3. und 4. Wohnraumbatterie einbauen

  • Hallo zusammen,

    nach einiger Suche hier im Forum möchte ich das Thema gern separat ansprechen, da ich zum einem mal die Erfahrungswerte wissen möchte und natürlich mögliche Szenarien, wie ich die 3. und 4. Wohnraumbatterie (Aufbaubatterie) einbauen könnte.

    Derzeit sind zwei Batterien verbaut (mit jeweils 90Ah).
    Fahrzeug ist ein Hymer 678.

    Auf was muss ich achten?
    Welche Erweiterungen muss ich kaufen, z.B. zusätzlichen Batterielader, o.a.? (Ausgesucht hatte und bevorzugen würde ich die quer-Sitzbank. Das liegt sehr nah an der Elektrik und den anderen Batterien)
    Wo kann ich die Batterien am besten verbauen?

    Danke für Eure Infos und Auskünfte.

  • Hallo,

    welche Batterietyp ist jetzt verbaut? Wenn du erweitern möchtest solltest du wieder den gleichen Typ verwenden. Ich meine wenn du jetzt Säure hast kauf Säure dazu. Die Kapazität oder Hersteller spielen nach meiner Meinung keine Rolle.
    Wenn du Säure dazu baust, muss der Entgasungsschlauch jeder Batterie zwingend nach außen geführt werden.
    Wenn du alle Batterien gegen einen anderen Typ tauschst muss das Ladegerät passend dazu umgestellt werden Säure/Gel/AGM.
    Ob das vorhandene Ladegerät passt ergibt sich meist aus der Bedienungsanleitung. Dort sollte Ladestrom, empfohlene Batteriekapazität und mögliche Batterietypen aufgeführt sein. Wenn AGM noch nicht drin steht kann man AGM auch wie Säure laden. Mit der Batteriekapazität steigt auch die Ladedauer bei leeren Batterien. Wenn du allerdings nicht mehr verbrauchst wie jetzt, ändert sich die Ladezeit kaum. Wenn dir die Ladezeit zu lang ist, kannst du ein weiteres dazu hängen. Ich würde es zunächst mal mit dem eingebauten Ladegerät probieren und dann entscheiden ob ein weiters erforderlich ist.
    Die Kabelquerschnitte solltest du mindestens mit 16 oder 25mm2 vorsehen. Das kann aber auch mehr werden wenn du z.B. einen großen Wechselrichter betreiben möchtest. Die Verbindungskabel zum EBL oder zum anderen Batterieblock solltest du in einem Schutzrohr verlegen.
    Sicherungen solltest du mindestens eine an jedem Batterieblock vorsehen. Sind die Batterien der Blöcke nicht direkt nebeneinander auch an jeder Batterie eine Sicherung vorsehen. Dies richtet sich aber nach den Gegebenheiten.

    Bei den zusätzlichen Batterien und deren Anordnung solltest du auch das Gesamtgewicht und die Achslasten im Auge behalten.

    Ich habe sicher noch was für die Anderen übrig gelassen.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Hallo hapeb,

    erst einmal recht herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.

    Derzeit sind zwei Gel-Batt. verbaut und auch bereits ein Wechselrichter (1500er). Alle Teile sind direkt / unmittelbar in der Nähe des EBL, so dass die Kabelwege so kurz wie möglich sind.

    Das Batterie-Ladegerät ist ein Schaudt LAS 1218-2.

    Können die zusätzlichen Batterien angeschlossen werden?

  • Hallo Marein

    Es gibt 2 Möglichkeiten, die autarke Standzeit zu erhöhen. Entweder du erweiterst die Speicherkapazität durch zusätzliche Batterien oder
    du ladest deinen Batteriespeicher öfter nach, zum Beispiel durch eine Solaranlage auf dem Dach.
    Ich habe für mich die 2te Möglichkeit umgesetzt, ist preiswerter, effezienter und spart Gewicht und Platz.
    Es sollte allerdings immer die Sonne scheinen.

    womoklaus

  • Das Batterie-Ladegerät ist ein Schaudt LAS 1218-2.

    Können die zusätzlichen Batterien angeschlossen werden?


    Moin,
    können schon, aber vielleicht werden die Batterien nie richtig voll wenn nur noch mit 5 statt 10% der Kapazität geladen wird.
    Auf jeden Fall verlängert sich die Ladezeit.
    Deine autarke Zeit verlängert sich mit mehr Batterie nur einmal, wenn nicht sofort nachgeladen werden kann.
    Wie sieht denn dein Verbrauchsverhalten aus, wieviel Ah verbrauchst du pro Tag, wieviel Tage willst du autark sein?

