Reichen 131 PS zum Anhänger ziehen?

  • Nachdem ich am Jahresanfang schon einmal nach einem geeigneten gebrauchten Basisfahrzeug auf der Suche war, haben wir uns erst einmal im Frühjahr einen fertigen L4H2 Kastenwagen ausgeliehen und ausprobiert, um zu klären, ob L4 oder L5 für uns richtig sind. Ergebnis: L2 soll es werden ^^.

    Wir wissen jetzt auch, dass er eine Klimaanlage und einen Tempomat haben soll. Doch welche Maschine ist die richtige? Selten soll ein Pferdeanhänger (2,5t) für max 300 km in Norddeutschland gezogen werden. Zusätzlich kommt es vor, dass wir einen VW Käfer auf einem kleinen Trailer (ca. 1,5t) hinterher ziehen wollen, dann aber auch quer durch die Republik. Reichen dafür die 2,2l Euro5/ 2,0l Euro6 Motoren mit 131PS, um einigermaßen brauchbar z.B. durch die Kasseler Berge zu kommen? Ich will ja nicht die fleißigen Berufskraftfahrer aufhalten...

    in der Planung und auf der Suche nach einem Basisfahrzeug L5H3

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  • Ich ziehe einen 1,5t Autotrailer mit 120 PS und fühle mich damit nicht als Verkehrshindernis. Man muss eben rechtzeitig runterschalten. Einzig die Beschleunigung beim Auffahren auf die Autobahn könnte besser sein.

  • Ich zieh mit meinen 130PS jedes Jahr das Boot durch die Alpen - keinerlei Probleme, könnt nicht jammern, das die Leitung nicht reicht. Klar, mehr geht immer, aber ich muss nicht jeden Hügel mit 100km/h hochbolzen.

    Im Norden isset doch eh flach, also egal. Und in den Kassler Bergen - die guten Brummis fahren auch bergauf ihre 92km/h - da kannst schon mithalten wenn es sein muss- dafür gibts ja Getriebe :) Mir ist das mittlerweile egal, ich fahr mein Tempo und nicht so wie Andere es gerne hätten.

    Das einzige was stört, ist die kleine Spreizung 6/5 Gang. Reicht der 6. nicht mehr, brauchst gar nicht in den 5 zu schalten und im 4. legt die Fuhre gleich wieder los .-)

    Viele Grüße

    Oliver

  • Wichtig ist das Drehmoment : ca.300 Nm - Unterschied zur Stärkeren Motorisierung bei 2,3 l ist gering. EURO 6 /2l würde ich nicht nehmen. Besser 2,2 l Motor. Am besten Drehmomente vergleichen. MfG

  • Zitat

    Wir wissen jetzt auch, dass er eine Klimaanlage und einen Tempomat haben soll. Doch welche Maschine ist die richtige? Selten soll ein Pferdeanhänger (2,5t) für max 300 km in Norddeutschland gezogen werden.

    Achte auf die Eingetragene Anhängelast,sonst hast du zwar ausreichend PS darfst aber trtzdem den Anhänger nicht nutzen

    Wäre unsere Regierung die Mafia hätten wir die hälfte Korruption und doppelt soviel Spaß

  • Vergiss es.

    Ich fahre den 148PS Motor und da merkt man schon das der an seine Grenzen kommt. Aber bedingt durch die variable Turbine Geometrie beim Turbo geht es noch. Es ist natürlich nicht nur die Leistung sondern es fehlt einfach Hubraum. Ich fahre zwischen 5,5 und 6,5 t Zuggesamtgewicht. Meine Geschwindigkeit auf der Autobahn 83 und Landstraße 68

    Wenn es geht suche dir einen 3 l Ducato oder Daily mit Hinterrad Antrieb. Bedenke auch den zusätzlichen Verschleiß und du bist gleich beim Daily.

    Die Gedanken sind Frei, wer soll sie erraten....

  • Servus

    Überleg nicht lange, umso mehr PS umso besser, und SICHERER kommst du vorwärts.

    Ich würde den Schwächeren nur nehmen wenn das Geld für den stärkeren Motor nicht reicht.

    Ich habe 150PS und es gibt immer wieder Situationen wo ich gerne mehr hätte, aber zuviel sind es dagegen nie.


    Gruß

    Geht ned...gibts ned !!

  • Was die Kasseler Berge betrifft,die kannst Du leicht über die B 27 Göttingen-Fulda umfahren,sehr gut ausgebaut,kaum Steigungen und auch landschaftlich schöner, vor allem keine Staus.


    Gruß Arno

  • Das Problem ist, daß jeder "ausreichend" anders definiert. Faktisch gesehen reichen 130PS aus um die Hänger zu ziehen ohne stehen zu bleiben (auch in den Alpen). Wie schnell und entspannt man ziehen kann, das ist die andere Frage. Eine klare Antwort kann man glaube ich nicht geben weil die Leidensfähigkeit von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist ;)


    Ich persönlich hätte nichts gegen einen 6,5-Liter V8 Diesel mit 350PS im Ducato. Und vermutlich hätte man sich auch an den nach kurzer Zeit gewöhnt...


