welcher Batterietyp für LifePo4 14,6Volt an Schaudt Booster WA 121545 und EBL 30

  • Matthias, noch immer ist mir nicht 100% klar wo dein Booster angeschlossen ist (du hast auch nur Vermutungen geäußert).

    Ich bin z.Z. unterwegs und habe kein vernünftiges Papier zu Hand drum verweise ich auf ein Bild das ich vor einer Weile gemacht hatte (link).

    Der Booster kann nun z.B. zwischen A und B angeschlossen sein (also vor dem EBL) oder B und C (also parallel zum EBL). Im Fall von B C würde das Trennrelais den Booster kurzschließen also deaktivieren. Im Fall von A B wird die Ladefunktion des EBL für die Starterbatterie nicht mehr funktionieren.

    Da du schreibst, dass das Trennrelais schaltet hast du wohl den Fall A B und damit musst du dir für das Laden der Starterbatterie was einfallen lassen. Manche Booster haben einen Rückladepfad, der aktiviert wird wenn die Aufbaubatterie extern geladen wird. Hier müsstest du mal im Handbuch des Boosters nachlesen.

    In großer Flughöhe sieht alles ganz einfach aus, aber im Detail liegen dann die Fallstricke 😉. (Rückladepfad, Startetbatterie Spannungsanzeige am EBL, ...)

    Gruß Markus

    Nachtrag: Meine erste Wahl wäre den Booster zwischen B und C anzuschließen (nur Trennrelais deaktivieren nötig, Rest funktioniert wie ohne Booster)

  • Hallo canim111 ,

    ich beantworte mal die Fragen von #48 Stück für Stück. Kann sein, das einige Antworten schon da sind, aber es springt hin und her.

    • Ja, unter 12V keine Ladung.
    • Nein, der Booster gibt nie Strom an die Starterbatterie. Erst ab Ue >= 12V wird die Aufbaubatterie geladen.
    • Ue ist die Eingangsspannung, mit welcher die Spannung an der Starterbatterie gemeint ist.
    • Der Ladestrom von 45A bezieht sich auf die Aufbaubatterie
    • In dem Bild ist keine Kurve mit „Powerreductkurve“ bezeichnet. Was ist gemeint?
      Sollte es das mit „Kennlinie…“ bezeichnete Bild 1 sein, dann ist auf der x-Achse die Spannung der Starterbatterie und auf der y-Achse der Ladestrom der Aufbaubatterie abgebildet.
    • In der „Konstantstromphase“ bekommt die Aufbau/Lithiumbatterie keine 14,4V. Der Booster ist intelligent und stellt die Spannung auf der Ladeseite so ein, dass die 45A fließen. Wie macht er das? Entscheidend ist der Innenwiderstand der Lithiumbatterie. Eine 12V 100Ah hat ca 0,008 Ohm, man kriegt keine belastbaren Daten, was aber keine Rolle spielt. Ein Strom von 45A fließt nach Ohm bei 0,36 V Spannungsdifferenz. Beispiel: Eine einzelne zu 50% geladene Zelle hat 3,1V. 4 Zellen dann 12,4 V. Bei einer anliegenden Spannung von 12,76 V fließen dann 45A. Der Booster regelt aber nicht die Spannung auf diesen Wert ein, sondern taktet die Spannung in kleinen Inkrementen solange rauf oder runter bis ein Strom von 45A fließt.
    • Die Starterbatterie hat so wenig Spannung, weil sie vermutlich vom Booster leergemacht wurde, die Energie ging in die LiFePo4 oder zu einem Verbraucher – der Booster hat dann irgendwann Ue <12V erkannt und zur Lebensrettung die Starterbatterie abgeschaltet. Das ganze geschah als der Motor aus war – so meine Vermutung. Kann es sein, das Du D+ falsch angeschlossen hast? Das wäre eine Erklärung.

    Bemerkenswert finde ich den Hinweis des Herstellers bei „D3“ der lautet „mittlere Belastung des Starterbatteriekreises“. Das impliziert für mich, dass der Hersteller weiß, dass vom Booster unter bestimmten Bedingungen an der Starterbatterie gesaugt wird, nämlich dann wenn die LiMa beim Fahren keinen Strom liefert (Für eventuelle Optimalkommentatoren: Ja man hätte auch schreiben können, dass die Spannung an der Lima in diesem Fall identisch mit der Starterbatteriespannung ist).

