Basisfahrzeug: Fancy Instagramm oder Realität?

  • Moin,

    Wie an anderer Stelle ja schon beschrieben bauen wir gerade unseren ersten Camper aus.

    Schon seit Jahren schwebt uns das immer vorm geistigen Auge... und nun ist es soweit.

    Wir haben einen Ducato (636 cm) h2 aus bj. 2010 gekauft.

    Für knappe 7000 Euro. Der Preis war wohl zu hoch, ein bissel verar**** hat man uns aber egal darum soll es hier nicht gehen.

    Beim Entkernen tauchen jetzt so viele Macken, und vor allem Rost auf, dass ich mich ernsthaft frage: sehen die alle so aus?

    Wenn man auf Instagramm oder sonstwo diese awesome, fancy, vanlife - Fahrzeuge sieht... haben die einfach vieeeeel mehr Geld fürs Basisfahrzeug ausgegeben? oder sahen die auch mal aus wie unserer und es braucht nur Zeit und Zuneigung?

    Wir haben keine Angst vor der Arbeit.... haben auch schon nen alten DDR Qek restauriert, aber wenn ich mir gerade das Fahrerhaus oder den Boden im Laderaum so angucke denk ich mir schon. Bin ich zu pingellig? werfen 'Die Anderen' da einfach Dämmung und Holz drauf und nach 3 Jahren Insta-Storys zerfällt die Kiste?

    Vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen an ein gerade mal 13 Jahre altes Fahrzeug (Mein Polo 86c damals war vieeeel älter und hatte nur an den Türen und am Radlauf etwas Rost) oder hab ich einfach nur ganz dolle in die Sch*** gegriffen beim Kauf?

    lg Floki und Family :)

  • Na für 7000€ mit Maxi und H2 ist der Rost doch in Ordnung.

    Zu den Instastories:

    Ja. Entweder geben die Leute halt für die Basis mehr Kohle aus oder kümmern sich dann halt schweren Herzens um die Karre.

    Aber du hast Instagram schon verstanden, oder?

    Fancy, shiny Vanlife.

    Das is ne andere Realität, die du da anschaust.

    Bei schlechter Pflege hat die Karre leider an den üblichen Stellen Rost.

    Da hilft nur entsprechendes Werkzeug und frisch machen.

    Immerhin weißt du danach, dass nix großes mehr kommt und kannst dich in aller Ruhe um den Ausbau kümmern.

    Es gibt aber tatsächlich schlimmere Kandidaten.

    Willkommen im Forum.

  • Wenn man auf Instagramm oder sonstwo diese awesome, fancy, vanlife - Fahrzeuge sieht... haben die einfach vieeeeel mehr Geld fürs Basisfahrzeug ausgegeben? oder sahen die auch mal aus wie unserer und es braucht nur Zeit und Zuneigung?

    willkomen im realen leben.

  • Kommt ja scheinbar auch maßgeblich auf die Art der Nutzung, also dem Umgang der Vorbesitzer an.

    Mein Maxi war 8 Jahre bei einem Elektrointallateur in Gebrauch und hatte 203.000 km drauf.

    Rost gab es keinen, dafür aber eine Schicht Dreck, vorzugsweise im Fahrerhaus.

    Also: Technik weitgehend gut, Putzen Fehlanzeige (Wie bei mir... ;) )

    Floki : Ich frage mich, was die da wohl transportiert haben. Gibt es irgendwelche Gerüche?

  • Moin, na klar hab ich Insta und co verstanden. Mich hat es einfach nur gewundert wie ein so ‚junges‘ Auto so aussehen kann. Wenn die alle mal so aussahen ehe es schicke Camper werden ist ja ok dann erwarten uns ja hoffentlich noch ein paar schöne Jahre:)

    Grade mit meiner bessern Hälfte hab ich immer wieder diese Differenzen. Sie sagt ich soll nicht so viel auseinander bauen dann würde ich auch nicht so viel finden^^ Hätte ich den Boden im Fahrerhaus nicht raus genommen wäre das alles nicht aufgefallen und schön weiter gegammelt…

    In seinem ersten Leben war’s ein Bäckerei-Fahrzeug. Wurde dann umlakiert und von einem Bauunternehmer für Transporte von Dämmstoff und sowas genutzt.

    Lg Floki

  • Besser jetzt vor dem Ausbau als hinterher mit Ausbau und Prüfer der gewählten Stelle sagen Dir was

    defekt ist an der Karosse.

    Dann wird die Chefin sicher zur Furie 😎!!

    Bin da, kann losgehen :hack

  • Hallo

    Vergiss nicht, dass sind meistens Baufahrzeuge, bzw. Transporter mit denen halt auch was transportiert wird. Man kann den Arbeitern auch keinen Vorwurf machen, die werden für's arbeiten bezahlt und nicht ( es kommt auf den Chef an ) für die Pflege des Fahrzeugs.

