Bremsbelag hinten abgebrannt, TÜV sagt nein... 244er, 2.8 JTD

    Hallo zusammen,

    ich wollte zwischen den Feiertagen mal die HU/AU bei meinem Mobil machen. Also alles weitestgehend gecheckt, hatte ja im Sommer fleißig geschweißt, Radlager gewechselt, Stoßdämpfer neu, etc..
    Es ging los: das übliche etwas Rost, bisschen Öl, aber alles nicht dramatisch. Beim Bremsprüfstand schon die ersten Blicke vom Prüfer, Vorderachse nach 3x die Werte erreicht, Hinterachse ungleichmäßig - Werte nicht erreicht. Der Prüfer warf ein Blick auf die hintere linke Bremse (Fahrtrichtung) und sagte kommen Sie mal her. Ergebnis -> Ein Bremsbelag schon am Metall, abgebrannt... Bremsscheibe blau angelaufen. Ich war nichtsahnend, der Händler hatte ja ALLE Beläge Anfang 2022 neu gemacht bevor ich das Fahrzeug bekam. Bei 7 Belägen sieht man das auch, die sind noch fast neu, nur bei einem nicht. Nach der Erkenntnis und einer durchrosteten Halterung vom Luftfilter, meinte der Prüfer wir brechen ab, war mir auch ganz lieb so.

    Ich habe mich also heute früh an die Bremsen gemacht und selbst alles kontrolliert. Folgende Erkenntnisse:
    - Bei jedem Bremssattel mind. 1 Gleitbolzen festgerostet und Gummimanschetten der Gleitbolzen falsch angebracht
    - Bremsbeläge hinten alle gebrochen und einer komplett runtergeschliffen
    - Bremsscheiben hinten mit blauen Anlaufspuren, beide
    - Bremsscheiben vorne auf der Innenseite verrostet und ungleichmäßig abgelaufen (ca. 3 cm blanker Streifen in der Mitte) Außenseite ist gleichmäßig blank

    Da ich in so einem Zustand nicht herumfahren möchte und keinen TÜV bekomme nun die Frage ans Forum. Weil keiner weiß wie lange ich den alten Diesel überhaupt noch fahren darf/kann hält sich meine Investitionslust auch in grenzen, also werde ich nicht neue Scheiben+Beläge+Bremssättel+HBZ kaufen und alles machen.

    Reicht es eurer Erfahrung her wenn ich es so mache:

    - Gleitbolzen alle gut fetten (lassen sich gangbar machen) und Gummis an den Gleitbolzen neu
    - Bremszylinder in den Sätteln lassen (ließen sich alle mit einer Zange wieder zurückdrücken - also sind noch ausreichend gangbar.. ?..)
    - Beläge hinten alle NEU - Vorne nur plan schleifen da kein Riss und Belag noch sehr dick
    - Bremsscheiben auf der Drehbank plan drehen (die Haben alle noch gut Profil bzw. keine kante vom ablaufen) darf man sowas? Sind die die heiß geworden sind "ausgeglüht"? Oder kann man die weiter nehmen?

    Ich weiß minimalistisch, aber man muss ja nicht immer gleich alles rauswerfen. Denkt Ihr das reicht? Bzw. will ich nicht nochmal, dass sich ein Belag komplett auflöst/abbrent.
    Anbei noch Bilder vom Problemfall..
    Wünsche einen Guten Rutsch an Alle!!

    Bremssättel vorne wie hinten reinigen und die Bolzen gut gangbar machen ist kein Problem, allerdings würde ich auf alle Fälle neue Führungsbolzen, Bremsscheiben und Beläge vorne wie hinten erneuern! >
    Man kann alles gängig machen, abdrehen und planen.... aber mir wäre die Arbeit und vor allem die Sicherheit wichtiger als die ~200€ die der ganze Aufriss kostet

    ich bin schnell, immer und überall!

    also schnell müde, immer hungrig und überall im Weg :P

    Zitat von Berndontheroad

    der Händler hatte ja ALLE Beläge Anfang 2022 neu gemacht bevor ich das Fahrzeug bekam.

    Nie im Leben hat der das gemacht, so wie alles aussieht. Das Zeug würde ich dem vor die Füße werfen. Mein Vorredner hat Recht, so teuer sind die Teile nicht und du hast doch anscheinend schon einiges an Arbeit in den Wagen gesteckt. Bei den Bremsen würde ich nur neue Teile einbauen. Ich habe meine Bremsen vorn und hinten auch erneuert, das ist wirklich nicht schwierig (und teuer auch nicht).

    Servus

    Um Bremsscheiben abzudrehen braucht man eine Doppel Drehmeißel der gleichzeitig beide Seiten abdreht ! Gab es auch ein Gerät one Ausbau am Auto zum nachdrehen !

