Stromschlag plötzlich eingetreten

  • Moin,

    das mit dem Löten ist nicht nur ein Problem der Erwärmung. Durch einen "Elektrochemischen Prozess" Wird bei Stromfluss das Lot abgetragen (Bin kein Physiker oder Chemiker, ist aber so). Dadurch lockert sich die Schraub- oder Klemmverbindung und es entsteht ein Übergangswiederstand, nun fällt an diesem Übergang Leistung ab und die Verbindung wird heiß, bis sie abbrennt oder sich tatsächlich auslötet. Wie gesagt ich habe dies selber schon gesehen.

    Im Prinzip ist dies also nur eine Frage der Zeit bis es zum Ausfall kommt, hängt aber vom Stromfluss ab. Real wirst dies daher nur bei Leitungen sehen, wo Verbraucher mit höherer Leistung angeschlossen sind, tritt aber prinzipiell bei allen Leitungen auf.

    Dies habe ich so in meiner Ausbildung gelernt und eben auch schon gesehen. Man kann diesen Effekt gut sehen, wenn man so ein Kabel öffnet ist der Schwächer Kontakt verschmort (Phase oder N). Aber der jeweils andere Kontakt ist dann eben auch lose im Gegensatz zum PE. Da hier kein Strom fließt ist der nach wie vor fest.


    Das mit der Bruchgefahr durch Versteifung, wie Ralf geschrieben hat, kommt noch hinzu. Kann aber durch ausreichende mechanische Zugentlastung umgangen werden.

    Viele Grüße

    Nils

  • Zitat

    ... ist das 230V Stromnetz beim Womo , Schalter, Trennungen etc., so ausgelegt, das Phase und Nulleiter stimmen müssen/sollten.

    ... Bei der Verwendung von Schuko-Adapter besteht die Gefahr des vertauschen und das kann gefährlich sein.

    das haben wir "Warum im WoMo 230V zweipolig geschaltet werden muss" schon mal diskutiert,

    die VDE ist da sehr blauäugig ... ein WoMo muss über ein max 25 Meter langen 3x2,5mm² mit CEE (blau) angeschlossen werden ... Punkt ... alles andere ist nicht erlaubt und kann somit auch nicht sein.

    Dadurch das man aber einen Adapter mit Schuko-Stecker verwenden kann und zum Teil ja auch muss,

    ist meiner Meinung nach als Elektro-Fachkraft, die Verkabelung im WoMo auch so auszulegen ...

  • Hallo Gerhard, hallo Ralf,

    ich wollte darauf aufmerksam machen, dass die hier besprochenen Adapter nicht zulässig sind und ein kleines aber gewisses Risiko darstellen. Eure Totschlagargumente helfen nicht weiter sondern verleiten nur dazu, dass viele in ihrem Handeln bestätigt werden. Wir investieren viel Geld in Sonderzubehör und trotzdem fahren sehr viele NUR mit der normalen Schuko-Stecker-Kabeltrommel und dem Adapterset umher.

    Die sinnvolle Ausrüstung ist eine Verlängerung mit CEE und für den seltenen, eventuellen Fall einen CEE-Schukostecker-Adapter um sich an die Schukosteckdose anzuschliessen

    Nun, ich hatte auch schon ein frisch gekauftes CEE-Kabel in den Händen, bei dem ab Werk Phase und Null vertauscht waren ...

    Tja, das ist Pech und fehlerhafte Produkte gibt es immer wieder, ändert aber nichts daran, dass es so sein soll. Ich hatte auch schon eine Mutter mit beschädigtem Gewinde und auch eine Gasflasche OHNE die Gummidichtung!

    Wenn sonst alle Installationen im Womo, in der Stromversorgung des Stellplatzes sowie die Kabel vorschriftsmäßig und in einwandfreiem Zustand sind, dann gibt es auch beim Vertauschen von Phase und Null per Schuko-Adapter keine Gefahr.

    Leider wird bei manchen Geräten und bei den meisten Wohnmobilinstallationen nur ein Leiter geschaltet. Das ist VDE-konform aber stellt das Risiko dar.


    Dadurch das man aber einen Adapter mit Schuko-Stecker verwenden kann und zum Teil ja auch muss,

    ist meiner Meinung nach als Elektro-Fachkraft, die Verkabelung im WoMo auch so auszulegen ...

