Gefrierbox mit Starterbatterie oder Aufbaubatterie?

  • Servus Ihr Alle,

    ich habe mir eine Kompressor Kühl- und Gefrierbox gekauft. Wenn wir irgendwo stehen ist es ja ganz klar, dass wir das Teil mit 220Volt betreiben. Wenn wir allerdings von Norwegen nach Südbayern unterwegs sind werden wir die Box, während des Fahrens, an 12Volt anschließen. Doch über welche Batterie? Entweder über die Starterbatterie, die doch eigentlich für kurze kräftige Stromabgaben, eben zum Starten, konzipiert ist? Oder über die Aufbaubatterie, die doch für längere gleichmäßige Abgaben gedacht ist? Habe ich das so richtig behalten? Die Aufbaubatterie wird ja beim Fahren immer über die Starterbatterie nachgeladen? Wer kann mir einen Tipp geben? Danke schonmal

  • Wenn du fährst, sind beide Batterien parallel geschalten übers Trennrelais. Da spielt es im Prinzip keine Rolle. Den Strom liefert nicht die Batterie sondern die Lichtmaschine. Wenn du stehst, dann nimm die Aufbaubatterie also z.B. auch auf der Fähre.

  • Hallo,

    ich finde der Bericht ist teilweise fehlerhaft. Dort heißt es

    Zitat

    Der orientiert sich nun allerdings am Ladezustand beider, jetzt paralell geschalteter Batterien... Dann reduziert der Lichtmaschinenregler den Ladestrom des Generators


    Der Laderegler im Ducato ist ein reiner Spannungsregler. Hier wird die Spannung an B+ geregelt. Die Lima hat keine Can-Bus Verbindung oder sonst irgendwelche Verbindung womit Informationen ausgetauscht werden. Im Prinzip ist es eine Lima wie vor 20 Jahren. D+ und B+ sonst nichts. Nur heutzutage mit bis zu 200A. Die Ducatos, die als Transporter oder für ein Wohnmobil vom Band laufen, haben keinen Batteriesensor wie z.B. der MB mit Energiemanagement. Hier wird tatsächlich die Spannung geregelt. Der User Opti hat das mal prima beschrieben. Im Ducato ist daher der Ladestrom nur davon abhängig welche Spannung an der Batterie anliegt und deren Ladezustand.
    Es wurde auch auf den Spannungsabfall durch unterschiedliche Kabelquerschnitte hingewiesen und im Bild 7 dargestellt. Daran erkennt man deutlich, dass die an der Batterie ankommende Spannung und somit der Ladestrom deutlich vom Kabelquerschnitt abhängt. Leider wurde (bewusst?) kein Test mit größeren Querschnitten ohne Booster gemacht. Wie im Bericht beschrieben, muss der Kabelquerschnitt aber für den Booster aber erhöht werden. Es wäre also leicht gewesen diesen Vergleich durchzuführen.

    Ich denke die Recherche war etwas zu Gunsten der Booster.

    Wenn meine Aufbaubatterien auf 50% entladen sind, sehe ich über mehrere Stunden Ladeströme von mehr als 40A.

    Nun aber zum Thema des TE. Ich nehme an dass er die Strecke von Südbayern nach Norwegen nicht am Stück fährt. Dies bedeutet es wird auch längere Pausen, z.B. über Nacht geben. Bei einer durchschnittlichen Stromaufnahme von etwa 5A, sind das in 12Stunden 60 Ah. Würde man die aus der Starterbatterie entnehmen, wäre sie bei 30-40%. Entnimmt man das aus der Aufbaubatterie muss sie im Fahrbetrieb aufgeladen werden. Bei einer Standardverkabelung dauert das sicher eine Weile und durch die zusätzlichen 5A reduziert sich die Ladeleistung nochmal.
    Ich würde die Box bei Stillstand an die Aufbaubatterie und im Fahrbetrieb an die Starterbatterie hängen. Genau so macht es Schaudt mit dem Kühlschrank. Egal ob Kompressor oder Absorber. So wird wird eine maximale Aufladung der Aufbaubatterie erreicht und die Starterbatterie bleibt voll.

    Gruß

    Hans - Peter

    Einmal editiert, zuletzt von hapeb (13. Juli 2017 um 13:14)

  • Moin,

    wenn Solar vorhanden würde ich sie auf jeden Fall an den Aufbau hängen, wie auch alles andere.

    Mit einer leeren Aufbaubatterie kann man noch starten und die Batterie wieder Laden.
    Mit ´ner leeren Starterbatterie wird das schon schwieriger.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Klar ist, das ein Anschluss an die Starterbatterie nicht richtig sein kann, außer ausschließlich während der Fahrt.

    .... wird die Leistung der Lima schnell zu Ungunsten der Aufbaubatterie verringert.....

