Solaranlage einbauen

  • Hallo zusammen

    leider haben auch die Schreiber der "Fachzeitschriften" manchmal wenig Ahnung vom Strom.
    Was in den Artikeln steht, sind immer nur Halbwahrheiten.
    Kein Fahrzeugmotor hat in der Lichtmaschine einen "Laderegler". Das, was wirklich geregelt wird, ist die Spannung am Ausgang der Lichtmaschine. Durch schnelles zu und Abschalten der Erregerspannung der Lichtmaschine wird die Ausgangsspannung auf den eingestellten Wert (irgendwo zwischen 13,8 und 14, xxx Volt) geregelt. Welcher Strom dann fließt hängt ausschließlich davon ab, was denn die angeschlossenen Verbraucher an Strom ziehen.
    Denn regeln kann man nur eines, Strom ODER Spannung, der jeweils andere Wert ergibt sich durch den angeschlossenen Verbraucher.
    Wenn also beide Batterien parallel geschaltet sind, versucht der Lichtmaschinenregler die Spannung auf "Sollwert" zu bringen. Reicht die Leistung der Lichtmaschine aus, und die sagen wir mal 14,2 Volt können gehalten werden, dann fließt in jede Batterie genau so viel Strom, wie entsprechend des Ladezustands und der von aussen anliegenden Spannung von 14,2 Volt halt fließen kann.
    Wenig Strom in die Starterbatterie, viel Strom in die möglicherweise teilentladene Wohnraumbatterie.
    Je länger die Wohnraumbatterie jetzt gedaden wird, desdo weiter sinkt der Strom (Spannung bleibt gleich, Batterie wird voller, Ladestrom muß abnehmen)

    Warum funktioniert es jetzt trotzdem nicht richtig???
    Aufgrund der Leitungslänge zwischen Lichtmaschine und Wohnraumbatterie findet ein Spannungsabfall über das Kabel zur Batterie statt. Von den 14,2 V kommen also am Anfang (hoher Strom) nur noch z.B 13,5 Volt dort an. Die Batterie wird zwar geladen, aber nicht so schnell, wie Sie könnte. Der Lichtmaschinenregler regelt halt die Spannung der Einfachheit halber am Ausgang der Lichtmaschine, nicht am Endverbraucher.(in unserem Fall: Wohnraumbatterie)
    Je länger die Batterie jetzt geladen wird, desto geringer ist der Ladestrom der Batterie. Damit nimmt auch der Spannungsabfall über der Leitung ab und die Spannung an der Batterie steigt langsam aber sicher. Wenn man lange genug wartet, erreicht irgendwann auch die Spannung an der Wohnraumbatterei den vollen Wert (wenn die verlegte Leitung nicht viel zu dünn ist)

    Und hier greifen jetzt die zusätzlichen Laderegler:
    Die messen die Spannung DIREKT an den Klemmen der Wohnraumbatterie und pushen die Spannung am Eingang der Leitung so hoch, dass nun von Anfang an die nötige Ladespannung AN DER Wohnraumbatterei anliegt. Die Leitungsverluste werden ausgeglichen, daher geht die Ladung schneller.
    Und man hat unter Umständen die Möglichkeit , eine separate Spannung für die Wohnraumbatterieladung einzusetzen, entsprechend Batterietype.
    Diese Lader sind allerdings meistens recht teuer, da hier wirklich starke Stöme geregelt und geschaltet werden müssen, während beim einfachen Lichtmaschinenregler nur die Erregerspannung der Lichtmaschine mit wenig Aufwand ein und ausgeschaltet werden muß.

    Soweit hoffentlich etwas Erlärung für die die es interessiert zum Thema Ladeströme.

    Gruß Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,

    hast du prima erklärt!!!

    Wegen dem Spannungsabfall zwische Starterbatterie zum Trennrelais (häufig im EBL integriert) und weiter zur Aufbaubatterie, habe ich geschrieben "bei entsprechender Verkabelung". Du hast ja den Zusammenhang mit den dünnen Leitungen angesprochen. Die Leitungen bei unserem habe ich durch welche mit größerem Querschnitt ausgetauscht. Natürlich + und -. Sind bei unseren Womos so ca. 4m pro Strecke. Bei fast entleerter Batterie habe ich nun schon Ladeströme von über 30A zur Aufbaubatterie gesehen.
    Ein Freund hatte bei seinem Womo ab Werk ein 4mm² von der Fahrzeugbatterie im Motorraum zum EBL im Heck (wo dann noch der Kühlschrank abging) und wieder zu den Aufbaubatterien unter dem Beifahrersitz. Von der Starterbatterie bis zur Aufbaubatterie kamen da fast 15m pro Strecke zusammen. Da hat die Aufbaubatterie nie mehr wie 13,2V gesehen. Dem entsprechend war der Ladestrom der Batterie. Haben wir jetzt geändert. Der Leitungsweg zwischen den Batterien beträgt jetzt ca. 2m in 16mm² Der Spannungsunterschied bertägt jetzt bei geschlossenem Trennrelais 0,05 bis 0,08 V. Entsprechende sind die Ladeströme.

    Wir sind aber jetzt vom eigentlichen Thema mehr als einen km entfernt. Ich belasse das jetzt für mich dabei, zu Batterieverkabelung und Ladung durch Lima, in diesem Thread zu schreiben.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Hallo

    leider haben auch die Schreiber der "Fachzeitschriften" manchmal wenig Ahnung vom Strom.
    Was in den Artikeln steht, sind immer nur Halbwahrheiten.

    Die wissen von allem etwas,aber nichts richtig.Das kann auch gar nicht anders sein,es sind ja immer nur 2 oder 3 Mann.Die müssten 10 Berufe erlernt oder einen Kopf wie ein Pferd haben. :D
    @ Rüdiger und Hans-Peter : Obige Beiträge habt Ihr schön geschrieben. :thumbup: :thumbup:
    Gruss Opti :)

  • Normalerweise würde man zwischen Starter und Aufbaubatterie eine Ausgleichsstrom erwarten, wenn diese während der Fahrt gekoppelt werden. Aber was wenn die LiMa eine höhere Spannung liefert, als beide Batterien von sich aus mitbringen?

    Fließt dann trotzdem ein Ausgleichsstrom, oder werden die Batterien im umgekehrten Verhältnis der Innenwiderstände (+ Vorwiderstände) geladen?

    ?(

  • Hallo Stefan

    Wenn also beide Batterien parallel geschaltet sind, versucht der Lichtmaschinenregler die Spannung auf "Sollwert" zu bringen. Reicht die Leistung der Lichtmaschine aus, und die sagen wir mal 14,2 Volt können gehalten werden, dann fließt in jede Batterie genau so viel Strom, wie entsprechend des Ladezustands und der von aussen anliegenden Spannung von 14,2 Volt halt fließen kann.
    Wenig Strom in die Starterbatterie, viel Strom in die möglicherweise teilentladene Wohnraumbatterie.

    Gruß

    Hans - Peter