Reifenverschleiss durch festsitzenden Bremssattel?

  • Von vier neuen Sommerreifen, drei Saisons und maximal 15000 km gefahren, zeigen die beiden vorderen starken Verschleiss. Der linke ist bereits an der Verschleissmarkierung angekommen. Der rechte bei ca. 50%. Mein Mobil hat 4,5 t. Hinten sind die Reifen noch nicht sichtbar verschlissen.

    Es handelt sich um Nexen Reifen die ich bisher für gut befunden habe. Fahre auch Winterreifen dieser Marke. Dort ebenfalls alle vier kein Verschleiss sichtbar (haben aber noch weniger Laufleistung).

    Meine einzige Erklärung ist dass der linke vordere Bremssattel seit langer mir unbekannter Zeit fest sass und ich ihn im Sommer erneuert hatte. Der Verschleiss viel mir aber erst jetzt beim Reifenwechsel ins Auge. Ich glaube auch der rechte Sattel sitzt zumindest manchmal fest, da es beim Anfahren knackt/ruckt.

    Frage: Kann das eine Erklärung sein für den aussergewöhnlichen Verschleiss? Und wie sieht das bei anderen Nexen Fahrern aus?

  • Moin XY,

    ich vermute eher eine verstellte einstellung der Achse.

    Ein festsitzender Sattel geht eher auf die Klötze (abnutzung), verzug beim bremsen und stinkenden Bremsen (heiße Felge).

    Das ganze fällt bei Winterreifen weniger auf wenn sie im Winter gefahremn werden, weil der Strassenbelag dann eher Nass als Trocken ist in so der verschleiß weniger ist.

    Gruß

    Wolfram

  • Hallo

    Aber wenn Spur , Sturz oder sonstwas verstellt wäre , müßten sich die Reifen dann nicht ungleichmässig abfahren ?

    Gruß Martin

    Bei Sturz: ja

    Bei Spur: müsste (bei einseitiger Verstellung) das Lenkrad bei Geradeausfahrt ein falsche Stellung zeigen

    wenn beide Seiten verstellt sind, dann gleicht sich die Stellung des Lenkrads wieder aus und der Verschleiß würde sich so erklären.

    Die Räder werden ja bei der richtigen Einstellung ganz leicht nach innen gestellt (das rechte Rad schaut nach links, das linke Rad schaut nach rechts),

    um eine Geradeausfahrt leichter zu machen, sie stellen bei der Fahrt qasi das Fahrwerk von selber wieder gerade.

    Der Nachlauf macht die Geradeausfahrt stabil, sonst würde das Rad "zappeln"

    Soweit ich mich an meine Ausbildung erinnern kann.

    Wie sieht denn die Abnutzung (Tragbild) aus, einseitig abgefahren, gleichmäßig, Lenkradstellung bei Geradeausfahrt, Luftdruck gecheckt ?

  • wenn die Vorderachse, wie beschrieben die Achse mit mehr verschleiss, zu viel vorspur oder nachspur hat (Sturz wird wohl wenn innen und aussen und mitte gleichmässig abgefahren sind stimmen ) und die Hinterachse in der Geometrie stimmt wird das passen mit mehrverschleiss.auch wenn dein Name nicht Kathrin ist kannst hier ein video gucken.

    Übertrieben mal etwa so

    / va \

    | HA|

    Oder

    \VA/

    |Ha|

    Oder zum lesen hier

    Gruss j.

    Roxy war schneller ?

    Denke daran: Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic!!!

  • Hallo,

    Wenn das von der Bremse kommen sollte, dann müsste die Bremse aber richtig heiss werden. Das würdest du riechen und auch merken. Glaube ich also nicht.

    Grüße

    Rainer

    Einmal editiert, zuletzt von rainer_owl (12. November 2019 um 12:57)

  • Heiss werden kann ich nicht mehr nachvollziehen, da der Bremssattel ja getauscht wurde. Bei der letzten Fahrt hatte ich mal alle vier Reifen angefasst. Die hinteren beiden waren nach ca. 150km etwas warm.

    Das Fahrzeug zieht nach keiner Seite, fährt prima geradeaus. Bei diesem abgefahrenen linken Reifen sieht man einen leicht stärkeren Abrieb in der Mitte der Lauffläche. Liegt sicher daran dass ich mit 5,5 bar (ja ja keine Diskussion, Sicherheit ist mir wichtiger) fahre. Habe auch bisher keinen derartigen Verschleiss gehabt.

