Dachrepatatur innen - Euramobil

  • Hallo ich habe ein Euramobil, welches in der Dachluke undicht war und die Feuchtigkeit hatte sich in die Dachkonstruktion gezogen.
    Habe den Himmel aufgerissen- das Styropor teilweise entfernt und muss es jetzt wieder schön und zu machen. Habe als Empfehlung bekommen, Styrodur zu nehmen (kein Amaflex…), da ich wieder Stabilität ins Dach bekommen muss.

    Händler wollen da nicht dran gehen, wegen Gewährleistung.

    Mittlerweile ist das WoMo auch getrocknet.

    Nun will folgende Schritte machen

    - angegriffene Dachlatten verstärken mit einer parallelen Dachlatte.
    - Styrodur passend schneiden und da einsetzen, wo vorher das Styropor war

    - Mit einer Sperrholzplatte neu verkleiden.

    Jetzt meine Fragen:

    Würdet Ihr das Styrodur an das Dach (dünne Aludecke) punktuell kleben oder einen geschlossenen Rahmen unter die einzelnen Platten, so dass in den geschlossenen Rahmen keine Feuchtigkeiz kann, oder ist punktuell besser, damit es ggf. besser lüften kann?

    Oder soll ich es an den Dachlatte ankleben?

    Würdet Ihr den Zwischenraum (kleine Ritzen- hoffe ich) mit Bauschaum ausfüllen oder wie?


    Viele Grüße

  • Hallo Meinolf,

    die Stabilität des Daches entsteht in Sandwich-Bauweise.
    Ich würde mit einem entsprechenden Kleber (Frag deinen Campinghändler, welchen ER empfiehlt) das Holz und das Styrodur vollflächig an das Alu kleben.
    Meist werden Kleber empfohlen, die auf PU Basis sind und in geringem Maße aufschäumen.
    (Kleben ist Kunst, und jeder Künstler hat seinen Lieblings-Kleber. Bei manchen wird blankes Alu vorher grundiert)
    Erst durch die innere Holzplatte, mit der Du Tragholz und Styrodur ebenfalls vollflächig verklebst, erreichst Du eine nennenswerte Stabilität der Gesamtkonstruktion.
    Dabei würde ich darauf achten, dass die Sperrholzplatten innen nur auf Traghölzern wechseln, und dort die Verklebung sehr sauber ausgeführt ist.

    Würdet Ihr den Zwischenraum (kleine Ritzen- hoffe ich) mit Bauschaum ausfüllen oder wie?

    Zwischenräume, die nicht mit den Klebern gefüllt werden können, sollte es nicht geben. Bauschaum expandiert recht stark, das kann sich negativ auf das Konstrukt auswirken.

    Auf jeden Fall ist die innere Verkleidung relevanter Bestandteil der Statik dieser Konstruktion. Da reicht es nicht, das Styrodur "hübsch zu Verkleiden" :)

    Ich bin gespannt, was daraus wird, und hoffe, Du hältst uns hier auf dem Laufenden 😁

    Viel Erfolg,
    Jo...

  • Soweit ich es sehe, gibt es ja wohl auch eine Lage Sperrholz zwischen Aluhaut und Traghölzern?!

    Die sollten auch wieder eingebracht werden, bevor man mit der Dämmung beginnt.

    Das würde bedeuten, dass da, was jetzt noch an Leidten zu sehen ist, auch raus muss.

    ICH würde dann ersteinmal ein Tragholzkreuz herstellen, mit Wechseln bei den Dachhauben, welches sauber in den jetzigen Bereich paßt und an Bestandstraghölzer befestigt/gekoppelt werden kann.

    Das gleiche passiert mit der Sperrplatte. Ich würde Luan oder ähnliches nehmen, V100 Verleimung, und diese dann ersteinmal auf das Alu kleben. Bisschen Druck von Unten schadet nicht. Nach der Abbindezeit dann das Tragholzkreuz aufkleben, dazwischen dann die Styrodurplatten in Stärke der Leisten, möglichst genau passend, einkleben. Luft könnte man ausschäumen, dann aber einen schneller 2-K Schaum. Wenn man vorher bisschen die Flächen leicht anfeuchtet, dann wird der noch früher schneidfähig und drückt nicht mehr nach.
    Und am Ende dann die Innere Dekorplatte aufkleben. Je vollflächiger man klebt, desto besser wird dann die Statik im Fachwerk.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • und das Styrodur vollflächig an das Alu kleben.

    Noch ein Hinweis:
    Ob Du Styrodur oder - wie Jerome korrekt festgestellt hat Sperrholz - an das Aluklebst: Wichtig, dass da nichts "metallisches" bei ist.
    (Also zum Beispiel Schraubenköpfe oder Tackernadeln auf der Alu-Seite deiner Dachkonstruktion). Daraus entsteht gerne mal Lochfraß in der Aluhaut...

