Motor raucht nach wechsel Zylinderkopfdichtung

Hallo Liebe Ducatoexperten,

Ich habe an meinem 2,3jtd die Zylinderkopfdichtung getauscht, da bei langer Standzeit leichter Wasserverlust in den Brennraum des 2. Zylinders aufgetreten ist.
Seitdem habe ich das Problem, daß der Motor insbesondere im Vollastbereich bei mittlerer Drehzahl russt. Leistung, Geräusch, ist eigentlich wie vorher.
Kopfdichtung ist die selbe Stärke wie vorher. Geplant wurde nicht.
Kompressionstest ist m.E. unauffällig 25/26bar auf allen Töpfen. Injektoren habe ich alle durchgetauscht - keine Veränderung. Steuerzeiten nochmals kontrolliert: stimmen perfekt. Ladedruck liegt genauso an wie vorher. Keine Einträge im Fehlerspeicher.
Der Motor ist die einfachee Auführung ohne LMM und AGR. Im Moment kein DPF.
Laufleistung ca. 100tkm.

Bin für Tips dankbar, um die Ursache einzugrenzen.

Gruss, Helge

Keine Ideen oder Vorschläge...?

Hallo Hp,

Danke für Deine Antwort!

Ja - ich habe die registrierte Version von Multiecuscan. Keine Fehler und keine unplausiblen Messwerte. Habe gestern eine längere Fahrt (35km mit Autobahn) gemacht, und Ladedruck, Raildruck Soll und Ist, Ansauglufttemperatur und Druckregelventil aufgezeichnet. Es scheint alles plausibel zu sein. Seltsam ist, daß der Druckregelwert nur 0% anzeigt. Die Druckregelung passt dennoch (Soll und Istdruck stimmen überein, und sind nicht nur von der Drehzahl abhängig)

Ich hab keine wirklich guten Ideen mehr...?

Gruss, Helge

Hallo Gizmo,

Nein, da ist noch Sommerdiesel vom letzten Jahr drin. Der war ziemlich sicher zwischendurch im Winter komplett versulzt.
Aber er ist ja vor dem ZKD-Wechsel ohne Rauch gelaufen...

Jetzt habe ich die Injektoren getauscht, den Kurbelwellensensor, den HD-Drucksensor, den Druckregler, alle 16 Ventile auf vollständige Bewegung kontrolliert, und eben bin ich fertiggeworden mit nochmals Zahnriemen neu einstellen.
Dem verrusungsbild im Auslasskrümmer nach ist das kein Problem von einem einzelnen Zylinder, sondern insgesamt.

Ich kann den Motor mittlerweile wie ein Russischer Soldat seine Kalaschnikow blind zerlegen. Wenn morgen die Probefahrt nicht erfolgreich ist, stelle ich wieder auf Wohnwagen um! Dann kommt mir kein Sc*****Fiat mehr ins Haus.

Gruss, Helge

Hallo Gizmo,

Ja - den hab ich auch getauscht. Keine Veränderung.
Im Moment tausche ich den Turbolader. Wenns das nicht ist, bin ich so gut wie am Ende...

Gruss, Helge

Hallo Gizmo,

Er russt auch bei ausgebautem Luftfilter bei Gasstössen im Stand. Und mit dem anderen Turbo raucht er auch.
Leitungen habe ich alle mit dem Endoskop durchsucht. Alles frei. Den Auspuff hab ich nicht durchsucht. Scheint mir aber eher unwahrscheinlich, weil das Problem am stärksten bei mittlerer Drehzahl und hoher Last besteht.

Der DPF ist ein passiver. Daher gibt es keine Differenzdruckübewachung und Regenerierung

Mein nächster Versuch ist die Ansauglufttemperatur nach oben zu korrigieren, um dem Motorsteuergerät vorzugaukeln, dass die Luftdichte geringer ist.

Robert Most habe ich bisher noch nicht kennengelernt. Ist das eine Werkstatt? Wo ist das?

Gruss, Helge

Hallo Purche,

Ja: es gibt bei diesem Modell drei Klassen. Ich habe insgesamt 7 Injektoren 4x Class 3, 3x Class 2. alle durchgetauscht - keine merkliche Veränderung. Rücklaufmengen sind auch i.O.

Da im Auslasskrümmer keine lokalen Farbunterschiede erkennbar sind, ist zu vermuten, daß das Problem alle Zylinder gleichmässig betrifft.

Gruss, Helge

Hallo Mari*,

Den Raildrucksensor hab ich auch schon getauscht. Auch die Druckregelung funktioniert ohne Auffälligkeiten. Der Istdruck folgt dem Solldruck ganz präzise.
Leider scheidet das als Ursache auch aus.

Merde alors!

Gruss, Helge

Hallo zusammen,

Nun die Auflösung:

im Zylinderkopf war der Öldruck zu gering. Dadurch konnten die Hydrostössel nicht mehr weit genug aufmachen, und der Gasaustausch war behindert.

Ich habe jetzt eine neue Ölpumpe, neue Hydrostössel und die Original Fiat Nockenwellengehäusedichtung verbaut. Es ist keine Trübung im Fahrbetrieb mehr erkennbar.

Mutmaßlich war die Hauptursache die Dichtung zwischen Zylinderkopf und Nockenwellenkasten. Ich hatte eine billige Zubehördichtung verbaut, die sich in der Ausführung und im Preis deutlich vom Fiat-Originalteil unterscheidet (30€ zu 85€). Dadurch ist Drucköl nicht in die Nockenwellenlager gelaufen, sondern zum Teil gleich in den Ölsumpf zurück. Im Leerlauf bei warmem Öl konnte ich im Kopf praktisch keinen Druck mehr messen. Mich erstaunt, daß der Turbo das überlebt hat. Aber vermutlich braucht der den Druck nur wenn er auch arbeiten muss.

Jetzt hoffe ich mal, daß ich die nächsten 100tkm Ruhe habe.

Danke für Eure Unterstützung, und Danke auch an Robert Most, der mich per mail bei der Fehlersuche unterstütz hat!!!!!

Gruss, Helge

Hallo Franz,

Die Ölpumpe war es eher nicht. Sonst hätte die Öldruckleuchte angesprochen. Auch haben in der Dichtung keine Löcher gefehlt, sondern vermutlich hat die Drucköldurchführung nicht gehalten, wodurch das Öl mit zu hoher Leckrate wieder in den Sumpf zurückgelaufen ist.

Die Ölpumpe hatte gerade mal etwa 90t km. An den Zahnflanken und den Lagerstellen ist kein ungewöhnliches Spiel erkennbar.

Der Turbo wird aus dem Kopf versorgt. Der Abzweig dafür ist in Ölflussrichtung hinter der Meßstelle wo ich den Druck gemessen habe.

Die Moral von der Geschichte ist: Qualität der Ersatzteile beachten!