Wo ist die Wagenheber-Aufnahme?

  • Hallo zusammen,

    die Sommerreifen wollen so langsam den Winterreifen platz machen :box

    Nun werde ich das in diesem Herbst zum ersten mal an unserem Womo (Ducato Typ 250) machen. Einen 5 t-Wagenheber (keinen fahrbaren , sondern einen der aussieht wie eine Flasche - Stempelwagenheber?) habe ich. Doch wo muss ich den ansetzen? Vor allem suche ich eine Aufnahme hinten. Wir haben einen Chausson Welcome WS, Bj. Mitte 2009 mit 3.300 kg Ges.-Gewicht. Kann mir jemand (vielleicht sogar mit Bild) erklären, wo ich ansetzen muss und was evtl. sonst noch zu beachten ist? (Bei unserem PKW wechsele ich seit zig Jahren ohne Probleme die Reifen).

    Danke für Eure Hilfe und noch einen schönen Abend an alle!!

    Joachim

  • Hallo Jaochim,

    guck mal vor dem hinteren Rad auf die Blattfederaufnahme. Da ist die Wagenheberaufnahme (mit Loch in der Mitte für den Originalwagenheber).
    Vorne ist hinter dem Rad
    Wenn du es kennst mit Reifenwechsel, ist nichts anderes wie beim PKW, nur das das Womo schwerer und größer ist. Schrauben werden mit 180 Nm angezogen :daumen

    Gruß Werner

  • @Werner: stimmt das mit dem Drehmoment von 180Nm ? ist m.E. viel zu hoch (90Nm ??) da braucht man ja einen "Riesen" Dremo und wer hat den schon. Gruss Dietmar ?

  • habe noch mal nachgeschaut und es sind 2 vers. Anzugsmomente lt Fiat-CD a. 15" Räder = 160 Nm b. 16" Räder = 180 Nm Werde nun mal in der Bucht nach einem Dremo suchen. Gruss Dietmar

  • Hallo Dietmar,

    genau, FIAT gibt für die 15-Zöller 160 Nm an und für die 16-Zöller 180 Nm: Anzugsdrehmoment 16 Zoll Reifen Ducato 250

    Bei mir im Gutachten für die Alus steht auch für die 15"-Felgen 180 Nm und die werden mit den Originalschrauben befestigt http://www.ducatoforum-wohnmobile.de/forum/wbb/inde…6f4b07c843041f3 aus Vorstellung der Autohaus Most GmbH aus Kitzingen am Main ! (Beitrag 12).

    Deshalb der höhere Wert oben. Mein Drehmoment-Schlüssel schafft das locker, bei ebay wirst du mit Sicherheit fündig :daumen

    Gruß Werner

  • Der Fiat-Camperservice hat mir auf Nachfrage 160 Nm für 15er beim 250 mitgeteilt.

    Im übrigen ist 90 Nm heute selbst bei vielen Pkw viel zu wenig; Beispiele: die meisten kleineren Wagen aus dem VW-Konzern haben 120 Nm, z. B. Polo, Golf, einige Skoda und Seat.

    Standard-Drehmo.-Schlüssel haben 40-210 Nm, schaffen das also locker.

    Gruß HolgerNW

  • Aufpassen der Stempel des Wagenhebers passt ins Loch bei der Vorderachse und knallt durch!! Ich empfehle eine geeignete Unterlage zwischen Wagenheber und Wagenheberaufnahme.
    Gruß Reinhard

  • Hallo,

    Drehmoment ist Kraft mal Hebelarm.

    Dazu zwei Pfuschertricks:

    Ein Rohr von 1 m Länge auf den Knebel für die Nüsse und die 25kg Federwaage ( die ich auch für den Inhalt der Gasflasche brauche ) ersetzt im Notfall den Drehmomentschlüssel ( 1 - 25 mkp = ca. 10-250 Nm ).
    Dabei auf einen rechten Winkel zwischen Rohr und Kraft achten.

