Badschrank im Eigenbau - suche Anregungen und Tipps

  • Hallo Womo-Freunde,

    der alte, vergilbte Plastik-Hängeschrank im Bad meines Heku T600 soll raus und durch einen Eigenbau ersetzt werden. Geplant ist ein Holzschrank (weiß beschichtetes Multiplex) mit zwei Schwingtüren. Die Maße sollen sind an dem alten Schrank orientieren: 70 cm breit, 50 cm hoch, 20 cm tief. Der Plan ist, den Schrank in den Winkel aus Womo-Rückwand und -Decke zu schrauben, dass ich die Rückwand und das Deckenteil am Schrank weglassen kann.

    Ich habe aber im Moment noch keine rechte Idee, wie die Holzteile untereinander bzw. mit Wand und Decke am besten befestige. Die übrigen Hängeschränke sind mit diesen kleinen Klötzchen verschraubt, durch die Schrauben im 90-Grad-Winkel versetzt hindurch gehen. Diese Klötzchen halten eigentlich ganz gut. Mit Sicherheit sind aber hinter den Wänden Blechstreifen verbaut, die die Schrauben festhalten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das an den Haltepunkten des alten Schrankes auch der Fall ist. Ihr seht: Fragen über Fragen.

    Ich würde mich über Tipps, Anregungen und Links freuen. Bin von Haus aus kein Tischler, kann aber ein bisschen Handwerk. Danke.

    Schöne Grüße, Ulle15

    "Alles kann, nichts muss"

    Seit August 2017 Wohnmobilist aus Bonn

    Fahrzeug: Heku T600, BJ. 1997, frisch vor dem vorzeitigen Wohnmobiltod durch Wassereintritt gerettet. ;)

  • Hallo Ulle15,

    Multiplex ist sicher gut gegen Feuchtigkeit, aberr auch ein wenig schwerer vom Gewicht her - da gibt es leichtere Materialien, wie die anderen Schränke auch (nur als Überlegung).

    Als erstes musst feststehen, ob Du den Hängeschrank in einem Stück montieren möchtest bzw. kannst. Wenn das möglich ist - kannst Du die Verbindungen verleimen oder verkleben. Damit die Verbindungen stabiler werden und leichter ausgerichtet werden können - Dübel verwenden (entweder die "runden Holzstäbchen" wie bei den meisten Möbeln im Haus oder sonst Plättchen in eingefräßte Nuten).

    Zur Montage an der Wand (kann auch verwendet werden, wenn Du den Schrank in Einzelteilen anbringen möchtest) gibt es "Topfverbinder mit Abdeckkappen")- diese wurden sicher auch in den anderen Möbeln Deines Fahrzeugees verbaut und es gibt keine verstehenden Teile, wie bei aufgeschraubten Winkeln. Und wenn Du Dir dazu den passenden Bohrer angeschafft (nennt sich wohl Forstnerbohrer oder Topfbandbohrer), kannst Du damit auch die Vertiefungen für eingelassene Bänder mit machen - sollte die gleiche Größe sein. So sind die Möbel bei mir auch an der Wand und Decke befestigt - herstellerseits.

    Wichtig ist wohl auch, entsprechende Lüftungsschlitze zwischen Schrank und Wand nicht zu vergessen, damit eine Hinterlüftung gewährleistet wird. Ist bei meinem Badschrank jedenfalls vorhanden.

    Vorher ein paar Zeichnungen gemacht und überlegt, in welcher Reihenfolge das Möbelstück zusammen gesetzt werden kann - dann sollte der Realisierung nichts im Wege stehen.

    Ich wünsche Dir gutes Gelingen bei der Umsetzung Deines Vorhabens und setze dann mal ein Bild Deines Ergebnisses hier rein, interessiert bestimmt noch einige Andere.

    LG, Werner

  • Hallo, Werner!

    Danke, das sind schon Mal wertvolle Anregungen.

    Ich habe aber Fragen:
    - Verleimen bzw. verkleben ist eine gute Idee. Was sind das für Plättchen, die du erwähnst? Hast du ein Link oder ein Foto?

    - In meinen Möbeln sind fast nur die Winkel bzw. Klötzchen verbaut. Aber wie gesagt: Meistens sind dann dünne Blechstreifen hinter der Wand verlegt. Topfverbinder sind nur in den Trennwänden. Ist aber eine gute Anregung. Denke ich drüber nach.

    - An welches leichtere Material denkst du? Ich dachte an 10 mm Multiplex. Das ist für Holzdübel schon ziemlich dünn, oder? Geht nicht auch stumpf im rechten Winkel verleimen und verschrauben?


