Distanzscheiben auf der Vorderachse

  • ich denke darüber nach, meinen Pulse I 7051 EBL mit Distanszscheiben auf der Vorderachse auf zurüsten.

    Hat jemand Erfahrung mit diesen Distanzscheiben? Verbessert sich das Fahrverhalten und wird die Seitenneigung bei Kurvenfahrten geringer?

  • Das Fahrverhalten (Seitenneigung oder Wankneigung) verändert sich durch Distanzscheiben in keiner Weise. Lediglich das Lenkverhalten kann sich durch die Verringerung des Lenkrollradius leicht verändern. Dies geschieht aber z.B. bei einer 30 mm Distanzscheibe beim Ducato in einem derart geringen Mass, das man schon ausserordentlich "sensibl" sein muss, um das zu bemerken.

    Distanzscheiben dienen eigentlich ausschließlich der Optik.

    Tom

  • Ich würde diese Spielerei weglassen. Um das Fahrverhalten zu verbessern gibts andere Möglichkeiten (andere Federn, Luftfederung, ...). In dem anderen verlinkten Thread steht eigentlich alles schon ausführlich drin.

    Gruss

    Jürgen

    BMW 540i Touring XDrive mit MHD Stage 1
    Astra K Sports Tourer 1.4T
    Humbaur HN 253118 Tandem (0PS / 0Nm, aber 2.1 Tonnen Zuladung)

    Dethleffs Advantage 7871-2 auf Basis Fiat Ducato 3.0 Multijet

  • Schau mal in die -noch- aktuelle "Pro-mobil", da ist ein Bericht drin! Übrigens, dort wird ein Entwicklungsleiter der Fa. Goldschmidt zitiert:" In aller Regel treten keine Schäden auf, die Bauteile sind ab Werk ausreichend dimensioniert"...... soviel zu all den Vorurteilen, Bedenkenträgern, Theoretikern bzw. Halbwissenden!!!

    Wenn's dir passt, mach es und freu dich

    Viel Erfolg dabei

    Bernd

  • Schau mal in die -noch- aktuelle "Pro-mobil", da ist ein Bericht drin! Übrigens, dort wird ein Entwicklungsleiter der Fa. Goldschmidt zitiert:" In aller Regel treten keine Schäden auf, die Bauteile sind ab Werk ausreichend dimensioniert"...... soviel zu all den Vorurteilen, Bedenkenträgern, Theoretikern bzw. Halbwissenden!!!

    Wenn's dir passt, mach es und freu dich

    Viel Erfolg dabei

    Bernd

    " In der Regel treten keine Schäden auf "

    Also können Schäden auftreten.

    Die verkaufen das Zeugs, klar das die das sagen

    Gruss, Dieter

  • Sagen wir mal so. Die Ducatos im Verteilerdienst oder als Handwerkskutsche spulen vermutlich ein x-faches der Kilometer ab, die ein Womo in seinem Leben so mitmachen muss. Wenn die Radlager da 300.000 Km halten, dann halten die beim Wohnmobil trotz Spurplatten vermutlich zumindest 100.000 Km. Diese Laufleistung erreichen viele Womos in ihrem ganzen Leben nicht. Von daher ist die Äußerung von Goldschmitt vermutlich sogar richtig. Bevor die Radlager den Geist aufgeben, hat die Karre entweder einen Feuchtgkeitsschaden am Aufbau oder irgendwas anderes ist kaputt was die Kiste zum wirtschaftlichen Totalschaden macht.

    Ansonsten bin ich bei Dieter. Wäre ja ganz schön blöd von Goldschmitt, wenn die ihren eigenen Produkte öffentlich verteufeln würden ;)

    Gruss

    Jürgen

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  • Hallo Jogi25,

    wenn dir die Optik wichtig ist, dann ist das ein Argument für Distanzscheiben. Ein ausgefüllter Radkasten sieht sportlich aus und gefällt mir auch sehr gut.

