220V 16A Sicherung

  • Bei dem Wohnmobil Stellplatz wo meine Laika Kreos 5009 steht, fliegt immer wieder die 220V Sicherung. Der Pächter muss dann vorbei fahren um den abgeschlossenen Sicherungskasten aufmachen und die Sicherung wieder anzuschalten.

    Er behauptet, die Sicherungen sind alle 16A, was nach meine Berechnung etwa 3500W entspricht. Die meisten Campingplätze haben „nur“ 10A, also 2200W. Die Hauptsicherung im WoMo ist mit 16A abgesichert, also ist klar das die Campingplatz Sicherung zuerst bei Überlastung rausfliegt.

    Ich hätte zwei fragen.

    1. Warum fliegt die WoMo Sicherung bei gleicher Amperezahl (16A) nicht zuerst raus?
    2. Gibt es eine Art Zwischensicherung, die ich selber einbauen kann, die bei 10A rausfliegt. Damit kann ich selber alles zurücksetzen statt tagelang auf den Pächter zu warten?

    Simon aus GB

  • Hallo

    also ist klar das die Campingplatz Sicherung zuerst bei Überlastung rausfliegt.

    Ist nicht klar.Damit die nachgeschaltete rausfliegt,muss die vorgeschaltete Sicherung um den Faktor 1,6 grösser sein.Also vorgeschaltete Sicherung 16 A,die nachgeschaltete dann 10 A, oder die vorgeschaltete 25 A und dann die nachgeschaltete 16 A. Und selbst dann kann es vorkommen,dass bei einem Kurzschluss beide rausfliegen.
    Gruss Opti :)

  • Hallo,
    bei Kurzschluss kommen mit Sicherheit beide, außer da sind 50 Meter Verlängerung mit 1,5 qmm dazwischen.
    Da gibt es ja Tabellen (VDE 0100).
    Beim geschilderten "Fehler" hat der Schutzschalter im CP-Kasten, wenn es denn ein 16 A Leitungsschutzschalter mit "B" -Charakteristik ist, wohl eine Auslösekennlinie die am unteren Toleranzband liegt und der im Reisemobil liegt im oberen Bereich.
    Das ist erst einmal nicht ungewöhnlich, aber lästig.
    Im Reisemobil würde ich (habe ich auch) einen 10 A "B" Schutzschalter verbauen lassen, denn hier liegt eh' nur 1,5 qmm und damit erfüllt man dann auch die Norm. FI nicht vergessen!
    Ich gehe mal davon aus, daß 20 m 3 x 2,5 als Zuleitung dienen, da müsste in der Abstufung dann alles ohne Probleme funktionieren.
    Es gibt allerdings noch das Problem der Alterung der Schutzschalter, will sagen, daß der Sicherungsautomat für 2,- € nicht ewig hält. So nach zwanzig bis dreißig Jahren kann es schon mal passieren das der Automat "schneller" wird. Lumpig sind Schaltnetzteile, die ja auch im Reisemobil in Form von Lagegerät, Notebooknetzteil, Smartphonenetzteil, etc. vorkommen und immer einen Einschaltstrom haben, der einen "B"-Automaten hin und wieder auslösen lässt.
    Heizlüfter gehören nicht ins Wohnmobil (meine Meinung).
    Also ein Paket von Möglichkeiten, aber überschaubar.
    Gruß
    Norbert

  • Ach so,
    die Toleranz in der Norm für die Herstellung ist 20 %. :wein
    Und ich denke, es geht um Überlast und nicht um Kurzschluss.
    Da es sich um thermomagnetische Schutzschalter handelt, spielt auch die Temperatur eine Rolle.
    Steht die CP-Elektrosäule in der prallen Sonne, sind da schnell 70 Grad in einem geschlossenem Kasten.
    Da muß der Automat, der für 40 Grad konstruiert ist, auslösen. (auch dafür gibt es Tabellen und Reduktionsfaktoren).
    Grüße und gute Nacht
    Norbert

  • Bist Du Dir sicher, daß es die Sicherung ist die der Platzwart wieder eingedrückt hat und nicht der FI-Schalter (oder Kombination)? Der löst nämlich bei einem sehr geringen Fehlerstrom aus. Und wenn Du selbst in Deinem Mobil keinen FI (oder einen mit höherem Auslösestrom) hast ist es völlig klar. Das eine Sicherung auslöst kommt ja nun wirklich nur sehr selten vor, so viel Strom verbrauchen unsere Mobile doch nicht.