    Ja, da hast Du als Elektro-Fachkraft vollkommen Recht. Leider sind hunderttausende Womos unterwegs wo das eben nicht der Fall ist. Und es reicht ja schon, dass vielleicht an einer Lampeneinschraubfassung die Phase auf dem Gewinde zu liegen kommt. In den meisten Ländern, ausser in den nordischen, sind sicherlich mehr als 90% der Anschlussstellen auf SP und CP mit CEE-Steckdosen ausgestattet und die Verwendung einer "max 25 Meter langen 3x2,5mm² mit CEE (blau)" möglich. Dennoch haben die wenigsten Womobilisten so eine Verlängerung dabei. Natürlich "kann man Adapter mit Schuko-Stecker verwenden" aber wenn man es vermeiden kann, und das ist bei sicherlich mehr als 90% der Fälle möglich, verwendet man eine Verlängerung mit CEE und geht kein Risiko ein.

    Unter den gegebenen Umständen ist die CEE-Verlängerung und ein Adapter die richtige Lösung für in sicherlich mehr als 90% der Fälle und darauf hin sollten wir uns gegenseitig informieren. Der Adapter wird bei den meisten dann eh nur verschimmeln


    Gruss, Jesus

  • Wir investieren viel Geld in Sonderzubehör und trotzdem fahren sehr viele NUR mit der normalen Schuko-Stecker-Kabeltrommel und dem Adapterset umher.

    Das ist leider richtig, und da stimme ich Dir voll zu. Wenn ich auf Stell- und Campingplätzen manchmal sehe, was für abenteuerliche Kabel- und Adapterbasteleien da verwendet werden, nicht selten ungeschützt der Witterung ausgesetzt, dann stehen mir die Haare zu Berge. Und zugegeben, beim Kauf meines ersten Womo habe ich mich nicht schnell genug geduckt, als mir der Händler noch eine Schuko-Kabeltrommel mit zwei CEE-Adapterstrippen nachgeworfen hat.;) Allerdings habe ich die sehr bald durch ein vorschriftsmäßiges CEE-Kabel ersetzt. (Welches sich dann, siehe oben, sehr bald als ab Werk verpolt herausgestellt hatte ...) Und im neuen Womo ist sowieso eine CEE-Kabeltrommel fest eingebaut. Seitdem benutze ich das Adapterkabel CEE-Kupplung auf Schukostecker nur noch, wenn der Stromanschluss am Stellplatz dies erfordert.

    Und es reicht ja schon, dass vielleicht an einer Lampeneinschraubfassung die Phase auf dem Gewinde zu liegen kommt.

    Das kann allerdings auch zuhause mit jeder Steh- oder Tischlampe o.ä. passieren. Das ist nun mal eine prinzipielle Schwachstelle des Schuko-Systems Typ F, das hat mit Womo-Elektrik nichts zu tun.

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Zitat

    Das kann allerdings auch zuhause mit jeder Steh- oder Tischlampe o.ä. passieren.

    deswegen schaltet man ja auch vorher die Sicherung / Schalter ab, bzw. man zieht den Stecker ...

    Zitat

    nur ein Leiter geschaltet. Das ist VDE-konform aber stellt das Risiko dar.

    sehe ich anders, in einer Installation den N-Leiter zu schalten ohne auch den L zu schalten ist nicht VDE konform ...

    wir sprechen hier nicht von geschlossenen Geräten, die angesteckt oder angeschlossen werden, sondern von der Installation ...

  • deswegen schaltet man ja auch vorher die Sicherung / Schalter ab, bzw. man zieht den Stecker ...

    Meine Oma wollte einmal das Kabel von einer Tischlampe kürzen. Sie hat es zu diesem Zweck durchgeschnitten! Mit einer Metallschere!! Während die Lampe angeschlossen und eingeschaltet war!!!

    Meine Oma hat es überlebt. Die Schere nicht, die hatte hinterher ein Loch in der Schneide. (Die Schere hätte vermutlich einen Ehrenplatz im - leider nicht mehr existierenden - "Elektropathologischen Museum" in Wien erhalten.) Aber meine Oma hat danach nie wieder irgendwelche elektrischen Installationen angefasst ...

