Wie verschliesst man Bohrlöcher in der Karosserie richtig?

  • hallo Leute,
    bin gerade an meinem Lieblingshobby :cursing:
    der Karrosse aus Italy.
    An der Hecktüre hat es leidige Bohrlöcher vom Fahrradträger.
    Die gehen durch beide Bleche, aussen und Innenblech.
    Und die sollen verschlossen werden.
    Mit einem Patch?
    Oder gibts da schlaueres, mittlerweilen schweisse
    ich Notgedrungen schon ordentlich, aber ...

    besten Dank für Tipps
    Ernst

  • Old School ist mit Zinn, mit Keramik hinterlegen und mit dem Brenner langsam mit Zinn auffüllen. Bei größeren Löchern Blech zurecht schneiden und einschweißen.
    Wenn Du Geduld und ein Mig/Mag Schweißgerät hast, langsam zu punkten. Im Schweißfachhandel gibt es Keramischebadsicherungen zum hinterlegen um größere Spalte zu überbrücken.
    z.B.
    http://ghg-schweisstechnik.de/produkt/SR_S63…-16-0x0-9x100mm

  • Im Schweißfachhandel gibt es Keramischebadsicherungen zum hinterlegen um größere Spalte zu überbrücken.

    Man lernt nie aus, das kannte ich noch nicht.
    Wir legen Kupfer unter, leitet die Wärme schnell ab.

    Auf die Löcher würde ich einen Flicken heften und dann Zinnen oder Spachteln.

    MIG- Löten wäre auch noch möglich, habe ich aber erst 1mal an verzinkten Blechen probieren können.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Tach
    An diesen Stellen ist ja nix mit unterlegen,auch große Wärme würde ich meiden .Deshalb dazu mein Vorschlag , mit beherzem Hammerschlag und Körner/Dorn die Löcher leicht einbeulen und durch weichlöten veschließen ,vorher ein kleines kleines Blechplätchen auflegen,dann gehts leichter.
    Bis neulich roma , :wink

  • und durch weichlöten veschließen


    Old School mit Zinn halt, die Keramik erleichtert das ganze einfach nur. Beim Weichlöten kommt nicht soviel Wärme ins Material.
    Beim Zupunkten aber auch nicht dauert halt nur weil man Pausen einlegen muß, so ein Loch würde ich mit einem rundem Blech füllen und punkten und danach evtl. noch mit Zinn arbeiten

  • Ernst,

    das geht ganz einfach und ohne thermische Einflüsse auf das Blech, die unter Umständen nur wieder ungewollte Spannung in dieses bringen.
    Wir haben so etwas bei Karosseriearbeiten wie folgt gemacht:

    Rund um das Loch ein wenig eindellen und dann mit Faserspachtel auffüllen.
    Du kannst auch in die Delle ein kleines, in Harz getränktes "Pflaster" einlegen und danach beispachteln.

    :wink T337
    Klaus-Dieter

  • Danke vielmals,

    hmm, das mit dem Löten ist nicht so meine Sache.
    Könnte ich aber doch mal probieren. Ich nehm die Türe
    mit in die Schlosserei. Dann kann ich das ja mal lernen.

    Der Grund für die Geschichte ist der, da hängt ein Fehlkonstruktion von Fahrradständer
    einach so dran, bez. hat dran gehangen.

    Das hat die Türe nach aussen gebogen, auf der rechten Seite. Links
    hängt sie am Schloss.

    Wir hatten keine Räder drauf, sondern meistens das Grillzeugs

    Habe den Ständer jetzt umgebaut, der hängt jetzt tiefer und es kommt ein
    Verschluss hin, dann hält der Mist dann mal endlich!

    Drum müssen die Löcher zu.

    Ernst

  • das mit dem Löten ist nicht so meine Sache.
    Könnte ich aber doch mal probieren. Ich nehm die Türe
    mit in die Schlosserei. Dann kann ich das ja mal lernen.

    wäre toll wenn du da ein paar Bilder machen würdest, kann nicht recht glauben das du da einen für findest.

