Die Druckerhöhung in der Flasche kann ich nicht verifizieren, weil sich nirgends der spezifische Volumenausdehnungskoeffizient von Propan oder Propangemisch in Flüssigphase finden lässt. Ich gehe davon aus, dass die Angaben zumindest größenordnungsmäßig richtig sind.
Der Volumenausdehnungskoeffizient spielt auch nur so lange eine Rolle, wie noch eine Gasphase vorhanden ist, in die hinein die Flüssigkeit sich ausdehnen kann. Sobald die Flasche vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist, arbeitet diese bei Temperaturerhöhung nur noch gegen die plastische Verformbarkeit der Flaschenwand an, und diese ist bei Stahl oder Alu ziemlich begrenzt. In diesem Dokument hier wird auf Seite 22 darauf eingegangen, hier steht auch der Wert von 7-8 bar pro Grad Temperaturerhöhung. Zwar geht es hier um das Brandverhalten, die physikalischen Grundlagen bei einer gewöhnlichen Temperaturerhöhung z.B. durch Sonneneinstrahlung sind jedoch die gleichen.
Falsch, der Sicherheitsstopfen am Ventil fliegt raus, die Flasche bleibt heile.
Auch auf das Sicherheitsventil ist nur bedingt Verlass, wie im von mir oben verlinkten Dokument schon erwähnt. Selbst wenn es auslöst, kann es immer noch zu einem Zerknall der Flasche kommen. Und insbesondere wenn die Flasche so überfüllt ist, dass die Flüssigphase das Ventil erreicht, kann es leicht vorkommen, dass es vollständig versagt.
Es kann übrigens bei überfüllten Flaschen während der Benutzung der Gasanlage auch dazu kommen, dass flüssiges Gas gewissermaßen überschwappt und durch den Druckminderer hindurch in die Gasanlage gerät. Dort verdampft es dann schlagartig und führt zu einer gewaltigen Druckerhöhung. Und wenn aus dem Gasherd plötzlich eine zwei Meter hohe Stichflamme schießt, ist das im Wohnmobil gar nicht lustig.
MfG
Gerhard