    Wenn der Radmutternschlüssel vom Bordwerkzeug ( ca. 25cm lang ) waagerecht steht und ich steige mit meinen 72 kg auf das Ende, dann sind das ca 18 mkp ( ca. 180 Nm ).

    Reinhard: Zwischen Wagenheber und Auto kommt am Besten ein Stück Holz.

    m.f.g.
    Lothar

  • Hallo,


    bitte aufpassen, nicht irgendein Holz. Sollte schon Buche oder Eiche sein. Ein Fichtenbrettchen knackt schnell mal durch. Ich finde den Stempelwagenheber ehrlich gesagt nicht für sehr geeignet. Wäre mir zu punktuell. Besser ist ein Rangierwagenheber in ordentlicher Größe, nicht so ein Miniding vom Aldi. Der macht sich auch beim PKW-Reifnewechsel gut und ist eine lohnende Investition.


    Gruß


    Uwe

  • Ich hatte meinen 250er bisher nur hinten angehoben, um Zusatzluftfedern einzubauen. Bin mit Werkzeug gut ausgestatteet und habe auch zwei hydraulische Rangierwagenheber. Ich habe mich dann aber für den Serienwagenheber entschieden, da man mit dem Rangierheber nicht so gut an die Aufnahme dran kommt und schlimmstenfalls abrutschen könnte. Der Serienheber ist stabil aufgebaut und wird durch einen dicken Stift, der in den Fahrzeugrahmen greift, bombensicher fixiert. Ein hydraulischer Stempelheber wäre mir viel zu kippelig.

    Gruß

    Hartwig

  • Vielen Dank für die bislang eingestellten Antworten! :klatsch


    Joachim


    P.S.: @ Hartwig: Kann ich mit dem serienmäßigen Wagenheber auch hinten ansetzen und die Reifen wechseln? Ich war der Annahme, dass der serienm. WH nur für die klassischen Ducatos gedacht ist.

  • Hallo Uwe,
    Du hast natürlich recht, es muss schon ein ordentliches Kantkolz sein, kein Fichtenbrettchen.

    Den Rangierwagenheber hab' ich halt unterwegs nicht dabei, das ist dann doch ein wenig sperrig und schwer.

    Aber den hydraulischen 6t Wagenheber vom Bordwerkzeug vom alten 608 hab ich mit, der hat oben auf dem Stempel eine Quertraverse, die man abschrauben kann wenn sie stört.
    Damit kann man z.B eine Blattfeder richtig schön halten. Das hilft immer, wenn's mit dem Wagenheber vom Dukatowerkzeug nicht klappt oder wenn man zwei Wagenheber braucht.

    Bevor man den Kopf drunter steckt sollte man auf jeden Fall noch zusätzlich unterbauen. Das abgeschraubte Rad und noch ein Kantholz unter der Achse hat schon manchem das Leben gerettet.

    @ Joachim: Das kommt auf den Aufbau an. Du solltest es mal bei schönem Wetter ausprobieren.

    m.f.g.
    Lothar

    ( an was man alles denken muss, wenn man Ratschläge gibt )

  • P.S.: @ Hartwig: Kann ich mit dem serienmäßigen Wagenheber auch hinten ansetzen und die Reifen wechseln? Ich war der Annahme, dass der serienm. WH nur für die klassischen Ducatos gedacht ist.

    Ja klar, ohne Probleme. Vor dem vorderen Haltepunkt der Blattfeder ist die Aufnahme. Da ist ein Loch im Rahmen, da gehört der Zapfen des Wagenhebers rein. Unmöglich, das da was abrutscht.

    Gruß
    Hartwig

  • Hallo liebe Forumgemeinde,

    noch rechtzeitig habe ich am Wochenende meine Winterreifen mit Euren Tipps gewechselt bekommen. In der Tat war das grundsätzlich nicht schwierig, und der FIAT-Wagenheber hat seine Dienste getan (Stempelwagenheber incl. Brett war 1 cm zu hoch :( - da muss ich mir ein anderes Brettchen besorgen, welches den Belastungen standhält) - wenn das auch recht umständlich war.

