Kein Öldruck bei Kaltstart. Kontroll-Lampe erlischt erst nach 15-20 Sekunden

  • Hatte ein ähnliches Problem mit einem nagelneuen 2.5er Diesel (AT-Rumpf-Motor) aus dem 290. Dort hing das Überdruckventil in der übernommenen Ölpumpe.

    Kein Öldruck, das Ventil hatte gefressen. Anfangs noch sporadisch gehangen, dann ganz. Das Ventil sitzt IM Ölpumpenhalter (Duc), der muss komplett runter, dann kann es von innen gewechselt werden. Soweit ich mich erinnere aber nur der Einsatz. Habe seinerzeit ein komplettes Öl-Pumpengehäuse neu einbauen lassen, dann war es gut.

    Gruß Sven

  • Wenn bei Erstbefüllung 8 statt 6 Liter eingefüllt wurden, kann es sein, daß der Überdruckschalter nun klemmt und somit kein vernünftiger Öldruck erzeugt werden kann.

    LG Cerberus

    Nichts ist so beständig wie der Wandel ( Heraklit von Ephesus )

  • Hallo Hans,

    ich nehme an, dein Motor ist vom Typ F1A....

    Dann sollte das "oil pressure control valve" sich nicht direkt an der Ölpumpe befinden. Es ist stirnseitig auf der Zahnriemenseite, etwa auf Höhe des Ölfilters mit der Innensechskant Schraube eingeschraubt. Siehe Bild.

    Gruß

    klacks

    _____________________________

    Ducato 250 2,3L F1A 120 PS Euro4, Maxi

  • ich nehme an, dein Motor ist vom Typ F1A...

    So ist es, der Motor ist vom Typ SOFIM F1AE0481C
    Wenn Deine Explosionszeichnung von genau diesem Motor-Typ ist, dann hätten wir das Zuhause des Ventils endlich herausgefunden.

    Im Moment gibt es bei KEINEM (von mir gefundenen) Ersatzteile-Anbieter in Deutschland dieses "Öldruckregelventil". (Seine Original-Teilenummer ist übrigens 504015971). Die Lieferzeit aus Italien liegt bei allen zwischen 7 und 14 Tagen :( Habe es trotzdem bestellt.

    Für diejenigen, die sich für Details interessieren: Dieses Ventil gibt es in zwei Varianten zu kaufen:


    Für mich sieht das so aus, dass ab 2014 dieses Ventil irgendwie anders eingebaut wurde, so dass die Inbus-Schraube nicht (mehr) benötigt wird.
    Der SEHR freundliche Inhaber von https://italo-fahrzeugteile.de, bei dem ich das komplette Ventil gekauft habe (Lieferzeit 7-10 Tage) schickt mir parallel dazu (auf Verdacht, dass es passen könnte) das rechts abgebildete Ventil zu (auch wenn es für Motoren ist, die später als meiner gebaut wurden).
    Er akzeptiert jetzt schon, dass ich eines oder beide Teile wieder zurückschicken werde (was ich natürlich vom Aufwand her kompensieren werde).

    Stand der Dinge also:
    Wir müssen bis nächste Woche warten, wenn das rechts abgebildete Ventil ankommt. Dann müssen wir das Vehikel noch zur Werkstatt schleppen und können uns an die Arbeit machen. Alles ziemlich umständlich und nicht mit Sicherheit die Problemlösung. Aber SO wollen wir jetzt vorgehen.

    Danke für's Zuhören, Danke für die Tips, und für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt.
    Ich melde mich hier wieder, wenn es Neues zu berichten gibt.

  • Tatahhh. Problem gelöst.
    Unser Wohnmobil läuft wieder, bei einem Kaltstart erlischt die Öldrucklampe nach 2 Sekunden, ansonsten in 0,5 Sekunden.
    Die Kosten für die benötigten Neuteile beliefen sich auf 0,00 Euro. Der Arbeitsaufwand lag bei einer halben Stunde.

    Ach so, und nun wollt ihr wohl wissen, was die Ursache für den sauschlechten Öldruck gewesen ist?? Das habt ihr verdient.

