BT-1800 Vierkant-Drehstab selber fertigen

  • Hallo zusammen,

    leider ist bei meinen WoMo auch die AlKo-Achse BT-1800 1400 Kg Achslast defekt.
    Ich habe bereits Stunden damit verbracht nach Lösungen zu suchen, ein wechseln der Achse kommt aus kosten gründen nicht in Frage !

    Ersatz wird schwer zu bekommen sein, da diese Achse schon lange nicht mehr so produziert wird.

    Bislang habe ich zwei Drehstab-Varianten dieser Achse gefunden.

    Variante (1)
    5 x Flach-Feder-Stahl (3 x 30x10 / 2x 40x5 )
    Stablänge 1608

    Variante (2)
    4 x Flach-Feder-Stahl 40 x 10
    Stablänge 1570

    Variante (3)
    5x Flach-Feder-Stahl 40 x 8 ( Alternative Lösung )

    Da AlKo auch nur mit Wasser kocht werden die sich vermutlich auch nur aus Standard-Materialien bedient haben ...

    Wenn man im Netz nach gängigen Größen Flach-Federstahl sucht findet man fast ausschließlich 55SI7 ( 56SI7 )

    Ich habe mal nach den Materialkosten für Variante (3) angefragt
    5 x Flach-Feder-Stahl 40 x 8 (800-900 Nm) DIN4620
    und komme auf ein Preis fürs geschnittene Material von 75 Euro,
    das macht einen Eigenbau doch sehr Interessant.

    Da ich mich mit solchen Sachen nicht besonders auskenne, habe ich heute einen Freund das Projekt mal vorgestellt, dieser hat Maschinenbau studiert.

    Er sagte nur wenn ich weiß welches Material da verwendet wurde ist das eigentlich überhaupt kein Problem,
    was Ihn aber verwundet hat, ist das AlKo die Enden verschweißt hat,
    denn durch die Erhitzung des Material würde sich die Eigenschaften doch erheblich verändern,
    z.B. kann das Material in dem Bereich Spröde und unflexibler werden ... Er würde die Enden einfach unverschweißt lassen.

    Es ist doch schon seht Interessant als ich das gehört habe,
    alle Brüche die ich bislang an diesen Achsen gesehen habe sind an den Achsschenkeln aufgetreten,
    warum nicht am Widerlager, die auftretenden Kräfte sind die gleichen ?!

    Bin für alle Projekt unterstützende Infos dankbar ... bitte keine Diskussionen die nicht dem Thema nützen ... D A N K E

  • Hallo.

    Du weisst aber schon, dass bei einem Eigenbau oder auch nur einer Veränderung deine Betriebserlaubnis weg ist und du im Falle eines Unfalles die ärmste Sau der Welt bist?

    Weihnachtliche Grüße
    Robert

  • Hallo Ralf,

    die verschweissten Enden haben vermutlich nur den Sinn, die Montage zu vereinfachen. Federstahl ist ja auf Grund des hohen Kohlenstoffanteiles nicht wirklich schweissbar, als dass Kraefte uebertragen werden koennen. Der Hitzeeinfluss vom Schweissen und damit die Gefuegeveraenderung des Federstahls betrifft eigentlich nur die letzten 10 bis 15 mm der Blattfedern. Da dieses Ende jeweils fix und unbeweglich im Widerlager oder in der Schwinge steckt besteht dadurch keine besondere Bruchgefahr der Federblaetter.
    Warum die Federn immer auf der Seite der Achsschwingen brechen hat eher damit was zu tun, dass dort ausser der Torsion auch noch ein Biegedrillknicken der Feder auftritt. Und jede geringste Dauerbiegebelastung des Federstahles fuehrt unweigerlich zum Bruch.

    Ausser dem Ersatz der gebrochenen Federpakete besteht bei einer Reparatur der Alko-Achse auch oft das Problem der verschlissenen Gleitlager. Die Lagerbuchsen sind Industrie-Standardware und leicht zu bekommen. Problematisch wird es, wenn das Rohr der Schwinge verschlissen ist, also die Flaechen, die sich in den Lagerbuchsen drehen.

