Rückwärtsgang und 5. Gang lassen sich nicht mehr einlegen

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  • Hallo zusammen,

    ich weiß, das ist ein viel diskutiertes Thema, aber da ich keinen Thread mit ähnlichen Umständen gefunden habe, wollte ich Euch nochmal um Rat fragen.

    Mein Getriebe hat vor zwei Jahren, nachdem sich der Rückwärtsgang nicht mehr rausnehmen lies, eine neue Synchro Gang 5, eine neue Halteplatte, sowie ein neues Lager Hauptwelle hinten bekommen. Seitdem bin ich 10000 km ohne irgendwelche Probleme gefahren. Alle Gänge ließen sich mühelos ohne irgendwelche Geräusche schalten.

    Bei einer Autobahnfahrt heute habe ich vom fünften in den vierten Gang runtergeschaltet und konnte anschließend nicht mehr in den fünften schalten. Auch hier keine auffälligen Geräusche. Bin dann im vierten Gang weiter und hab´s zum Glück noch bis nach Hause geschafft, da Gänge 1-4 wie gewohnt schaltbar waren. Zuhause hat sich meine Befürchtung bestätigt, daß neben dem 5. auch der Rückwärtsgang nicht mehr einzulegen ist. Egal ob bei laufendem Motor oder Stillstand. Da ich mir gerade nicht vorstellen kann, daß der Verschleiß in der kurzen Zeit die gewechselten Teile schon wieder über den Jordan geschickt hat und ich immer mit überfülltem Getriebe (2,3 Liter Öl) gefahren bin, habe ich noch die Hoffnung, dass der Defekt woanders liegen könnte.

    Die einzige Auffälligkeit die ich beim Fahren hatte, ist ein ein grummelndes/ mahlendes Geräusch genau in dem Moment zwischen Schub- und Zugbetrieb, wenn quasi keine Last anliegt. Kann man erzeugen wenn man ein bisschen mit dem Gas spielt. Klingt schon wie ein Lager mit Spiel, das im Moment der Entspannung tönt. Hoffe das ist halbwegs verständlich.

    Ich dachte an Die Motor/Getriebelager, die habe ich zwar vor gut zwei Jahren gewechselt, aber evtl. hat sich was gelöst und das Getriebe ist nicht mehr in der richtigen Position. Muss ich mir nachher mal genauer anschauen. Am Schaltgestänge ist mir auf den ersten Blick nichts ungewöhnliches aufgefallen. Muß ich aber auch noch genauer checken.

    Sonst wären vielleicht die Muttern, die auf dem RW-Gang und dem fünften sitzen zu verdächtigen? Evtl. nicht richtig verstemmt/angezogen? Habe den Tausch damals machen lassen und daher leider keinen Einblick in die Vorgehensweise des Mechanikers.

    So, das ist gerade alles was mir dazu einfällt.

    Was meint Ihr?

    Über Einschätzungen und jegliche Ratschläge wäre ich Euch sehr dankbar.

    Liebe Grüße,

    Alex

  • Hallo nochmal,

    So, hab´ jetzt mal den Deckel vom Getriebe abgenommen. Beim Synchronkörper haben zwei Kugeln gefehlt. Hab sie im Deckel nicht gefunden, die sind wohl mit dem Öl in die Wanne geflossen. Die Zahnräder wurden ja nicht getauscht und zumindest an jenem, auf dem nicht die Schaltgabel sitzt, ist mir Ein Zahn aufgefallen, an dem ein gutes Stück gefehlt hat. Die sind also wohl auch nicht mehr so gut. Nach Abnahme des Deckels ist mir noch aufgefallen, dass das Getriebe sich nicht mehr schalten lässt, kann sein, dass sich da was beim Runterpfriemeln verklemmt hat.

    Würde als nächstes Schaltgabel, die Synchronisation und die beiden Zahnräder abnehmen.

    Und dann ist die Frage, was da neu muss. Wenn ich die Teile runter habe, werde ich mich nochmal melden. Ist halt alles Neuland für mich, aber bevor ich wieder teuer reparieren lasse und zwei Jahre später isses wieder hin, versuch ich mich lieber selber daran.

    Weiterhin würde ich mich über Tipps sehr freuen.

    Schönen Abend,

    Alex

  • nimm das getriebe runter , mach das auf dem tisch , ordentlich und das ganze , so montierter und unwissend wo die fehlende teile sich grad befinden wird das nix .

    Nur meine Meinung, Gruss Karl

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • Hallo zusammen,

    hab´ heute die restlichen Teile bis zur Halteplatte abgenommen. Auch die fehlenden Teile, sprich die Kugeln des Synchronkörpers, habe ich im Öl bzw. auf der Straße gefunden. Die Federn waren noch unbeschädigt an Ort und Stelle. Nach der Demontage lässt sich das Getriebe auch wieder schalten. Soweit blockiert nichts.

    Wie auf den Fotos zu sehen haben die beiden Zahnräder ordentliche Macken.

    Die Schaltmuffe sieht meines Erachtens noch gut aus. Auch Der Synchronkörper, der vor zwei Jahren reinkam scheint mir noch gut. Würde drei neue 5,5 mm Stahlkugeln einsetzen und ihn wiederverwenden. Die alten Kugeln waren zum Teil ganz schön abgeschliffen bzw. abgeflacht.

