß Albert

  • Gibt es im Forum keinen Fachmann für Kläranlagen? Dieser könnte uns sicher sagen wie lange die Kommunale-Kläranlage benötigt um Abwasser in Grauwasser zu klären und damit ist für die Nutzung dieser Mini-Kläranlage eine Zeitfrage.
    Gruß Walter

    Ein Leben ohne Wohnmobil ist möglich ;( , aber langweilig :wein .

  • wie lange die Kommunale-Kläranlage benötigt um Abwasser in Grauwasser zu klären und damit ist für die Nutzung dieser Mini-Kläranlage eine Zeitfrage.


    Hallo TeDiKa,
    das ist abhängig von der Qualität des zu klärenden Abwasser und abhängig vom Klärverfahren.
    In meinem Aufgabenbereich habe ich in meinen Betrieb eine Kläranlage. Der Durchlauf geht kontinuirlich von statten durch drei große Klärtanks.
    Die größe der Tanks ist auf die anfallende Menge von 5 Tagen ausgelegt. Danach wird das Wasser in Trinkwasserqualität in das örtliche Abwassernetz abgegeben.
    Das Abwasser das wir produzieren ist nährstoffarm.
    Der Inhalt des Fäkaltanks eines Reisemobiles ist nährstoffreich und benötigt damit eine hohe Zufuhr an Sauerstoff zum klären.
    Dieser Sauerstoff kann energieaufwändig mechanisch zugeführt werden mit entsprechender Geräuschbelästigung. Oder mit etwas weniger Energieaufwand mechanisch dafür Chemisch unterstützt.
    Übrig bleibt auf jeden Fall Klärschlamm, der im Womo nicht entwässert, getrocknet oder sonstwie verdichtet werden kann.
    Dieser nasse Klärschlamm muss aber auch entsorgt werden und damit stehen wir entsorgungstechnisch wieder da wo wir jetzt auch sind.
    Geht man auch da von einer verweilzeit von 5 Tagen aus wird ein Behandlungstank von etwa 120 Liter Inhalt benötigt. Zusätzlich ein Tank für die größere Menge Grauwasser.

    Gruß
    Hans

  • Hallo Hans,
    danke für Deine ausführliche Antwort. Ich bin kein Abwassertechniker, aber mein techniker Verstand sagte mir, das das nicht so einfach funktioniert wie es im Prospekt geschrieben steht und Deine Ausführungen haben meine Meinung bestätigt. Für ein 20 tonnen Wohnmobil ist so eine Anlage vielleicht vertretbar, aber für meinen 3,5 tonner bleibt weiterhin nur den sch.... Tank persönlich zu entsorgen und für längere Touren vorsorglich einen zweiten Tank mitzunehmen.
    Viele Grüßen aus dem kalten Chiemgau
    Walter

    Ein Leben ohne Wohnmobil ist möglich ;( , aber langweilig :wein .

  • Deine Ausführungen haben meine Meinung bestätigt.


    Guten Morgen TeDiKa,
    Das Thema ist natürlich komplexer. Deshalb ist für meine Anlage auch das entsprechende Fachpersonal zuständig.
    Das was ich beschrieb ist nur der frobe Überblick den ich habe.

    aber für meinen 3,5 tonner bleibt weiterhin nur den sch.... Tank


    Das sehe ich genauso.

    Wünsche eine schöne Wochenmitte.
    Gruß
    Hans