1986er Hymercamp 56, Wasserschaden, Abdichtung und Ersetzen der Deckenelemente innen

  • Moinmoin, grüß Gott und hallo aus meinem Schwarzwald Exil.


    Wie versprochen ist mein nächstes Problem ein größeres. Begeistert von meinem 1987er Bürstner A-Modell, den ich seit November fahre, riet ich meiner ehemals Angetrauten und Mutter meines Sohnes, sich für die kommende Saison doch ebenfalls einen 280er zu kaufen um die Sommer/Semesterferien zu einer ausgiebigen Tour durch europäische Lande zu nutzen. So kann man auch mal unterschiedliche Wege fahren und sich doch immer wieder treffen und ein Stück zusammen fahren. Der 11jährige Sprössling natürlich mit dabei. Mal bei Mama, mal bei Papa.

    Es ist dann ein 1986er Hymer Eriba "Hymercamp 56" geworden der nun bis zum Frühling hergerichtet werden soll. Er ist technisch in Ordnung, stand 8 Jahre und sprang mit neuer Batterie beim dritten Startversuch wieder an. Bremsen werden noch gerichtet, nach so langer Zeit sind diese etwas schwergängig. Kleinigkeiten sind technisch bestimmt noch zu finden, aber der Aufbau soll hier im Fokus stehen. Er hat einen Wasserschaden, der es notwendig macht, zumindest Teile, wenn nicht die komplette Holzimitat-Iso-Decke zu ersetzen. Es geht hierbei nicht um 100% Originalität, ich könnte mir alternative Lösungen schon aus Kostengründen sehr gut vorstellen (dünnere Sperrholzplatten mit Steinwolle als Iso o.Ä.?)

    Meine Fragen also
    1. Wie und womit dichte ich kostengünstig und mittel- bis langfristig das Dach (außen) gut ab?
    2. Womit ersetze ich -wiederum kostengünstig -dieses Deckenmaterial im Aufbau so, dass es nicht großartig auffällig ist, wenn der Ingenööör (wenigstens muss der keinen Wurstblinker abnehmen :P) durchgeht, um das H-Kennzeichen zu erteilen?

    Als 3. Frage, sollte dieses Material für die Decke alternativlos sein:
    Wo könnte ich Reste davon auftreiben?

    Hier ein paar Fotos des desolaten Zustands der Decke im "neuen" Hymercamp:

    Für andere Gedankenansätze als die meinen bin ich wie immer dankbar.

    Liebe Grüße

    Wolfgang

  • Tach
    Zu 1.Das kann man nur beantworten wenn bekannt ist "Wo" es undicht ist.
    Zu 2.Das vorhandene Deckenmaterial ist mehr als grauenhaft,also raus damit .Dann sehen wir auch die Dachkonstruktion die Verlattung und das Styropor und wohl auch die Wasserstraße.
    Als Neudecke ggeht Hartfaserplatte in weiß sehr gut.
    Zu 3.Aber es soll noch ähliches Plattenmaterial in einigen Verstaubten Baumarkwinkeln liegen.
    Mehr ist das nicht. :thumbup:
    Bis neulich,roma

  • Dann sehen wir auch die Dachkonstruktion die Verlattung und das Styropor und wohl auch die Wasserstraße.

    Hallo,
    hatte der Hymercamp Bj 86 noch keine geschäumten Aufbau/Isolierung, also keine Holzlatten und Styropor ? Der Bj 88 hatte das zumindest schon ( hatte ich selber gefahren, sogar auch einen Hymercamp 56 ).

    Aber zu dem Schaden : Der ist nicht erst seit ein paar Tagen, der ist schon länger. Ist das Schwarze auf dem Holz Schimmel oder Dreck ? Wenn Schimmel: Alles befallenes Holz, Isolierung etc. sofort raus ( nur mit Atemmaske und Schutzbrille arbeiten, idealerweise auch mit Schutzanzug ). Ebenso die Polster entweder neu oder entsprechend bearbeiten (lassen). Schimmel ist nicht zu verharmlosen.
    Wasser kommt meistens zur Dachhaube oder den Kantenleisten rein. Schaue Dir auch ganz genau die Abdichtung der Fenster ( vor Allem das Bugfenster im Alkoven ) an und dichte diese dann auch neu ein.
    Wund wenn Du bei den Wasserschäden schon dabei bist: Kontrolliere mal den Boden und die Kantenleiste im Bereich direkt hinter dem Gaskasten und hinten im Spritzwasserbereich der Räder, ebenso direkt hinter der hinteren Stossstange.

    und o.T. Ziehe mal an der linken Ecke der hinteren Stossstange: Das Teil kann man abnehmen und dahinter ist werksseitig der Abwasserschlauch ( nein, keine vera... ) :klatsch

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

    Einmal editiert, zuletzt von ghost (21. Januar 2018 um 20:49)

  • Zitat von »roma«



    Dann sehen wir auch die Dachkonstruktion die Verlattung und das Styropor und wohl auch die Wasserstraße.


