LMC 6400: Konstruktive Details der Verbindung von Dach und Seitenwänden?

  • Hallo zusammen,

    ich habe mir ein 1987er LMC6400 auf Ducato 280-Basis zugelegt. Es hat TÜV und eine H-Zulassung und eine vergleichsweise geringe Laufleistung.

    Leider ist im mittleren Dachbereich ein Feuchtigkeitsschaden durch eine "naiv" montierte Solaranlage eingetreten (da hat der Vorbesitzer einfach Alu-Halteklammern in das Dach "gespaxt"). Dies ist mir aber vor dem Verkauf bekannt gewesen.

    Ich wüsste gerne, um die Reparatur vernünftig planen zu können, wie so ein Alu-Fachwerk-Aufbau an den Stößen der Seiten- und Dachhaut werksseitig abgedichtet worden ist, auch um untersuchen zu können, ob ich neben dem oben genannten offensichtlichen Problem weitere Defekte adressieren muss. Ich habe mir immer vorgestellt, dass die Aluaußenhaut so wie eine Konservendose sozusagen aus Dach- und Seitenwandblech zusammengefalzt wird.

    Hat jemand vielleicht eine Schnittzeichnung durch eine exemplarische Wohnmobil-Ecke, möglicherweise zu dem LMC6400 auch noch?

    Darüber hinaus wüsste ich gerne, welche Abstände die Lattung am Dach bei solchen Fahrzeugen hat, um das möglichst nah an der Herstellerkonzeption wieder aufbauen zu können. Greift das Dach-Fachwerk in eine entsprechende Ausklinkung einer Abschlussleiste der Seitenwände?

    Fragen über Fragen. Ich hoffe, ich konnte die Fragen auf beantwortbare Weise stellen.

    Beste Grüße


    Jan

  • Moin Jan,

    da ist nichts zusammengefalzt, sondern die Alublechhaut trifft stumpf auf den Ecken aufeinander. Meist dann auf das Eckrahmenholz geklammert, welches dann über die Eckschiene, unter der sich Butyl als Dicht-und Klebemasse befindet, abgedeckt. Diese Schiene ist aufgeschraubt. Die Schrauben befinden sich unter dem Leistenfüller, der in dem Alter sowieso versprödet ist und meist Zeit ist diese auszuwechseln. Schrauben sind speziell, schön drauf aufpassen.

    Fachwerk Holz hat wohl jeder Hersteller seine eigenen Querschnitte und Aufteilungen.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Moin.
    Dethleffs hat 1987 so gebaut, wie Jerome das beschrieben hat:

    (Auf Leistenfüller für die Schraube hab ich in der Skizze mal verzichtet.)
    Bei Dethleffs habe ich noch keine Stelle gefunden, wo das Dach mit mehr als dem Alu seitlich aufliegt. Allerdings ist der Winkel zwischen Wand und Decke mit einem an der Wand mit Tackernadeln befestigten Kunststoffprofil gefüllt, dass über die Länge auch Tragkraft haben kann.

    Zusätzlich gibt es an der Bodenplatte vom Alkoven ca. alle 15 cm eine Schraube von der Wand durch das Tragholz der Wand hindurch in das Tragholz der Bodenplatte des Alkoven. Der Schraubenkopf liegt komplett unter dem Winkelprofil.
    An der Rückwand des Fahrzeuges habe ich diese Schrauben nicht wiedergefunden. Ob es die im Dachbereich gibt, kann ich nicht sagen.

    Viel Erfolg!
    Jo...

  • Danke für eure Erläuterungen und vielen Dank auch für die Handskizze an Jo...

    Von dem, was ich bereits in Augenschein nehmen konnte, glaube ich, dass die LMC-Konstruktion dem Gezeichneten entspricht.

    Ich habe das Fahrzeug gerade nicht im Zugriff und kann daher nicht nachsehen, aber ich glaube, dass die Füllerleisten des Kantenprofils fehlen. Wisst ihr, wo man sowas bekommen kann bzw. gibt es alternativ neue Kantenleisten?

    Kann mir jemand von euch erläutern, wie die korrekte Montage einer Dachreling auf so einem Fachwerkmobil aussehen würde? Ich denke, ich habe eine ab Werk montierte Dachreling und Heckleiter. Die Heckleiter ist stabil und hat meine guten Doppelzentner ausgehalten. Die Dachreling ist jedoch etwas locker und zu meinem Erstaunen auch einfach mit angeschweißten Laschen auf das Dach geschraubt. War da mal Dichtmasse drüber ober ggfs. eine Abdeckung?

    Grüße


    Jan

  • Tach

    Kommt darauf an wer die Reling montiert hat .Üblich bei vielen Herstellern ist Butyl unter die Platte und verschraubt in die Fachwerksleisten.Wenn aber die Schrauben schon locker sind deutet es evtl auf Feuchtes Moderholz oder ? hin.Also nachsehen.

    Leistenfüller hat/kann jeder Händler in 12mm liefern,andere Breiten sind knapp ,weil bei neueren nicht mehr benötigt.Auch in der Bucht,bei der Farbe evtl Zugeständnisse machen.

  • Schrauben sind speziell, schön drauf aufpassen.

    Was ist das Besondere an den Schrauben?

    Ich denke, Edelstahlschrauben dürfen es nicht sein wegen elektrochemischer Reaktion mit dem unedleren Alu der Außenhaut, oder?

    Bezüglich der Handskizze von jo.. kann ich bestätigen, dass mein Womo exakt so gebaut wurde.

    Ich habe, nachdem ich zunächst Schwierigkeiten mit einer leergelaufenen Einspritzpumpe hatte und das Kraftstoffsystem entlüften musste, nun mit der Demontage der Innenausstattung begonnen. Es ist auch die beifahrerseitige Wand des Aufbaus feucht. Die Haupteintrittsstelle scheint entgegen meiner oben geäußerten Vermutungen so ein komischer, von innen verstellbarer Antennenmast zu sein, der die Dachhaut durchragt.

    Da ich nun schon mehrere Stellen in der Dachhaut flicken muss, habe ich mir überlegt, von innen Flicken aus 0,8 mm Alu-Blech mit überlackierbarem Karosseriekleber aufzukleben. So kann ich, sofern sich der Klebstoff durch die Defekte nach außen drückt, diesen nach Trocknung abschneiden und die Stellen wenigstens überlackieren. Das geht ja bei Dekaseal nicht, oder?

    Grüße


    Jan

  • Original sind es aber Edelstahlschrauben. Die haben einen speziellen Linsenkopf, damit die Füllschnur da noch reinpaßt.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Das wäre ein PM Kleber?! Ja, einige sind überlackierbar. Ich nutze ähnliche Produkte anderer Hersteller.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Ich wollte das Zeug hier nehmen:

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    Grüße

    Jan