Reifenverschleiss durch festsitzenden Bremssattel?

  • Ich habe kein ESP. Bei der letzten HU im Januar 2019 wurde folgender Hinweis in den Bericht geschrieben:

    Dreieckslenker 1. Achse innen hinten Gummilagerung beginnende Ablösung und Rissbildung.

    Hat das was mit Kugelkopf vom Traggelenk zu tun?

    Ja, hat es. Indirekt auf jeden Fall. Der Dreieckslenker ist deine Verbindung zwischen Achsschenkel/Tragarmgelenk und Rahmen. Ist also auch für die Radstellung n bisl mitverantwortlich. Der Konus des Traggelenks/Kugelkopfes ist im Dreieckslenker verpresst, stimmt also die Stellung des Dreieckslenkers nicht, dann stimmt auch deine Radstellung nicht mehr bzw. kann u.U. nicht mehr stimmen. Das kann schon bewirken, dass dein Rad dauernd/oft minimal schräg steht und deswegen der höhere/ungeleichmäßige Reifenverschleiß auftritt. Die kaputten Gummibuchsen am Lenker erklären auch das Knacken.

    Das Ding mal auf die Bühne oder aufbocken und mit nem Montiereisen rein und Drücken. Wenn da ein größeres Spiel hast, dann Gummilager defekt. Das sieht aber jeder Mechaniker. Entweder die Lager neu machen oder den ganzen Dreieckslenker und ich würde noch das Traggelenk auch gleich mitmachen, kostet net viel. Danach Spur einstellen und freuen, dass er wieder gerade aus ohne Gräusche und erhöhtem Reifenverschleiß fährt.:)

  • Moin XY,

    na das ist doch ein Wink mit dem Zaunpfahl.

    Die aufgabe/auflösung der Lagerung der Zu/Druckstäbe/Dreieckslenker fürt genau zu deiner beschreibung.

    Das ist meist ein schleichender Prozess den man nicht unbedingt beim fahren wahrnimmt.

    Mal ein knacken mal ein leichter verzug beim bremsen oder lein leichter zug nach rechts oder links beim beschleunigen.

    Das merkt man nicht unbedingt. Man hat ja keinen vergleich.

    Abgesehen von einer Optischen kontrolle ist das nur mit Montierhebel zu kontrollieren.

    Aber auch da muss man wissen in wie weit sich ein Gummilager ziehen und drücken lassen darf.

    Mein Tipp.

    Fahr in eine Werkstatt deines vertrauens. Lass da mal deine Achse/Lager untersuchen.

    Schieb das auch nicht auf die lange Bank.

    Wenn du schon gößere veränderungen an den Reifen bemerkst kannst du dir sicherlich vorstellen was da für kräfte am werke sind.

    Gruß

    Wolfram

  • Einen anliegenden Bremsbacken erkennt man auch an dem spontaneren ansprechen der Bremse, da der "Leerhub" von Kolben und Belag wegfällt.

    Stimmt aber so auch nicht .

    Wenn ein Bremsbacken anliegt, dann weil er wegen Korrosion oder so schwergängig ist und nicht in die "Ruhestellung" zurückgeht, oder der Kolben festhängt. Wenn man nun auf die Bremse tritt , werden sich die gängigen Bremsbacken sofort an die Scheibe oder Trommel anlegen , während beim "festhängenden" Bremsbelag erst der Wiederstand der Korrosion überwunden werden muß. Meistens dauerd es also eher länger , bis die Seite mit anliegenden Belag bremst und das dann sowieso mit schlechterer Bremswirkung.

    LG Robert

  • Stimmt aber so auch nicht .

    Wenn ein Bremsbacken anliegt, dann weil er wegen Korrosion oder so schwergängig ist und nicht in die "Ruhestellung" zurückgeht, oder der Kolben festhängt. Wenn man nun auf die Bremse tritt , werden sich die gängigen Bremsbacken sofort an die Scheibe oder Trommel anlegen , während beim "festhängenden" Bremsbelag erst der Wiederstand der Korrosion überwunden werden muß. Meistens dauerd es also eher länger , bis die Seite mit anliegenden Belag bremst und das dann sowieso mit schlechterer Bremswirkung.

    LG Robert

    Da hast 100% ig Recht...hab ich früher oft erlebt. Mal war ein Kolben so fest, dass er zwar ständig leicht bremste, aber im normalen Bremsvorgang, sichtbar am Prüfstand, erst sehr spät zu bremsen begann. Hab denn Sattel damals gleich ausgebaut, war Kapitalfehler....ohne Pedaldruck bekam ich den Kolben nicht aus dem Sattel.

    Auf einer Seite mit Zwinge den Kolben blockiert, und mit Druckluft in den Leitungsanschluß rein....der festsitzende Kolben kam mit gefährlicher Wucht rausgeschossen.....aus Fehlern wird man klug.Ist jetzt 40 Jahre her.....

    Geht ned...gibts ned !!

  • Werfe da jetzt einfach mal das lustige Wort Konizität in den Raum.