    Du hast es jetzt selber in der Hand, wie lange du Ruhe vor dem Rost hast, es ist entkernt und somit kannst du gut dran arbeiten.

  • Ja, klar es ist blöd, das das jetzt zum Vorschein kommt. Aber nicht machen ist ja auch keine Option.

    Am Ende musst du wahrscheinlich sowieso einiges zerlegen, um bspw. auch die Elektrik ordentlich ans Fahrzeug anbinden zu können.

    Wenn ich mir ein Auto kaufe, muss auch als erstes der Dreck vom Vorbesitzer raus ;)

    Gruß,

    Sebastian

  • Ducato ist halt in erster Linie ein Baufahrzeug und werden auch so gebaut. Auf 5-10 Jahre Arbeit und dann in den Müll.

    Rostschutz, Hohlraumversiegelung ect. Fehlanzeige. Die sind weitestgehend trocken. War das erste was ich nach dem Neukauf habe nachträglich machen lassen. Das Ganze Fahrzeug mit Mike Sanders einklehen lassen :)

    Ich hoffe mal das zahlt sich später aus. Wahrscheinlich ist die Karosse nach 10 Jahren noch gut aber Motor kaputt :D

  • Weiß jemand wann die kathodische Tauchgrundierung eingeführt wurde?

    Seit dem soll doch Rost am Blech bei Ducato und Co kein Thema mehr sein.

  • In seinem ersten Leben war’s ein Bäckerei-Fahrzeug.

    hier ist der Grund für den relativ hohen Rostanteil zu suchen.

    Warme Backwaren enthalten einen hohen Feuchtigkeitsanteil. Dazu kommen noch Säuren aus den Hefen.

    Die krümmelreste sind auch nicht immer alle zubeseitigen und speichern zusätzlich Feuchte und Säuren.

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • ich könnte ja schreiben, dass ein Pups von mir die Stahlkonstruktion meines Sitzes auch nicht nachhaltig vernichtet :)

    Ok, im Ernst:

    Was ich sehe ist, dass an Falzkanten und nach Lackschäden das Blech oxydiert. Da fehlt einfach der Schutz.

    Fiat war da noch nie gut drin.

    Unser alter Fiat fällt beim TÜV immer auf, weil er praktisch keinen Rost hat... das liegt aber nicht an Fiat, sondern an den vielen 6er Packs Sprühwachs....

    Gruß, Michael

  • Alles richtig was ihr schreibt. Die Erklärung mit den Backwaren ist vermutlich auch richtig!

    Mittlerweile sind wir im Fahrerhaus fast durch. Die ersten Ecken sind wieder verschweißt und versiegelt. Rost entfernt, gereinigt, Brunnox-Epoxy in zwei Lagen drauf und Brantho Korux in weiß drüber. Selbiges an den 'oberflächlichen' stellen im Laderaum. Auch da ist schon die erste Ecke geschweißt. Ich hoffe dieses Wochenende mit dem Fahrerhaus durch zu kommen dann können auch endlich die Sitze wieder rein und es ist wieder ein Auto :)

  • Aber ist es nicht auch eine Frage, in welchen Regionen und zu welchen Jahreszeiten man unterwegs ist?

    Ich denke, dass dort, wo es noch reichlich Glätte in der kalten Jahreszeit gibt, wo dann auch gestreut wird, dass es dort auch Einlagerungen in den Ecken vom Unterboden gibt, die sich dann nicht so leicht rauswaschen lassen.

    Obwohl bei mir insgesamt das Chassis noch ganz gut aussieht, mußte auch ich beidseitig die hinteren Ecken des Schwellers schweißen.

    Mittlerweile habe ich ja Matten hinter den Vorderrädern, die das Hochschleudern von Dreck in die Holme verhindern.

    Aber ich denke tatsächlich, dass es auch abhängig ist, wo das Fahrzeug hauptsächlich fährt.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Ein Freund von mir hat es tatsächlich geschafft ein 15 Jahre altes, vollkommen Rostfreies Fahrzeug zu bekommen. Das gibt es also auch. Aber ...
    Nach großer Freude kam dann die Ernüchterung. Auf allen Oberflächen innen und außen war eine gleichmäßige Öl und Fettschicht von erstaunlicher Stärke, der Wagen gehörte einem Öl- und Fett-Händler in Hamburg. Es hat 6 Wochen gebraucht in mühsamster Handarbeit das Fahrzeug so sauber zu bekommen das er überhaupt sinnvoll arbeiten konnte.

    Fiat Ducato 230 - 18Q - Flensburger Kofferaufbau - Wohnmobil-Eigenbau
    Reisen statt Rasen ... na gut, mit 87 PS und 4to ist Rasen eh nicht möglich X/