    Die Zahnräder würde ich ersetzen. Sie haben 45 und 33 Zähne. Unklar ist mir noch ob ich den Satz mit mit oder ohne Schrägrollenlager brauche. Vielleicht weiß das einer von Euch, oder ich rufe morgen bei AA an.

    Schaltgabel sieht auch noch gut aus.

    Die Hauptwelle (also die auf der auch die Synchro sitzt, hoffe das ist korrekt) hat minimal Axialspiel. Die andere Welle hat keinerlei Spiel.

    Die Muttern würde ich wiederverwenden, da ich sie nirgendwo neu finden konnte. Die sind vor zwei Jahren sicher nicht gewechselt worden.

    Dann noch ne Dichtung, die hab´ ich aber nur im Satz mit allen anderen Getriebedichtungen gefunden.. Dirko scheint mir bei den beengten Verhältnissen schwierig. Das wird kaum an Ort und Stelle bleiben beim Deckel aufsetzen.

    So wäre der Plan. Wenn ich da schief liege, wäre ich dankbar über Kritik.

    Klar wäre eine Revision des Getriebes am Tisch das Beste, aber dafür habe ich nicht den Platz für´s Womoparken, nicht die Zeit und letztlich auch nicht das Know How.

    Warum sich bei der Fahrt die Kugeln in der Synchro verabschiedet haben ist mir allerdings nicht wirklich klar. Die einzigen offensichtlichen Schäden sind die Macken in den Zahnrädern. Vielleicht gibt´s da ja noch eine Einschätzung von Euch.

    Soweit,

    schönen Abend

    Alex

  • unbedingt die platte abnehmen und kontrollieren. Ist die eingeschlagen ,hast des rätseln lösung , die schiebemuffe sieht tatsächlich aus wie neu. Also ok , gangpaar brauchst mit einer erhöhung , also kugellagergetriebe

    Deckel kann nur mit curil oder dirco aufgesetzt werden , mach das selbst so , das hält immer .

    Hast wirklich alle späne und splitter gefunden ? Sonst riskierst zahnradsalat woanderst

    Was nicht passt , wird passend gemacht 8)

  • ja , genau , der link ist richtig , wichtig wäre die bruchstücke der zahnräder möglichst alle zu finden, solche können im getriebe rumschwirrend üble schäden anrichten , und die breite der gabel vom 5.gang kontrollieren wo die in die schaltmuffe greift , neuzustand ist annähernd 8mm , die nachgebauten im handel erhältlichen haben oft etwas weniger , keinesfalls aber sollte die unter 7,2 - 7,3mm haben ,

    Eingeschlagene platte in kombination mit abgenützer schaltgabel ist der hauptverusacher für herausspringende kugeln , weil eben die Position von welle und muffe nicht mehr stimmt und sich alles etwas zuviel bewegen kann über die stoppunkte hinaus

    Nr. Von der Dichtung :

    9618657780

    sollte vielleicht auch einzeln zu finden sein , ansonsten motorseal tuts auch

    Muttern nr

    9402313469

    Sollten Ebenfalls erhältlich sein , falls notwendig, gut zu und gut verstemmen

    Gutes Gelingen , gruss Karl

  • Liebe Leute,

    So, nach einem Tag im Regen ist der fünfte Gang eingebaut. Das Getriebe läuft im fünften deutlich ruhiger als zuvor. Das - ich nenne es mal -Zwischenlastdröhnen (im ersten Beitrag beschrieben) ist weg.

    Gewechselt habe ich die beiden Zahnräder und die Unterlegscheibe, die Schaltgabel und die Muttern. Für die Synchro gab´s nur drei neue 5.5 mm Kugeln. Die Halteplatte war nicht eingeschlagen und blieb auch drin. Aber diese Teile sind auch erst zwei Jahre alt.

    Beim Ablassen des Getriebes musste auch das hintere Getriebelager los, sonst wäre ich nicht tief genug gekommen. Ohne Schlagschrauber hätte ich die Muttern der Getriebewellen wohl nicht losbekommen, da die ganze Sache aufgrund der wenigen Aufhängungspunkte ganz schön nachgegeben hat. Und auch beim Anziehen mit einem Fuß gegen das Getriebe, hab ich mit dem Drehmoment nur 170 NM geschafft. Da gab´s noch ein paar Schläge mit´m Schlagschrauber obendrauf. Danach natürlich noch die Muttern verstemmt. Beim Aufsetzen vom Synchronkörper sind mit beim ersten mal natürlich die Kugeln abgehauen, beim zweiten mal hat´s dann geklappt. Da sollte man immer noch ein paar in der Tasche haben. Dichtung habe ich die aus dem Dichtsatz genommen. Ließ sich gut einfädeln. Zum Schluss noch 2,3 Liter Liquy Moly GL4 80W eingefüllt. Keine Zusätze.

    Ich bin ziemlich froh, daß die Kiste wieder fährt, zumal ich oft beruflich darin wohne. Aber die Familie ist erst mal glücklich, dass der Urlaub gerettet ist. Danke an alle, die gute Anleitungen hier online stellen, danke Axel Augustin für 11% Rabatt und besonderen Dank an Karl für die prima Hinweise!

    Klasse Forum, das!

    Liebe Grüße und gute Zeit,

    Alex