    Schöne Grüße, Ulle

    "Alles kann, nichts muss"

    Seit August 2017 Wohnmobilist aus Bonn

    Fahrzeug: Heku T600, BJ. 1997, frisch vor dem vorzeitigen Wohnmobiltod durch Wassereintritt gerettet. ;)

  • Hallo,

    ich benutze sehr gerne diese weißen Kunststoffplatten. Es gibt sie in verschiedenen Stärken im Zuschnitt. Sie sind leicht, stabil, wasserfest, lassen sich sehr gut bearbeiten und mit z.B. Sika-flex verkleben.
    Die Fotos sind von unsere " Klimaanlage " , ist auch aus diesem Material.

    Grüße aus Remscheid

    Michael

  • Sind das Hartschaumplatten? Daran hatte ich auch schon gedacht. Aber bisher habe ich die immer nur in 3 mm Stärke gesehen. Gibt's die auch in 10-12 mm?

    Danke, Ulle

    "Alles kann, nichts muss"

    Seit August 2017 Wohnmobilist aus Bonn

    Fahrzeug: Heku T600, BJ. 1997, frisch vor dem vorzeitigen Wohnmobiltod durch Wassereintritt gerettet. ;)

  • Hallo Ulle,

    ob es Hartschaumplatten kann ich nicht genau sagen. Ich habe sie bei einer Firma gesehen die Kunststoffe wie Plexiglas, Panele für Fassaden und Profile usw. verkaufen. Giebt es auch in dicker, 10mm auf jeden Fall.
    Ich bin kommende Woche wieder bei dieser Firma und werde mich dann mal genauer erkundigen und hier berichten.

    Michael

  • Im Baumarkt gibt es Hölzer, z.B. Bambus, die ultraleicht sind und einfach zu verarbeiten. Nimm Dir einfach mal eine Stunde Zeit und lass Dich inspirieren.

  • Hallo Ulle,

    Flumi war schon schneller - die Flachdübel zu bezeichnen. Tischler machen auch gerne eine Nut fast auf die gesamte Länge an beiden Teilen und fertigen sich eine Leiste statt der Flachdübel.
    Wenn Du eine Oberfräse oderr Frästisch hast - gibt es auch Fräser für solche Eckverbindungen - das Prinzip ist das Gleiche (einfach die zu verbindene Oberfläche zu vergrößern).

    https://www.systemshop24.de/KLEIN-HW-45-Ec…B295mm-L68mm-Z2

    Die Regalböden könntest Du dann auch so einsetzen - die einfachste Art
    https://holzwerkerblog.de/2015/04/13/tip…-nuten-fraesen/

    Wenn es ein wenig besser und stabiler werden soll - dann wie folgt:
    https://holzwerkerblog.de/2014/05/26/besser-nuten/

    Die letzte Verbindung ginge zwar auch für die Ecken, aber da ist die 45° Eckverbindung die bessere Wahl.

    Die Eckverbinder / Trapezbeschlagsteile kannst Du Dir einfach selber machen - eine Leiste nehmen, schön plan schleifen und die Ecken ein wenig abrunden und dann selber bohren und die Senkungen für die Schraubköpfe mit größerem Bohrer vorsichtig anlegen - anschließend die Senkkopföffnungen mit ein wenig Sandverpäper entgraten.

    Die Idee von Michael mit den Hartschaumplatten finde ich auch nicht schlecht - einmal lassen sich diese gut kleben, gibt es auch in 10 mm Stärke und verschiedenen Farben. Du kannst diese auch Formen, lassen sich gut sägen, schneiden und auch entgraten. Du brauchst dann an die Oberflächen nciht mehr lackieren und Feuchtigkeitsbeständig sind sie sowieso.

    Hast Du schon eine Vorstellung, wie Dein Badschrank mal aussehen soll? Wie ist die alte Befestigung gewesen (vom Bohrbild - Lochabständen)?

    LG, Werner

  • So, nun mein Nachtrag!

    Die Platten heißen " Kömacel-Platten" und es gibt sie in den Stärken 5, 6, 8, 10, 15, und 19mm zumindest bei der Firma wo ich kaufe. Die Netto-Preise ca. 25,- für die 5mm, 30,- für die 10mm und 57.50 für die 19mm je Quadratmeter.

    Grüße aus Remscheid
    Michael

  • Ihr seid echt klasse! vielen Dank schon mal für eure Tipps und Anregungen.

    @Werner: Meine Gerätepark weist in Sachen Holzbearbeitung echt Lücken auf. Ich war bisher eher der Autoschrauber, nun muss ich ein Wohnmobil trockenlegen und mich deshalb auch mit Holzbau beschäftigen. Also, Fräsen und dergleichen habe ich nicht. Ich bin aber durchaus geneigt, das eine oder andere anzuschaffen, zum Beispiel eine Schablone für Holzdübellöcher. Schaun wir mal, wie das Projekt Schrankbau sich entwickelt.

