Gas läuft auch wenn Flamme nicht brennt - Gasprüfung durchgefallen.

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 14.05.2024 wieder frei gegeben.
  • Hallo!

    bei mir läuft beim Herd und beim Kühlschrank Gas weiter, auch wenn die Flamme ausgeblasen wird.
    Der TÜV-Mensch sagte, es sei das Sicherheitsventil defekt.

    Aber unter diesem Namen finde ich sehr wenig. Wie heißt das genau? Wo sitzt das ungefähr?
    Könnte auch der Herd defekt sein?

    Kann ich das selbst austauschen?

  • So ganz ohne Angabe der Produktbezeichnungen oder zumindest Bilder ist das schwierig.

    Hier kannst Du das mal exemplarisch am Beispiel des Kühlschranks sehen:
    http://wiki.womoverlag.de/index.php?titl…ge_Kuehlschrank

    Wenn Du anhand der Gerätenamen die Magnet-/Sicherheitsventile findest dann kann man sie auch selbst einbauen. Das schwierigste wird sein die Teile zu erreichen, weil meist arg verbaut.

    Nach dem Einbau direkt zur Gasprüfung fahren bevor Du das Gas aufdrehst.

  • Danke für den tollen Link.

    Das heißt, das gesuchte Teil heißt "Thermounterbrecher"? (So ist es zumindest auf der Internetseite zu lesen)

    Kühlschrank ist es es Elektrolux RM 400 R
    Einbaukochmulde ist von CRAMER Kategorie I3 mehr kann ich aus meinen Unterlagen nicht herauslesen

  • Zitat

    Das Teil heißt "Magneteinsatz"

    http://www.dometic-service-muenchen.de/Stage/pi1/pd98.html

    Dort kannst Du auch nach Teilen für die Kochmulde fragen.
    http://www.dometic-service-muenchen.de/Cramer/de/vdos.htm

    Hallo,
    wird auch Zündsicherung genannt.
    Zündsicherung bei Gasherden

    Moderne Gasherde sind in der Regel mit einer Zündsicherung an jeder Kochstelle ausgestattet. Dabei wird das Gasventil automatisch bei Auskühlung geschlossen. Zu diesem Zweck ist ein Thermoelement mit dem Sicherheitsgasventil verbunden. Bei Hitze öffnet sich dabei das Gasventil durch den entstehenden Überdruck. Sobald das Thermoelement jedoch abkühlt, schließt sich das Sicherheitsventil automatisch, sodass kein Gas mehr entströmen kann. Das gleiche Prinzip wird mittlerweile auch bei modernen Campingkochern verwendet.

    Gruß
    Oliver

  • Wir hatten das bisher nur einmal, an einem Brenner der Kochmulde, der der von den dreien so gut wie nie genutzt wird.
    Prüfer fragte nach der Nutzung, dann hat er mit nem Schraubendreher zwei drei mal auf den Brenner geklopft,
    und seitdem (3Jahre her) ist wieder alles iO. Kontrolliere es selber 2mal pro Jahr, bei ganzjähriger Nutzung des Fahrzeugs.
    Prüfer meinte das sind minimal Anhaftungen bei langer nicht Nutzung, ganz normal.
    Zerlegen und Reinigen wäre fällig, wenn mit leichtem Klopfen nicht mehr behebbar.

    Gruß Mario

  • Bei mir war es umgekehrt! An eine Kochstelle ging das Gas immer sofort aus wenn man den Schalter los ließ, egal wie lange man ihn gedrückt hielt. Auch hier half Klopfen. Drahtbürsteneinsatz am Fühler war erfolglos.

    Allzeit gute Reise und

    Grüße vom Diesel-Georg :wink


    Zitat Hape Kerkeling: "Ich bin dann mal wech....."

  • Hallo,

    Vielen Dank für die Antworten.
    - Ja es sind komischerweise alle Kochstellen betroffen.
    - Der TÜV Mann hat den gashahn zugredreht und dann nach einer Zeit wieder angedreht. Es lief Gas. Was nicht sein dürfte.
    - Bei der Heizung geht das Ventil.

  • Was heißt denn "nach einiger Zeit"?

    Je nach Gerät dauert das Schließen des Magnetventils bis zu einer Minute. Das Klacken kann man hören.

  • Hallo Samuel!

    Die Zündsicherung ist ein kleines Magnetventil. Diese Magnetventil ist durch eine Feder im Normalzustand geschlossen. Es sitzt von hinten in dem Regler mit dem du vorne die Flamme groß und klein stellst, bzw sie ganz aus drehest.
    Damit die Flamme brennt müssen beide Ventile (Magnetventil und Regler) geöffnet sein.
    Das Thermoelement ist dieser kleine Pin neben dem Brenner, der von der Flamme, wenn sie dann brennt, erhitzt wird.
    Wird dieses Thermoelement heiß liefert es eine kleine (ein paar Millivolt) elektrische Spannung. Diese Spannung wird über ein Kabel an das Magnetventil geleitet, der zweite Pol des Stromkreis läuft über das Blech des Kochers.(wie beim Auto).
    Will man jetzt den Brenner anzünden, dreht man erst das Regelventil auf das Symbol "große Flamme", aber es strömt noch kein Gas. Damit auch durch das Magnetventil, und damit zum Brenner, Gas strömt, muß man den Knopf zusätzlich noch reindrücken und festhalten. Durch das Reindrücken wird das Magnetventil mechanich geöffnet, Gas strömt, die Flamme kann angezündet werden.
    Jetzt muß man den Knopf noch so lange eingedrückt halten bis das Thermoelement so heiß ist, dass die Spannung reicht um das Magnetventil elektromagnetisch auf zu halten.
    Die Flamme der Kochstelle brennt.