    Hab das auch mal auf meiner Drehbank gemacht ging schief die Scheibe wird ungleichmäßig dick dabei dann geht dein Pedal auf und ab beim Bremsen

    Das Trag Bild der Beläge auf der Scheibe muss gleichmäßig sein sonst bekommst du keinen Tüv

    Auf der Drehbank schleif ich das mit der Flex nach

    bei drehender Brems Scheibe um den Rost zu entfernen

    das geht

    Guten Rutsch

    PS warum soll man den Diesel nicht mehr fahren dürfen !

    Also… gelernt habe ich ja nun, dass Bremsen sicherheitsrelevant sind…

    Scheiben und Beläge neu, auf jeden Fall. Selbst, wenn nicht offensichtlich durchgeglüht, dann weiß man trotzdem nicht, was los ist.

    Die Bremssättel würde ich erstmal testen, bevor ich da großartig Mühe reinstecken würde.

    Es reicht nicht, dass die Kolben sich zurückdrücken lassen oder aber auf Pedaldruck rauskommen. Es muss gewährleistet sein, dass sie sich auch nach Pedalbetätigung wieder eigenständig zurückstellen. Dafür ist ein 4-Kant Rückstellgummi verantwortlich, welches sich zwischen Kolben und Bremssattel befindet. Die Funktion kann durch Oxidation beeinträchtigt sein. Da Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist, lagert sich dort Wasser ein.

    Ich habe das alles hinter mir.

    Wenn sich die Bremskolben nicht zurückziehen, dann haben auch die Klötze dauerhaft Kontakt. Dann reicht es nicht nur die Bolzen gangbar zu machen.


    Es gibt dafür Reparatursätze, um die 20€, aber das Auswechseln ist wirklich nicht ohne!


    Dazu müssen auch die Bremssättel raus. Wenn dann die Leitungen festgegammelt sind, dann kommt die nächste Baustelle.

    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

    Servus,

    Da es ein Schwimm Sattel ist liegt es an den vergammelten Gleitbolzen !

    Bremsflüssigkeit mal wechseln wäre auch sinnvoll !

    Bei Motoräder wird die immer vom Tüv geprüft auf Wassergehalt !

    beim PKW nie

    Bremsscheiben haben einen kleinen ungleichen Lauf

    dadurch stellt sich die Bremse zurück ! Von Gummi weis ich nix

    Gruß Dieter

    Zitat von dieterst

    Servus,

    Bremsscheiben haben einen kleinen ungleichen Lauf

    dadurch stellt sich die Bremse zurück ! Von Gummi weis ich nix

    Gruß Dieter

    Nur, weil Du davon nichts weißt, heißt es nicht, dass es nicht so ist. Ich war vorher auch Deiner Meinung. Bis ich eines Besseren belehrt worden bin.

    Der 4-Kant Ring sitzt vor der Staubmanschette und sorgt genau dafür. Das sind die Teile in der Mitte… Dafür bedarf es keiner Unwucht in der Bremsscheibe.

    emil77b erinnert sich sicher…

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

    Hi Dieter, dann würde ja auf jeden Fall ein mal pro Umdrehung jeder Bremsbelag an die Schribe kommen, wenn nur die Scheibenunebenheit verantwortlich wäre?
    Ich habe das genauso verstanden, wie Jerome es dargestellt hat, dass letztendlich die Form der Dichtung des Kolbens selbst noch zusätzlich ein (minimales) Rückstellmoment mitbringt, was dann den Kontakt zwischen Belägen und Scheibe nach dem Brmsvorgang löst....
    Das ist zum Beispiel bei Ford zu lesen...

    VG,
    Jo.

    Würde an den Bremsen nur die Scheiben und Beläge wechseln, das kostet doch fast nix und ist weniger Arbeit als die Scheiben abdrehen etc.

    Den Rest gangbar machen, die Bolzen prüfen, säubern, fetten.

    Und beim nächsten Reifenwechsel mal sichtprüfen.

    Zitat von Jerome

    Nur, weil Du davon nichts weißt, heißt es nicht, dass es nicht so ist. Ich war vorher auch Deiner Meinung. Bis ich eines Besseren belehrt worden bin.

    emil77b erinnert sich sicher…

    Gruß Jerome

    Servus,

    Kann ja sein das ein Hersteller sowas verbaut hat , es gibt auch Federbügel und die Bleche auf den Klötzen

    Opel hat auch Plastik Kolben verbaut die immer hingen

    Guten Rutsch

    Das ist der Reparatursatz für den 244 2,8 JTD für den Bremssattel Bremse hinten von Brembo…

    Der 4-Kant Ring ist auch dabei. Der ist nicht nur 4-Kantig, sondern hat Außen mittig umlaufend eine kleine Nase, damit er kippen kann und darüber dann den Kolben zurückholt.