    Veränderungen am Fahrwerk können durchaus positiv sein, allerdings werden diese Vorteile durch andere Nachteile erkauft. Die Serienfahrzeuge haben in der Regel eine ausgewogene Fahrzeugabstimmung, die durch viele und teure Testfahrten ermittelt wurde. Veränderst du die Spurbreite hat das Einfluss auf die gesamte Lenkgeometrie.

    Die Seitenneigung wird kaum bis eher gar nicht abnehmen. Die Nachteile der Distanzscheiben sind höherer Verschleiß, nervöser bei Spurrillen, nervöser beim Bremsen besonders auf schlechteren Straßen, höhere Lenkkräfte und meistens sind keine Schneeketten mehr möglich, da kein Platz zwischen Reifen und Kotflügel zur Verfügung steht.

    Die Seitenneigung kannst du durch härtere Federn und härtere Stoßdämpfer reduzieren, allerdings leidet dann der Fahrkomfort. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von härteren Stabilisatoren, das hat weniger Einfluss auf den Komfort, aber dann leidet die Traktion des kurveninneren Rades. Es gibt halt keine Rose ohne Dornen.

    Du musst selbst abwägen, was dir wichtig ist und ob sich der Aufwand lohnt.

    Gruß

    Hycampa

  • Hallo, ich hatte meinen Werkstattleiter auch danach mal gefragt: Einbau von Distanzscheiben an den Vorderädern?

    Er meinte nur: Die Radlager werden mehr belastet, weil damit die Schwerpunktachse nach außen verschoben wird. Wenn sie ihre Lager einen Schaden zufügen wollen machen - ansonsten lassen.

    Liebe Grüße Joachim

    Ein Leben ohne Freunde
    Ist wie eine weite Reise
    Ohne Gasthäuser.

    Demokrit 460-370 v.Christi

  • Ich hatte bisher auch schon einen Lagerschaden vorn und wenn man sich so durch die Foren liest, ist das beim Duc mit immer an der Grenze liegenden Gewichten auch nicht ungewöhnlich.

    Da würde ich bestimmt nicht auch noch einen Umbau vornehmen, der diese Schwachstelle noch mehr fordert.

  • Im Anhang ist eine gute Aufstellung, welche Nachrüstung eine Veränderung des Fahrverhaltens erzielt. Die Spurverbreiterung hat dort keinerlei Veränderung angegeben.

    Um eine Veränderung der Wank- oder Seitenneigung zu erzielen, muss man entweder die Federung, wie auch immer, verstärken (straffer machen) oder einen kräftigeren Stabilisator verwenden.

    Eine Spurverbreiterung ändert nichts am Fahrverhalten.

    Tom


    EDIT: Dateianhang wegen Copyright Kuhn Autotechnik gelöscht. Gruß Laika78

    Einmal editiert, zuletzt von Laika78 (9. März 2021 um 12:43)

  • Ich glaub in den meisten Fällen geht es drum dass viele Womos heute mit den Breiten Aufbauten und der originalen Achse eben scheisse Aussehen weil die Räder so weit innen in den Radkästen liegen. (so wie früher der Suzuki Vitara von der Disco-Friseuse mit den schmalen Winterreifen...)

    Die Optik ist jedenfalls das einzige was besser wird durch Distanzscheiben.

    Da ist es eben wie mit hohen Schuhen. Wer schön sein will muss leiden. In dem Fall eben durch mehr Verschleiss.


    P.S. ich habe weder etwas gegen Friseusen, noch gegen Winterreifen......

  • <...>

    Eine Spurverbreiterung ändert nichts am Fahrverhalten.

    Tom

    Wenngleich ich eine Spurverbreiterung am Ducato-WoMo ablehne - die Behauptung ist schlicht Unfug.

    Ich zitiere von einer Technikseite:

    "Was sind die Vorteile der Spurverbreiterung?

    <...>

    Durch die größere Spurbreite bekommt das Fahrzeug auch eine höhere Stabilität, was die Kurvenlage des Autos verbessert, weil die Seitenneigung geringer wird. Die Spurplatten verleihen dem Fahrzeug auch etwas mehr Spurtreue und optimieren das Fahrzeughandling.

    Was sind die Nachteile der Spurverbreiterung?