    Geht die Flamme aus sobald du den Knopf losläßt, war das Thermoelement entweder noch nicht heiß genug ( zu geringe Spannung), oder die Spannung kommt auf Grund von schlechtem Kontakt (Übergangswiderstände) nicht in voller Höhe am Magnetventil an. Die Feder drückt das Ventil zu, Brenner geht wieder aus.
    Hier hilft oft die Kontaktflächen zu reinigen, und die Spitze des Thermoelemets muß gut in der Flamme sein.

    Brennt die Flamme wie sie soll (Magnetventil wird aufgehalten da Spannung vom Thermoelement groß genug), drehst du nach dem kochen den Regler zu. Die Gaszufuhr wird unterbrochen, die Flamme geht aus. Das Thermoelement kühlt ab und nach einigen (ca 10-30) Sekunden ist die Spannung am Magnetventil so gering dass es nicht mehr aufgehalten wird. Mit einem hörbaren "Klack" drückt die Feder es zu.

    Bleibt das Regelventil offen und die Flamme wird durch einen Luftzug ausgeblasen, strömt weiterhin Gas aus. Aber auch jetzt kühlt das Thermoelement ab und auch jetzt wird das Magnetventil nach einigen Sekunden von der Feder geschlossen und die Gaszufuhr zum Brenner wird unterbrochen. (Unsere Lebensversicherung)

    Jeder Brenner auf deinem Kochfeld hat diese Sicherheitseinrichtung. Also jeder Brenner sein Magnetventil im Regler mit dazu gehörigem Thermoelement am Brenner.

    Wenn jetzt bei deinem Kochfeld weiter Gas ausströmt, kann es meiner Meinung nach nur drei Gründe geben.

    1. Es war noch kein "Klack" zu hören, das Magnetventil ist noch nicht geschlossen.
    2. Dichtungen am den Magnetventilen sind defekt oder verschmutzt. ( bei allen gleichzeitig glaube ich kaum). Kann man aber leicht neue einbauen, danach ist eine neue Gasabnahme aber zwingend notwendig.
    3. Die Achse, auf der der Drehknopf sitzt, ist so schwergänig, daß du sie zwar reindrücken kannst um die Flamme an zu machen, aber die Feder schafft es nicht diesen Knopf wieder raus zu drücken und somit wird das Magnetventil mechanisch offen gehalten.
    Die Knöpfe der Brennstellen sollten sich leicht drehen und reindrücken lassen. Läßt du sie nach dem Reindrücken wieder los müssen sie sofort zurück in die Anfangsposition springen.
    Oft klebt an den Achsen das Fett der letzten Frikadellen und Bratwürstchen, also säuber und ein Tropfen Öl wirken Wunder! :klatsch

    Hier noch eine Grafik ( Quelle: http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?f=14&t=3462) mit der es evtl. noch anschaulicher wird. Eine Piezo-Zündung haben die älteren Kocher noch nicht.

    Grüße aus Remscheid
    Michael

  • Ich glaube, Du soltest Dir einen anderen Gasprüfer suchen!
    Unser Prüfer (Dekra) wartet nach dem Abstellen der einzelnen Verbraucher, auf das Knacken der Zündsicherung (Ist deutlich zu hören)!
    Dann ist es Gut!

    Grüße aus Berlin
    Frank

  • Zitat

    Was heißt denn "nach einiger Zeit"?

    Je nach Gerät dauert das Schließen des Magnetventils bis zu einer Minute. Das Klacken kann man hören.

    Hallo,

    einige Zeit heißt, gem. DVGW G607:

    6.1.1 Geräte müssen den grundlegenden Anforderungen der europäischen Richtlinie 90/396/EWG entsprechen, d.h. das CE-Zeichen tragen speziell, für Fahrzeuge geeignet und mit Zündsicherungen ausgestattet sein. Die Schließzeiten der Zündsicherungen dürfen 60 Sekunden nicht überschreiten.

    Gruß
    Oliver

  • Moin,

    die sehr anschauliche und zutreffende Beschreibung der Zündsicherung am Kocher möchte ich noch ergänzen: aus dem Bild ergibt sich nämlich auch, daß der Drehknopf beim Starten des Brenners auch tief genug gedrückt werden muß, damit das kleine Ventilchen auch wirklich in den Magneten "eintaucht" und gehalten werden kann. Nach längerem Ärgern und Suchen waren bei mir wohl Krümel unter dem Drehknopf die Ursache dafür, daß die Brennstelle nicht zünden wollte.
    Nach eigener schlechter Erfahrung mit dem TÜV-Prüfer lasse ich Gasprüfungen möglichst beim Fachmann machen.

    In dem Sinne, Julius