    Habe zwei Vorstellungen. Entweder war dieser einzelne bzw. auch der rechte also die beiden mangelhaft. Der Hersteller übernimmt allerdings keine Garantie oder Kulanz. Hatte ihn angerufen. Verdächtig in dieser Beziehung ist für mich, dass auf der aktuellen Website auf eine verbesserte oder verstärkte Lauffläche hingewiesen wird. Deshalb auch meine Frage an andere Besitzer dieser Reifen, die sie schon ein paar Jahre fahren. Habt ihr schon ungewöhnlichen starken Verschleiss an einem oder mehreren dieser Reifen bemerkt?

    Die zweite Vorstellung ist, dass wenn ein einzelner Reifen ständig etwas bremst dieser bei jedem ausrollen eben durch die Bremswirkung stärkere Reibung auf dem Asphalt hat und deswegen stärkeren Abrieb hat.

  • Die zweite Vorstellung ist, dass wenn ein einzelner Reifen ständig etwas bremst dieser bei jedem ausrollen eben durch die Bremswirkung stärkere Reibung auf dem Asphalt hat und deswegen stärkeren Abrieb hat.

    Dann müßte dein Dieselverbrauch aber auch um einiges höher gewesen sein.

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Die zweite Vorstellung ist, dass wenn ein einzelner Reifen ständig etwas bremst dieser bei jedem ausrollen eben durch die Bremswirkung stärkere Reibung auf dem Asphalt hat und deswegen stärkeren Abrieb hat.

    und er würde nach links ziehen ...

    Bei diesem abgefahrenen linken Reifen sieht man einen leicht stärkeren Abrieb in der Mitte der Lauffläche. Liegt sicher daran dass ich mit 5,5 bar (ja ja keine Diskussion, Sicherheit ist mir wichtiger) fahre.

    Aber eine Frage: warum bietet ein Reifen mit zuviel Fülldruck mehr Sicherheit ?

    Ist doch eher ein Anzeichen dafür, das die Lauffläche nicht komplett aufliegt.

    Und keine Sorge, möchte darüber nicht diskutieren, bin nur interessiert.

    Ausser es ist so, das du bei beiden Reifen den gleichen Druck drauf hattest und nur links das auffällige Tragbild zustande kommt.

    Dann wäre der Verdacht auf einen defekten Reifen durchaus gegeben.

    Wieviel wiegst du denn, vielleicht ist deshalb der linke Reifen so stark beansprucht ?

  • Wenn die 5,5 vom Hersteller aufgedruckt sind ist das richtig was du machst, wenn nicht, könnte es der Grund sein wieso er sich mittig abfährt.

    Ich fahr auch 5,5, aber hinten...vorne um 1Atü weniger, da sind die Schläge auf die Lenkung nicht so hart.

    Reifen die sich mittig abfahren. gibt es öfter bei sehr breiten Reifen die mit extrem hohen Geschwindigkeiten gefahren werden. Dann baut der Reifen in sich soviel Fliehkraft auf, das er sich mittig wölbt.

    Wenn du 5,5 fahren darfst ist mir nicht klar wieso sich der Reifen mittig abfährt, mit den Bremsen hat das eigtl nichts zu tun.

    Wenn das Fahrzeug auf eine Seite zieht, hatte ich mal beim Auto meiner Frau....es waren links noch 0,8 drin, oder wenn , wie oben,ein Bremskolben fest ist...dann wird die Felge heiß.

    Bin gespannt was der Grund ist??

    Da fällt mir ein, bei meinem Fendt wowa sah ich mal ,rein zufällig, das ein Reifen an einer Stelle, auf ca 20cm ziemlich abgefahren war war...und der Rest noch 4-5mm drauf hatte.

    Der Grund war ein Bruch des Drahtgeflechtes im inneren des Reifens, evtl durch überfahren einer Bordsteinkante. Als ich nach 800km zu Hause den Reifen wechselte hatten sich die Drahtspitzen des Geflechtes schon durch den Reifen gedrückt.

    Der Reifen hatte an dieser Stelle keine Festigkeit mehr, die Lauffläche wölbte sich nach aussen und wurde extrem belastet.

    Bei einem Fahrzeug macht sich das mit Sichheit sofort bemerkbar....beim Wohnwagen, wenn ich es nicht zufällig sehe, fährt man bis er platzt.

    Nur als kurze Story was bei Reifen alles passieren kann

    Geht ned...gibts ned !!