    Weiterhin: Wie bekannt (oder auch nicht) unterhalten Booster unabhängig vom Hersteller drei unterschiedliche Ladephasen, nämlich Konstantstrom, Konstantspannung und am Ende Erhaltungsladung. In Abhängigkeit vom Ladezustand des LiFePO4 Aufbauakkus wird vom Booster die jeweilige Phase gestartet. Kriterium ist allein der Ladezustand. Dazu sind im Booster Schwellspannungen hinterlegt.

    Der Booster startet die Konstantstromphase nur, wenn der Aufbauakku unter der entsprechenden Schwellspannung ist. Jetzt hast Du ihn mit dem EBL vollgeladen hast, dann darfst Du keine Konstantstromphase vom Booster erwarten. Check die gesetzte Schwellspannung für Konstantstrom. Dann entlädst Du die Aufbaubatterie unter diese Schwelle.
    Erst jetzt lohnt es sich zu checken, ob bei laufendem Motor der Booster auch den Konstantstrom macht.

    Gruß vom Ladefreak

  • Alles gut erklärt :thumbup:

    Aber power reduct steht über der Cx Spalte in der Tabelle und das hier

    Die Starterbatterie hat so wenig Spannung, weil sie vermutlich vom Booster leergemacht wurde, die Energie ging in die LiFePo4 oder zu einem Verbraucher – der Booster hat dann irgendwann Ue <12V erkannt und zur Lebensrettung die Starterbatterie abgeschaltet. Das ganze geschah als der Motor aus war – so meine Vermutung. Kann es sein, das Du D+ falsch angeschlossen hast? Das wäre eine Erklärung.

    macht mich stutzig. Wenn das bei ausgeschaltetem Motor passiert dann ist was völlig falsch verdrahtet. Hätte noch nie funktionieren dürfen.

    Die Limasteuerung muss immer nachladen wenn die Spannung zu niedrig ist. Was genau zu niedrig ist, muss man den Hersteller fragen.

    Gruß Markus

  • Moin Ladefrak ;)

    geile Erklärung! Hut ab... ich habe sogar einiges verstanden. Dnke dafür. und ein neues Lieblingswort in meinem Wortschatz übernehme ich auch nocht "Optimalkommentatoren" ;)

    Ich werde den Lithium-Akku mal aussaugen, so dass er unter die "Schwellspannung" kommt. Wo liegt die Schwellenspannung. In der BA zum Booster finde ich noch folgende Werte. Neben den Werten aus der Power Reduct. Tabelle:


  • Ich bin mir nicht sicher ob da alle vom selben sprechen.

    Bei Bleibatterien gibt es tolle Konstrukte mit cc, cv, erhaltungspannung, pulsen, ...

    Bei LiFePO4 genügen eigentlich 3: cc, cv und nicht laden. Mit nicht laden tun sich fast alle Ladegerät schwer, drum habe ich mir ein BMS ausgesucht das das selber in die Hand nimmt (braucht aber einen getrennten Pluspol für Lade und Entladezweig (zumindest BMS intern)).

    Wenn dein Booster auf LiFePO4 eingestellt ist, macht er nur cc und cv (steht so in deiner Anleitung)

    Also soweit entladen, dass 14,4V deutlich unterschritten sind und dann lädt er mit cc (solange 14,4V noch nicht erreicht sind).

    Gruß Markus

  • Moin Markus,

    danke für deinen Erklärungsversuch. Durch deine Frage verstehe ich allmählich ein paar Dinge besser.

    ICh lade mal daqs SChaubild hoch, welches nach meiner Auffassung die tatsächliche Verkabelungen abbildet.


    Die Bezeichnung "Bild 7" im Text ust vermutlich ein Tippfehler und müsste "Bild6" - also das obige Schaubild meinen.