  • Hallo zusammen,

    versuche mal alles gesammelt zu beantworten.
    Aktuell werden die vorhandenen Batterien (Running Bull) durch zwei Solarpanele (monokristallin jeweils 75 WP) geladen. Allerdings ist natürlich im Winter die Aufladung sehr gering bis gar nicht vorhanden. Insofern wollte ich halt mehr Kapazität für autarke Tage.

    Der Wagen soll 4 Tage autark stehen. Strombedarf ist wie folgt: abends zwischen 19-23 Uhr eine LED Lampe plus ggf. Fernseher/Receiver. Heizung und Kühlschrank laufen über Gas.

    Gern würde ich auch noch zwei weitere Solarmodule aufs Dach bauen, sofern sinnvoll.
    Da ich hier schon einige Umsetzungen zumindest bildlich gesehen habe, wäre ich dankbar Umsetzungsideen.

    Übrigens... eine Anlage - Brennstoffzelle - ist aus meiner Sicht zu teuer p. KW/h

    Danke für Eure Infos.

  • Der Wagen soll 4 Tage autark stehen. Strombedarf ist wie folgt: abends zwischen 19-23 Uhr eine LED Lampe plus ggf. Fernseher/Receiver. Heizung und Kühlschrank laufen über Gas.


    gut, versuche ich es anders. :-)))
    Wielange kannst du jetzt autark stehen, wieviel Spannung liegt danach noch an, bezieht sich das nur auf Sommer, oder auch auf den Winter?

  • Das Batterie-Ladegerät ist ein Schaudt LAS 1218-2.

    Hallo,

    das LAS 1218-2 ist ein Zusatzladegerät mit einem max. Ladestromvon 18A. Die empfohlene Batteriekapazität liegt bei 180 AH.

    Du solltest nun also das Ladegerät im EBL und das Zusatzladegerät haben. Ich schätze das im EBL ebenfalls ein 18A Ladegerät hast. Somit liegt der maximale Ladestrom bei 36A. Das sollte für deine geplanten 360Ah reichen. Mann muss nachher sehen ob und wie lange der maximale Ladestrom beim Laden ansteht. Ist das nur kurzfristig, macht ein weiters Ladegerät keinen Sinn.

    Dein Wechselrichter zieht alleine etwas mehr als 125A bei Volllast und das vielleicht auch schon mal mehrere Minuten. Da ist es wichtig die Querschnitte und Sicherungen richtig zu wählen.

    Unter Berücksichtigung des WR und deiner noch nicht bekannten Nutzungsgewohnheiten, ist es schwierig eine Empfehlung abzugeben. Wenn du den WR viel und häufig mit den vollen 1500W nutzt ist die Erhöhung der Batteriekapazität sicher sinnvoll. Um unter diesen Bedingungen länger autark stehen zu können, würde ich eine Solaranlage zusätzlich einplanen.

    Gruß

    Hans - Peter

    Habe jetzt nach dem Senden erst gesehen das du schon eine Solaranlage hast.

  • Um auf deine Frage zurück zu kommen, die Batterien werden paralell zu der/den bestehende(n) Batterie angeklemmt (bitte mir einem ordentlichen Durchmesser und nicht 6 mm² oder so) und vor allem einzeln abgesichert. Entsprechende Kabelsets mit Sicherungshalter etc. gibt es fast in jedem Baumarkt der Auto Hifi anbietet. Fakt wird allerdings sein, wie schon hier beschrieben das auf jeden Fall der gleicht Batterietyp gekauft wird und das der Ladevorgang bei den Batterien erhblich länger dauert als vorher bis sie voll sind. Zusatzlader wäre noch eine option, muss aber nicht.

  • Wielange kannst du jetzt autark stehen, wieviel Spannung liegt danach noch an, bezieht sich das nur auf Sommer, oder auch auf den Winter?

    Es bezieht sich auf eine Ganzjahresnutzung - sowohl Sommer als auch Winter.
    derzeit kann ich grad mal 2 Tage autark stehen, wobei ich den WR nicht im Einsatz habe, sondern nur das oben angegebene Lämpchen sowie ggf. TV... Kommt mir zwar bei den 2 vorhandenen Batterien kurz vor, aber ich wüsste auch nicht, wo ein ggf. vorhandener Stromfresser wäre.

