Bürstner A 532 active

  • Hallo zusammen,

    wie bereits im Vorstellungsthread geschrieben, sind wir solze besitzer eines 12 Jahre alten Bürstner A 532 active Wohnmobils. Das Womo hat nur 50000 km gelaufen und ist fahrtechnisch in einem guten Zustand, da es ein reines Sommerfahrzeug war. Trotzdem hat das Womo leider auch die typischen Mankos, die wohl alle Bürstner Wohnmobile aus dieser Zeit haben.
    Leider habe ich das nicht gemerkt beim Kauf, es ist unser erster Womo.
    Gleich zu Anfang, ich spreche hier wirklich über kleinere Feuchtigkeitsschäden, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann. An den drei Stellen die ich identifiziert habe, mittels Feuchtemessung, konnte ich wahrscheinlich auch schon die Wassereintrittsstellen lokalisieren. Ich würde diese nun aufzählen und meine Strategie und Fragen erläutern in der Hoffnung auf Feedback, da ich, was Womo Reparaturen angeht, ein Neuling bin. Maschinell ausgerüstet bin ich durch mein Schreinerhobby jedoch sehr gut.
    Ich habe die letzten zwei Wochen verbracht die diversen Wasserschadensanierungsberichte aus dem Internet zu studieren, vor allem die von Turbokurtla, von dem ich ein paar schöne bebilderte pdf Berichte im Internet gefunden hatte. Bei diesen Sanierungen waren die WoWas oder Womos auf Sandwichbauweise aufgebaut und ich glaube da unterscheidet sich meiner. Im folgenden versuche ich einmal die feuchten Stellen und meine Ausbesserungstrategie zu beschreiben. Bilder werde ich heute abend nachreichen.

    Stellen 1 und 2:

    Diese scheinen sehr typisch für Bürstner zu sein. Es ist im Bereich der Heckklappe hinten rechts und links auf einer Breite von ca. 1 m und ca. 10 - 15cm Höhe feucht (Vertikale Rückwand). Die Horizontale erhöhte Unterbodenplatte des doppelten Bodens (nicht der Wohnraumboden, sondern der Heckklappenboden), ist durch die Kappillarwirkung auf ca. 15 - 20 cm Länge feucht.
    Der Wassereintritt scheint die nicht abgedichtete Stoßstange zu sein, bei der das Wasser zwichen Aluwand und Kunstoffstossstange herunterlaufen konnte. Fehlende Tropfkanten an den Stoßkanten der Holzwände hinter der Stoßstange führten wohl dazu, dass sich das Wasser sammelte und seine Vertorfungsreaktion startete. Ich habe heuer einmal einfach, um kurzfristig zu prüfen ob dies wirklich die Eintrittsstelle ist, die komplette Stoßstange mit Sikaflex abgedichtet und siehe da, das Holz trocknet aus, obwohl es ab und zu regnete. Mir ist klar, dass dies keine Langfristlösung ist.
    Mein Plan hierfür wäre die Stosstange zu demontieren und das faule Holz, welches sich in der Heckklappe befindet, herauszutrennen. Es scheint ja nicht viel zu sein. Danach wollte ich neue Stücke einsetzen, welche ich mit Caravankleber einbringe.
    Soweit so einfach, jedoch ist mir unklar wie ich die Stabilität des Bodens im Bereich der neuen Holzstücke gewährleisten soll:
    Wir haben einen doppelten Boden, und für mich sieht es so aus, als ob hier anstatt der Sandwichbauweise normale 'Tischlerplatten' verwendet wurden. Solle ich ein neues Teil einfach am Stück einkleben und einfach mit Schrauben durch die Aussenwand fixieren (werden natürlich abgedichtet), oder soll ich kleinere Stücke Holz nacheinander einkleben, wie bei einem Puzzle? In der Sandwichbauweise kommen ja oben und unten noch Platten auf das mit Styropor gefüllte Holzgerippe, Damit sorgt man für Stabilität, bei mir ist es jedoch einen einzige große Tischlerplatte. Vielleicht hatja jemand einen guten Tip?
    Danach würde ich das neue Holz mit C UBS einlassen, ist das ok? Ich habe jeweils innen und aussen so eine schwarze Lasur (?) auf dem Holz welche ich nicht wirklich identifizieren kann, es ist jedoch kein Bitumen; außer an ganz wenigen Stellen, aber dazu später mehr.


