2.8 JTD Öldruck zu niedrig bei warmen Motor, ich bin am verzweifeln

  • hallo,

    wenn die lager nicht mehr richtig abdichten , und die sehen mit Sicherheit auf allen vieren so aus, ist da der Öldruck schon zum teil weg. die hauptlager sehen mit Sicherheit noch schlechter aus.

    was sollte sonst sein wie der druck verloren geht !

    grüsse

    franz

  • So, ich denke es ist die Kurbelwelle.

    Ich hab mit der digitalen Schieblehre ein Maß von 55,86 MM gemessen, laut Werkstatthadbuch soll es 56,515 - 56,538 mm. Das sollte auch erklären warum die alten Lagerschalen in einem gewissen Bereich nur riefen bekommen haben.

    Ja wie nun weiter?

    Kann das mein Vollpfosten Vorbesitzer wirklich schon mit dieser km Leistung so runterranzen? Ist das Überalterte Öl so abressiv das es so eine schleifende Wirkung hat? Der Motor läuft gut ohne irgendwelche auffälligen Geräusche, sonst hätten wir ihn damals nie gekauft.

    Ich schätze mit einfachen Übermaß Lagerschalen wird die Geschichte nicht aus der Welt sein. Die Kurbelzapfen sind mit Sicherheit Oval, habe ich aber noch nicht nachgemessen.

    Wenn ich das alles schleifen lasse bekomme ich mit Sicherheit schon ein Austauschmotor wo keine Folgen von schlechter Wartung haben.

    Blöde Geschichte.

  • Hallo Ploppel,

    ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Kurbelwelle 0,6 mm eingelaufen ist und man kein Pleuellager hört. Bei dem massiven Verschleiß sind stärkste Riefen in Welle und ein total verschlissenes Lager zu erwarten und ein erheblich größeres Lagerspiel als 0,6 mm. Ich weiß nicht wie der Brennraum im Ducato konstruiert ist, aber bei dem Verschleiß ist zu erwarten, dass der Kolben gegen den Zylinderkopf schlägt.

    Ich vermute da liegt ein Messfehler vor, oder eine nicht genullte Schieblehre.

    Gruß

    Hycampa

  • Moin,

    deine Pleuel Lager sahen im Gegensatz zu meinen noch sehr gering verschlissen aus.

    Meiner Meinung ist die Kurbelwelle oder deren Lager i.O. Da würde man schon massive mechanische Geräusche hören.

  • Da läuft was falsch, würde ja heißen die Harte Schicht ist weg.

    Auch Kurbelwellen haben denke ich mal so eine Einsatzhärtetiefe von 0,4 - 0,6mm

    Würde ja bedeuten das ab jetzt der Verschleiß noch schneller geht??

  • Ich habe extra neu gennult. Und zwei mal gemessen um sicher zu gehen

    Ist das Ding kalibriert?

    In der Werkstatt haben wir auch einige "günstige" Meßschieber, die zeigen fast alle Untermaß an, zum Abkantungen nachmessen reicht das.

    Wenn es genau werden muß wird der kalibrierte geholt oder mit einem Endmaß verglichen.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • also bei 0,6 mm Untermass an den KW Zapfen müsste der Motor klingen wie ein Sack Nüsse.

    Messchieber ist suboptimal, Eine Messschraube wäre besser.

    Vielleicht hast du Glück und die KW würde bereits mal geschliffen und alles was dir fehlt sind die dazu passenden Lagerschalen.

    Ich schau mal nach was es für Maße gibt bez. Schleifen und Lagerschalen und schick dir das.

  • Es ist echt gigantisch, so viele Spezialisten und wer hat das Lagerspiel gemessen ? Sorry wusste nich das das keiner weiss ?? Wenn du die Kurbelwelle messen willst geht das mit einer Messschraube die du vorher kalibrieren musst

    Dann kannst du das Pleul mit dem Lager zusammen mit einer Messuhr oder Innenmesschrauebe ausmessen. Einfacher für dich geht es sicher wenn du das Lagerspiel mit Platikage meisst, dann hast du einen Wert füt das Lagerspiel.

