Duschtasse reparieren mittels Folie

Die Möglichkeit zur Neuregistrierung wird am 14.05.2024 wieder frei gegeben.
  • Hallo Giwi,

    herzlichen Glückwunsch, super saubere Arbeit.
    So kann man einen Oldie superschick gestalten und den Wert ins exorbitante steigern. :thumbup:

    Viel Glück und viele Jahre sorgenfreies Reisen.

    m.f.G. der Rolf aus dem Rheinland :klatsch

    mit freundlichem Gruß, der Rolf aus dem Rheinland

    Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Jean Paul (1763-1825)

  • Hi GiWi
    ich habe so ca 785,8 Fragen :D . z.B sind die Fronten Lackiert, Foliert oder neu ? Wo hast du die Materialien her, Bauhaus, Fachhandel oder noch rumliegen gehabt ?
    Wie lange hast du für den Umbau gebarucht ? Was hats letztendlich gekostet ? Woher hast du das Fachwissen ? Woher den Mut anzufangen ?

    Gruß
    Michael

  • Hi Michael,

    ich versuche mal so viel wie möglich zu beantworten, ohne einen langweiligen Roman draus werden zu lassen...

    Der Umbau hat ca. 9 Monate gedauert - also immer an den Wochenenden mindestens 10 Stunden gemuckelt, je nachdem, wann die Familie anfängt zu murren ;))) Die Woche über habe ich natürlich auch Abends immer mal versucht 1-2 Stündchen zu investieren, aber das war eher sporadisch.

    Was habe ich eigentlich gemacht? Hier eine grobe Auflistung:

    1. Das Bad mit vielen der alten Teile (ohne Oberschrank) renoviert - neuer Wasserhahn, neu Wasserschläuche, Handtuchregal selber gebaut

    2. Die "Küche" renoviert, alles alte wieder verwendet, Spülbecken-Kocher-Edelstahlmulde ausgebaut, aufgearbeitet; 3-teilige Arbeitsplatte mit Buchen-Leimholz nachgebaut, in 4 Schichten klarlackiert.

    3. Vorhandene Tapete innen mit Latexfarbe gestrichen; Decke tapeziert, Latexfarbe. LED-Einbauleuchten in Decke eingezogen.

    4. Fensterinnenrahmen ausgebaut, weiß lackiert, wieder eingebaut. Vorher alle Rollos überarbeitet, die Fliegenrollos mit neuem Fliegengitter ausgestattet (Rolle Fliegengittergewebe aus dem Baumarkt).

    5. Kleinen Tresen zwischen Eingangstür und Sitzecke mit neuer Holzplatte (wie Küche) belegt.

    6. In alle Schranke und Fächer LED-Beleuchtung (preisgünstige selbstklebende Leuchtbänder) eingebaut, die sich beim Öffnen der Türen einschaltet (mit kleinen, billigen Kontaktschaltern). Zwei Steckdosen in den Tresen eingebaut, die über einen Drehschalter auf Landstrom oder Strom aus einem Spannungswandler geschaltet werden können. Lämpchen im Alkoven eingebaut. TV-Anlage: DVBT+-Glotze mit Antenne auf dem Womo-Dach.

    7. Die Elektroleitungen komplett angeschaut, jedes Kabel gesucht + gefunden. Viele Kabel ausgewechselt, viele neue gezogen. Die Elektroverteilung unter dem Beifahrersitz neu aufgebaut mit Sicherungskästchen, neuem Ladegerät, alles schön sortiert und beschriftet.

    8. Fußboden mit PVC belegt, Anschlüsse an die Möbelkanten mit Alu-Winkeln abgeschlossen.

    9. Dach mit Aluplatten beklebt. Dachbox bei der Bucht für 50 Euro erstanden, Bestigungsschienen dafür erst mit dem Alublech verschraubt, dann erst das Blech aufgeklebt. Halt "bombe"!

    10. Die alten total stinkigen Schaumstoffpolster hatte ich zuerst versucht zu säubern. Mit viel Shampoo und Wasser, dann mit Clorreiniger... alles sinnlos! Habe dann die Abmessungen genommen und neue im Internet bestellt. Das war teuer, hat sich aber gelohnt. Für 6 Teile habe ich ca. 300 Euro bezahlt. Die Polsterbezüge habe ich dann auch alle selber genäht, mit Klettverschlüssen. Die Stoffbespannungen am Alkoven habe ich auch neu gemacht.