    Konizität wird durch einen geringen Versatz der Lauffläche und/oder des Gürtels um wenige zehntel Millimeter zur geometrischen Reifenmitte verursacht. Konizität ist optisch nicht sichtbar und mit Werkstattmitteln nicht messbar. Bauteile eines Reifens 1 - Wulst 2 - Schulter 3 - Lauffläche 4 - Stahlcordgürtel A - Geometrische Reifenmitte B - Tatsächliche Lage des Gürtels. Sie kann nach innen oder außen versetzt sein. Zur besseren Darstellung übertrieben dargestellt. 1 - Gürtel-/Laufflächenversatz F1 - ungleiche Radaufstandskräfte F2 - ungleiche Radaufstandskräfte Fk - Konizitätskraft Durch den Versatz kommt es zu unterschiedlichen Steifigkeiten an der Innen- und Außenschulter des Reifens, dies führt zu unterschiedlichen Radaufstandskräften. Dadurch wird Gürtel und Lauffläche nicht mit gleichmäßiger Kraft (F1, F2) auf die Fahrbahn gedrückt. Es entsteht ein Konus. Die sich daraus ergebende Kraft (Konizitätskraft Fk) kann in Abhängigkeit der Geschwindigkeit so groß werden, dass das Fahrzeug einseitig zieht. Beträgt die Kraft (Fk) an einem Rad der Achse z. B. 50 Newton, am anderen Rad auch 50 Newton und wirken diese Kräfte auch noch in die gleiche Richtung, addieren sie sich. Durch Wenden des Reifens auf der Felge kann das Schiefziehen kompensiert werden, weil die Kräfte dann entgegengesetzt wirken. Weil am Reifen die Richtung, in welche die Konizitätskraft wirkt, nicht sichtbar ist, kann nur durch Probefahrten und gezielten Räder- bzw. Reifentausch festgestellt werden, welcher Reifen das Schiefziehen verursacht. Der Reifen besteht aus mehreren Bauteilen und Materialien, die am Ende eines aufwendigen Fertigungsablaufes zu einem Teil vulkanisiert werden. Daraus ergeben sich unterschiedliche Bautoleranzen, die sich durch mehr oder weniger starke Seitenkräfte (Konizitätsseitenkräfte) bemerkbar machen können. Diese Kräfte können auch bei Neureifen auftreten.
    Einseitiges Ziehen an der Vorderachse.
    Die Ursachen für einseitiges Ziehen können am Fahrwerk liegen. Erfahrungsgemäß verursachen aber in über 90 % der Beanstandungen die Reifen das einseitige Ziehen.
    Einseitiges Ziehen bei normaler Fahrweise Das Fahrzeug hat auf gerader, ebener Fahrbahn, bei konstanter Fahrt oder mäßiger Beschleunigung den Drang, nach einer Seite zu ziehen. Dabei ist am Lenkrad eine Kraft spürbar.
    Einseitiges Ziehen bei starkem Beschleunigen.
    Einseitiges Ziehen bei starkem Beschleunigen ist bei Fahrzeugen mit Frontantrieb zum Teil konzeptbedingt. Unterschiedliche Reibverhältnisse zwischen linkem und rechtem Rad bzw. eventuelle Fahrbahnunebenheiten (Schlaglöcher) und dadurch schwankende Bodenhaftung beeinflussen die Fahreigenschaften erheblich.

    Möglicherweise beginnt Arthus laut zu lachen wenn er das liest...
    Aber es gibt sicher noch mehr Möglichkeiten, bin kein Reifenfachmann....

    Denke daran: Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic!!!

  • Moin j.grau,

    hört sich gut an. Paßt aber nicht.

    Der linke ist bereits an der Verschleissmarkierung angekommen. Der rechte bei ca. 50%.

    da es beim Anfahren knackt/ruckt.

    Das Fahrzeug zieht nach keiner Seite, fährt prima geradeaus.

    in der Verbindung scheidet, meine ich, alleine schon durch den beschriebenen guten Geradeauslauf Dein Ansatz aus.


    Ich habe das 2x bei meinem damaligen Renault trafic 2 gehabt. Einmal rechts, einmal links. Beide Male war es der Kugelkopf des Achsträgers. Beide Male beide Räder betroffen, dabei das mit dem defekten Kugelkopf deutlich mehr, und auch dieses Knacken war deutlich.

    Der Sturz läßt sich dort nicht separat, sondern nur über die Spurstange einstellen.

    Und ich hatte dazu noch einmal den schlechteren Reifen ausgewechselt, schnell zeigte sich wieder der Abrieb.

    Ich würde den Kugelkopf schon alleine deswegen prüfen, weil ein Abriss während der Fahrt fatale Folgen hat.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Für mich, einen Reifenhändler und eine Fiatwerkstatt in Celle deutet alles auf die festsitzenden Kolben in den Bremssätteln. Fahre dort in ca. zwei Wochen zum Wechsel des AGR-Kühlers sowie der Reifen (habe vier neue Sommerreifen gekauft und hier bereits darüber berichte) hin. Wenn sich noch etwas anderes ergibt, werde ich hier berichten.

    Danke für alle anderen bisherigen Hinweise. Werde sie in der Werkstatt ansprechen.