    MfG

    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Absolute Sicherheit wird es nicht geben, es kommt immer blöder als man denkt.

    Also ran ans Werk, Trenntrafo einbauen damit hat man das maximale getan das möglich ist.

  • Achtung! Auch ein Trenntrafo schützt nicht vor den hohen Spannungen!

    Auch frage ich mich: wer hat Lampen mit 230V im Womo???

    Bei mir sind nur 2, meist unbenutzte, Steckdosen, der Kühlschrank und der Steuerblock mit Ladegerät als 230V-Anschlüsse verbaut.

    Da die Elektrik auf 230V-Seite noch im Urzustand ist (allerdings geprüft und OK), werde ich dort im nächsten Winter einige Veränderungen vornehmen.

    Heutzutage gibt es für Fachleute einige Möglichkeiten das Schätzchen (und auch den zweibeinigen Schatz) vor missliebigen Umständen und Unfällen mit unzureichenden Stromquellen

    oder auch Fehlern in der alten Verkabelung zu schützen:

    Eingebaut wird in der Einspeisung ein Kombinationsgerät AFDD-FI-LS 16A 2-polig schaltend sowie zwei Überspannungsableiter.

    Und an die 4 Verbraucher genau angepasste Leitungsschutzschalter mit passender Charakteristik kommen auch in den neuen Verteilerkasten mit entsprechendem Schutzgrad.

    Damit sind Fehlerströme, Überspannungen, Überströme und Fehlerlichtbögen aus der internen Verdrahtung ausgeschlossen.

    Am wichtigsten ist und bleibt dann die laufende Kontrolle des einwandfreien Zustandes des Zuleitungskabels per Messung (anschauen reicht mir da nicht)

    Für irgendwelche "windigen" Stellplatzinstallationen kann ich dann noch einen Erdspieß an den PE-Verteilerblock anschließen und muss mich nicht mehr auf deren korrekte Erdung verlassen.

    Mit dieser Ausrüstung ist mir dann egal auf welchem Draht Phase oder Null ankommen, nur der PE sollte stimmen ^^ ansonsten glüht der Spieß !

    Ich darf das zwar alles selber installieren und prüfen, werde aber zur Sicherheit einem befreundeten Kollegen den Schaltplan in die Hand drücken und um eine Abnahmemessung bitten.

    Nicht das ich was übersehen habe ;)

    Für alle Nicht-Fachleute kann ich nur den Rat geben: geht zum nächsten Elektriker eures Vertrauens und lasst den die 230V-Installationen machen bzw. prüfen!

    Jeder Fehler in diesem Spannungsbereich kann der letzte gewesen sein ;(

    Wir alle sind Kunst : vom Leben gezeichnet :) ;) 8)

  • Achtung! Auch ein Trenntrafo schützt nicht vor den hohen Spannungen!

    Das tut er in dem es keine Verbindung zur Karosse, Erde Lampengehäuse gibt.

    Die einzige Möglichkeit bei einem Trenntrafo eine gewischt zu bekommen ist wenn man beide Phasen mit dem Körper überbrückt. Mit einer Phase in der Hand kannst Du auch nackt in der nassen Duschwanne stehen ohne das Du etwas merkst.

  • Diesel-Georg

    Danke! Du bist einer der wenigen die außer nichtssagendem VDE Gesülze, grenzwertigen Anekdoten aus dem Leben und dem üblichen "wende dich an einen Fachmann Rat" handfeste Lösungen und Hintergründe liefert.

    Kann mann echt nicht lesen so manches hier...

  • Zitat

    Die einzige Möglichkeit bei einem Trenntrafo eine gewischt zu bekommen ist wenn man beide Phasen mit dem Körper überbrückt.

    Diese Gefahr meinte ich mit meinem Hinweis. Dass beim berühren nur eines Poles nichts passiert ist schon klar.

    Aber wenn du einen blanken Draht anfassen kannst, ist erfahrungsgemäß der andere nicht weit entfernt.

