Unsere Tochter ist inzwischen 28 Jahre alt. Von ihrer Geburt an bis zu ihrem 8. Lebensjahr sind wir ständig mit einem Alkoven-Wohnmobil unterwegs gewesen. Jedes Wochenende hat mich meine Frau auf meinen Baustellen abgeholt und am Montag wieder abgeliefert. In einem 3 Monats-Langzeit Urlaub waren wir in Israel und Ägypten unterwegs. Die Kleine hatte das Wohnmobil als ihr Heim angesehen. Trotz Langstreckenfahrten, teilweise rund um die Uhr im Wechsel, gab es nie Probleme, dass es ihr langweilig geworden wäre. Allerdings muss ich gestehen, dass wir damals noch nicht besonders Sicherheitsbewust waren. Die Kleine hat während der Fahrt in ihrem Bett geschlafen, ist im Heck herumgetobt und hat auf dem Boden mit ihren Puppen gespielt. Wir waren jung und unbedarft und, aus heutiger Sicht, völlig verantwortungslos! Aber wir haben Glück gehabt! Sie konnte aber auch Stundenlang in ihrem Kindersitz aushalten, für den ich einen alten Notsitz aus einem Reisebus zwischen Fahrersitz und Beifahrersitz als Basis eingebaut hatte.
Weil mit ihrer Schulpflicht die Wochenendtouren nicht mehr möglich waren, das Womo langsam Braunfärbungen an gewissen Stellen bekam und jemand es unbedingt kaufen wollte für einen noch recht passablen Preis, haben wir uns schweren Herzen davon getrennt. Am schlimmsten war es für unsere Tochter! Es gab viele Tränen weil ihr geliebtes 2. Heim weg ging...
Erst jetzt, wo der Nachwuchs aus dem Haus ist und kurz bevor ich Berufswomofahrer werde, haben wir uns wieder was Neues angeschafft und damit noch viel vor...
Wenn Kinder von klein an regelmäßig und oft im Womo mitgenommen werden, Papa, Mama oder auch Oma und Opa sich im Womo viel mit den Kleinen beschäftigen, dann gibt es nichts schöneres als Womo fahren für den Nachwuchs! Zu Hause hat man meistens viel Arbeit und Beschäftigung mit anderen Dingen, so dass die Kleinen oft zu kurz kommen und sich selbst überlassen sind. Im Womo gibt es aber für die/den Beifahrer/in nicht viel zu tun. Es bleibt wesentlich mehr Zeit für den Nachwuchs übrig! Und genau das ist das wichtigste für die Kleinen! 
Wer nur selten mit Kindern Womo fährt, wie Bekannte von uns, der hat die gleichen Probleme, wie bei Fahrten im PKW mit Kindern. Mehr wie 2 Stunden am Stück ist dann für alle eine Qual! Besonders wenn mehrer Kinder an Bord sind. 
. Ich bin mit meinen Eltern in meiner Kindheit viel auf Reisen im Auto gewesen. Von diesen schönen Bildern zehre ich heute teilweise noch. Es gibt für Kinder im Vorbeifahren so viel Schönes zu sehen und dadurch kommen auch Gespräche miteinander auf. Ich denke in dieser Zeit in der mediale Unterhaltung bei jeder Gelegenheit zu finden ist, sollte man wenigstens die wertvollen Momente nutzen, wo sie nicht notwendig ist. Meinem Kind ein Video vorzuspielen, nur damit es während der Reise ruhig und abgelenkt ist, kommt für mich genauso wenig in Frage, wie es die ganze Reise über mit seiner Playstation spielen zu lassen - denn die Erinnerungen an wunderbare Landschaften und Aussichten sind nicht zu vergleichen mit einer Erinnerung an Supermario und Konsorten.