    Gruß Harry

  • Zitat

    Bei dem Wohnmobil Stellplatz wo meine Laika Kreos 5009 steht, fliegt immer wieder die 220V Sicherung.

    Was für Verbraucher sind denn im WoMo von crozier angeschlossen die eine Überlastung bewirken könnten,
    Einschaltströme von Schalt-Netzteilen sind bei einer langen unbelasteten Zuleitung eher Nebensächlich ...

    Oder hängt an dem Verteiler (Sicherung) von deinem Verpächter noch mehr als dein WoMo dran ...

    Eine 16A Sicherung im WoMo macht nicht wirklich Sinn, denn die normale blaue CEE-Steckverbindung ist nur für 16A 6h ausgelegt und somit am Übergabepunkt(Verteiler) bereits mit max 16A abgesichert.
    Es gibt auch blaue CEE-Steckverbindung für 32A, sind aber auch größer, habe so eine Steckdose aber noch auf keinem Camping-Platz gesehen ... immer nur CEE(16A) oder Schuko-Steckdosen(10-16A).

    Ein Leitungsschutzschalter oder auch Sicherung, ist was der Name schon sagt ein Leitungs-Schutz ... und ist so auszulegen das die dahinter liegenden Leitungen und Klemmstellen durch diesem geschützt werden und
    bei Überlastung diese vom Netz zu trennen ... ein zusätzlicher Fi im WoMo kann nicht Schaden, aber auch hier ist eine Selektive Auslösung nur gewährleistet, wenn alle FI's aufeinander abgestimmt sind.

    Ein 2pol LS (B10) und einen FI 10-30mA machen Sinn, gewährleisten aber keine selektive Abschaltung, wenn man nicht genau den Anschluss kennt, von dem man den Strom bezieht.

    Ob man einen LS mit B/C/D nimmt ist bei einer stetigen Überlast (Termischer-Auslöser) fast gleich (1,13–1,45 x In) , nur bei dem magnetischen Auslöser(Kurzschluss) unterscheiden sie diese doch erheblich.

    In = Nennstrom

    A = 2–3 x In
    B = 3–5 x In
    C = 5–10 x In
    D = 10–20 x In

  • Hallo,
    kein triviales Thema.
    Bei Änderungen an der 230 V Installation immer den Fachmann hinzu ziehen!
    Auf Campingplätzen gilt seit 2006:

    VDE 0100 t 708

    Elektrische Anlagen in Campingplätzen
    – Jede Steckdosen muss einzeln durch eigene RCD geschützt sein. (FI/LS).

    Zusammenfassung: http://www.bosecker-verteilerbau.de/pdf-load/normen-camp.pdf

    Jede Steckdose wird bei den modernen Anlagen mit FI und LS geschützt, für Altanlagen gilt keine Nachrüstpflicht!

    Für die Installation im Fahrzeug ist seit 2010 der 2-polig schützende Leitungsschutzschalter B10 A mit vorgeschaltetem Fehlerstromschutzschalter von min. 30 mA Auslösestrom vorgeschrieben, die meisten Hersteller halten sich daran :klatsch
    In der Praxis funktioniert eine solche Konfiguration fast immer ( fast....).
    2-polig wegen der noch reichlich im europäischen Raum vorhandenen "alten" Stromversorgungen, für die es keine Nachrüstpflicht gibt.
    Tips für den Aufbau der Installation gibt es hier: http://www.reimo.com/de/fahrzeugbau/ausbau_09_12v230v.html

