Getriebeschaden? Mahlendes Geräusch bei Lastwechsel

  • Hallo Zusammen,

    ich bin ganz neu hier im Forum und was das angeht auch noch ziemlich unerfahren, also vorab schon mal die Bitte um Nachsicht, sollte ich mich etwas dusselig anstellen, bzw. ausdrücken ;)

    Es geht um unser altes Schätzchen(91er Fiat Ducato 290 2,5 l, 75 PS Saugdiesel, 128000 km mit Wilk Aufbau), den wir seit 5 Jahren besitzen und der jetzt nach mehreren Kleinigkeiten ein ernstes Problem zu haben scheint.

    Vorweg, ich hatte als WoMo-Neuling am Anfang schon mal Probleme mit der Kupplung, die im Winter, wenn das WoMo abgemeldet war verklebt ist und dann "freigesprengt" werden musste...was zum Glück auch immer gelang. Habe dem dann vorgebeugt indem ich alle paar Wochen zum Platz gefahren bin, um den Motor zu starten und mal nen Meter vor und zurück zu fahren....ab da hat sich dann auch nix mehr verklebt. Wollte es nur erwähnen falls es mit dem jetzigen Problem was zu tun haben könnte. Ich hatte bei der vorletzten Reise beim Gas wegnehmen immer öfter ein mahlendes Geräusch vernommen, gepaart mit einem etwas dumpferen Klackern/Klopfen im Fußraum, was vorher schon da war ich aber immer für einen ausgelutschten Querlenker oder Traggelenk gehalten habe.

    In diversen Foren hab ich dann auch was gelesen, von zu niedrigem Ölstand im Getriebe bei den 5-Gang Ducatos....und siehe da, der Ölstand war auch etwas unter Minimum....also Getriebeöl gekauft und mit Schlauch über das Loch für den Peilstab nachgefüllt, dann etwas über Maximum was als Tipp oft zu lesen war.

    Jetzt bei der letzten Fahrt hatte ich auch erst das Gefühl, dass es etwas besser sei, aber nur bis zum ersten Stau....da war wieder das Geräusch beim Gas wegnehmen und das Klackern und Pochen unter den Füßen. Habe mich zuerst damit beholfen die Motorbremse zu vermeiden und stattdessen auszukuppeln und halt normal zu bremsen....das funzte erstmal soweit um anzukommen, verschlechterte sich dann aber rapide. Auf der Rückfahrt von der Nordsee wurde es dann echt kriminell, ein Stau jagte den nächsten und hätte drei Füße gebraucht, weil ich immer versuchen musste das Auto auf Zug zu halten, um nicht in den Schiebebetrieb zu kommen....also immer mit leicht schleifender Kupplung, etwas Gas und gleichzeitig bremsen durch den Stau und wenn´s bergab ging, damit das Geräusch weggeht. Komischerweise war bei normaler Fahrt überhaupt nix....alle Gänge ließen sich geschmeidig schalten und es gab auch keine Geräusche, schnurrte wie ein Kätzchen, auch kein Klackern und Schlagen von unten. Kurz vor Ankunft Zuhause war es dann so schlimm, dass selbst beim auskuppeln oder im Leerlauf dieses Schlagen und Rattern war.....wie eine Welle, die lose im Gehäuse rumtanzt...kann's gerade nicht besser beschreiben....und natürlich beim Fahren im Schub das mahlende Geräusch so laut wurde, dass ich dachte jeden Moment fliegt die Karre auseinander.

    Jetzt natürlich die Frage: Hat jemand anhand der Beschreibung eine konkrete Idee was da los sein könnte?....Lager?...wenn ja welches?...da es ja nur im schub kracht...

    Und: Kennt jemand im Raum Wuppertal evtl. eine Werkstatt, die sich mit den alten Ducatos gut auskennt?....sonst bliebe mir hier nur der Fiathändler in Remscheid, aber da wird's schnell teuer.....ok....wird's wohl sowieso wie ich befürchte :(

    Bin für jeden Tipp dankbar und bedanke mich im Voraus.

    Das Greenhorn ;)

    PS:der Rückwärtsgang ging zwar auch immer rein, aber nicht ganz so geschmeidig wie die 5 Vorwärtsgänge und beim Rangieren ächzte es immer ein wenig.....nur um's erwähnt zu haben, falls es beim Fehler einkreisen hilft

  • Das vermute ich auch. Das Rattern/Schlagen kann davon kommen, dass ein mit dem Antriebsstrang verbundenes Metallteil an den Rahmen kommt. Passt zum Schubbetrieb und Rangieren, da verwindet sich das alles. So ähnlich hatte das ich erst. Bei mir war alles etwas nach links verrutscht, was bei Rechtskurven oder Schräglage nach links dazu geführt hat, dass die Drehmomenstütze an den Rahmen kam. Dachte mir zerlegtes das ganze Auto.

