Batterie im Verhältnis zum Wechselrichter

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 14.05.2024 wieder frei gegeben.
  • Wie schon in der Überschrift erwähnt möchte ich mir einen Wechselrichter zulegen. Versorgen soll er meine Dolce Gusto Kaffeemaschine und noch ein paar kleinere Geräte. Ein Nachbar hat mir erzählt, daß es da ein bestimmtes Verhältnis zwischen Batterie und Wechselrichter gibt. Was muß man da berücksichtigen?

  • Hallo,

    Da gibt es doch einige Dinge die Du beachten solltest.

    Der Wechselrichter muss schon ca. 1700 Watt haben. Mit einem reinen Sinuswechselrichter sollten keine Probleme auftreten.

    Die Batterie muss da schon richtig viel Strom liefern, ca. 150A. Das wirkt sich negativ auf die Lebensdauer der Batterien aus. Je grösser die Batterie desto besser, 200Ah ist da eher die untere Limite. LifeYpo4 Batterien kommen mit dieser Art der Belastung besser zurecht als herkömmliche, sind aber sehr teuer.

    Auch der Verkabelung ist da spezielle Beachtung zu schenken.

    Mein Rat: Lass die Arbeiten von einem Profi ausführen oder wenigstens kontrollieren.

    Wir haben auch eine Dolce Gusto Kaffeemaschine mit dabei, nutzen diese aber nur wenn wir 220Volt Landstrom haben, z.B auf dem Campingplatz.....

    Freddy

  • Hallo Liane,

    ich kann mich den Worten von Freddy nur anschließen bzw. bestätigen.

    Die DolceGusto ist mit diesen Leistungsdaten angegeben: 220-240V, 50/60Hz, 1340-1600W.

    Meine eigener Erfahrung: Unter Berücksichtigung der unter Belastung absinkenden Batteriespannung und des Wirkungsgrades des WR wird bei Spitzenwerten von ca. 160A eine Mindestgröße von 2 parallelen 100Ah AGM Batterien und ein Sinus Wechselrichter mit Nennleistung 2000W erforderlich sein, der ist dann auch für jeden anderen Verbraucher geeignet. Nicht unerheblich ist bei dieser Betriebsart der Spannungsfall, denn bei 10V schaltet z.B. mein Wechselrichter zum Schutze der Batterien ab. Deshalb die Verbindungen zwischen den beiden Batterien kreuzweise ausführen und die Verbindungen zum Wechselrichter mit 200A Mega Schmelzsicherung kurz, am besten kleiner 1m, und mit 50mm2 ausführen.

    Ich betreibe seit 7 Jahren problemlos meine Nespresso Pixi 1270W mit dem Sinus Hochleistungs-Wechselrichter 1500 Watt / Max 3000W von Marc Ting mit 2 parallelen 95AG AGM Winner Batterien. Dieser Wechselrichter von Marc Ting hat u.a. den Vorteil, dass er per Fernsteuerung komfortabel ausgeschaltet werden kann, und dann nur noch einen winzigen Erhaltungsladestrom der internen Kondensatoren von wenigen mA zieht. Ich finde, in Verbindung mit Solaranlage eine ideale Konstellation.

    LG Andreas

  • Hallo, ich habe auch einen WR - Waeco SinePower Typ MSI 1812 T mit Fernbedienung (abschaltbar zum Stromsparen) Dauer 1800 W und Peak 3200 W und 2 x Batterien AMG 95 Ah im Einsatz. Als Hauptverbraucher ist eine Espresso K.-Maschine im Einsatz von Tchibo. Wichtig ist immer der Anlaufstrom für die Bemessung des WR!

    Der WR ist über Vorrangschaltung an das System angeklemmt/verkabelt worden. Durch die Solaranlage mit 2 x 100 Wp haben wir in unserer Nutzungszeit von März bis Oktober keine Energieprobleme. Im schlimmsten Fall (Regen/Dunkelheit u.ä.) läuft der Motor noch beim Kaffee machen …8|

    Liebe Grüße Joachim

    Ein Leben ohne Freunde
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    Demokrit 460-370 v.Christi

  • Danke für die interessanten Antworten. Ich hatte vergessen zu erwähnen, daß das Fahrzeug eine Efoy Brennstoffzelle und eine MT 120 Solarpanele hat.