  • Hier die Maße für die Kurbelzapfen ab Werk: 55,515 - 56,538

    Untermaß für die Kurbelzapfen: 0,254 - 0,508

    Ovalisierung und Konizität jeweils: 0,005

    Die Halblager gibt es in folgenden Stärken:

    Kl. A: 1,875 - 1,884

    Kl. B: 2,129 - 2,138

    Kl. C: 2,483 - 2,492

    Das Radialspiel ist im Handbuch mit 0,35 - 0,83 angegeben. Aber das kann nur ein Druckfehler sein. Das soll vermutlich 0,035 - 0,083 sein. Da haben die das Komma um eine Stelle verschoben.


    Vom Pleuel hab ich leider keine Maße. Aber das zu messen kann nicht schaden. Allerdings ohne die Lagerschalen.

    Wenn du also Lagerzapfen und Pleuel gemessen hast siehst du weiter ob du mit den passenden Lageschalen alleine weiter kommst oder ob du die KW schleifen musst um in den richtigen Toleranzbereich zu kommen.

  • Hallo Markus,

    das sind die Zahlen aus eLearn doch das wichtigste hat du übersehen, das Lagerspiel mit Plastikage zu messen. Die Zahlen sind in diesem Fall nicht relevant denn es kommt auf das Lagerspiel an und das

    sollte für die Pleullager ca 3-5 1/100 mm und die Hauptlager ca 1-5 1/100 mm haben.

    Wie soll det TE mit dem Messchieber 1/1000 mm messen ??

    Gruß Peter

  • Hallo.

    Wenn kein Plastikage oder andere Messmöglichkeiten vorhanden sind dann kann man wie früher Zigrettenpapier hinter die lagerschale legen und den Pleudeckel montieren:

    Ein Papier hinter der lagerschale = schwergängig

    2 Papiere hinter der lagerschale pleuelager ist fest!

    Aber ich habe seit 20 Jahren fertig!!

    mfG KH

  • So, wir waren mal 10 Tage von der Bildfläche verschwunden nun sind wir wieder da.

    Die Suche geht weiter.:thumbup:;(

    Ich habe mir nun mal diese Plastikgage Sticks bestellt, um ein vernünftiges Messergebnis zu erhalten.

    Falls ich da nun wirklich ein Untermaß der Kurbelwelle feststelle, kann ich nicht wirklich einfach Übermaß Pleullagerschalen bestellen oder?

    Die Kurbelwelle müsste in jedem Fall zum Schleifen raus oder hat das jemand schon mal so gemacht?

    Grüße

  • Hallo Ploppel,

    wenn das Lagerspiel außerhalb der Toleranz ist muss festgestellt werden was denn verschlissen ist. Die Lagerschalen oder die Kurbelwelle. Der Schwachpunkt sind meistens die Lagerschalen. Sie verschleißen zuerst, weil sie viel weicher sind. Das ist bewusst so konstruiert worden, denn eine Gleitlagerung braucht eine harte und eine weiche Komponente für eine zufriedenstellende Lebensdauer. Eine Gleitlagerung aus zwei gleichen Materialien wird bei hoher Belastung nach kurzer Zeit fressen.

    Ist bei einem Pleuellager die Blei-Zinn-Legierung Schicht verschlissen, dann kann die dahinterliegende Stützschicht aus Bronze sehr schnell Riefen auf der Kurbelwelle erzeugen und die wiederum sind auf Dauer der Tod des gesamten Pleuellagers und der Kurbelwelle. In diesem Fall muss die Kurbelwelle vermessen werden, ob eine Reparatur noch möglich ist und dann bestenfalls kleiner, rund und glatt geschliffen werden. Das abgeschliffene Material der Kurbelwelle wird durch dickere Lagerschalen ausgeglichen, die in der Regel der Motoreninstandsetzer liefert. Die Pleuellager gibt es üblicherweise in 0,25 mm und 0,50 mm Untermaß.

    Um Kosten zu sparen sollte die Beurteilung einem Fachmann überlassen werden. Und wenn die Kurbellwelle dann ausgebaut werden muss, gilt das gleiche natürlich auch für die Hauptlager der Kurbelwelle, an der der der Öldruck auch entweichen kann.

    Gruß

    Hycampa