    LG, Jo...

  • Tach

    Sperrholz wurde da wohl nicht eingestzt,das Styropor wird mit Kunstharz direkt auf das Aluminium geklebt...Und keinen Bauschaum egal welcher Art zum Verfüllen.Hat es auch nicht ab Werk gegeben aber nicht aus Sparsamkeit!Auch muß die Lattung nur recht gut am Styrodur anliegen nicht Vollflächig rundum ankleben.Der PU Kleber darf nur an zwei Klebeflächen anhaften /aufgebracht werden ,damit er bei Zugbelastung einschnüren kann,kann er das nicht, reißt irgendetwas.

    Mal reinschauen,so in der Mitte ist der Wandaufbau zu sehen.

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  • wenn geschäumt werden muss dann ausschließlich mit Brunnenschaum, der ist nicht hygroskopisch wie der Bauschaum.

    LG

    Wolfgang

    Moin Wolfgang,

    der 2-Komponentenschaum aus Polyurethan wird durch die Zugabe des Härters meines Wisens nach zu einem Duroplast, der sich nach Beendigung des Chemischen Aushärtungsprozesses weder in seinen Ausmaßen ändert, noch anlösen läßt, noch Feuchtigkeit aufnimmt. Grade diese Eigenschaften macht man sich bei der Zimmertürmontage zur nutze. Wäre dieser hygroskopisch, dann dürfte man ihn bei Feuchträumen wie Badezimmer zur Montage von Türen nicht nutzen.

    Es geht nicht um den einfachen 1-K Bau-oder Montageschaum, der die Eigenschaften wie arbeiten nach dem Aushärten in Bezug auf Ausdehnungsverhalten und Aufnahme von Feuchtigkeit weiterhin besitzt.

    Im übrigen ist Styropor auch in der Lage Wasser aufzunehmen.

    Gruß Jerome

    Tach

    Sperrholz wurde da wohl nicht eingestzt,das Styropor wird mit Kunstharz direkt auf das Aluminium geklebt...

    Das Bild zeigt aber die verwitterte Sperrholzschicht über dem Styropor.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Im übrigen ist Styropor auch in der Lage Wasser aufzunehmen.

    Gruß Jerome

    Hallo,

    ganz genau 👍

    Darum meide ich nicht nur Wohnmobilaufbauten mit Styropor wie die Pest.

    Hausfassadenisolierungen aus Styropor zum Beispiel haben ja genau das gleiche Problem.

    LG

    Wolfgang

  • Ich bin neu hier. Ist ja echt top, dass man so schnell gute Infos bekommt.

    Das alte Styropor hatte noch eine Sperrholzplatte auf der Seite nach außen .

    Sollte ich das auch zwischen dem Styrodur und der Außenwand machen

  • Alle Anwendungsbereiche aus dem Hausbau lassen sich ohne weiteres auf unsere Häuser auf Rädern übertragen. Physik ist überall gleich.

    Und in Bezug auf Dichten oder Kleben gibt es auch Unterschiede.

    Habe ich eine dampfdichte Außenhaut, so hätte ich kein Problem damit, ob nun meine Dämmung an dem Leisten anhaftet, sich möglicherweise dann beim Schrumpfen des Holzes etwas davon absplittert oder die Dämmung irgendwo einreißt. Man darf ja auch nicht vergessen. Das verwendete Holz hat maximal 7% Holzfeuchte beim Einbau, und bei den verbauten Querschnittsdimensionen sind die Mikrometer Toleranzen zu vernachlässigen.

    Ganz anders verhält es sich beim Eindichten. Da muss man schon drauf achten, dass da nichts reißt und kleinste Fugen entstehen.

    Und natürlich ist Material zu wählen, was für die den Aufgabenbereich geeignet ist.

    Hauptproblem ist doch, dass, wenn Wasser eindringt, dass es im Wohnmobil durch die dampfdichte Außenhaut gefangen ist, dann saugfähige Dämmung und das Holz diese Feuchtigkeit nicht mehr abgeben kann.

    Über die Wärme entsteht dann der ideale Platz für pflanzliche Holzschädlinge, besonders der Rotschimmelpils sei genannt, denn der ernährt sich von der Zellulose. Übrig bleibt der Zellinhalt und Pilz, was zusammen dann der „Torf“ ist.

    Kleine Exkursion.

    Ich für meinen Teil lebe in einem 100 Jahre alten Haus. Würde ich alles so dicht machen, wie es in der heutigen Zeit gefordert wird, dann würde es nicht lange dauern, und in einigen Ecken würde es so aussehen, wie bei diesem Womo unter der Aluhaut.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Ich bin neu hier. Ist ja echt top, dass man so schnell gute Infos bekommt.