    Einmal editiert, zuletzt von saxe57 (14. November 2019 um 18:09)

  • Das die Lauffläche in der Mitte des rechten Reifens etwas stärker abgefahren ist, ist nicht das Thema und liegt sicher an dem etwas höheren Druck als dem max. Load, den ich verwende. Das Thema wollte ich hier nicht weiter erörtern. Nur soviel, ein Reifen platzt nicht wegen etwas zu hohem Druck, wohl aber bei zu wenig. Die Auflagefläche muss natürlich noch gegeben sein, was bei diesem Reifen nicht ganz gepasst hat. Schluss!

    Tatsache ist, das der linke vordere Reifen bis zur Markierung runter ist, der rechte vordere Reifen die Hälfte vom Profil gelassen hat und beide Reifen hinten fast noch wie neu sind. Ich (mein Gewicht) und die Beladung des Fahrzeug hat sich in zehn Jahren nicht wesentlich verändert.

    Geändert hat sich nur, dass lange Zeit der linke Bremssattel (ein oder beide Kolben) fest waren und nun wohl auch schon einige Zeit der rechte Bremssattel. Ich habe ihn gestern erneuert. Ob die Felgen ungewöhnlich warm waren kann ich im Nachhinein nicht sagen. Aber das Bremspedal war sehr weich trotz Entlüftungen. Das ist jetzt deutlich härter und lässt sich nicht mehr so weit durchtreten war damals als der linke Sattel erneuert wurde schon feststellbar.

    Ein Reifenspezialist hier vor Ort hat mir inzwischen unzweifelhaft bestätigt, dass mein Gedanke mit dem ständig gebremsten Reifen bei festsitzendem Sattel solch einen Reifenverschleiss verursacht. Ich bin davon nun überzeugt, egal ob es sonstige Anzeichen wie nach einer Seite ziehen oder warm werden hätte geben müssen. Vielleicht war das nicht oder ich habe es nicht bemerkt. Die fest sitzenden Sättel sind jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.

    Wollte das nur als Hinweis hinterlassen, falls jemand mal dasselbe Problem hat. Ansonsten danke für eure Ideen.

    Das Reifenfabrikat selber ist jedenfalls nicht schuld. Dennoch möchte ich vielleicht demnächst auf Ganzjahresreifen umstellen. Es werden mit Sicherheit preiswerte Reifen mit ordentlichen Labelwerten. Habe dazu ja schon einen Thread gestartet. Aber offensichtlich hat hier niemand das Fabrikat Imperial an seinem Fahrzeug.

  • Guten Morgen,

    ich würde mal schauen, ob der Kugelkopf vom Traggelenk nicht ausgeschlagen ist.

    Dann läßt sich Spur und Sturz nicht mehr einstellen und die Reifen fahren sich beidseitig in sehr kurzer Zeit runter.

    Paßt auch zum Knacken und Rucken beim Anfahren.

    Dabei reicht schon, dass einseitig der Kugelkopf ausgeschlagen ist.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Hallo,

    meine Hypothese wäre, daß durch den festsitzenden zweiten Bremssattel, und den reparierten Bremssattel die Bremsleistung hauptsächlich das linke Rad übernommen hat. Bei guter Achsgeometrie, und wenig starken Bremsungen merkt man das nicht unbedingt.

    Hat das Fahrzeug ESP? Dann könnte das "Knacken" und "Rucken" ein aktiver Eingriff des ESP sein? Dabei werden die Bremsen betätigt! Das sollte auch geprüft werden! Möglicherweise ein beschädigter ABS-Sensor, der ein durchdrehendes oder blockierendes Rad simuliert (Wackelkontakt).

    Gruß, Helge

    Edit:

    Nach nochmal durchlesen tippe ich auf ESP/ASR/ABS Fehlfunktion. Das passt zu gut zusammen. Dadurch entsteht natürlich auch kurioser Reifenverschleiss wenn z.B.:

    - Das eine Rad immer vom ESP am durchdrehen gehindert wird

    - das ABS die Bremswirkung vom andereen Rad fälschlicherweise reduziert

    - ein durchdrehendes Rad nie erkannt wird,

    - ... Und vermutlich noch einige andere Möglichkeiten

    Einmal editiert, zuletzt von Hel_Ge (15. November 2019 um 07:47) aus folgendem Grund: Nochmal nachgedacht:

  • Hat das Fahrzeug ESP? Dann könnte das "Knacken" und "Rucken" ein aktiver Eingriff des ESP sein? Dabei werden die Bremsen betätigt! Das sollte auch geprüft werden!