    Mein wichtigstes Material: DIESES FORUM!!!! Egal auf welches Problem oder welche Frage ich gestoßen bin, ich war nie die erste, die hier angefragt hat. Ich habe zum Glück keine zwei linken Hände und schraube eben gerne, baue gerne, aber eine passende Ausbildung habe ich nicht. Learning by Doing - das hat immer geklappt. Okay, ein technisches Interesse und nach ein bißchen Übern auch t.Verständnis muss schon irgendwie da sein, damit man nicht völlig frustriert aufhört oder zu viel kaputt macht. Ich habe bei der Renovierung soooo unglaublich viel gelernt, das ist der Wahnsinn. Ich habe jetzt aber auch eine ausgeprägte "Wohnmobil-Macke", aber das ertrage ich und meine Umgebung tapfer...

    Ich habe alles selber gemacht - das war zusammen mit dem Vorsatz, unbedingt nachhaltig zu arbeiten, mein großer Wunsch. Ich wollte alles erhalten, soweit noch verwendbar. Was kaputt war, habe ich repariert. Was schäbig war, habe ich wieder hübsch gemacht, was ich nicht verstanden habe (z. B. die Elektroverteilung), habe ich mir beigebracht. Alle alten Geräte und Einbauten habe ich auseinander genommen, sauber und ordentlich gemacht, ggf. lackiert oder Einzelteile ausgetauscht (nach 25 Jahren konnten die Wasserschläuche ja ruhig mal neu gemacht werden...). Von der Badzelle bis zum Gasboiler habe ich alles in der Hand gehabt. Bei eingen Arbeiten habe ich natürlich vorher ordentlich Anleitungen und Tipps gelesen, damit ich nichts falsch mache.

    Mein Hauptmateriallieferant ist nach wie vor mein Baumarkt um die Ecke und Amaz... Es gab wenig spezielle Teile, die ich dann bei den entsprechenden Anbietern bestellt habe. Bei der Bucht habe ich natürlich auch viel nützliches erstanden. Alles,was dann auf Kleben oder abdichten hinauslief, habe ich hier im Forum vorher nochmal recherchiert, weil es ja wirklich für jede Anwendung ein spezielles Produkt gibt. Das war mir wichtig, dass ich nicht am falschen Ende spare und Silikon an die falsche Stelle schmiere.

    Als der Innenbereich dann fertig war, habe ich mich noch um ein individuelles Äußeres gekümmert. Da ich Spray-lackiermäßig hier absolut an mein Grenzen gestoßen bin, habe ich mich für eine kleine Schaumstoff-Lackierrolle entschieden. Wenn man nicht so pingelig ist, dann gibt das ein zufriedenstellendes Ergebnis. Als Lack gab es für Außen einen Landmaschinen-Lack, der genau den Womo-Elfenbeinton hat und total hart und robust ist. War auch nicht so super-teuer. Für innen gab es einen seidenmatten weißen Baumarkt-Lack, der für das überstreichen von Holz-Fronten ideal war. Die Stoßstange habe ich mit Hammerschlag-Effekt-Sprühlack hübsch gemacht. Alle Metallteile, die es brauchten, wurden vorher natürlich rostmäßig behandelt. Mit Rostumwandler habe ich immer wieder gute Erfahrungen gemacht.

    Tja, die Kosten... ich hatte mir fest vorgenommen alles zeitnah aufzuschreiben, was ich dann aber leider nicht gemacht habe. Wenn ich darüber nachdenke, kann ich aber eine "gefühlte Zahl" sagen, die bestimmt nicht so falsch ist. Denke, dass es so 1.500 Euro sind, die ich ´reingesteckt habe.

    Was kann ich Dir noch erzählen? :)

    Grüße von Regine (GiWi)

    Hakuna Matata :ja

  • Hallo Regine
    erst mal viiiiieln Dank für die auführliche Beschreibung. :prost
    Soweit wie ich das verstanden habe hast du das komplette WOMO zerlegt und wieder zusammengebaut. Respekt .. :thumbup:
    Ich hab schon ein bisschen schiss vor der vielen Arbeit und der Geduldigste bin ich auch nicht. Wenn ich was angefangen habe will ich es schnellstmöglich fertig haben.
    Handwerklich bin ich ganz gut aufgestellt. Was mir noch fehlt ist die Zeit an Wochenenden und abens.
    Ich werde mich mal, anhand deiner auflistung, hinstzen und mir ein Umbauplan erstellen. Mal sehen ... so ein Winter kann lang werden ... ^^
    Vorher sind noch ein paar andere Probleme zu klären aber dann...

    Nochmal herzlichen Dank für deine Bemühungen. Sobald es losgeht geb ich Forum bescheid ..

    Gruß
    Michael

  • Hallo Regine (GiWi),

    Respekt - das ist ja richtig toll geworden! :thumbup: Vielen Dank auch für die ausführlichen Beschreibungen und Fotonen. ;)
    Diese Doku hilft mir bestimmt bei der Renovierung meines Bades, das ja beim Camp 55 sehr ähnlich aufgebaut ist.

    Grysze, Michael :prost