    Hallo,
    hatte der Hymercamp Bj 86 noch keine geschäumten Aufbau/Isolierung, also keine Holzlatten und Styropor ? Der Bj 88 hatte das zumindest schon ( hatte ich selber gefahren, sogar auch einen Hymercamp 56 ).

    Hier mal ein Foto des Materials, es scheint Holzdekor Presspappe mit einer verklebten, ca 2,5cm dicken Schaum-Iso Schicht zu sein. Darunter etwas, das ich als Mineralwolle (Stein, Glas o.Ä.) klassifizieren würde:

  • ca 2,5cm dicken Schaum-Iso Schicht zu sein. Darunter etwas, das ich als Mineralwolle (Stein, Glas o.Ä.) klassifizieren würde

    Nein. Das ist bzw. war komplett geschäumt. Das was Du als Stein- oder Glaswolle ansiehst, sit bereits zwerbröselter bzw. vergammelter Schaum.
    Somit entfällt eine Instandsetzung nach "alt hergebrachter" Art, also Dachlatten und Styropor. Diese Art von SandwichPlatten werden im Werk unter Druck hergestellt und somit eine Einheit : Aluaussenhaut, Schaum(Isolierung), Innenverkleidung.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

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  • Respekt :thumbup:

    Wer sich so ein WoMo kauft, muss davon aus gehen, das ist nur die Spitze des Eisberg an Schäden die man sieht ...

    Bei meinem Fahrzeug hat man so gut wie keine Wasserschäden gesehen, bei der Saniert von unserem WoMo habe ich ca. 9 Monate jede freie Minute gebraucht ...

    Ich hätte bei so ein Fahrzeug nur ein Tipp:

    alles ausbauen, Verkleidungen entfernen und alle Schäden suchen und das faule Holz großflächig austauschen,
    dafür braucht man einen Trockenen Unterstand und viel ... viel Zeit :S

  • Hallo
    Schau dir mal die Zeichnung an, da siehst du den Aufbau deines Hymer.
    Bei deinem Wagen ist die PU Schaumplatte schon von der Alu Platte gelöst und auch die Holzfaserplatte.
    D.H. du musst wohl alles entfernen und dir neue Pu Schaumplatten besorgen und neu am Aludach verkleben. Styropor würde auch gehen. Ist 30mm stark.
    danach such dir z.B. Styropor Deckenpanele aus, als Dachverkleidung von unten.





    Letztes Bild ist das Styropor Panel in weißer Struktur, da gibt es andere Töne, siehe vorletztes Bild.
    Anders wird es nicht gehen. Vorher natürlich die Dachluken neu einkleben.
    MfG
    Klaus
    P.S. diese Arbeit mache ich nach Wasserschaden an der großen Luke jetzt auch

    Einmal editiert, zuletzt von Schnuffi 2 (22. Januar 2018 um 07:57)

  • Das ganze Dach neu zu verkleben - das bekommt man doch mit üblichen handwerklichen Mitteln nicht mehr hin.
    Ich würde die Dachkonstruktion auf klassische Art neu aufbauen: mit Holzlatten, dazwischen gelegten Styropor-Platten und von unten verschraubten Deckenplatten.

  • Jetzt kommen wir der Sache doch schon näher. Also erstmal alles raus unter der Aluhaut, wie es auch schon geraten wurde. Gut! Dann die Vorgehensweise wie von Dir beschrieben: Nach dem Eindichten der beiden Dachluken mit Dekalin, neue Decke rein (Styropor, -Kleber, -Panele).


    Wäre eine Dachlatten Konstruktion ebenso möglich? Ich denke an seitlich verklebte C-Profile aus dem Innenausbau mit Querstreben, unterfüttert mit Rockwoolplatten (Sonorock o.Ä.), danach "vertäfeln"?


    Oder muss das spezieller PUschaum bzw. Styropor mit Verklebung zur Aluhaut sein? Wenn so, aus Gründen der Statik? Markus schrieb ja, dass diese Sandwich Platten unter Druck hergestellt werden. Nicht dass mir die Kiste wie n leerer Milchkarton zusammenklappt..?


    Liebe Grüße

  • ...Nicht dass mir die Kiste wie n leerer Milchkarton zusammenklappt...


    Diese Bedenken hätte ich auch. Auch deshalb würde ich das Ganze mit einer Lattenkonstruktion reparieren. Ich würde stufenweise vorgehen: einen Teil des verrotteten Daches entfernen, Latten anbringen. Dann erst den nächsten Dachabschnitt entfernen.

  • Das ganze Dach neu zu verkleben - das bekommt man doch mit üblichen handwerklichen Mitteln nicht mehr hin.
    Ich würde die Dachkonstruktion auf klassische Art neu aufbauen: mit Holzlatten, dazwischen gelegten Styropor-Platten und von unten verschraubten Deckenplatten.