    Weiterhin gibt es eine Erklärung in der Anleitung, die mir erst durch deine Nachfrage klarer wurde. Es gibt einen Bypass am Booster, der die Problematik mit dem Trennrelais verstehbar macht und das "vermeintliche Problem" anscheinend umgehen kann. Jetzt bin ich noch mal ans Womo geschlappt, um zu gucken, wie der bei mir eingestellt ist. Und Mist, alle Theorie ist wieder dahin. Der ist bei mir Werkseitig "off"... Und die Anleitung ssagt ja auch, nur on, wenn EBL mit SChaudt SDTBUS-System.

    Nun verstehe ich wieder nur Bahnhof...


    Ich saug jetzt erst mal die Batterie "leer" bzw. fast leer. Brauche nur noch nen starken 12 Volt Verbraucher. Mit dem 40Watt-Kühlschrank brauche ich ja sonst 4 Tage oder so...

  • ja, im Moment steht das auf Lithium.. Könnte ja wieder auf AGM zurückstellen. Unter 14,4 V bin ich ja nahezu immer. 14,4V ist doch Ladeschlussspannung, oder?

  • Jep 14,4V÷4=3,6V und damit grob für alle LiFePO4s die Ladeschlussspannung.

    Drum bin ich ja der Meinung 3 Ladekurven (cc, cv und aus) weil das die Zellen schont. Ist aber optimieren auf hohem Niveau.

  • Hallo zusammen,

    heute konnte ich mit dem Fahrzeug die Ladesituation noch mal testen.

    Ich habe das mit Screenrecorder aufgenommen und während der Fahrt die "Zustände" als stehend, beschleunigend bzw. rollend kommentiert.

    Dieses Mal war es so, dass auch beim Stillstand noch geladen wurde.

    Gleichzeitig aber fällt die Spannung beim Stehen und Anfahren auf unter 12 Volt oder bewegt sich um diese Spannung herum.

    Lediglich beim Rollen (Automatikfahrzeug) also Rollen mit eigngelegtem Gang, steigt die Spannung an der Starterbatterie auf 14V und auch die Ladung der Aufbaubatterie geht auf 500W hoch.

    Wer Lust hat sich diese Video-Dokumentation anzuschauen; hier gehts zum frei zugänglichen Cloud-Speicher:

    Ducato – Google Drive

    Eine Antwort zur Frage des "D+-Signals wollte ich noch geben.

    Ich habe jetzt verstanden, dass Hymer in meinem Fahrzeug einen simulierten D+ zur Verfügung stellt. Dies wird über einen Schaudt Adapter (in meinem Fiat-Ducato die Version AD01) realisiert. Mit diesem Adapter lassen sich Verbraucher einbinden, die "Zündung ein (kl.15), oder D+ Signal benötigen. Auch ein weiterer Dauerplus ist dort aufgelegt, falls benötigt. Das D+ ist auf 2A max begrenzt. EIne Sicherung für D+ gibt es in diesem Adapter nicht. Die Sicherungen werden für andere Zwecke bereitgestellt.

    Es besitzt integrierte Relaissteuerungen, damit der Anschluss von z.B. zusätzlichen Seitenbegrenzungsleuchten z.B. keine Fehlmeldungen bei der Lampen-Defekt-Anzeige des Chassis erzeugt.
    Außerdem beeihnhaltet es eine Relais-Verstärkung der "D+"-Funktion und weitere Anpassungen.

    Für den Betrieb muss der AD 01 mit den entsprechenden Steuerspannungen des Fahrzeugs (Fahrzeugbeleuchtung ein, D+, Zündung ein, Steuerspannung1 und Zusatzheizung) sowie mit der Batteriespannung verbunden sein.

    • Anschlussmöglichkeiten für vier zusätzliche Positionsleuchten (Absicherung 5A)
    • Anschlussmöglichkeit für eine Zusatzheizung (Absicherung 15A)
    • Anschlussmöglichkeit für Geräte, die ständig versorgt werden sollen (Absicherung 15A)
    • Anschlussmöglichkeit für Geräte, die erst eingeschaltet werden können, wenn die Zündung eingeschaltet ist (Absicherung 15A)

    EIn Foto des Adapters und einen Screenshot (leider nur auf englisch gefunden) füge ich bei.