    Eine Spurverbreiterung ist sicherlich nett anzusehen, sie kann jedoch auch zu einem anderen Fahrverhalten und auch zu erhöhtem Verschleiß führen.

    Grundsätzlich ist es so, dass durch die Spurplatten eine größere Kraft aufgrund der geänderten Hebelwirkung auf das Fahrwerk ausgeübt wird und sich dies negativ auf die Radaufhängungsteile auswirken kann. Dies erhöht z.B. den Verschleiß der beteiligten Komponenten und mindert deren Lebensdauer. Betroffen sind vor allem Radlager, Kugelgelenke, Spurstangen und Stabi.

    Neben der größeren Hebelkraft ist nun auch eine größere ungefederte Masse im Spiel, was sich auf die Fahreigenschaften auswirken kann. Dies kann sich mitunter in einem schlechterem Geradeauslauf zeigen. Aber auch beim Überfahren von Spurrillen zeigt sich mitunter ein nervöses Fahrverhalten."

  • Die Radlager werden mehr belastet weil sie die Schwerpunktachse nach außen verschiebt.

    Genau so ist es.

    Ich bin vor langer Zeit mit Spurverbreitungen rumgefahren, aber das waren leichte Autos...NSU TT...Alfa Romeo, etc.

    Bei 1,5 t auf einer Achse würde ich das nie und nimmer machen, und noch dazu FIAT, die eigtl. nicht für robuste Teile, evtl auch Lager, bekannt sind.

    Gut gemeinter Rat, und Gruß

    Franzl

    Geht ned...gibts ned !!

  • Tja, wie schnell immer solche Worte wie z.B. "Unfug" in den Mund genommen wird....:cursing:

    Eine Veränderung bzw. Verringerung von Seitenneigung oder Wankneigung kann man nicht dadurch erreichen, indem man die Räder einer Achse weiter auseinander stellt, also die Spurbreite vergrößert. Um dies zu erreichen, muss man die Punkte, auf denen sich das Gehäuse auf der Achse abstützt weiter auseinander bringen. Wenn wir uns nun ein Fahrzeug mit Fiat Chassis und Starrachse anschauen, dann sind dies dabei die Verankerungen der Blattfedern an der Starrachse. Diese kann ich aber mit keinem Mittel weiter auseinander bringen.

    Wenn z.B. Querkräfte (Seitenwind oder Kurvenlage auf einer Seite auf das Gehäuse einwirkt) knickt die Feder auf der gegenüberliegenden Seite ein wenig ein und neigt sich dadurch zur Seite. Auf der Seite des Winddrucks oder der Einwirkung der Zentrifugalkraft in Kurven federt das Gehäuse dagegen aus. Die Achse bleibt dabei da wo sie auch vorher war und kann sich nicht zur Seite neigen, denn die Verbindung zwischen Rad und Achse ist "starr". Nur das Genäuse neigt sich zur Seite, weil die Federn "einfedern und damit entsteht die Seitenneigung. Diese Neigung ist unabhängig von der Spurbreite und nur durch kräftigere Federn oder Stossdämpfer bzw. durch Stabilisatoren zu ändern.

    Übrigens ist es mir völlig egal, ob jemand das glaubt oder viel besser weiß. Ich habe nur den TE so verstanden, das er eine Frage gestellt hat, und auf die wollte ich antworten.:prost

    Tom

    p.s.: Wir haben übrigens auf der VA schon seit Jahren Spurverbreiterungen (30 mm / Seite), aber eben nur wegen der Optik und nicht zur Stabilität.

  • Übrigens, dort wird ein Entwicklungsleiter der Fa. Goldschmidt zitiert:" In aller Regel treten keine Schäden auf,

    Die wollen ihr Zeug ja auch verkaufen, oder?

    Da ist die Formulierunf "In aller Regel nicht " schon ein Indiz für - doch :) Wer sich dann über einen Schaden beklagt, bekommt halt zu hören: Das hatten wir ja noch nie....

    Aber wenn Goldschmidt sowas sagt... :)

    Viele Grüße

    Oliver