Fahrzeugbatterie "leiht" sich Strom bei Aufbaubatterie

  • Bei zwei längeren Staus (wie an anderer Stelle berichtet) habe ich folgende Beobachtung gemacht:
    Nach etwa einer Stunde Stop and Go im Leerlauf ging die Tankanzeige meiner Bordbatterie langsam runter ( etwa 8 Ah )
    Nachdem der Verkehr wieder flüssig wurde und man wieder höhere Drehzahlen fahren konnte wurden beide Batterien wieder relativ schnell geladen.

    meine Erklärung wäre:
    Die Fahrzeugbatterie konnte den Strombedarf für den Elektrolüfter des Motors nicht mehr liefern. Die Drehzahl war lange Zeit zu niedrig um zu Laden. Da die Aufbaubatterie bei laufendem Motor mit der Fahrzeugbatterie gekoppelt ist, fließt natürlich auch bei Bedarf Strom rückwärts und hilft somit die Kühlung aufrecht zu erhalten. Eigentlich ganz praktisch oder?

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Ja, eigentlich...

    ...wenn man aber stundenlang im Stau gestanden hat, dann, kurz danach am Ziel ankommst und kein Stromanschluß verfügbar ist, findet man es vielleicht nicht mehr so witzig, dass nach ein paar Stunden das Licht immer dunkler wird, die Heizung kein Warmwasser mehr macht etc.

    Hatte ich bislang zwar noch nicht, könnte aber auich gut drauf verzoichten.

  • Da die Aufbaubatterie bei laufendem Motor mit der Fahrzeugbatterie gekoppelt ist, fließt natürlich auch bei Bedarf Strom rückwärts und hilft somit die Kühlung aufrecht zu erhalten. Eigentlich ganz praktisch oder?


    ... ich denke, das verhindert die Diode?

    Unpraktisch - macht mich nicht konfus.

    /WOMOfrank

  • Die Diode kann das nur verhindern wenn man auch wirklich Trenndioden verwendet. Wird nur ein einfaches Trennrelais verwendet so kann natürlich ein Ausgleichsstrom zwischen den Batterien fließen. Deshalb sollte man im Stau alle unnötigen Verbraucher ausschalten. Im Stau reicht das Standlicht, solange man nur steht oder Stop and Go fährt. Die Lima produziert bei Leerlaufdrehzahl halt nicht den Nennstrom und wenn zusätzlich die Ventilatoren für die Motorkühlung laufen, die richtig viel Strom verbrauchen, so kann es halt zu dem von Werner beschriebenen unschönen Effekt kommen.

    Stephan

  • Nun, praktisch finde ich es schon, wenn ein Motorschaden verhindert wird. Dies könnte es bei schwacher Fahrzeugbatterie nämlich ohne Vorwarnung werden!
    Bei mir ist ein Trennrelais seitens Schaudt verbaut, also keine Diode soweit ich weiß. Es muß sogar so sein, denn sonst hätte ich das nicht beobachten können. Am Aufbau wurden keine Verbraucher während der Fahrt geschaltet.
    Wenn Drehzahlen zwischen 2000 und 3500 gefahren werden, sind die 7 bis 8 Ah nach 20 Minuten wieder drin, am Urlaubsort wird nichts dunkler, 280 Ah sind da ein ausreichender Vorrat... ;)

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Wenn man bedenkt, das die Serienfahrzeuge nur eine Batterie haben und es bei denen auch nicht zu einer leeren Batterie kommt, braucht man sich keine Sorgen zu machen.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Wenn man bedenkt, das die Serienfahrzeuge nur eine Batterie haben und es bei denen auch nicht zu einer leeren Batterie kommt, braucht man sich keine Sorgen zu machen.

    Gruß

    Hans - Peter

    Genau da bin ich mir nicht so sicher! Wie an anderer Stelle berichtet (Thema Gotthard Stau) sind eine Reihe von PKW ausgefallen. Das Platzen eines Kühlschlauchs hätte man an der Wasserlache erkennen können, dies war nicht der Fall.
    Alle hatten etwa knapp über 2 h Stau ohne Bewegungen hinter sich, vermutlich auch mit eingeschalteter Klimaanlage.
    Die elektrische Bilanz ohne Ladung im Leerlauf kann man klar erkennen. (und auch berechnen)