  • Hallo Liane, super über die Ergänzung. Das ist ja schon eine sehr gute Grundlage im WoMo. Super wäre es aber auch, wenn Du mal die bereits vorhandene Batteriekapazität bzw. B.-Ausstattung des WoMo nenne würdest. Bei Normalen B. also AMG oder GEL oder Säure kann man als Faustformel immer nur 50% nutzen ohne große Schäden an der Batterie. Bei Lithium sieht es anders aus, das sind aber z.Z. die teuerste B.

    Liebe Grüße Joachim

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    Demokrit 460-370 v.Christi

  • Ich betreibe eine Nespresso über einen WR von Marc Ting (der WR ist OK, Marc Ting nicht, da würde ich nie wieder was kaufen, das nur am Rande) und habe damit eine 95Ah Banner AGM Akku innerhalb eines Jahres gehimmelt. Jetzt sind 160Ah LiFeYPO4 drin und alles läuft bestens. Wie schon oben geschrieben, wenn der Akku zu klein ist, leidet er unter den hohen Entnahmeströmen schon deutlich. Was auch oben gesagt wurde, dass LiFeYPO4 teuer sei, sollte man für sich selbst entscheiden und relativieren. Nimmt man die deutlich höhere Lebensdauer, die geringere benötigte Kapazität wegen der höheren Entladefähigkeit (97% anstatt 50) und die Ersparnis an Gewicht liest sich das schon viel günstiger. Nützt einem dann noch der gesparte Platz was und hat man Spaß an toller Technik ist es gar nicht mehr teurer ;)

  • Hallo Joachim,

    in dem WoMo ist eine 95Ah Batterie unter dem Beifahrersitz eingebaut.Was das nun für eine ist, kann ich nicht sagen. Soweit wie ich das nun aus den Antworten ersehen kann, wird wohl eine weitere Batterie fällig werden. Aber welche? Was schwergewichtiges oder was leichtes? Was ist das Beste?

  • Hallo Liane, wenn auf eine 2. Batterie aufgerüstet werden soll, um einen genügend großen Ah Vorrat zu haben, muss man darauf achten - es geht nur Batterie gleicher Baurat - also AGM zum AGM und GEL zu GEL usw. und dann auch noch 95 Ah zu 95 Ah und dann sollten die Batterien auch gleichem Herstellerdatum sein.

    Also nicht eine B. aus 2015 und jetzt eine aus 2019. (Das wird aber auch kontrovers debattiert) Trotz der vorhanden Efoy und Solar würde ich die Kapazität der Batterien aufstocken also 2 x 95 Ah und dann ist auch längeres Freistehen kein Problem mehr. Mit unserer Ausstattung, 2x 95Ah und den 200 Wp Solar können wir von April bis Oktober in unseren Breiten Frei stehen und in der übrigen Zeit noch 3-5 Tage. Ein wichtiger Schritt ist, man berechnet mal seinen wirklichen Verbrauch im WoMo.

    Also was ist wie lange am Tag in Benutzung mit wieviel Watt...

    Liebe Grüße Joachim

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    Demokrit 460-370 v.Christi

  • Hallo,

    Zusammenfassend kann man sagen: 3 Varianten

    1. Variante: Nur 1 Batterie 100Ah. Bei Dieter2 funktioniert das.

    2. Variante: 2x 100Ah. Altmaerker und Ducandi nutzen das.

    3. Variante: LiFeYPo4 160Ah. Blaubär hat das im Einsatz.


    Blaubär:

    Sorry, da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Besser wäre: Die Investition in LiFeYPo4 ist mit höheren Kosten verbunden, was sich aber durch die längere Lebensdauer relativiert. Die Kosten pro genutzte Kwh ist mit grosser Wahrscheinlichkeit über die gesamte Lebensdauer sogar tiefer als bei herkömlichen Batterien.