    Ein HERZLICHES DANKESCHÖN an alle thread-Teilnehmer, die mit Ratschlägen, Zeichnungen, Tips und Tricks versucht haben, mir zu helfen. ALLE Tips waren wertvoll, schon deshalb, weil es immer wieder ein Fünkchen Hoffnung gab, wenn wieder jemand mit einer Idee kam. Sowohl der Mechaniker als auch ich als Eigentümer haben über VIER Wochen zusammen mehr als 20 Stunden mit Fehlersuche und Heilungs-Versuchen zugebracht (gefühlt mehr als 30 Std. :))
    Letztendlich hat uns ein Ratschlag von einem Freund eines Freundes zur Lösung geführt. Der meinte lapidar: "Ach, Ölwanne gewechselt? Habt ihr die alte denn noch? Schraubt die doch noch mal ran." Er hat mir auch erklärt, warum (Erklärung für euch folgt unten).

    Gesagt, getan. Wir haben die alte Ölwanne wieder montiert und beim ersten Start war der Druck nach 4 Sekunden da. Am nächsten Morgen dann noch einmal probiert: Öldruck-Warnlampe erlischt nach 2 Sekunden. Jungs, haltet euch fest: ES WAR DIE NEUE ÖLWANNE, die uns diese schlaflosen Nächte beschert hat.

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    UND WAS WAR JETZT DIE URSACHE?
    (Offensichtlich für beide Probleme: a) den elend langen Druckaufbau beim Start des kalten Motors - und b) für das sporadische Aufleuchten der Öldruck-Warnlampe während der Fahrt)

    Die neue Ölwanne wurde (unter Beachtung des "Passens zum ausgewählten Fahrzeug") bei http://www.autoteile24.de bestellt. Sie kam schön verpackt, zusammen mit einer mitbestellten neuen Dichtung und passte haargenau an die Stelle der alten Ölwanne. Wir haben sie sorgfältig festgeschraubt und dann (das hat mit zur Tragik beigetragen), dann den Motor DREI TAGE öllos und ohne zu Starten stehen gelassen (das Projekt hieß nämlich: komplette Unterboden-Versiegelung). Anschließend (wie oben schon haarfein beschrieben) Ölfilter gewechselt, Öl eingefüllt und -schwupps- hatten wir das Problem. Warum???

    Die neue Ölwanne war um 5 mm kürzer in der Höhe als die alte. FÜNF MILLIMETER KLEINER.
    Und was hat das bewirkt? Guckst Du hier:



    Bei der alten Ölwanne "schwebte" das Ende des Ansaugrüssels ca. 5 mm über dem Boden der Ölwanne. Alles gut.
    Weil die neue Ölwanne aber 5 mm flacher war als die alte, berührte der Ansaugrüssel den Boden der Wanne und konnte deshalb nur sehr schwer Öl ansaugen, weil er fast komplett FLACH auf dem Boden auflag. - So sieht nämlich der Rüssel von unten aus:


    Das Ding ist komplett eben und es lag "ziemlich flach" auf dem Boden der neuen Ölwanne auf.
    Dass dem so ist, sieht man hier auf diesem Foto (Boden der Ölwanne von innen), da hat es eingeriebene Kratzer vom kreisrunden Ende des Rüssels gegeben:


    Man konnte sogar sehen, dass (wohl während des Festschraubens bei der Montage) eine kleine Delle in den Ölwannen-Boden gedrückt wurde:


    Die "üblichen Verdächtigen" beim schlechtem Öldruck waren alle unschuldig (Loch im Ansaugrüssel, ausgeleierte Ölpumpe, hängendes Öldruck-Regelventil, defekte Lagerschalen usw.)
    Dass aber ein total simples, unkritisches, verschleißfreies Ersatzteil aus dem After-Market durch eine minimale Toleranz der Größe ein dermaßen hartnäckig verstecktes Problem bewirkt, auf diese Idee ist (bis auf einen einzigen Mitmenschen) NIEMAND gekommen.