    Das alte Styropor hatte noch eine Sperrholzplatte auf der Seite nach außen .

    Sollte ich das auch zwischen dem Styrodur und der Außenwand machen

    Den Urzustand wiederbringen, als käme er vom Band.

    Hatte er unter dem Alu eine Sperrplatte, dann würde ich auch wieder eine einbauen.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Hallo,

    als Kleber kann ich den Caravankleber von Ruderer empfehlen, er schäumt leicht. Wenn das alte Holz nicht wirklich fest ist nach dem trocknen, würde ich es tauschen. Zusätzlich würde ich noch ein paar Querlatten einbauen, denn es sieht so aus, als wären die auf größerer Länge nicht verbunden. Das erhöht die Stabilität des Dach, wenn doch mal jemand drauf muss. Beim Kleben bitte beachten, dass alle Kleber bei der Verarbeitung eine bestimmte Temperatur brauchen, Du wirst also bei den aktuellen Aussentemperaturen eine Halle brauchen. Zusätzlich benötigen die alle einen Anpressdruck während des Abbindens.

    Die Frage der Sperrholzschicht würde ich pragmatisch angehen. Um die Anschlüsse sauber zu kriegen, muss das Dach überall dieselbe Stärke aufweisen. Styrodur gibt es von der Stange soweit ich weiss nur in 30mm Stärke. Wenn jetzt der fertige Dachaufbau mit dem 30mm Styrodur und Sperrholz mit der alten Dachstärke korreliert, alles super. Wird es aber zu dick, müsstest Du das Styrodur auf passende Dicke hobeln. Nur sauber machbar, wenn eine Hobelmaschine zur Verfügung steht. Falls nicht kann man das Styrodur auch direkt aufs Blech kleben.

    Viel Arbeit, aber alles machbar. Hoffe nur, dass die Lattung aussen am Rahmen noch fest ist, sonst greifen die Schrauben nicht mehr richtig und dort würde es leider wieder undicht.

    Viel Erfolg

  • Wenn ich das so sehe, dann handelt es sich um 1 1/2 qm Dachfläche max?!

    Ich sehe es dahingehend pragmatisch, dass der Rest des Daches auch mit Styropor gedämmt ist. Wenn man das jetzt vernünftig macht, heißt die Dachluken sind dicht, dann kann man auch wieder Styropor nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es woanders undicht werden kann ist deutlich größer, als da, wo fachgerecht jetzt alles neu gemacht wird.

    Und wenn die Reparatur jetzt nicht fruchtet, dann hilft Styrodur auch nicht, es kaschiert eher länger deren Auswirkung.

    Denn nur dicht ist dicht!

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Das hieße Entkernung. Ob sich das lohnt?! Um wievieles würde der Energieeinsatz geringer werden?

    Das würde sogar ich nicht machen. Und ich habe meine 5,5Kw Truma gegen eine 3,5Kw getauscht. Und ich habe auch nur eine Styroporbude.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Styrodur, hat aber einen besseren Dämmwert, oder?

    Das Internet macht da keine klaren Angaben. Die klassischen Vergleichswerte sind zumindest sehr! ähnlich.

    Ich würde nur so viel reparieren wie erforderlich und optisch gut anpassbar...

    VG, Jo...

  • Der Beitrag hier geht wieder mal in die Richting " Zerklauben".:wink Ich frag mich was da so kompliziert ist. Der Dachaufbau ist ja vom Werk vorgegeben, und hat jahrelang so seinen Dienst versehen. Also, den Aufbau so gestalten wie er bis dato war. Alu/Sperholz/Styro/Innenverkleidung. Alles raus was braunes Hozl ist bis rein zur gute erhaltenen Struktur. Dann so aufbauen wie Jerome es beschrieben hat. Ich weis wovon ich spreche. Habe das alles vor Jahren schon mal bei unserem ersten Womo gemacht.

    LG Mathias

    .....................

    Die Zeiten ändern sich..................................
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    12551300tg.jpg ...........nun unterwegs mit unserem LMC T674G !

  • Zu: Wenn das alte Holz nicht wirklich fest ist nach dem trocknen, würde ich es tauschen. Zusätzlich würde ich noch ein paar Querlatten einbauen,

    - mit Querlatten meinst Du die? (Roter Pfeil)

    oder so wie das 2. Bild und damit gleich den Fensterrahmen bauen?

    Wie befestigt ich die Neuen Latten? Einfach am Dach ankleben, oder mit den anderen verschraubten oder der Eisenwinkel nehmen ?