    Grüße aus dem Werratal

    Uwe

    Wir alle sind Kunst : vom Leben gezeichnet :) ;) 8)

  • passt jetzt nicht ganz zum Thema Womo.

    in einem Parkhaus bekomme ich immer eine geschossen, wenn ich an der Einlassäule auf den Knopf drücke um die Parkmünze zu erhalten.

    Der Automat ist allpolig geerdet und ein Fi ist auch verbaut. Das hat mir der Parkwächter nach meiner Beschwerde gezeigt.

    Er meint es liegt an dem warmen Wetter. Da lädt sich der PKW extrem elektrisch auf.

    Hab jetzt immer einen Handschuh dabei:-))

    Grüsse

    Gruß
    Kalli

  • Alle, die auf die Zuleitung und Stecker getippt hatten, lagen richtig (natürlich hätte es auch etwas anderes sein können)

    Ich habe den Test mit einem neuen CEE Stecker gemacht und alles ist ok.

    Deshalb noch Dank an alle, die mithalfen, das Problem zu beseitigen.

    Gruss deo

  • Und warst du auch beim Elektriker und hast dir anhand einer *Messung* bestätigen lassen dass jetzt alles in Ordnung ist, oder "britzelt" es jetzt nur nicht mehr?

    Alles andere ist nämlich halbgar.

    Das Thema entwickelt sich zur Zeit mal wieder zum Nudelwasserersatz. Aber immerhin ist die Diskussion darüber in diesem Fall sachlich und kein gebashe.

    Grüße, Sebbi
    ______________
    Gesendet von meinem myPhone mit TalkABull.

  • Bei mir trat vor einiger Zeit gleiches auf, plötzlich und nicht etwa schon länger. Da eine fremde Kabeltrommel wegen Entfernung zur Steckdose benutzt wurde, fiel mein Verdacht gleich auf die Kabeltrommel. Als erstes habe ich die Stromlose Kabeltrommel auf Kurzschluss zwischen Null und Erde und zwischen Phase und Erde mit einem einfachen Viellfachmessgerät geprüft und gleich festgestellt, dass zwischen Nullleiter (blau) und Erde (gelbgrün) nicht Widerstand unendlich, sondern nur 1000 Ohm war. Also ab es einen Kriechstrom zwischen den Beiden! Dann das Kabel von vorne bis hinten auf eine Beschädigung überprüft. An einer Stelle ziemlich in der Mitte war das Kabel vermutlich durch häufige Überfahrten etwas zusammen gedrückt. Also dort aufgeschnitten. Ich konnte zunächst aber nichts finden. Nach erneuter Messung war eine Seite mit Wiederstand unendlich in Ordnung, bei der anderen Seite gab es wieder die ca. 1000 Ohm Widerstand. Jetzt 1 m abgeschnitten und wieder gemessen mit gleichem Ergebnis. Also erneut 1 m abgeschnitten, dann war der Widerstand unendlich. Jetzt habe ich die Kabel unter Verlust von 2 m verlötet und zunächst jede Ader einzeln mit Schrumpfschlauch gesichert und dann das ganze Kabel auch mit einem größeren Schrumpfschlauch gesichert. Zuletzt noch einmal alles auf Durchgang getestet, Kabel angeschlossen und der Spuk war vorbei...

    Jetzt hatte mich aber die Neugier gepackt. Ich habe das Stück was den Fehler verursacht komplett von der Ummantelung befreit und da konnte ich es sehen! An einer Stelle gab es einen kleinen schwarzen Fleck und die beiden Adern waren durch Überfahren gequetscht und sehr dicht aneinander.

    Sorry, aber das ist mehr als unfachmännisch und nicht zulässig. Ein defektes Kabel sollte man komplett ersetzen. Unerfahrene User betrachten so etwas als Reparaturanleitung und bringen sich und andere dadurch in Gefahr.

    Ein Stromschlag kann einen Menschen töten.

    Gut zu reisen ist besser als anzukommen.

  • Wie schon geschrieben kann das jeder Elektriker nachmessen. Der bei dir ums Eck reicht, Isolationswiderstand messen muss wie ebenfalls schon geschrieben wurde jeder Elektriker messen können.

    Sollte für nen Zehner in die Kaffeekasse erledigt sein und du hast Sicherheit für dich und alle die dein Womo betreten oder berühren.

    Grüße, Sebbi
    ______________
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