    So einer ist in unserm Reisemobil eingebaut.:
    http://www.niederspannungskatalog.de/product.php?id…CSR272140R0105q
    Der ist von der Breite nicht größer als der 2-polige Automat, der seit 1980 verbaut sein müßte und gut für den Austausch gegen den "Alten" geeignet.
    Dieser Schutzschalter wird von den renommierten Herstellern angeboten, wichtig ist der 2-polige Schutz.
    Und nach erfolgter Installation, lasst den Fachmann einmal mit seinem Prüfgerät dran.
    Sorry für die Links, aber Lesen bildet.....
    Der ein oder andere Berufskollege mag bitte noch ergänzen/erklären.
    Allzeit gute Fahrt.
    Norbert
    :qualm

  • Danke für alle eure Tipps und Hinweise!

    Soeben schrieb mir unserer Pächter:

    „Ich schalte die Sicherung heute noch ein!
    Wenn der Sicherungsautomat auslöst, kann das entweder durch zu viel Strom sein, oder aber auch wenn ein Fehlerstrom fließt.
    Es handelt sich um kombinierte Automaten aus Sicherung und FI.“

    Ich denke, dass „zu viel Strom“ geflossen ist. Das erste Mal war es beim 220V Kaffeautomat, dann eine 220V Wasserkocher und gestern eine 220V Staubsauger, alles über die Bordsteckdosen. Zusammen mit Kühlschrank und was noch alles mitgelaufen ist, war das Anschalten wohl zu viel. Denke ich zumindest.

    Für eine Pufferladung, Laptop und den Kühlschrank kann ich doch nicht schon am Ende meine Kapazität, oder?

    You live and learn!
    Thank you again!

    Simon aus GB

  • Ich denke eher, daß es ein Fehlerstrom war. Bei 16 A müßten sonst schon deutlich mehr als 3500 Watt verbraucht werden. Dafür bräuchte man aber alle 3 Geräte (Kaffemaschine, Wasserkocher und Staubsauger) und selbst dann würde es noch eine Weile dauern bis der Sicherungsautomat auslöst. Fehlerströme erzeugen mitunter auch kleine Verbraucher mit Entstörfilter im Eingang. Mehrere Geräte mit jeweils nur kleinem Fehlerstrom ergeben u.U. einen zu hohen Fehlerstrom und dann löst der FI-Schalter sofort raus.

    Gruß Harry

  • Hallo,
    schaue Dir mal Dein Kabel ganz genau an oder nehme mal ein anderes Kabel. Eine kleine Beschädigung der Isolierung oder Feuchtigkeit im Stecker/Kupplung kann einen FI auslösen. Bist Du mit dem Kabel direkt angeschlossen, oder gibt es noch Verlängerungen oder Adapter ? Auch dort kann der Fehler liegen. Selbst wenn das Kabel vorher nie Probleme gemacht hat, heisst das noch lange nicht, dass es die jetzt nicht macht.

    Nur zur Info: Seit einigen Jahren muß jede Steckdose an den Stromsäulen einzeln abgesichert sein und mit einem eigenen FI-Schalter.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • bei Kurzschluss kommen mit Sicherheit beide, außer da sind 50 Meter Verlängerung mit 1,5 qmm dazwischen.

    Versuch macht kluch. Ich glaube schon, dass es rummst.

  • Ich glaube, an dem Tag ist die Heizung auch noch mitgelaufen und ich habe die Strom Einspeisung mit 3kW noch vom letzten Wochenende in Engen/Hegau eingestellt gehabt. Die habe ich jetzt auf 1kW reduziert, auch auf 10A um ganz sicher zu sein.
    Auch ich als nicht Elektrofachmann kann zusammenrechnen, allein mit Heizung, Kühlschrank und Staubsauger komm ich auf >20A, also kann das nicht gut gehen!

    Simon aus GB

  • Hallo Simon,

    über 20 A ich kann mir nicht vorstellen, es sei denn, Du benutzt einen elektrische Heizung, Radiator o.Ä.

    LG

    Tom