    Mit dem Thema Reparatur der Alko-Achse habe ich mich schon vor einiger Zeit beschaeftigt und dazu diese sehr schoene bebilderte Beschreibung gefunden, wenn ich mich noch recht entsinne im Hobby 600 Forum.
    ALKO Achsreperatur.pdf

    Hier noch ein Beispielkatalog fuer die Lagerbuchsen:
    Lagerschalen original von GGB PM7580DX Massblatt.pdf

    Gutes Gelingen allen, die die alte Ausfuehrung der Achse reparieren muessen/wollen.

    LG
    Wolfgang

    P.S.: Dein Thema gehoert eigentlich in den Technik-Bereich des Forums und nicht hier in den Selbstausbau-Bereich.........

    Einmal editiert, zuletzt von limnes (24. Dezember 2014 um 13:27)

  • Zitat

    Du weisst aber schon, dass bei einem Eigenbau oder auch nur einer
    Veränderung deine Betriebserlaubnis weg ist und du im Falle eines
    Unfalles die ärmste Sau der Welt bist?

    Wenn es keine original Ersatzteile mehr gibt ????

    finde erst mal einen Sachverständigen der einen 25 Jahre alte Achse beurteilen kann ....

  • Zitat

    Gutes Gelingen allen, die die alte Ausfuehrung der Achse reparieren muessen/wollen.

    Danke ... Deswegen habe ich diesen Beitrag eröffnet ... "geht nicht" , "gibt es nicht" im meinem Verständnis

  • Zitat

    Mit dem Thema Reparatur der Alko-Achse habe ich mich schon vor einiger
    Zeit beschaeftigt und dazu diese sehr schoene bebilderte Beschreibung
    gefunden, wenn ich mich noch recht entsinne im Hobby 600 Forum.

    die Anleitung von Ziggi habe ich bereits verschlungen ... nur er hat auch einen original - Drehstab verwendet, oder ?

  • Moin
    Ich glaube deine angedachte Materialauswahl für die neuen Drehstäbe ist falsch.
    Schau mal unter https://www.ducatoforum.de/www.federstahl.de unter Federstahl dann Anwendungen dann Verwendungsbeispiele
    Dort ist dein angedachtes Ersatz- Material für Blattfedern auch gelistet.
    Erst bei höherwertigen Material ist da von Drehstäben die Rede.
    Event bringt ein Anruf bei Alko mit der Frage nach dem verwendeten Material da neue Erkenntnisse.
    Ohne genaue Materialbezeichnung des ursprünglich verwendeten Materials wirds schwierig.

    Gruß

    Alles wird gut!:wink

  • Danke ST2Treiber für den Hinweis ...

    http://www.federstahl.de/federstahl/fla…sbeispiele.html

    Ist die Frage ob diese Stähle auch in Flachform zu Verfügung stehen ... moderne Drehstäbe sind auch rund

    1.7103 67 SiCr 5
    1.7176 55 Cr 3
    1.8159 51 CrV 4
    1.7701 51 CrMoV 4

    Ich habe mir einige Datenblätter angeschaut, dort steht immer ...
    "in der Regel nicht Schweißbar, sollte in Schweißkonstruktionen nicht verwendet werden"

    Zitat

    Event bringt ein Anruf bei Alko mit der Frage nach dem verwendeten Material da neue Erkenntnisse.

    werde ich im neuen Jahr probieren ...

  • Zitat

    Federnstahl ist auch nicht schweißbar :thumbdown:

    warum möchtest du ihn schweißen

    Ich will Ihn ja auch nicht schweißen, aber AlKo hat an den Enden auf jeder Seite die Einzelstäbe zusammen geschweißt ...

  • Ich will Ihn ja auch nicht schweißen, aber AlKo hat an den Enden auf jeder Seite die Einzelstäbe zusammen geschweißt ...

    Hallo Ralf

    frag mal bei ALKO nach aber ich denke,dass war nur eine Montage-Hilfe :)
    oder hält die Schweißnaht? glaube nicht ?(

  • Da ich früher Drehstähle umgedreht habe, standen die Fahrzeuge und Anhänger wieder etwas höher. Alle hatten eine Schweißnaht an den Enden, manche hatten sogar in der Mitte eine Bohrung um sie zu fixieren. Mach es ruhig, bin überzeugt es klappt und der Preis ist ja sehr günstig für ein Federpaket. Gutes Gelingen .

  • Als erstes muss ich erst mal herausfinden was für ein Stahl verwendet wurde ...
    dann kann ich mir immer noch Gedanken machen ob die Enden Verschießt werden oder nicht ...