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Hallo noch mal,

    also eine Lichtmaschine liefert auch bei Leerlaufdrehzahl des Motors bereits Strom. Die volle Leistung wird hier natürlich noch nicht erreicht. Mit fallender Batteriespannung steigt der Ladestrom auch noch etwas an. Die Kühlluftmotoren für den Wasserkühler laufen im Standgas auch nicht permanent. Die Klimaanlage wird direkt vom Motor betrieben, hier werden nur die Gebläse elektrisch betrieben. Beim Womo kann man seinen Stromverbrauch bei langen Staus beispielsweise durch umschalten des Kühlschranks auf Gas reduzieren. Dies bringt ca. 10 - 15A. Wer ständig mit Abblendlicht fährt kann dies im Stillstand bei Tag ausschalten und hier auch noch mal ca. 15 A einsparen. Auf jeden Fall kann man durch sein eigenes Verhalten die elektrische Bilanz erheblich beeinflussen. Ich schalte auch bei hohen Temperaturen in Stau den Motor aus und warte bei offenen Fenstern bis es weiter geht.
    Es gibt viele Möglichkeiten warum ein Fahrzeug nach 2h im Stau nicht mehr funktioniert. Es kann auch einfach der Sprit ausgegangen sein oder die hohe Temperatur im Motorraum führt zum Versagen eines Bauteils (mechanisch oder elektrisch) wenn der Motor ständig läuft.

    Jetzt gibts bestimmt :hauen:

    Gruß

    Hans - Peter

  • Jetzt gibts bestimmt :hauen:
    Nein , sicher nicht, wollte doch nur über den Sachverhalt reden, der mir da aufgefallen ist.
    Bei den Pannenfahrzeugen war auch ein fast fabrikneues Nobelauto dabei, welches vor uns herfuhr. Dies fing an zu verbrannt zu stinken. Natürlich glaubt man zunächst es stinkt am eigenen Fahrzeug. Als dann aber graue Rauchschwaden aufstiegen war es klar. Der Bestitzer konnte noch rechtzeitig auf die Seite fahren, aus dem Schwelbrand ist kein Feuer geworden. Das war sicher keine elektrische Ursache.
    Bisher war ich der Auffassung, daß ein Diesel eigentlich keine Batterie benötigt, außer zum Vorglühen und Anlassen. Das es auch Betriebssituationen gibt, bei denen eine gesunde Batterie erforderlich ist um einen Motorschaden zu verhindern hab ich jetzt gelernt.
    :wink

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Nun eins habe ich noch nicht verstanden, was soll die Batteriespannung mit einem Motorschaden verbinden? ?(
    Wenn die Spannung nicht mehr ausreicht wird bei neuen Fahrzeugen die Elektronik den Motor abschalten, er geht wegen Elektronikfehlern aus oder die el.Spritpumpe bring nicht mehr genug. Die Motortemperatur wird ja angezeigt und in der Bedienungsanleitung steht dass man bei Überhitzung den Motor abschalten soll. Wenn die Temperatur zu hoch steigt liegt ja meist ein anderer Fehler vor.

  • Wenn die Spannung nicht mehr ausreicht wird bei neuen Fahrzeugen die
    Elektronik den Motor abschalten, er geht wegen Elektronikfehlern aus

    na dann ist das ja gut!
    oder die el.Spritpumpe bring nicht mehr genug. Bei meinem Diesel ist die aber mechanisch!
    Die Motortemperatur wird
    ja angezeigt und in der Bedienungsanleitung steht dass man bei
    Überhitzung den Motor abschalten soll. na dann ist das ja gut!

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Wenn du den Schlüssel rumdrehst um den Motor auszuschalten wird irgendwo die Spannung abgeschaltet damit dein Motor ausgeht. Das passiert auch wenn die Batteriespannung zusammenbricht. Dann spielt es auch keine Rolle dass du eine mechanisch Einspritzpumpe hast. Der Motor geht auf jeden Fall aus. Wenn das anders wäre könntest du den Motor nicht abschalten.

  • die Nobelkarosse (und auch die anderen) haben womöglich aber auch das Problem, dass die Abgasreinigung überhitzt und dann anfängt zu schmurgeln. Auf meinen vielen Kilometern habe ich des öfteren liegengebliebene Autos gesehen, die vorne im Motorraum munter vor sich hin gebrannt haben. Man darf nicht vergessen, das Kat und Co wirklich sehr heiß werden.

    Das mit der Strombilanz stimmt übrigens auch. Mittlerweile ist derartig viel Elektrik/Elektronik an Bord, dass die üblichen Batterien deutlich zu wenig Kapazität haben, um stundenlang im Stau zu stehen.