    Stelle 3:
    Diese befindet sich auf der rechten Seite. Es handelt sich um einen ganz schmalen Steifen ca. 3 cm breit in dem das Holz gammelt. Der Grund hierfür ist, dass ab Werk einen Bitumen und Teerunterbodenversiegulung in dem Bereich aufgebracht wurde, wo die Metallkante der Seitenschürze an des Unterbodenholz geschraubt wurde, ca. 3 cm breit. Die hat sicherlich gut funktioniert als die Bitumenmasse noch am Holz war. Leider hat sich im Lauf der Zeit ein Teil gelöst (der linke) und eine super 'Wassersammelrinne' gebildet, da nun das spritzwasser des Hinterrades sich dort sammeln konnte und nicht mehr abgelaufen ist. Links und rechts dieses Streifens ist alles hart und praktisch wie neu, so dass ich einen Wassereintritt von oben ausschließe, da ansonsten eher die Stoßkanten der Aussenwand als der Unterboden, welche ca. 10 cm von der Aussenwand entfernt ist betroffen sein sollte.

    Mein Plan ist die betroffen Stelle bis auf das trockenes Holz auszukratzen und dann eine Streifen frisches Holz einkleben und zu behandeln. Dies würde ich von unten machen, da es sich in dem doppelten Boden so schlecht arbeitet.
    Ich habe übrigens alle brüchigen und losen Bitumen/Gummiartigen UBS Teile händisch entfernt, die bringen eh keinen Schutz mehr.

    Was meint ihr dazu und danke schon einmal für die große Hilfe die es durch dieses Forum gibt.

    Grüße aus Bayern,

    Stephan

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinsberger (28. Juni 2016 um 15:55)

  • sind wir solze besitzer eines 12 Jahre alten Bürstner A 532 active Wohnmobils

    Hallo Stephan,
    so einen Kasten habe ich auch, hast Du das Modell mit Doppelboden? Ich habe den ohne, das Modell mit Doppelboden hiess laut Bürstner A532-2.

    Der beschriebene Fehler (gammelige Bodenplatte wegen falscher Dichtung) ist anscheinend typisch, wobei ich bei meinem Womo das nicht beobachten kann, aber es wurden da in der Vergangenheit schon mal Massnahmen getroffen, die Stosstange ist abgedichtet worden. Repariert ist noch nichts worden.

    Wegen der gammeligen Bodenplatte: ich würde zu Siebdruckplatten tendieren. Das ist im Sinne des Wortes kein Holz mehr, aber es ist witterungsbeständig. Klar ist auch, dass der Torf raus muss, was ich so lese, wird immer empfohlen, dabei grosszügig zu sein.

    Vielleicht kannst Du auch mal ein paar Bilder einstellen, das würde die Sache erhellen.

    Gruss
    Hanspeter

    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. Benjamin Franklin, 1755

  • Hallo Hanspeter,

    Danke für deine Antwort.

    Ich habe gerade einmal ein paar Bilder gemacht.

    Stellen 1 und 2: Heckgarage


    Das sieht übrigens erst so aus, seitdem ich angefangen habe mal zu schauen was sich im inneren des Holzes tut. Vorher sah das astrein aus.
    Die Rückwand ist übrigens nur bis zur Oberkante der unteren Bodenplatte, siehe Bild, weich. Darüber ist die hart. Ich habe schon versucht reinzustechen, keine Chance.

    Stelle 3 ist an der Einstiegstreppe. das ist mir aufgefallen, als ichbemerkt hatte, dass das Holz nachgibt, wenn man auf der Treppe steht. Nicht viel, aber 1-2 mm biegt es sich nach unten. (Irgendwie macht mich das nervös, da das bei anderen nicht so zusein scheint.) Als ich unter das Auto geschaut habe, habe ich den Bitumenschlonz von der Schürzenaufhängung und Holz weggemacht, und siehe da, die unteren Seitenwände sind morsch. Noch nicht so dramatisch, dass einem alles entgegen kommt, aber doch weich. Dass muss sicher gemacht werden.
    Es ist ein wenig schwierig zusehen, aber die weiche Stelle ist im Prinzip begrenzt von dem Ende des Metallschwellers bis hin zu der schwarzen Wulst, nur 3 cm. Eben genau da wo die Bitumenmasse war bzw aufgeplatzt ist.

    Wie montiert man Eigensicherung die Seitenschürze ab, sind da nur unten Schrauben und Träger, also wird die getragen und hängt nicht?



    Danke für Deine Hilfe. Ich versuche wenn es heller ist noch andere Bilder zu machen.

    Grüße

    Stephan

  • Moin Stefan,

    ich warte mal noch auf bessere Bilder. Mit Kurts Anleitungen bist Du eigentlich für alles gefeit.

    Gruss Emil