  • Die Kenndaten deiner EBL sind
    LAS1218-2
    IUoU Kennlinie
    18A Ladestrom
    180 Ah empf. Batteriegrösse
    ja 90x150x250 1,0 kg
    999086
    ( Quelle: http://www.schaudt-gmbh.de/de/produkte/ha…ladegeraete.php )


    Also wird diese mit mehr Batterie immer am Limit Arbeiten, und einem schnelleren Verschleiß unterliegen.
    Daher wir es sehr Teuer die Batteriebank Optimal zu erweitern. Ein neues Ladegerät wäre vom Vorteil, bei einer 80er Gelbatterie könnte gerade noch gehen. Zu große Batterien sind häufig die Ursache für den Ausfall der EBL.
    Ein weiteres Ladegerät und mehr Batterien wird wohl das Minimum sein was benötigt wird, aber die beiden Ladegeräte werden dann nicht oder selten Perfekt zusammen Arbeiten, kurz bevor die Batterien voll sind wird eins Abschalten und den Rest dem anderen Gerät überlassen ( Erfahrungswert ). Andere Möglichkeit wäre ein 50A Ladegerät, EBL Ladeteil Abschalten und dann hat man bei zb 4 Batterien a'80Ah immer besten Ladestrom für die Größe, Fraron hat zb das IUoU Automatikladegerät 12 Volt 50 Ampere ( ich habe das Baugleiche 30A Gerät von einer anderen Firma verbaut mit einer 270ah AGM ), damit wäre die Menge an Batterien kein Problem.

    2-3 Tage sind recht kurz bei den vorhandenen Batterien, da muss man wirklich mal suchen nach stillen Verbrauchern, Wechselrichter in der Größe ziehen übrigen einiges an Nebenstrom und bis zu 1Ah bei Leerlauf!


    Olli

    Einmal editiert, zuletzt von Kelte (28. November 2012 um 17:00) aus folgendem Grund: Was vergessen

  • wenn man den Tagesverbrauch mit 45Ah ansetzt, liegt man für 4 Tage 4x90Ah ganz gut, aber an der Grenze. Im Winter bringt Solar fast nichts. Ich Hochsommer kommen schätzungsweise die 45Ah/Tag wieder rein, aber auch grenzwertig, langt aber insgesamt auch für länger als 4 Tage.

  • Ein Lader ist kein Motor, der bei Vollgas mehr verschleisst, der kann nur einfach kaputt gehen oder nicht. Dein Lader liefert 18A. In 1 Stunde also 18Ah. Wenn du Batterieen hast mit insgesamt 400 Ah, dann braucht der Lader 400/18=22,2 Stunden, um die Batterie voll zu machen. Wenn die Batterie größer ist als die empfohlene Kapazität des Laders, dann dauert es halt länger, bis die Batterie voll ist. Aber sie wird genauso voll wie eine, die zur Kapa-Angabe passt. Bei parallelen Batterieen ist noch zu beachten, dass der Ladestrom abhängig ist vom Innenwiederstand der Batterie. Dieser schwankt von Hersteller zu Hersteller und ist abhängig von der Kapazität. Daher sagt man, um hier den Strom gleich aufzuteilen, empfehlen sich gleiche Batterieen vom gleichen Hersteller. Denn sonst würde die mit dem größeren Innenwiderstand nie ganz voll und trüge auch nie ganz ihre Nennleistung bei. Allerdings muss man auch bedenken, dass die bessere Batterie immer die schlechtere Batterie nachlädt. In der Praxis entläd man also erst die Batterie mit dem geringeren Innenwiderstand, diese wird dann über die Zeit von der zweiten wieder aufgeladen. Damit würde es nicht unbedingt notwendig sein, zwei gleiche Batterieen einzusetzen. Oben hatte ich Dir ja schon einen Link zu einer großen Batterie gegeben. Diese schlage ich vor, unter die Sitzbank als weitere, zusätzliche Batterie einzubauen und zu deinem bisherigem Pack parallel zu schalten. Mit der Zeit kannst Du ja dann die beiden alten Batterieen auch ersetzen. Aber bedenke, das Ding wiegt 65kg, wenn ich richtig gelesen haben...!