    Ende gut - alles gut.
    Ich habe gelernt.
    Der Mechaniker hat eine neue, ungewöhnliche Erfahrung gemacht.
    Und ich bin sicher, dass auch EUER Know-How wieder einen Tick dazugewonnen hat.
    Nochmal DANKE DANKE an alle, die sich hier eingebracht haben.

    Was lernen wir nun daraus? ->

    Des Schraubers höchste Sorgfaltspflicht:

    Trau' blos der neuen Wanne nicht.

    Ist sie nur einen Tick zu klein,

    erzeugt das sehr viel Unwohlsein.


    Ansaugrüssel? Druckventil?

    der Verdacht auf manches fiel.

    Uns're allergrößte Pein:

    Könnten's doch die Lager sein?


    Wie gesagt, die ganze Panne

    lag nur an der blöden Wanne.

  • Hallo,

    wenn vorher alles okay war würde ich ja genau danach suchen was geändert wurde. Öl, Öl Filter, Ölwanne. Das Öl kann man sicher ausschließen - außer die Ölmenge, aber die ist ja sicher mit dem Peilstab überprüft worden?!. Der Filter wurde schon oft erwähnt und ist sicher auch geprüft worden. Bleibt nur die Ölwanne ist die wirklich 100 % identisch. ich würde glaube ich die alte Wanne wieder drunter setzen.

    Ich wünsche dir viel Glück das Problem zu lösen.
    Gruß Peter

    sieh dir mal meinen Vorschlag an😄😄da hättest du dir viel Arbeit sparen können.

    Gut das es wieder läuft.

    Gruß Peter

  • >>> "ich würde glaube ich die alte Wanne wieder drunter setzen"
    Ouh Peter, das tut echt weh.
    TATSÄCHLICH hast Du das geschrieben. Und Du hattest offensichtlich Recht.
    Ich hatte diesen Tip gar nicht mehr "auf dem Schirm", obwohl ich mich schwach erinnere, dass ich das gelesen habe.
    Ich muss ehrlich gestehen: JA, natürlich kann es nie verkehrt sein, den Weg "alte-Teile-mal-zurück" zu gehen. Das hatten auch wir "auf dem Plan", allerdings: gaaanz unten.
    Es ist eben das total Verrückte, dass ein SO SIMPLES Teil wie die Wanne überhaupt nicht in Verdacht geriet. - Der Tip-Geber, der mir am Telefon sagte: "Hmmm.... jaaa... da kann es "Fertigungstoleranzen" geben und dann bleibt kein Platz unter dem Rüssel zum Saugen", der war für mich (sorry) LAUTER und NACHVOLLZIEHBARER als dein ebenfalls korrekter Hinweis (bei dem keine Begründung dabei war).

    Natürlich hätten wir das auch gemacht. Vom 24.5. bis vorgestern gab es allerdings keine Aktionen auf unserer Seite, weil wir auf Ersatzteile gewartet haben. Insofern haben wir nicht viel "umsonst gemacht". - Allerdings, das räume ich ein, hat es offensichtlich eine "psychologische Blockade" beim Mechaniker (und mir) gegeben: WAS bitte, haben wir denn wohl falsch gemacht? NIX !
    Deshalb haben wir auch die ausgewechselten Komponenten (Ölfilter, Ölwanne, Öl selbst) mit nur einem sehr schwachen Verdacht belegt.
    - Ja, jetzt, im Nachhinein: Tatsächlich, Dein Ansatz hätte früher zu einer Lösung geführt. - Zusätzliches DANKE an Dich!!

    >>> "Gut das es wieder läuft."
    So isses.

  • Toll das du uns an der Geschichte und vor allem an der Lösung hast Anteil nehmen lassen👍 ist ja schon ein bisschen wie ein Kriminalfall mit einem guten Ende😄 es ist natürlich schon so das man nicht jedem Tipp nach springen kann und hinterher für den Tipgeber auch immer einfach zu sagen "hab ich doch gesagt". Gestern habe ich ebenfalls Ölwechsel gemacht und musste doch tatsächlich beim Starten an diesen Fall denken und war froh, dass die Ölleuchte nach ein paar Sekunden aus ging😄😄

    Allzeit gute Fahrt

    Peter