    Leg dich mal unters Auto und schau die Drehmomentstütze an, da sieht man schön ob die nicht mittig oder schräg in der Halterung am Rahmen ist...dann ist’s nämlich der Motor+Getriebe auch.

    Harte kaputte Motorlager können sowas auch verursachen.

    Und wenn schon drunter liegst, dann würd ich trotzdem mal schauen ob die Antriebswellen eingerastet sind.

  • Prima....vielen Dank schon mal.

    Ich werde mir das von unten anschauen. Hoffe ich erkenne die Drehmomentstütze auch....mein Pseudonym kommt nicht von ungefähr^^

    Bei dem WoMo wurde auch schon mal das Motorlager erneuert...vielleicht ja aus gutem Grund.

  • Bei Rattern und Schlagen tippe ich auch auf Motor/Getriebelager. Die kann man mit etwas Geschick gut selbst wechseln. Da findest du hier im Forum einiges dazu mit Anleitug.

    Was mich ein wenig aufhorchen lässt ist das von dir beschriebene mahnende Geräusch. Da würde ich auf Antriebswellengelenke tippen. Kann man auch mit Geschick machen, ist aber ne Sauarbeit und die Dinger sind schwer rauszubekommen, wenn man das nicht kennt.

    Mal so im Hinterkopf halten.

    Gruss

    Werner

  • Danke auch für diesen Tipp. Kann noch etwas dauern bis dazu komme das alles mal zu checken, aber ich mache dann ein Update ?

  • ....

    Was mich ein wenig aufhorchen lässt ist das von dir beschriebene mahnende Geräusch. Da würde ich auf Antriebswellengelenke tippen....

    Gruss

    Werner

    Das mahlende Geräusch kann unter Umständen durch einen anderen Gelenk Winkel entstehen wenn das Aufhängungslager am Getriebe defekt ist und das Getriebe "höher" steht.

    Erst das Lager kontrollieren und dann ggf weitersuchen.

    Gruss j.

    Denke daran: Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic!!!

  • Hallo, hier mein Update. Habe heute mal unters Auto geschaut und das Motorlager geprüft....für mich als Laien sieht es eigentlich noch gut aus(s. Fotos) und wurde auch erst vor ca. 5 J. gewechselt.

    Die kurze Antriebswelle auf der Fahrerseite hatte nur wenig Spiel (ca. 2mm)....normal?.....die lange auf der Beifahrerseite hat deutlich mehr Spiel am Getriebe, man sieht es mit bloßem Auge wenn man dran wackelt.

    Danach habe ich dann mal von oben alles betrachtet und siehe da....an einer Halterung/Aufhängung? zwischen Batterie und Zahnriemenabdeckung waren zwei Schrauben abgerissen. Ich hänge mal ein paar Bilder mit dran. Der ganze Motorblock scheint etwas herabzuhängen und kommt auch unten an eine Strebe. Man kann ihn mit der Hand etwas anheben und dann rattert es schon deutlich weniger, weswegen ich mich jetzt auch frage, ob das mahlende Geräusch was nur beim Gaswegnehmen und bergabwärts auftrat, überhaupt ein Mahlen (vom Getriebe) ist, oder nicht eher ein hochfrequentes Rattern vom Motorblock.

    Jetzt ist natürlich erstmal die Frage, wie bekomme ich die abgebrochenen Gewindestücke wieder aus der Halterung raus?

    Hat da jemand nen Tipp, oder sowas schon mal gemacht?

    Hab etwas Muffe, dass sonst auf der Fahrt zur Werkstatt die letzte Schraube auch noch wegknackt.

  • Na dann hast du doch die Ursache des Übels gefunden.

    Die Schrauben dieser Motorhalterung enden übrigens in der Wasserpumpe.

    Frag mich nur wie da 2 von abreißen konnten.

    Egal is ja nu mal passiert!

    Wenn du den Motor auf dieser Seite unten abstützen kannts

    mit Wagenheber, schraub die 3te raus und mit der Mutter in der Mitte der Halterung den Halter vom Lager und versuch die Gewindereste irgendwie rauszubekommen.

    Dann brauchst du nur 2 neue Schrauben ev.

    In die Werkstatt würd ich nur mit max. Schrittgeschw.

    eher gar nicht so fahren.

    Wenn du möchtest kann ich dir die Länge der Schrauben morgen

    schreiben, die sind alle unterschiedlich lang

    Gruß

  • Das einzige Problem sind die Gewindereste.

    Wäre unterm Strich vielleicht die günstigste Lösung, die Wasserpumpe zu tauschen.

    Also neues Lager und neue Wasserpumpe.