    Ja beim Anschluss an die Aufbaubatterie während der Fahrt, wird der Ladestrom zur Aufbaubatterie etwas reduziert, da zeitgleich ein weiterer Verrbaucher ( die Kühlbox ) angeschlossen ist.

    Im Orginalzustand ist das Laden des Aufbauakkus aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht durch optimiert, wenn das sehr wichtig ist, hilft nur nachrüsten.

    Wenn ich von einigen Kollegen höre, das sie einen 95 Ah als Aufbau akku haben und den mit einem "Booster mit 40 - 50 A laden" dann frage ich mich schon wie oft der Akku das wohl mitmacht. Geladen wird normalerweise mit 1/10 der Nennkapazität, bei einem 95 Ah Akku wäre also ca. 10 A der max. Ladestrom für eine lange Lebenserwartung.

    Unser Hymerein 514 er mit Fahrgestell Ducato 251 oder zu zu unseren Reiseberichten
    Ich halte mich dran: Streite nicht mit dummen Menschen, du begibst dich dadurch auf ihr Niveau und da schlagen sie dich durch ihre Erfahrung! :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von UlrichS (13. Juli 2017 um 15:28)

  • Bei einer durchschnittlichen Stromaufnahme von etwa 5A, sind das in 12Stunden 60 Ah.


    Keine kompressorbox braucht 60Ah in 12h. Meine ist zugegebenermaßen klein, 18l . die braucht in 24h 10 Ah als kühlbox und wenn ich sie auf -18° einstelle, dann sind es ca 30Ah in 24h

  • Hallo,

    da wir nicht wissen welche Kühlbox verwendet wird kann man den Verbrauch sicher noch relativieren. Allerdings Ist der Verbrauch auch stark von der internen und der Umgebungstemperatur abhängig. Bei Kühlschränken habe ich von einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 45-85W( 3,7- 7,1A) bei 20°C gelesen. Bei Kühlboxen von 25 - 65W (2,1 - 5,4A).

    Trotzdem würde ich bei der Vorgehensweise bleiben.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Bei Kühlschränken habe ich von einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 45-85W( 3,7- 7,1A) bei 20°C gelesen. Bei Kühlboxen von 25 - 65W (2,1 - 5,4A).


    Leistung ist aber nicht gleich Arbeit. Da fehlt dann noch die Einschaltdauer, weil der Thermostat die ja abschaltet. Anders wie bei Absorbern oder Pelletierboxen, die bei 12V in der Regel im Dauerlauf betrieben werden. So braucht meine Absorberbox bei 12V 160Ah in 24h.

  • Hej,
    das ging ja schnell und erschöpfend. Toll erklärt. Echt beamtensicher für mich. Mit euren Antworten kann ich echt was anfangen. Danke schonmal.
    Nur der Vollständigkeit halber: Die eine Box braucht 0,34Ah bei 20Grad und 0,63Ah bei 32Grad. Die andere Box braucht 0,36Ah bei 20Grad und 0,71Ah bei 32Grad. Damit wird die Außentemperatur gemeint sein.
    Wenn ich von Norwegen nach Hause fahre bin ich über 50 Stunden unterwegs. Wir haben da Fisch dabei. Mit Styrophorkisten ging das immer so leidlich. Unterwegs übernachten wir einmal auf einem Campingplatz. Da haben wir dann 220V. Die übrige Zeit und auf der Fähre wollen wir uns mit 12V behelfen. Die Fährüberfahrt dauert 14 Stunden und eine zeitlang hält ja auch die Isolierung kalt. Wir sind meist im Mai unterwegs. Da hat es dort droben im Aufbau echt nicht mehr als 15Grad. Die Aufbaubatterie ist neu und hat 70Ah.
    Ich braucht euch nicht die Mühe machen und da lange rumrechnen. Ich probiere das einfach mal aus. Wenn die Aufbaubatterie auf der Fähre leer würde, kann doch nichts passieren? Dann habe ich eben mit dem Kühlen Pech gehabt, aber die Batterie läd sich doch beim Fahren wieder?
    Wie gesagt: vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ganz prima!

  • Schmeiß bevor du auf die Fähre fährst, noch ein bißchen Eis in die Box. Dann sollte auf keinen Fall was passieren

  • Deshalb durchschnittliche Leistungsaufnahme. Darin ist die Einschaltdauer berücksichtigt. Die Geräte haben Stromaufnahmen bis 10,5A.


    Wenn die Zeit dabei wäre, wären es nicht Watt sondern Wattstunden. Meine braucht max. 3A. trotzdem nur 10Ah / Tag. Also 36W Leistung max. und 120Wh in 24h. bei 5° Innentemperatur über eine Woche gemessen. Da waren es 20-30° im Vorzelt am Tag und in der Nacht vieleich 10-15°.

