Ermüdete Blattfedern und einseitige Belastung bei einem Knaus Traveller 625 auf Peugeot J5

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 14.05.2024 wieder frei gegeben.
  • Hallo Leute,

    unser vor jetzt ca. 2 Monaten gekaufter Knaus Traveller 625 auf Peugeot j5 (280L) hat jetzt den ersten Urlaub hintersich gebracht :prost
    Die Reise verlief relativ Störungsfrei in Anbetracht der 20 Jahre, die unser Bussi auf dem Buckel hat. Immerhin ca. 4500Km, gespickt mit ordentlich, steilen Passfahrten :fahren
    Die erste und schlimmste Störung war schon auf den ersten 300Km aufgetreten, kurz vor Saarbrücken, nämlich dass der Auspuff anfing zu röhren -> der erste Topf war vorne am Rohr durch und..... Na jedenfalls Samstag 15:00 Uhr, alle Werkstätte zu, bis auf einen netten Notdienst, der mir das teil wenigstens provisorisch zusammenflickte. Also fuhren wir langsam bis nach Saarbrücken und verbrachten den Sonntag dort um am Montag dann in die Werkstatt zu fahren. Innerhalb von 2 Stunden war dann ein neuer Topf drinn :)
    Nur noch ein weiteres Problem ist dann auf der Fahrt aufgretreten, nämlich dass der Reignitter (elektrische Gas-Zündung) des Kühlschranks immer tacktvoll Zündet, obwohl die Flamme brennt. Witzig dabei, er tut es nur, wenn der Kühlschrank gerade steht. Schon eine leichte Schräge reicht und er bleibt still ?(

    Vor der Abfahrt habe ich unseren Bussi wiegen lassen. Reisefertig vorne 1400 Kg und auf der Hinterachse 1640Kg (3100Kg zulässiges Gesamtgewicht, Hinterachse 1680Kg). Also nur noch 40 Kg Reserve auf der Hinterachse, obwohl wir nur zu zweit reisen und der Bursche für 6! zugelassen ist und wir kein besonderes Gepäck mit hatten..
    OK, dementsprechend tief hängt er hinten und auch auf gerder Fläche muß ich auf Keile fahren, damit das Wasser aus der Duschtasse abläuft. Tja dann mal genauer hingeschaut, er hängt auch rechts hinten tiefer und der Federweg ist nicht mehr sehr üppig. Meine Befürchtung ist, dass die Blattfeder einseitig mehr verschlissen ist. Also habe ich ihn jetzt nochmals gewogen (ohne Urlaubsgepäck, aber noch mit Grundausstattung und fast vollem Wassertank) und zwar jedes Rad einzeln. Vorne sind auf beiden Rädern 660 Kg, aber hinten ist links 680Kg, rechts 780Kg -> satte 100Kg auf der rechten Seite mehr! Vom Aufbau her kann ich mir dass nicht erklären. Links ist Bad und Kleiderschrank, rechts ist hinten Küche und die "Anrichte" mit Kühlschrank. Der 120L Wassertank ist unter der Sitzbank, zwar links aber recht weit vorne, unter der Sitzbank hinter dem Beifahrer. Wie da die 100Kg unterschied zusammen kommen ist mir ein Rätzel ?(
    Um dem ganzen zu begegnen möchte ich nun eine Goldschmitt Zweikreis-Zusatzluftfederung einbauen. Habt ihr, bzw. wer besondere Tipps zu der Problematik?

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    wenn ich richtig gesehen hab, hast du hinten rechts direkt auf der Achse den Kühlschrank (leer ca 25 kg), die Gasflaschen (zwei volle Flaschen ca 40 - 45 kg), hinzu kommen Trittstufe, Tür mit Rahmen, Außenklappe und Kleinigkeiten mehr. Läppert sich zusammen.

    Gruß Werner

  • Mein Weinsberg auf einem Ducato 14 Gestell hat im letzen Jahr ( 7,5 Jahre alt) auch Zusatzluftfedern bekommen.

    Der steht bei mir daheim und es ist in der Regel immer alles drin um sofort für eine Woche los zu fahren.

    Mit Markise, Hängerkupplung 2,8jtd, Tische, Stühle im hinteren Staufach, auf der Kücheseite ist meine Segelbekleidung für die Jolle immer verstaút, sogar das notwendigste um 1-2 Tage nicht zu verhungern. Er ist urlaubsklar und hat bestimmt schon um die 3,x tonnen wenn der da so steht.

    Wie gesagt, als er im letzen Frühjahr auf der Bühne war, da ging auf der linken Seite (Frischwassertank, Dusche) nur noch der kleine Finger zwischen der Blattfeder und dem Gummianschlag, auf der anderen Seite vielleicht die ersten Seiten der Tageszeitung. Es war höchste Zeit.