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Passende Schraube ins Loch halten und heften, dann anschweissen danach abflexen, dann ev. verzinnen, spachteln, füllern, grundieren lackieren.
    Von innen gut Hohlraumversiegelung drauf.

    Ev. solltest du ein Loch innen offen lassen gerade zur Hohlraum versiegelung da gibts ja schöne Gummi Kappen.

  • Rund um das Loch ein wenig eindellen und dann mit Faserspachtel auffüllen


    Sauerkrautspachtel auf der großen Fläche birgt immer die Gefahr das es über kurz oder lang reißt. Wenn man auf großen und glatten Flächen arbeitet ist es besser eine Glasfasermatte zu hinterlegen und von Vorn mit Faserspachtel zu füllen.
    In Ecken und Winkel benutze ich das Zeug auch liebend gerne.
    Punkten, eindellen und mit Zinn füllen wäre meine erste Wahl, mit einem Korosseriehobel bekommt man das glatt wie ein Kinderpo

  • Es handelt sich hier aber nicht um eine große Fläche, sondern um das Verschließen eines verhältnismäßig kleinen Bohrloches!
    Zudem ist doch der Faseranteil im Spachtel dazu da, gerade die Rissbildung zu verhindern.

    Warum also mit Kanonen auf Spatzen schießen?

    Wenn es so wäre wie Du angibst, hätte ich in meinem Berufsleben aber verdammt viele Reklamationen gehabt, denn Durchrostungen größeren Ausmaßes waren, gegenüber heute, an der Tagesordnung.

    Ja, verzinnen ist zwar "Old School", wurde aber schon zu meiner Zeit aus gesundheitlichen Gründen (Bleianteil) immer weniger gemacht.
    Zudem ist es für einen ungeübten fast aussichtslos, ein Loch mit Zinn zu füllen, ohne etwas zu hinterlegen. Das wird hier aber, weil Hohlprofil, fast aussichtslos. Zudem würde ich thermische Einflüsse (Flamme oder Punkten) bei einem verhältnismäßig kleinen Loch vermeiden. Ich bekomme dort, besonders an der Außenseite, ungewollt eine Spannung in das Blech, die aber unerwünscht ist. Auch ist, wenn man es richtig machen will und der Zinn auch zuverlässig halten soll und nicht nur "aufgepappt" wird, eine ordentliche Vorbehandlung nötig. ( vorherige Flächenverzinnung) Da wird eine Paste aufgetragen, mit der Flamme erwärmt und dann mit einem Lappen abgewischt. Dann hat man eine schöne verzinnte Fläche auf die man dann das Karrosserie Zinn auftragen kann. Natürlich kann man zur Zinn-Bearbeitung auch einen Karrosseriehobel einsetzen. Aber welcher Heimwerker hat den? Zinn kann man aber auch gut mit einem Hartholzspachtel glattziehen, der aber dememtsprechend "behandelt" sein muss, damit das Zinn schön glatt gestrichen werden kann.

    Spachtel, Kleber und dergl. haben in den letzten Jahren solche Fortschritte gemacht und werden heutzutage dort eingesetzt, wo man es immer für unmöglich gehalten hat. Weil das so ist, vermeide ich inzwischen ein Blech mit der Flamme zu bearbeiten, wenn man das vermeiden kann! Auch, weil bei dieser Art der Behandlung aus einem vormals kleinen Loch eine große zu behandelnde Fläche wird.

    Sind aber nur meine persönlichen Ratschläge und teilweise berufliche Erfahrungen, die auch ein, in diese Richtung ungeübter Heimwerker, ausführen kann. Jeder darf das natürlich auch anders sehen.

    :wink T337
    Klaus-Dieter

  • Zitat

    Habe den Ständer jetzt umgebaut, der hängt jetzt tiefer und es kommt ein
    Verschluss hin, dann hält der Mist dann mal endlich!