    Moin,

    leuchtet nicht bei Eingriff des ABS/ESP eine Kontrolleuchte?

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Ich habe kein ESP. Bei der letzten HU im Januar 2019 wurde folgender Hinweis in den Bericht geschrieben:

    Dreieckslenker 1. Achse innen hinten Gummilagerung beginnende Ablösung und Rissbildung.

    Hat das was mit Kugelkopf vom Traggelenk zu tun?

  • Du hast das Problem ja vorne auf beiden Rädern. Wenn der Kugelkopf am Traggelenk ausgeschlagen ist, dann ist die Radaufhängung nicht mehr stabil, heißt, der Gradeauslauf ist nicht mehr gewährleistet. Du fährst dann, als wenn du leicht eingeschlagen hast. Somit drückt der Reifen leicht gegen den Untergrund und Du hast Abrieb auf der Innen - oder Außenseite. Auch, wenn du den Sturz versuchst einzustellen oder die Spur, dann verhindert das nicht, dass das Rad sich beim Kugelkopf bewegt, auch wenn keine Lenkbewegung da ist. Das Profil franzt sägezahnmäßig auf den Seiten aus.

    Überprüfe mal vorne die Kugelköpfe der Radaufhängung.

    Gruß Jerome

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten...

  • Die festsitzende Bremse kann als Grund für den Reifenverschleiß ausgeschlossen werden. Bei der Fahrt wird die Bremswirkung durch den Antrieb aufgehoben, beim Bremsen wird ein festsitzender Kolben eher weniger als mehr Bremskraft aufbringen. Wenn die Bremse so stark festsitzen würde um einen Einfluss zu haben, wäre die Bremsscheibe nach einigen Kilometern ausgeglüht. Der hohe Reifenverschleiß an den Antriebsrädern ist durch die ungünstige Achslastverteilung und Frontantrieb beim Wohnmobil bedingt, insbesondere beim Anfahren am Berg und nasser Straße stellt sich erhöhter Schlupf ein, der auch bei nasser Straße zu hohem Verschleiß führt.

  • ich hatte mal einen festsitzenden Bremskolben am Auto Das hat sich im Sprit und im Bremsenverschleiss bemerkbar gemacht. Und natürlich war die Seite auf der er fest war auch alles inkl. Felge heisser. Und am Berg hat man es auch gemerkt. Da hat etwas Zug gefehlt.

    Von all den Symptomen hast du aber nichts bemerkt wenn ich es richtig verstanden habe. Richtig?

    Zudem läuft die kiste bei Zug und Schub geradeaus oder?

    Und es ist auch nichts passiert was eine Achsvermessung nötig machen würde oder?

    Einigermassen gleiche Radlasten hast du auch? (vielleicht mal wiegen um sicher zu gehen)

    Wenn du jetzt mit Ja, Ja, Nein, Ja geantwortet hast, dann würde tatsächlich ein Unterschied in den Reifen in Betracht kommen. Aber das wäre dann das erste mal dass ich sowas gehört hätte.

    Schau mal auf die Reifen ob die vom Herstellungsdatum weit auseinander liegen. Vielleicht ist ja da wirklich was denkbar von der Herstellungscharge.

    Auf jeden Fall bitte weiter berichten hier. Würde mich sehr interessieren was raus kommt....

    Viel Erfolg auf jeden Fall.

  • Es werden mit Sicherheit preiswerte Reifen mit ordentlichen Labelwerten.

    Interessant finde ich (etwas aus der Reihe jetzt) das die umfangreichen Reifentests vom ADAC mit ihren Ergebnissen von den Labeln zum Teil erheblich abweichen.

    Ich weiß nicht auf welche Prükriterien die Label vergeben werden, denke aber das ein ausführlicher Praxis- und Vergleichstest aussagekräftiger ist.

    Beiß dich mal nicht beim Reifenverschleiß auf den ehemals festsitzenden Bremssattel fest, du hast ja einige Indikatoren (Knacken, Lenkradstellung, ...) genannt,

    die ein Zusammenspiel von einigen Faktoren bedeuten können.

    Ein ausgeschlagener Kugelkopf kann da eine Ursache sein.

    Man kann sich das wie eine Verbindung zwischen Arm und Schulter vorstellen:

    ist die Kugel (der Arm) in der Pfanne (die Schulter) mit der Zeit nicht mehr passgenau, schlägt diese mit Zeit immer mehr aus.