    Bei unserem Oldie setzen wir 2x100Ah Blei Säure ein, das ändern wir auch nicht da das Fahrzeug nicht mehr ewig auf den Strassen anzutreffen sein wird....

    Bei einem neuen Fahrzeug kommt dann sicher Lifeypo4 zum Einsatz. 200-300Ah sind da angedacht.

    Freddy

  • Hallo,

    bei unseren haben wir 2x95Ah AGM für Aufbau allgemein und 2x85Ah AGM Start/Stopp (2x800A Kältestrom) für Spannungswandler. Angeschlossen an 300Wp Solar und Ladebooster. Getrennt untereinander mit intelligenten Relais. Seit zwei Jahren verbaut im Jetzigen Womo und drei Jahre im Vorgänger. Absolut keine Probleme. Stehe 90% autark.

    Grüßle

  • Hallo, der Vergleich bei den "herkömmlichen Batterien" und den LiFeYPo4 ist m.M. immer noch negativ wegen der genannten Kosten der LiFeYPo4. Ich kann nicht erkennen das sich dieser Minus-Kostenfaktor durch die Lebensdauer so stark ändert. Bsp. AGM kostet bei 95 Ah etwa 250, die passende LiFeYPo4 kostet aber 1800, also das 7-fache. Nehme ich wirklich nur 3 Jahre bei AGM Nutzung an, so muss die LiFeYPo4 dann 21 halten. Da nehme ich doch dann 2 x AGM und liege bei 500€ …

    Die bessere Kapazitätsauslastung muss man sich teuer erkaufen und wie lange eine Batterie hält liegt nicht nur am Nutzer!

    Liebe Grüße Joachim

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  • Nun ja - jeder rechnet sich natürlich den Fall so, dass er am besten in sein Denkmodell passt, ist ja auch legitim. Für nutzbare 95 Ah in AGM brauchst Du deren zwei mit dieser Kapazität und da bist Du mit 250€ schon sehr günstig - realistischer wären 300. Wenn man dem die teuerste Plug-and-Play Lösung für 1800€ gegenüberstellt, sieht's natürlich beeindruckend aus. Ein 100Ah LiFePO4 Akku (ja, ich weiß, kein 'Y') mit BMS kostet bei greenakku 880€, einer mit 'Y' aber ohne BMS (das würde ich persönlich nicht nehmen...) bei Faktor 600. Für 800 kann man sich auch einen Akku mit 'Y' selber bauen, sogar mit richtig feinen aktiven BMS.... Wenn ich bloß die 300 gegen die 880 rechne, dann hab ich Faktor 3 und den bekomme ich vermutlich über die Lebensdauer raus. Rechne ich noch den Gewichtsvorteil dazu (52 kg AGM gegen 15 kg LiFeYPO4), dann bin ich bei einem konservativ gerechneten Mehrverbrauch von 0,3 l/100km für 100 kg Gewicht bei 0,1 l/100 km, das heißt bei 20000 pro Jahr bei runden 25€ - kosten mich die AGM während der antizipietren Lebensdauer der LiFeYPO4 von 9 Jahren auch hier nochmal 225€ mehr und dann wird's richtig interessant...

  • Hallo,

    ich sehe das genau so wie Joachim. Wir fahren ein Wohnmobil nie länger wie 6 Jahre, zudem denke ich, die LiFeYPO4 werden bald serienmäßig sein. Hab vergangene Woche auf der CMT schon einige Hersteller gesehen, wo das jetzt schon ist und in Zukunft sein wird.

    Ich sehe das ganze noch etwas anders. Die ganze Hochrechnung, bringt doch nichts.

    Die Fragen sind doch, was will ich machen und zu welchen Preis, wie oft und wie nutze ich im Jahr mein Mobil. wo stehe und fahre ich hin.