    Ist Styropor der Mineralwolle vorzuziehen? Und welche Art Deckenplatten empfehlen sich bei dieser Konstruktion? Gibt's vielleicht ein, zwei Links zur Vorgehensweise?


    Besten Dank!!

  • Durch das Styropor hast du mehr Stabilität drin. Kannst dir auch überlegen Sandwichplatten zu machen. Lattenkonstruktion, einen Teil verkleiden, mit 1K-PU-Schaum ausschäumen. So hat das Ralf (Feuerring) auch gemacht und ich auch als ich das Heck neu gemacht hab. Durch den Schaum hast halt richtig Stabilität drin und geht auch recht fix. Ich hab mir noch ne Verlängerung aus nem Schlauch gemacht, damit kommt man in jede Ecke. Musst nur aufpassen, der Schaum drückt, also nicht in komplett geschlossene Hohlräume spritzen. Ich hab dazu einen benutzt, mit dem z.B. Dämmplatten an Häuser geklebt werden, der expandiert nicht so. Es gibt welchen, der ist wiederverschließbar (z.B. von Soudal). Dann musst nicht die ganze Dose auf einmal aufbrauchen. Ist auch der Grund, weshalb ich keinen 2K-Schaum benutzt habe...Beim 1K-Schaum solltest halt vorher alles mit einem Sprühzersäuber oder so mit Wasser benetzen, braucht der zum aushärten. Ging bei mir aber auch so wo ich nicht hingekommen bin.

  • @schuffi#: genau diesen Artikel hatte ich gestern gesucht. Da nicht gefunden, versucht es zu erklären.

    Zum Thema Mineralwolle : auf der kannst du die Dachverkleidung nicht festkleben. Nehme auch kein Styropor sondern styrodur. Ist stabiler und lässt sich sauberer verarbeiten.

    Die Holzlatten musst du aber auch irgendwie aussen befestigen. Dazu müssen die Schränke auch alle raus.

    Zu der Undichtigkeit fällt mir noch ein : hast du im hinteren Bereich des Dachs Alu Riffelblech ? Das wurde geschraubt und geklebt. Wenn die Verklebung sich löst, läuft Wasser unter die Platten und über die Schrauben ins mobil. Nicht viel, aber über die Zeit eine Menge.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

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  • Aber verwende keinen einfachen Baumarkt Schaum für 2.99. die dehnen sich u.u. noch nach Monaten aus, wenn es richtig warm wird. Deshalb lieber was gutes nehmen, als im August das Ganze nochmal machen.

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Hallo,
    hatte der Hymercamp Bj 86 noch keine geschäumten Aufbau/Isolierung, also keine Holzlatten und Styropor ? Der Bj 88 hatte das zumindest schon ( hatte ich selber gefahren, sogar auch einen Hymercamp 56 ).

    Lt. Aussage von Hymer
    1978, also vor 34 Jahren, hat Erwin Hymer den sog. PUAL-Aufbau
    entwickelt und patentieren lassen, eine ganz besondere Art der
    Schäumung, die die Dämmeigenschaft einer 80 Zentimeter starken
    Ziegelwand hat.

    Gruß Hilli

    Unbefugte sind nicht befugt Fugen zu verfugen, es sei denn ein Befugter verfügt das Ausfugen:ja

  • Zitat

    mit 1K-PU-Schaum ausschäumen. So hat das Ralf (Feuerring) auch gemacht

    Da habe ich aber auch kleine Gefache im verschraubten Fußboden ausgeschäunt siehe hier ... am Dach würde ich mir das überlegen, das dünne Blech bietet keinen Gegendruck ...

    Zitat

    aber wie die Dachlatten vom Format 35x30mm an die Aludachhaut befestigen, geht doch nur kleben.

    wenn ich das richtig sehe gibt es am Rand Winkel, wo die Latten eingearbeitet werden können, kleben würde ich mit einem polymer-Kleber ... siehe hier

  • wenn ich das richtig sehe gibt es am Rand Winkel, wo die Latten eingearbeitet werden können

    Das 4-eckige Profil ist nicht Holz sondern Alu. Also dort Winkel anschrauben/annieten und daran dann die Lattung befestigen.
    Was aber m. E. viel wichtiger ist : Wie kommt das Wasser rein. Bevor das nicht gefunden und abgedichtet wurde, ist jeder Wiederaufbau sinnlos.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

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  • Zitat

    Bevor das nicht gefunden und abgedichtet wurde, ist jeder Wiederaufbau sinnlos.

    beim aufmachen sieht man es aber auch wo es nass und wo nicht ist, ansonsten neue Latten einkleben und Dachluken einbauen und nach unten noch offen lassen,

    dann im Regen stehen lassen, da sieht man sehr schnell wo es dann noch herkommt ...