    Ich will damit sagen, das die Teile bauartbedingt schon recht unterschiedlich beladen sind, persönliches Gepäckt möge da noch weitere Ungleicheiten erzeugen.

    Die Zusatzfederung hat das Teil erheblich angehoben, "Drempel" in Holland, oder Verkehrsberuhigungsstellen auf der Fahrbahn stören mich nun nicht mehr.

    Während des Stehens bin ich nun auch in der Lage mit der Zusatzfederung einen Ausgleich zu schaffen und kann teilweise auf Unterlegkeile verzichten.

    In der Regel steht das Teil hinten ein wenig höher ( bei ca 2,5 bar).

    Das Fahrverhalten hat sich auch erheblich verbessert. Wenn ich früher bei Autobahn Auf- und Abfahrten in den Kurven dachte, ich leg mich gleich hin, steht er nun erheblich gerader und stabiler.

    Gruß

    UdoB

  • Hallo Michael,

    herzlich willkommen.

    Zu Deinem "Hängeproblem" kann ich nur sagen, dass viele Womos dieses Phänomen zeigen. Die ganzen Ausrüstungen, die ordentlich Gewicht bringen, führen zu dieser einseitigen Belastung. Ich würde das nicht unbedingt auf die Federn schieben. Viele dieser Teile sind hier schon aufgeführt worden. Hat Dein Wagen eine Markise, wo steht die Aufbaubatterie? Das sind alles Dinge die viel Gewicht unter Umständen auf eine Fahrzeugseite bringen. Und gerade die Markisen sind nicht zu unterschätzen. Die sitzen am weitesen vom theoretischen Drehpunkt entfernt und zerren somit noch mehr als ein schweres Teil in Bodennähe.
    Du mußt ja nicht nur in Bezug auf die Hinterachslast aufpassen sondern hast auch insgesamt nur noch 60 kg Zuladung. War Deine Frau beim Wiegen mit im Wagen? Ansonsten solltest Du ihr von diesem Problemchen nichts erzählen, sie könnte sonst befürchten, Du läßt sie künftig zu hause.

    Mein Hymer ist auch deutlich über 6 mtr. lang und ich bin heilfroh, dass er mit einigem Aufwand auf 3,5 to. aufgelastet wurde (Zusatzluftfeder HA, Bremsen vom Maxi-Ducato, 16"-Bereifung). Sonst dürfte ich mit dem Fahrzeug garnicht mehr auf die Straße fahren. Und trotzdem war die VA-Last so eng, dass mein Reserverad jetzt hinten im großen Stauraum unter dem Heckbett liegt (obwohl das im Motorraum so gut lag) und die Aufbaubatterien mußten ebenfalls ihrem bisherigen Platz unter dem Fahrersitz ade sagen und nach hinten umziehen.

    Vor längerer Zeit hatten wir einen Bürstner 570, bei dem habe ich nach der obligatorischen Wiegung sogar den Gasflaschenkasten von hinten rechts nach ganz vorne links versetzt. Du siehst, es ist ein bekanntes Problem, dem man nur mit ganz individuellen Lösungen begegnen kann.

    Ob eine Zweikreis-Luftfeder die Lösung ist, kann ich nicht beurteilen. Ich stelle mir vor, du bläst rechts auf 3,5 bar auf und links nur auf 2 bar. Ist dann nicht das Federverhalten so ungleich, dass das wieder kritisch werden könnte!? Kann ich nicht beurteilen, bin kein Luftfederexperte. Das kann Dir aber sicher ein Hersteller oder ein Vertreiber dieser Anlagen beantworten.

    Viel Erfolg, Andreas

  • Hallo Michael,

    Auch wenn Du eine Luftfeder einbauen willst, solltest Du versuchen den Unterschied so klein wie möglich hinzubekommen. In einer kritischen Fahrsituation kann das entscheident sein.

    Bei uns hat es z.B. schon viel geholfen, die Werkzeugkiste auf die andere Seite zu schaffen.
    Auch die Wohnraumbatterie kann man oft mit relativ geringem Aufwand zum Gewichttrimmen versetzen ( aber gut befestigen und auf ausreichenden Kabelquerschnitt achten. )
    Gaskasten umbauen erscheint mir eher zu viel Aufwand. Wir fahren, vor allem im Winter, gern mit leeren Wassertanks. Dafür stehen 2 volle Kanister in der Dusche.

    Alles was klein und schwer ist auf die leichtere Seite räumen.

    So hab' ich ca. 60 kg Unterschied wegbekommen.

    m.f.g.
    Lothar