    Und da sitzt er im Bremssattel. Da sieht man sogar noch die Auflage der kleinen Nase, worüber der 4-Kantring kippt…



    Wie geschrieben, die Bremsen ist schon sehr sicherheitsrelevant. Da würde ich nichts dem Zufall überlassen.

    Und mehr als hier zeigen, wie es in einem Bremssattel aussehen kann, wo die Funktion stark eingeschränkt ist, kann ich nicht. Nur mal bisschen reinigen und Stifte fetten ist ja nur die halbe Wahrheit der wieder in Funktion-Stellung.

    Und ich habe ja geschrieben: auch testen, ob sich die Kolben eigenständig wieder zurückziehen. Wenn nicht, dann liegt es hier dran.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

    Zitat von dieterst

    Bei Motoräder wird die immer vom Tüv geprüft auf Wassergehalt !

    beim PKW nie

    Das ist mir aber ganz neu. Bei Autos wird bei uns immer die Bremsflüssigkeit überprüft. Bei Motorrädern ist das ungleich schwieriger, weil die Vorratsbehälter verschraubt sind.

    Grade geschaut… Bremssättel hinten kosten das Paar 90,00€ brutto für dies Fahrzeug, einzeln 45,00€ brutto

    Würde ich, obwohl ich son Recycler bin, mit o.g. Erfahrung gleich auswechseln. Bremsflüssigkeit sollte sowieso gewechselt werden.

    Bremsensatz hinten beidseitig zwischen 100-150€. Dann wäre das zwischen 200-250€ alles komplett neu.

    Bremssattel, Scheiben und Klötze.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

    Zitat von kh1120

    Das ist mir aber ganz neu. Bei Autos wird bei uns immer die Bremsflüssigkeit überprüft. Bei Motorrädern ist das ungleich schwieriger, weil die Vorratsbehälter verschraubt sind.

    Ich hab noch nie gesehen das der Tüv Süd eine Probe der Bremsflüssigkeit bei mir am PKW entnommen hat und sie auf Wassergehalt geprüft hat .

    Dagegen bei meinen Sohn seiner 1000 Ninja immer ich fragte den Prüfer ,es sei Pflicht !

    GRUß Dieter

    Zitat von jo...

    Hi Dieter, dann würde ja auf jeden Fall ein mal pro Umdrehung jeder Bremsbelag an die Schribe kommen, wenn nur die Scheibenunebenheit verantwortlich wäre?
    Ich habe das genauso verstanden, wie Jerome es dargestellt hat, dass letztendlich die Form der Dichtung des Kolbens selbst noch zusätzlich ein (minimales) Rückstellmoment mitbringt, was dann den Kontakt zwischen Belägen und Scheibe nach dem Brmsvorgang löst....
    Das ist zum Beispiel bei Ford zu lesen...

    VG,
    Jo.

    Servus der meinte die Kolbendichtung mit 4 Kant Gummi

    ich dachte zusätzlich das da Gummi drin ist !

    Das ist doch normal das der Kolben da leicht zurück geht auch bei einen Runden !

    zudem kommt der Rück Sog noch dazu

    Heb dein Auto hoch und dreh am Rad brems zuvor dann merkst du

    wie es leicht ungleich schleift

    So genug Gebremst guten Rutsch euch allen

    Es nutzt nix wenn nur der Kolben zurück geht... der leichte Schlag der Scheibe bewirkt dass auch der Belag zurück geschoben wird...
    Das muss beides funktionieren, Kolben zurück und Belag zurück.... nur dann funktioniert die Bremse korrekt. Passt eines der beiden nicht, so hört man es deutlich: schleifen und quietschen ist dann das Ergebnis

    ich bin schnell, immer und überall!

    also schnell müde, immer hungrig und überall im Weg :P

    Zitat von dieterst

    WAS PRÜFT DER TÜV? Motorrad Hauptuntersuchung! (youtube.com)

    genau- er kontrolliert optisch - misst aber nicht den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit. Der schraubt nicht mal den Deckel auf. Ob die Flüssigkeit schwarz ist, sieht er durch den Behälter. Siehe auch hier die Checkliste vom TÜV.

    4. BREMSEN

    • Sind die Bauteile der Bremsanlage (Hebel, Leitungen, Schläuche, Gestänge, Beläge, Scheiben und Trommeln) in Ordnung?
    • Ist die Bremsflüssigkeit unverbraucht und stimmt der Bremsflüssigkeitsstand?
    • Ist die Bremsanlage dicht und entlüftet?
    • Sind die Bremsen freigängig?
    • Gibt es bei Hebel- und Pedalweg noch eine Wegreserve?


      Gruß Peter