    Etwas verwundert bin ich, dass Du mit jetzt 180Ah schon nach 2 Tagen keinen Strom mehr hast. Habe es erst letzthin ausprobiert, habe 220Ah im Fahrzeug, mit Beleuchtung (LED) und TV samt Satempfänger täglich über mehrere Stunden, Pumpen, Lüfter und teilweise mit großem Laptop (bis zu 140VA) und bin 4 Tage ausgekommen. Also vermute ich, dass du entweder einen unerkannten Verbraucher hast oder dass deine Batterien nie voll werden oder diese defekt sind. Irgendwo steht etwas von einem Zusatzlader. Hast du zwei Ladegeräte parallel? Wenn ja, könnte hier die Ursache liegen. Ich habe bislang bei Zusatzladern immer nur erlebt, dass diese zwar schneller laden, aber für die dauernde Erhaltung der Batterie sehr untauglich sind. Habe damit schon mehrfach erlebt, dass das Batterieen nur 2 bis drei Jahre mitmachen. Denn der Lader schiebt da ja nicht nur Strom 'rein, der muss ja auch mit dosiertem Nachladen, dem Führen der Spannung und weiteren Funktionen über die Zeit die Batterie gesund erhalten. Bei zwei Geräten gleichzeitig ist dies nie wirklich sicherzustellen.

    Gruß Sven

  • Die Kenndaten deiner EBL sind
    LAS1218-2
    IUoU Kennlinie
    18A Ladestrom
    180 Ah empf. Batteriegrösse

    Hallo Olli,

    Das LAS1218-2 ist ein Zusatzladegerät von Schaudt und kein EBL! Wenn Marein uns noch sagen würde welchen EBL er hat, kann man was über die maximale Batteriekapazität sagen. Das hatte ich aber vorher schon geschrieben.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Hallo,

    wenn ich das alles so lese, wird mir Angst und Bange. Mit 2 x 90 A Batterien
    eine Standzeit von nur 2 Tagen ... da sind meine Planungen anders.
    Erstmal habe ich ca. 200 W Solar und eine efoy in Planung falls das nicht reicht.
    Dazu muß ich aber sagen, dass wir im Winter nicht unterwegs sind aber
    leider einen Stellplatz haben, der keinen Strom bietet.


    Hat von den Mitlesern eigentlich jemand eine eFoy (welche?) und
    wie lange (ohne Wasser/Abwasser/Fäkalien zu beachten) man
    damit stehen kann ?

  • Vielleicht noch als Nachtrag, vor einiger Zeit habe ich mal ausprobiert, wie lange ich ohne Laptop stromtechnisch autark bin. Als ich nach 6 Tagen wieder los musste, lag die Batteriespannung immer noch deutlich über 11 Volt. Nutzerverhalten wie oben beschrieben. Wensentlichen Anteil daran hat m.E. die LED-Beleuchtung mit insgesamt 21 Watt anstelle von ursprünglich 160 Watt für die Halogen-Lampen. Allerdings gebe ich ehrlich zu, dass mir das LED-Licht nicht wirklich gefällt. Wenn ich nicht auf den Strom achten muss, stellle ich mir dann auch die Tischleuchte auf, die mach ein deutlich angenehmeres Licht...

    Gruß Sven

    Nachtrag: nur zur Info, unser Mobil hat einen Gas-Kühli, also kein Stromverbrauch durch den Kühlschrank...

    Einmal editiert, zuletzt von SvenS (28. November 2012 um 20:07)

  • Hallo Marein, :wink

    seit Juni bin ich ebenfalls Besiter eines B 678.

    Ich habe 3 x 90 Wp Solar auf dem Dach. Geladen wird mit einem AGM-fähigen Solarregler. Solar bringt im Winter bei geschlossener Wolkendecke nicht viel Ertrag.

    Deshalb habe ich mir 3 x 95 AGM Batterien einbauen lassen. Diese sitzen alle hinter der Aussenklappe.

    Über die eingebauten Solar und Batteriecomputer habe ich gute Infoquellen, was ich an Strom erhalte und verbrauche.

    Meine Bilanz von einem verregneten, kalten Wochenende in Andernach zeigte einen Verbrauch von ca. 30-40 Ah am Tag. Ich habe die LED Beleuchtung am Abend an gehabt, der LED Fernseher verbraucht 20 Watt, und Heizung und Kühlschrank benötigen ebenfalls Strom.

    Nach meinen Erfahrungen kann ich mit den vorhandenen 285 Ah locker 4-5 Tage stehen, ohne die Batterien zu schädigen. Ich habe allerdings keinen starken Wechselrichter an Bord.

    freundliche Grüße aus dem Sauerland

    Peter