    Wie ist nun der Stand? Zunächst bin ich unsicher, ob ich nun Holz oder Hartschaumplatten nehmen soll. Hartschaum ist schön leicht. Aber lässt sich Hartschaum tatsächlich genauso verarbeiten wie Holz? Also auch verschrauben? Wie kann ich Hartschaumplatten am besten im rechten Winkel verbinden? Mit Winkeln oder Eckverbindern (nur in braun?)? Ich denke, ich folge eurem Rat und lasse mich zunächst im Bauhaus beraten... Dann schaue ich weiter.

    @Werner: Zu deiner Frage mit den Schraubenlöchern: Ja, ich habe eine konkrete Idee! Ich orientiere mich an den Maßen des scheußlichen, in Serie verbauten Plastikschranks. Die gleichen Schraubenlöcher möchte ich aber nicht verwenden. Und kch will das Schränkchen vorher montiert an Wand und Decke anschrauben.

    Schaun wir mal. Nächste Woche, nach der Rückkehr von meinem Kurzurlaub nach Regensburg, melde ich mich wieder.

    Danke noch al, euch allen.

    Beste Grüße, Ulle15

    "Alles kann, nichts muss"

    Seit August 2017 Wohnmobilist aus Bonn

    Fahrzeug: Heku T600, BJ. 1997, frisch vor dem vorzeitigen Wohnmobiltod durch Wassereintritt gerettet. ;)

  • Holz ist schön, aber bei der im Wohnmobil unvermeidlichen Feuchtigkeit, auch anfällig für Schimmel. Also müsste es imprägniert, lasiert oder beschichtet sein. Sonst ärgert man sich hinterher. Nur so eine Idee 8o .

    Ich würde einen Schrank mit Rückwand bauen und
    - diesen mit der Wand mehrfach verschrauben
    oder
    - einfach mit Sika verkleben (wenn man sicher ist, dass der den Platz nicht mehr verlassen soll).

  • Wie ist nun der Stand? Zunächst bin ich unsicher, ob ich nun Holz oder Hartschaumplatten nehmen soll. Hartschaum ist schön leicht. Aber lässt sich Hartschaum tatsächlich genauso verarbeiten wie Holz? Also auch verschrauben? Wie kann ich Hartschaumplatten am besten im rechten Winkel verbinden? Mit Winkeln oder Eckverbindern (nur in braun?)? Ich denke, ich folge eurem Rat und lasse mich zunächst im Bauhaus beraten... Dann schaue ich weiter.

    Die sichtbaren Schnittkanten bei Hartschaumplatten sind nicht sehr schön! Hier müsste man entweder spachteln und lackieren oder mit PVC Material bekleben.

    Die Hartschaumplatten für den Schrankkorpus lassen sich mit PVC Kaltverschweißer (Tangit v. Henkel o.ä.) gut zusammenfügen. Der Kaltverschweißer (Kleber) verbindet die Kunststoffteile fest und sicher,(Verarbeitungshinweise beachten) weitere mechanische Verbinder z.B. Winkel oder Dübel sind nicht erforderlich.
    Zum Anbringen der Türschaniere aber muss man spezielle Dübel einkleben, normale Holz- oder Blechschrauben finden keinen Halt in der Hartschaumplatte.

  • Danke Hermann.

    Das klingt nicht gut, dass Schnittkanten noch bearbeitet werden müssen. Vielleicht gibt es unterschiedliche Hartschaumplatten? Die, die ich bisher im Baumarkt gesehen haben, sahen auch an den Schnittkanten gut aus.

    Wenn Schrauben auch noch gedübelt werden müssen, dann scheint mir die Verarbeitung der Hartschaumplatten doch etwas umständlich. Dann vielleicht doch eher leichtes Holz. Schauen wir mal, dann sehen wir schon. :thumbup:

    Grüße aus Bonn, Ulle

    "Alles kann, nichts muss"

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  • Hallo Ulle,
    es gibt unterschiedliche Hartschaumplatten. Styroporplatten werden u.a. auch mit der Bezeichnung "Hartschaumplatte" angeboten. Die hier besprochenen Platten sind aus PVC bzw. Polyurethanschaum.
    ......die Produkteigenschaften verdankt sie der Kombination aus einer festen, massiven Deckschicht mit einem zelligen(aufgeschäumten) Kern..

    Im Baumarkt hat man Dir möglicherweise Platten aus Vollmaterial gezeigt, diese sind aber in einer ganz anderen Gewichtsklasse.

  • @Ralf: Danke für deinen Tipp. Deine Tischlerkünste habe ich schon bei früherer Gelegenheit bewundert. Chapeau! Mir Mir fehlt dazu die Erfahrung, das Werkzeug und der Platz.

    @Werner: Danke für die Aufklärung.

    Beste Grüße, Ulle

    "Alles kann, nichts muss"

    Seit August 2017 Wohnmobilist aus Bonn

    Fahrzeug: Heku T600, BJ. 1997, frisch vor dem vorzeitigen Wohnmobiltod durch Wassereintritt gerettet. ;)