    Viele rüsten ihre Wohnmobile extrem autark auf, aber nutzen und reizen es nur wenig oder gar nicht aus.

    Die ersten Fragen sind, wo ist eine Steckdose, gibt es Toiletten ??

    Ich fahre 30 Jahre Wohnmobil, ich hab schon manches gesehen und erlebt. Der Wandel und das Verhalten auf CP und SP..... .

    Man könnte hier noch viel aufzählen.

    Meinungen und die Wirklichkeit würde hier das Thema sprengen.

    Deshalb sag ich

    Grüßle

  • Ich würde in diesem Fall zwei LiFePo4 Batterien von 100 Ah nehmen.

    Die bekommt man z.B. hierfür ca 450€ pro Batterie.

    (Ich hoffe, dass der Link funktioniert)

    (Irgendwie kann ich den zweiten Link im Bearbeitungsmodus nicht wegmachen)

    Und das Ding wiegt 7,8 Kg!!!!

    Natürlich kann man LiFePo4 Batterien auch in der Apotheke, sprich beim Camping-Fachhandel kaufen für 1800 € pro Stück.

    Dann freut sich der Händler, und man hat das Gefühl, dass man abgesichert ist.

    Da man das aber dann doch nicht tun wird, weil 1800 € einfach zu viel Geld ist, dann freut sich der Händler auch, weil er dann seine AGMs los wird, und die brauchen dann auch wieder Ersatz.

    Wegen dem Y würde ich mir auch keinen Kopf machen, denn in der Regel werden die Batterien im genutzten Womo nicht unter -20° abgekühlt werden.

    Und im Bereich darüber sind die allemal besser als alle Bleivarianten.

    Erwähnt werden muss noch der Wirkungsgrad der LiFePo gegenüber der Bleibatterie!

    Bleibatterie 80-85% LiFePo4 90-95%

    Alles in allem ist eine Lösung mit LiFePo4 nicht teurer, wenn man die Nutzungsdauer mit berücksichtigt.

    Ansonsten hat Blaubär schon das Wesentliche gesagt.

    Gruß Bernhard

  • Alles in allem ist eine Lösung mit LiFePo4 nicht teurer, wenn man die Nutzungsdauer mit berücksichtigt.

    Die aber bisher nur ein theoretisches Versprechen ist. Selbst die hochwertigen in E-PKW eingebauten Li-Akkus verlieren innerhalb der ersten Jahre so signifikant an Kapazität, dass sie ersetzt werden müssen. Als stationäre Speicher, zur Zwischenspeicherung regenerativer Energie haben sie dann ein zweites Leben.

  • Die aber bisher nur ein theoretisches Versprechen ist. Selbst die hochwertigen in E-PKW eingebauten Li-Akkus verlieren innerhalb der ersten Jahre so signifikant an Kapazität, dass sie ersetzt werden müssen. Als stationäre Speicher, zur Zwischenspeicherung regenerativer Energie haben sie dann ein zweites Leben.

    In E-PKW werden aus Gewichtsgründen Li-Ion Akkus eingesetzt.

    Die sind übrigens noch billiger als LiFePo4 und auch leichter.

    Und die haben eine deutlich geringere nominale Lebenserwartung als LiFePo4.

    Wir reden hier über eine Verwendung, die der Zwischenspeicherung regenerativer Energien eigentlich exakt entspricht.

    Gruß Bernhard

  • nominale Lebenserwartung

    Also nicht reale Lebenserwartung.

    Wir reden hier über eine Verwendung, die der Zwischenspeicherung regenerativer Energien eigentlich exakt entspricht.

    Ach, wir haben Platz ohne Ende und das Gewicht spielt keine Rolle? Dann sind ja viele Argumente für Li im WoMo obsolet.

    Vom Anschaffungspreis wollen wir gar nicht reden. Wir haben nicht die Möglichkeit unseren Akku nach 3 Jahren an einen Windparkbetreiber zur Zweitverwendung zu verkaufen. Das ist ja gerade das geniale am Akku-Leasing/Mietkonzept der Autoindustrie.