    Sicher billiger, als das in der Werkstatt rauspfrimeln zu lassen, wobei die sicher auch eine neue Wasserpumpe einbauen würden.

    Gruß Bernhard

  • Danke....das wär prima. Hatte mich schon wegen der unterschiedlichen Längen gewundert, aber dann sind die beide genau am Gewindeansatz gerissen....die lange wohl schon deutlich eher, da die Bruchstelle rostig ist. Denke der Motor hängt dadurch schief und zieht sich bei Last hoch und wird bei Schub dann zusätzlich runter gedrückt und rattert dann wild auf dem Gehäuse rum. Hoffe nur, dass das Getriebe und die Wellen dadurch noch nix abbekommen haben. Werde mal einen Kumpel der Schlosser ist fragen wie ich die Stummel am besten raus bekomme.

  • Wenn die Gewindereste direkt am Gewindeansatz abgebrochen sind siehts schlecht aus Stahlgewindeschrauben in Alu mit durchgehendem Gewinde in der Wapu so aus meiner Erinnerung.

    Dann sind das auch noch Feingewindeschrauben:wein

  • Mein grober Plan wäre den Motor mit Wagenheber etwas hochdrücken und mit Bock sichern, dann die 3te noch intakte Schraube lösen, falls man dann den Deckel abheben kann, um etwas weiter in die Löcher zu kommen. Dann vielleicht mit so nem Teil mit dem man auch abgelutschte Schrauben rausdrehen kann versuchen die Stummel zu erwischen. Da kein Zug mehr drauf ist müssten die ja eigentlich leicht drehbar sein, wenn man vorher noch etwas Rostlöser reingibt.

  • Soweit gut der Plan.

    Du musst aber nach dem lösen der letzten Schraube das Motorlager versuchen ganz raus zu nehmen indem du dann den Motor noch weiter vorsichtig anhebst. Dann kommst du vielleicht auch an die Stummel ran. Sieh zu dass der Motor nicht abrutschen kann, damit du morgen Abend noch beide Hände hast.

    Des weiteren schau dir auch das andere Motorlager und das Getriebelager genau an. Das sieht optisch auf dem Bild anständig aus, aber ist das Gummi innen noch fest mit dem Metallrand verbunden und auch nicht porös? Alle drei Lager kosten auch nicht die Welt, wobei es qualitativ da wohl einige Unterschiede gibt.

    Da hatte Tuncer Bagcabasi (Schrauberzentrale) hier auch mal was zu geschrieben.

    Viel Erfolg

    Gruß

    Werner

  • Danke für die Tipps....ich versuch dann mal mein Glück und mach Meldung was draus geworden ist?

  • Mein grober Plan wäre den Motor mit Wagenheber etwas hochdrücken und mit Bock sichern, dann die 3te noch intakte Schraube lösen, falls man dann den Deckel abheben kann, um etwas weiter in die Löcher zu kommen. Dann vielleicht mit so nem Teil mit dem man auch abgelutschte Schrauben rausdrehen kann versuchen die Stummel zu erwischen. Da kein Zug mehr drauf ist müssten die ja eigentlich leicht drehbar sein, wenn man vorher noch etwas Rostlöser reingibt.

    Richtiger Plan, den Halter musst du aber komplett wegnehmen,

    denk das siehst dann schon ist nur eine Mutter.

    Mögen da noch Stummel stehen,für dich:ja

    Viel Erfolg

  • Guten Wagenheber unter den Motor und einen guten AUflagepunkt bzw. möglichst große Auflagefläche wählen.

    Alternative den Motor von oben mit einem Motorkran oder Flaschenzug (eventuell stört die Motorhaube) anheben.

    Motorlager ausbauen.

    Restlichen Gewindestummel mit wärme, Rostlöser und leichten Schlägen etwas bearbeiten, damit das Gewinde wieder gangbarer wird.

    Dann gibt es entweder Spezialnüsse zum Schrauben rausdrehen oder aber (so würde ich es erst versuchen) wenn genügend Material von der abgerissenen Schraube vorhanden ist, würde ich eine andere Schraube oder Mutter aufschweißen und dann versuchen das ganze rauszudrehen!

  • Beim Abstützen des Motors darauf achten falls du einen Wagenheber unter die Ölwanne stellst unbedingt ein Brett dazwischen sonst kann die sich verziehen...

    Bei meiner Wasserpumpe waren bei 2 der Schraubenlöcher die Gewinde ausgenuddelt, habe etwas längere Bolzen genommen und von unten mit Mutter gesichert, vielleicht ist ja auch Ausbohren eine Möglichkeit, eventuell mit linksbohrer, dann löst sich manchmal der Stummel.

    Lässt sich die Wapu überhaupt wechseln ohne den Zahnriehmen zu demontieren?