    Noch zwei Fragen:

    • Mit welchem Druck fahrt ihr die Winterreifen/Sommerreifen. Derzeit habe ich mit 5 bar gefüllt.
    • Besonders die beiden Alufelgen auf der Antriebsachse waren sehr fest und ich musste mehrfach kräftig gegen die Reifenflanken schlagen. Wie kann man so etwas verhindern? Gibt es ein spezielles Fett, welches möglicherweise vor der Montage zwischen Radnabe und Felge gegeben werden kann?

    Danke erneut für Eure Hilfen :ja

    Wünsche allen eine schlitterfreie Fahrt am kommenden WE :fahren

    Liebe Grüße

    Joachim

  • Hallo Joachim,


    vor der Montage die Auflageflächen mit der Stahlbürste gut reinigen, dann etwas Kufperpaste an der Felgenzentrierung auftragen. Dort gammeln gerade Alufelgen gern am Stahl fest. Mit Kupferpaste passiert das nicht.


    Gruß Hartwig

  • vor der Montage die Auflageflächen mit der Stahlbürste gut reinigen, dann etwas Kufperpaste an der Felgenzentrierung auftragen. Dort gammeln gerade Alufelgen gern am Stahl fest. Mit Kupferpaste passiert das nicht.

    Kann es chemische Probleme geben, wenn Stahl, Alu und Kupfer hier zusammenkommen (Spannungsreihe der Elemente)?
    Bin da nicht so der Experte.

    Anderes temperaturbeständiges Fett geht sicher auch, oder?

    Gruß HolgerNW

  • hallo adriatwin

    der Tipp mit der Bürstenreinigung der Anpressfläche der Bremse-Felge ist das Beste und Grundlegende. Und eine kleines bisschen Kupferpaste am letzten drittel des Schraubgewindes lässt die Schrauben wirklich leichter im Frühjahr demontieren. Aber ganz wichtig: Wenig ist hier Mehr! Will heissen, nur eine kleine Menge Fett verwenden. Eigentlich laut Fiat, dem ADAC und den meisten Herstellern darfst du gar kein Gleitmittel wie Kupferpaste etc. verwenden. Denn nur die Haftreibung der Schrauben hält die Felgen an der Achse! Zuwenig Haftung führt zum Radverlust; zuviel Haftung durch rostige Schrauben zusammen mit "Festrosten" der Felge an der Bremstromel (Bremsscheibe) führt Schwierigkeiten bei der Demontage der Felgen! Das Ganze ist also eine Gradwanderung zwischen Haftung und Flutsch! :aetsch
    Also nimm wenig Kupferpaste nach der Reinigung der Anpressflächen; das funktioniert schon seit Generationen!

    Und der Materialmix Stahl-Alu-Kupfer: Willst du hier dir Gedanken über eine Batterie machen? Oder dem korrekten Stromfluß bei Blitzeinschlag ins Womodach über die Reifen ins Erdreich? :bahnhof

    Glaub mir, das ist unglaublich schei..egal!

    Tschau alklot

  • @alklot

    Es ging in den Texten von Mobilvilla/Joachim und mir um die Auflagefläche der Alufelge an der stählernen Radzentrierung, nicht um die Bolzen!
    Und da kann Alu auf Stahl mit Kupfer dazwischen u. U. zum Problem werden. Nur darauf bezog sich meine Frage.
    Gruß HolgerNW

  • Nur an der Zentrierung darf Kupferpaste hin - das ist eine hinlänglich in allen Werkstätten angewandte Methode. Nur wo geschlampt wird, werden die Alufelgen ohne gründliche Reinigung mit der Stahlbürste und ohne Kupferpaste (es gibt auch andere Produkte, die silber aussehen - was darin ist, weiß ich nicht genau) montiert.

    Die Kupferpaste ist ja gerade dazu da, die Reaktion zwischen Stahl und Alu zu unterbinden. Das ist also kein "Bastlertip", sondern in Werkstätten angewandte Technik.

    Gruß Hartwig