  • Da ich mich mit solchen Sachen nicht besonders auskenne, habe ich heute einen Freund das Projekt mal vorgestellt, dieser hat Maschinenbau studiert.

    Er sagte nur wenn ich weiß welches Material da verwendet wurde ist das eigentlich überhaupt kein Problem,
    was Ihn aber verwundet hat, ist das AlKo die Enden verschweißt hat,
    denn durch die Erhitzung des Material würde sich die Eigenschaften doch erheblich verändern,
    z.B. kann das Material in dem Bereich Spröde und unflexibler werden ... Er würde die Enden einfach unverschweißt lassen.


    Hallo,
    Ein Kumpel der Maschinenbau studiert wäre besser. Unis sind in der Regel in der Lage mit Hilfe der Spektralanalyse die Stahlsorte zu bestimmen. Stahlgroßhändler evtl. auch oder der Wareneingang von größeren Stahl verarbeitenden Firmen (oder deren Materialkontrolle).
    Die Schweissnähte wurden wahrscheinlich angebracht, um ein Verschieben der Flachstähle gegeneinander während und nach der Montage zu verhindern.
    Gruß
    Christian
    :Ostern1:

    Einmal editiert, zuletzt von M.Tentakel (27. Dezember 2014 um 00:46)

  • Hallo,

    das verschweissen ist nur um die Produktionsabläufe zu vereinfachen. So kann man das Bündel vorbereiten und lagern ohne das etwas durcheinander kommt. Auch der Einbau ist leichter wenn die Enden verschweisst sind.

    Halten tut das nix, ist ja auch nur das Ende was verschweisst ist. Dadurch, dass auch nur die Enden verschweisst sind wird auch nur am Ende in einem kleinen Bereich das Gefüge des Federstahls verändert. Der Vierkannt wird ja über einen längeren Bereich in die Schwingarme geschoben. Somit ist das schon ok.

    AL KO kocht auch nur mit Wasser. Wenn es möglich ist werden die auch auf Norm Ware zurückgreifen. Wenn du also den passenden Federstahl bekommst wird das schon klappen.

    Du hast ja auch nicht viel zu verlieren.

    Gruß
    Rainer

  • Update ...

    habe heute die Achs-Schenkel gezogen ...

    zuvor alles demontier was ab kann, da ich die Bremsen neu machen will, das ging ja auch recht schnell.

    Aber für das austreiben habe ich je Seite zwei mühsame Stunden benötigt, die Achse hat lange kein frisches Fett bekommen ....

    Zum austreiben habe ich einen nach gearbeiteten Maurer-Hammer als Keil genommen und unzählige Brettchen zum hinterlegen.

    Die Achse ist doch noch anders als die ich im Web gesehen habe ...

    zwei Widerlager und einen Drehstab mit 8 Flacheisen 40x5mm

    Auf der rechten Seite ist ein äußerer Stahl am Widerlager gebrochen, auf der linken Seite gleich zwei, jeweils die äußeren.
    Die gebrochenen Teile konnte entfernen, aber der Rest des Drehstab sitzt bomben fest ... mal sehen wie ich den raus bekomme.

  • Zitat

    wie wärs wie in der Internetanleitung beschrieben, eine Mutter /Gewindestange aufschweissen und dann ziehen.

    Wenn man die benötigten Gerätschaften hat, könnte man es so machen ...

    leider habe ich weder ein Schweißgerät noch einen Hohlkolbenzylinder ;(

    Ich habe mir aber folgendes Überlegt ...

    die Feder-Elemente kann man mehr als 5 mm auseinander drücken, ich werde in diese ein Loch bohren und ein Zug-Eisen mit einem Bolzen befestigen
    und über ein Widerlager, mit einem 5 Tonnen-Hydraulik Wagenheber einzeln heraus ziehen ...

    Die Feder Elemente sind wie folgt gebrochen:

    3 Mal editiert, zuletzt von FeuerRing (28. Dezember 2014 um 00:31)

  • Hallo
    Ich würde versuchen mittels eines dünnen Alurohrs (Baumarkt) Rostlöser an das hintere Festlager der Drehstäbe zu leiten und etwas ziehen lassen.
    Ein einzelnes ziehen der Drehstäbe wird wohl nicht funktionieren weil sie verschweißt sind.Ob du diese Verschweißung geknackt bekommst????????
    Wünsche dir viel Erfolg bei dieser Aktion.
    Gruß Michael

    Alles wird gut!:wink