    Gruß

    Jürgen

    BMW 540i Touring XDrive mit MHD Stage 1
    Astra K Sports Tourer 1.4T
    Humbaur HN 253118 Tandem (0PS / 0Nm, aber 2.1 Tonnen Zuladung)

    Dethleffs Advantage 7871-2 auf Basis Fiat Ducato 3.0 Multijet

  • Wie schon geschrieben, Leistung ist total egal, das Drehmoment ist entscheidend.

    Und da bist Du z.B. mit einem 2.2 oder 2,3 l Ducato Motor viel besser dran als mit einem 2l Zitronenmotor, der aber mehr PS hat auf dem Papier.

    Leider gibt es die vielen PS nur bei einer extrem hohen Drehzahl, dort wo man normalerweise sich nicht bewegt.

    Gucke Dir die Drehmomentkurven im Bereuch von 1500 bis 2500 Umdrehungen an.
    Da spielt die Musik.

    Und da ist z.B. ganz oft zwischen der schwächeren und der stärkeren Motorisierung kaum ein Unterschied.

    Aus meiner Erfahrung:

    Kein 2 l Motor im Anhängerbetrieb.


    Danach dann egal.


    Gruß Rüdiger

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

    Derzeit fahre ich einen T4 California mit 2,5l und 102 PS (ACV). Kürzlich bin ich einen moderneren kleinen Kastenwagen gefahren, der angeblich 2l und etwas über 100 PS gehabt haben soll. Der ging ganz anders zur Sache, als mein alter Turbo. Daher hier die Frage, denn neuere Motoren holen ganz anders Drehmoment aus dem modernen Turbo heraus. Erfahrungsberichte sind mir hier wichtiger als nur auf Zahlen zu schauen. PS sind mir nicht wichtig, sondern der Durchzug von unten heraus.

    Die Herausforderung für mich ist derzeit, dass es bei den gebrauchten Stelantis-Kastenwagen meistens die 131 PS gibt. Selten auch mal mehr. Anfang 2024 will ich dann tatsächlich einen anschaffen. Guter Zustand und trotzdem die große Maschine ist fast wie ein 6er im Lotto. Ich werde mal schauen, ob ich mir die verschiedenen Motoren vom Drehmoment her zusammensuche. Das scheint dann mein Motorenkriterium zu sein. Doch ab wieviel Nm wird es reichen, um einigermaßen brauchbar durch die Berge zu zuckeln? Mehr ist immer gut, das ist klar.

    Einigermaßen brauchbar bedeutet, dass ich mit einem ausgebauten L2H2 geschätzt 2,5t, beladen dann max. 3,2t max. wiegen werde. Damit werden wir im Schnitt mit 110 km/h über die Autobahn fahren. Im Anhängerbetrieb kaum schneller als 80km/h. Das bin ich ja jetzt auch schon gewohnt ;-). Wenn ich dann am Berg auf Autobahnen nicht groß runterschalten muss, bin ich schon super zufrieden.

    in der Planung und auf der Suche nach einem Basisfahrzeug L5H3

  • 3,2 t Kastenwagen PLUS Pferdewagen ( du schreibst 2,5 t) PLUS Pferd (e) da bist du ganz schnell bei 6 t.

    Deswegen suche dir einen 3l Ducato oder Daily ( wegen Leiterrahmen und Heckantrieb besser geeignet)

    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, AUSSER durch noch mehr Hubraum. Gerade bei Hängerbetrieb bzw. auch als Motorbremse......

    Die Gedanken sind Frei, wer soll sie erraten....

  • Wie schon geschrieben, Leistung ist total egal, das Drehmoment ist entscheidend.

    ...

    Gucke Dir die Drehmomentkurven im Bereuch von 1500 bis 2500 Umdrehungen an.
    Da spielt die Musik.

    Hallo Rüdiger,


    Ich weiß wie Du es meinst. Aber so "einfach" wie das hier steht würde ich dem nicht zustimmen.

    Das Motordrehmoment (als Zahlenwert alleine) gibt Dir noch keinerlei Auskunft über die Potenz des Antriebs. Du kannst 5000 Nm haben. Aber wenn die Motordrehzahl so gering ist, daß Du ein extrem langes Getriebe brauchst um schneller zu fahren als eine Schnecke kriechen kann, dann wandelst Du dieses Monsterdrehmoment bis zum Rad hin u. U. auf was völlig unbrauchbares runter mit dem Du die Wurst nicht vom Teller ziehst.

    Drehmoment ist leider nichts ohne Drehzahl. Und da Drehmoment und Drehzahl zusammen mehr oder weniger die Leistung ergeben (P = M*n/9550) kann man nicht sagen Drehmoment ist alles und Leistung ist nichts.