    Gruß Sven

  • Das mit der Strombilanz streite ich ja gar nicht vollständig ab und je mehr Elektronik die Autos haben um so mehr Strom benötigen sie auch. Die Nobelkarossen haben heute auch teilweise Lichtmaschinen mit 250A oder mehr. Die liefern im Stand schon bis 50A. Ich glaube nur nicht, dass die Bordspannung ursächlich für Motorschäden im Standgas ist. Ich bin eben der Meinung dass, wie von SvenS auch beschrieben, thermische Probleme die Ursache für brennende oder rauchende Autos sind. Auch wenn eine Lichtmaschiene wegen mangelnder Kühlung abraucht. Der Kühlerlüfter soll eben den Kühler bzw. die Kühlwassertemperatur senken und nicht den Motorraum abkühlen. Sonst gäbe es dafür auch einen Temeraturschalter und eine Warnanzeige. Autos sind eben eigentlich zum fahren gebaut und nicht um im Stand 2h oder mehr zu laufen. Wenn es Stunden nicht weitergeht, kann man doch den Motor abstellen, die Fenster öffnen, wenn möglich aussteigen und die Sonne genießen (dafür fahren wir ja auch in Urlaub) oder sich ein wenig Schatten neben dem Mobil suchen. Die meisten Klimaanlagen schaffen es im Stand eh nicht das Fahrzeug dauerhaft zu kühlen. Wenn manche Zeitgenossen dann noch das Standgas erhöhen um die Klimaanlage zu unterstützen, laden sie die Batterie wieder ein wenig und fördern den Hitzetot des Fahrzeugs. Auf welche Art auch immer. Da könnte man auch sagen "selber Schuld". :freunde1

    Gruß

    Hans - Peter

  • Wenn du den Schlüssel rumdrehst um den Motor auszuschalten wird irgendwo die Spannung abgeschaltet damit dein Motor ausgeht. Das passiert auch wenn die Batteriespannung zusammenbricht. Dann spielt es auch keine Rolle dass du eine mechanisch Einspritzpumpe hast. Der Motor geht auf jeden Fall aus. Wenn das anders wäre könntest du den Motor nicht abschalten.

    Der von Dir geschilderte Fall betrifft das Magnetventil, welches den Kraftstoffluß unterbindet. Dieses kann aber durchaus bei 6 Volt noch funktionieren, ein Lüfter hat da aber nur noch halbe Drehzahl . Die Kühlleistung reduziert sich jedoch mit der dritten Potenz der Drehzahl. Es gibt aber noch einen weiteren Punkt, nämlich die interne Kühlung durch den Ölkreislauf. Der Öldruck eines heißen Motors reduziert sich bei Leerlauf auf Größenordnung 0,5 bar , der Volumenstrom ist auch aufgrund geringer Drehzahl deutlich reduziert.
    Aber, ich will nicht behaupten, daß der Motor das nicht mitmacht. Die Fahrzeuge werden ja unter extremen Bedingungen getestet. Die elektrische Bilanz im Leerlauf ist aber sicher so, daß der Ventilator mehr Strom entnimmt als die Lichtmaschine liefert, somit ist es nur eine Frage der Zeit und der Wahrscheinlichkeit mit der man in eine solch blöde Verkehrsituation kommt. Ein sehr sicheres Indiz ist die Wassertemperatur, die man ja beobachten kann.
    So, Klugsch...... Modus aus.

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Hallo,

    ich finde es gut dass wir und hier in diesem Forum und so schön sachlich austauschen können und die Argumente des anderen nicht mit Blödsinn abgetan werden. Aber bei der Ölmenge bist du glaube ich auf dem Holzweg. Die Ölpumpe wird bei fast allen Motoren von der Kurbelwelle direkt angetrieben. Ich kenne nur wenige Motoren bei denen die Ölpumpe über eine Steuerkette oder anders, aber immer vom Motor angetrieben wird. Mir ist kein Motor bekannt der eine el. Hauptölpumpe hat. Sollte das beim Ducato anders sein währe ich wirklich sehr überrascht. Aber nichts ist unmöglich. Wenn wir aber von der, ich sag mal normalen Version ausgehen, ist die Ölmenge von der Drehzalhl der Ölpumpe (Zahnradpumpe) abhängig und somit von der Motordrehzahl. Der Druck ist bei hohen Öltemperaturen natürlich niedriger. Solange die Öltmperatur aber die 140°C nicht übersteigt ist das kein Problem. Vorausgesetzt der Ölkreislauf ist in Ordnung. Wir hatten bei unserem alten MB immer um die 120°C und da das Öl im Standgas nicht so stark belastet wird weniger.

    Das mit der Ölpumpe interressiert mich jetzt aber wirklich, denn wie bei meinem MJ160 die Ölwanne gewechselt wurde, ist mir kein E-Motor aufgefallen.

    :ubria :prost und keine :hauen:

    Gruß


    Hans - Peter

  • Um Gottes Willen suche bitte keine elektrische Ölpumpe!
    Ganz einfach: Normalerweise hat eine Zahnrad-ölpumpe ein drehzahlproportionales Fördervolumen, bei Leerlauf halt nur ein Viertel. (900/4000)

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....