    Ein Rohrgestänge zusammen schweißen und mit an die Scharniere der Tür Schrauben, so ist die Tür entlastet ... schon häufiger für Ersatzrad - Träger gesehen

  • Zudem ist es für einen ungeübten fast aussichtslos,

    yep, habe ich heute voll erkannt und grad sein gelassen. Immerhin, der Kaffee beim Schlosser ist trinkbar.

    Spachtel, Kleber und dergl. haben in den letzten Jahren solche Fortschritte gemacht

    Ich verstärke die Türe grad mit zwei Flacheisen, dann sind diese doofen Löcher oben auch grad abgedeckt.
    Jene unten machen wir so wie vorgeschlagen zu. Da hat es ja auch noch vier offen, da ich das ganze Teil
    runter rücke.

    Ein Rohrgestänge zusammen schweißen und mit an die Scharniere der Tür Schrauben,

    :P Ich hatte gestern Träume in diese Richtung.

    Aber, am 2. Januar rasseln wir runter nach Griechenland und es gibt noch arg was zu tun.

    Allerdings, die Scharniere an der Türe, naja, Fiat hätte nie dran gedacht, dass da noch ein paar Sachen
    mehr dran gehängt werden als bloss ein paar Abziehbilder vom FC Napoli....

    Das Edelstahlblech unten, welches die Last abstützt und der Vorgänger mit drei Tonnen Superkleber unten an die Türe geklebt hat,
    konnte ich mit Azeton, viel Wärme, fluchen und einer Drahtsäge endlich lösen. Das kommt nun unten hin.
    Auch wieder mit drei Tonnen Superkleber.

    Die Lösung die ich jetzt habe, verankert gleich die ganze Türe oben am Rahmen rechts, in der MItte ist das
    Teil ja eh fest verankert.
    Somit können wir wieder über die Feldwege hoppeln bis der ganze Rahmen hinten auseinander fällt.
    Anschliessend kaufe ich uns einen LKW für die Heimreise.

    Ernst

  • So, ich habe nun li und re zwei 2mm Bleche aufgepunktet, damit die Halterung
    etwas mehr zum "sich dran halten" hat. Das ganze schleifen und verspachteln,
    das sollte genügen.
    Um die Innenseite beim Schweissen nicht auszubrennen habe ich langsam gepunktet,
    beim warten die Werkstatt aufgeräumt, am Innenmöbel gearbeitet, so im Tempo eines
    hiesigen Staatsdiener.

    So wird der Karosssriekit im Falz garantiert nicht wegschmelzen.

    Die Türe stell ich nun auf den Kopf und lasse mal ordentlich Hohlraumzeugs reinlaufen.

    Die vier Löcher unten, die gehen mit einem Pflaster zu.... einen Riss im Türblech
    verursacht von der alten Aufhängung, ist auch noch zu reppen.


    Grundsätzlich muss ich anmerken, diese Fahrradanhängevorrichtungen sind etwas heikel.
    Die Auflagepunkte sind so 3,5 x 8 cm gross, drücken unten, ziehen oben an diesen mikrigen Türen.
    Gerade beim Scheibenrahmen ist da nicht viel Material und unten in der grossen Blechfläche hält auch nichts entgegen.
    Original ist das Teil eigentlich kompletter Blödsinn.


    Ernst


    PS:

    Am Toyota Landcruiser wurden die Türscharniere schon zweimal gewechselt. Mein Kollege
    hat dort bloss den Reservereifen dran. Nicht mal Kanister mit Diesel oder so. Deshalb habe ich
    nun diese Variante mit dem Verschluss oben am Türrahmen vorgezogen.


  • Aber, am 2. Januar rasseln wir runter nach Griechenland und es gibt noch arg was zu tun.

    Bringst du auch für uns ein paar Bilder aus Griechenland mit zurück? 8o

    Oder vielleicht einen kleinen Reisebericht? :hack