  • Die Aufbaubatterie ist neu und hat 70Ah.
    Ich braucht euch nicht die Mühe machen und da lange rumrechnen. Ich probiere das einfach mal aus. Wenn die Aufbaubatterie auf der Fähre leer würde, kann doch nichts passieren? Dann habe ich eben mit dem Kühlen Pech gehabt, aber die Batterie läd sich doch beim Fahren wieder?


    Ist in der Regel kein Problem, auch 70Ah sollten reichen. Allerdings haben diese kühlboxen oft selbst eine Unterspannungsabschaltung drin. Die kann man auch mitunter auf in mehreren Stufen einstellen. Die höchste Stufe ist da halt so berechnet, das man eine Starterbatterie nur soweit entleert, das man noch starten kann. Die niedrigste Stufe ist für Aufbaubatterien um diese vor Tiefentladung zu schützen. man macht damit die Batterie also bis zur Entladeschlussspannung leer.
    Da diese Spannung aber in der Box gemessen wird, wirkt sich auch der Spannungsfall bis zur Box aus. Wenn also schon 1V Spannungsverlust über die Leitung, Stecker und Sicherung auf dem Weg zur Box auftritt, dann schaltet diese mitunter ab, bevor die Batterie leer ist. Man sollte sie also möglichst in der Nähe der Batterie anschließen oder eine Leitung mit ordentlichem Querschnitt bis zur entsprechenden Dose verlegen.

  • Wenn die Zeit dabei wäre, wären es nicht Watt sondern Wattstunden.


    Hallo,

    wir reden hier von Leistung (W) und nicht von Arbeit (kWh).
    Manche Hersteller geben eine durchschnittliche bzw. mittlere Leistungsaufnahme an. Dies ist die über einen Zeitraum gemittelte Leistung. Also der Durchschnitt von anlaufen, kühlen und Stillstand. Wenn die Kühlbox z.B. eine Stunde gelaufen hat, dabei eine Leistung von 60W aufgenommen hat und anschließend zwei Stunden stand, hat sie in der Zeit(3h) 60Wh Arbeit verrichtet. Die durchschnittliche oder mittlere Leistungsaufnahme war 20W. (60Wh / 3h)

    Manchmal geben die Hersteller den Verbrauch über einen Zeitraum von einem Tag oder auch von einem Jahr an.

    Zitat

    Energieverbrauch (DC@5/25°C) 0.34272 kWh/24h
    Energieverbrauch (DC@5/32°C) 0.5668128 kWh/24h

    Das ist dann keine Leistungsangabe sondern Arbeit.

    Auf ein Jahr bezogen würde dann dort stehen:

    Zitat

    Energieverbrauch (DC@5/25°C) 124,75008 kWh/a
    Energieverbrauch (DC@5/32°C) 206,3198592 kWh/a

    Die Daten sind vom Kompressorkühlschrank Dometik Coolmatic CRX 65

    Gruß

    Hans - Peter

  • .....Energieverbrauch (DC@5/32°C) 206,3198592 kWh/a ..... Die Daten sind vom Kompressorkühlschrank Dometik Coolmatic CRX 65

    Wobei man wissen sollte, das es sich hierbei um einen 57 l Kühlschrank handelt, der z.b. gegenüber einem "großen" Kühlschrank z.B. dem Siemens KS29VVW40 der lediglich 71 kWh / Jahr verbraucht ( also ein Drittel ) aber ein Volumen von 290 Liter hat. Auch in der Anschaffung ist der Siemens A +++ Kühlschrank wesentlich billiger, nur mal zur Info und zum Vergleich.

    Wer hier also meint, das so ein kleiner Kompressorkühlschrank ja sicher nur ein ganz klein bischen Strom benötigt wird sicherlich enttäuscht werden.

    Wie sagen die Hersteller: JA aber die Käufer wollen ja außen klein und innen groß = kaum Isolierung ..... ;(

    Unser Hymerein 514 er mit Fahrgestell Ducato 251 oder zu zu unseren Reiseberichten
    Ich halte mich dran: Streite nicht mit dummen Menschen, du begibst dich dadurch auf ihr Niveau und da schlagen sie dich durch ihre Erfahrung! :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von UlrichS (15. Juli 2017 um 14:42)

  • Hallo Ulrich,

    die Geräte kann man glaube ich nicht wirklich vergleichen. Bei dem Siemensgerät handelt es sich um eine Haushaltsgerät. Das ist nicht für den Mobilen Einsatz geeignet.

    Wobei du natürlich recht hast, Mehr Isolierung braucht Raum. Gerade dieser ist im Mobil jedoch knapp und teuer.

    Gruß

    Hans - Peter