    Es ist wichtig, daß der Motor ein gutes Drehmoment (gleichbedeutend mit einer guten Leistung) bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung stellt. Das erhöht die Fahrbarkeit im Alltag.

    Es ist aber auch wichtig, daß der Motor über eine gewisse Maximalleistung verfügt. Diese liegt im oberen Drehzahlbereich an und wird daher eher selten benötigt. Aber ein Ducato mit einem schweren Anhänger am Berg wird man sich nunmal genau in diesem Drehzahlbereich aufhalten und nicht irgendwo zwischen 1500 und 2500.


    Wenn ich unseren teilbeladenen Anhänger mit 1,5t mit dem Astra ziehen soll, dann bin ich froh über die 150PS im Bereich 5000-5500/min. Das Drehmoment bei 2000/min ist mir da ehrlich gesagt wurscht weil man mit dieser Gespannkombination bei 2000/min eh keinen Blumentopf gewinnt.

    Bewege ich den Hänger mit unserem BMW, dann ist mir die Leistung wurscht weil die 560Nm@1500/min-5200/min für alles ausreichen was einem auf der Straße so einfallen kann. Den brauch ich nicht bis 7000/min zu drehen ;)

    Daher ist es schon relevant zu sehen, wie schwer die Gesamtkombi dann wirklich ist und wie viel Kraft für den Vortrieb zur Verfügung steht. Mit knapp 6t Gesamtzuggewicht ist JEDER Ducato - egal mit welchem Motor - am Limit und muss in den Bergen >3000/min machen damit es halbwegs zügig vorwärts geht.


    Gruß

    Jürgen

    BMW 540i Touring XDrive mit MHD Stage 1
    Astra K Sports Tourer 1.4T
    Humbaur HN 253118 Tandem (0PS / 0Nm, aber 2.1 Tonnen Zuladung)

    Dethleffs Advantage 7871-2 auf Basis Fiat Ducato 3.0 Multijet

  • Lass uns nicht um des Kaisers Bart streiten.

    Aus meiner Sicht steht am Anfang das Drehmoment, dann ergibt sich darüber (mit der Drehzahl) die Leistung.

    Bestes Beispiel ist der Elektromotor. Denn der kann, im Gegegensatz zum Verbrenner, auch ein Drehmoment ohne Drehzahl zur Verfügung stellen. Im „Stillstand“ also Kraft aufbringen.

    Aber, genau wie Du sagst, beide Kenngrössen sind über die Drehzahl direkt miteinander gekoppelt und nicht unabhängig zu sehen.

    Widersprechen möchte ich Dir beim Drehzahlbereich. Wenn wir das Boot am Haken haben, sind wir über 6 Tonnen und müssen tatsächlich nach meiner Erfahrung nicht über 3.000, oder zumindest selten.

    Was ich eigentlich sagen wollte:

    Um entspannt zu fahren ist, bei gleichem Getriebe, ein Motor viel angenehmer, der schon bei 1500 ein hohes Drehmoment hat, was bis 2500 ansteigt, in der Summe aber maximal 140 PS hat, als ein anderer Motor, der zwar am Ende 170 PS erreicht (über die Drehzahl), zwischen 1500 und 2500 aber ein kleineres Drehmoment hat.

    Der Vergleich der Spitzenleistung ist also gefährlich.
    War mehr als deutlich zu spüren, als wir vom 3l 157 PS (Bj 2007) auf einen Citroën 2l 163 PS umgestiegen sind.

    In keinem Betriebszustand konnte der nominell stärkere 2 l dem alten 3 l das Wasser reichen. Trotz mehr PS.

    Aber eben unten keine Drehmoment. 3 l ist ja Geschichte, jetztbsind wir mit dem 2.3 und 160 PS an einem guten Punkt angekommen, auch mit Boot hinten dran.


    Gruß Rüdiger

  • Rüdiger, daher sagte ich ja, daß ich durchaus verstehe, was Du meinst :)

    Ich fand es halt gefährlich, das so übertrieben einfach geschrieben stehen zu lassen. Da draußen laufen genug Leute rum die das auch so einfach lesen. Dann laufen die Golf TDI plötzlich besser als die Porsches. Wegen Drehmoment uns so ;)


    Auch bezüglich Hubraum sind wir komplett beisammen. Unser neuer Rettungswagen Sprinter 519 CDI mit 2 Litern Hubraum, 190PS, 450Nm fährt sich auch spürbar kraftloser (bzw. fühlt sich angestrengter an) als der alte 519 CDI mit 3.0 V6, 190PS und 440Nm - trotz zusätzlichem Vorteil des viel moderneren Automatikgetriebes des neuen Fahrzeugs.


    Ich bin jeden Tag froh über meinen 3.0er Duc :)


    Gruß

    Jürgen

    BMW 540i Touring XDrive mit MHD Stage 1
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