Erfahrungen, Verbesserung der Fahrstabilität, Änderung der Gewichtsverteilung an den Achsen

  • Hallo,
    Mein Mobilvetta Topdriver 52 hat einen sehr kurzen Radstand.
    War nach dem Kauf des Womos letztes Jahr war ich unangenehm überrascht, wie instabil das Fahrzeug bei 110km/h auf der Autobahn war, beim Überholen von LKW, Spurrillen und auch Gefällstrecken. Mit feuchten Händen reduzierte ich gerne die Geschwindigkeit auf 90km/h.
    Ich fing an, alle schweren Sachen nach unten in der Bodengruppe zu verstauen, mehr Gewicht in den vorderen Bereich zu bekommen.
    Als ich den 80ltr. Wassertank aus der linken Sitzbank als Unterflurtank vor die Hinterachse verbandte, wandelte sich das Fahrverhalten gewaltig. Kein Aufschaukeln, wenig Seitenwindempfindlich.
    Das Wohnmobil läßt sich auch mit einem 140kg schweren Roller auf der Rollerbühne einwandfrei fahren.

    Mit Urlaubsauflastung incl. Roller fuhr ich dann beim TÜV auf die Waage. Achse vorne 1264kg hinten 2014kg.
    Also das Maximum für die Achse hinten ist erreicht. Der Mann vom TÜV meinte es wäre zur Fahrstabilität gut, wenn ich vorne vor der Vorderachse unter dem Motor 30 - 50 kg Gewichte anbringen würde.

    Hat jemand von Euch hier schon Erfahrungen sammeln können?

    Gruß Harald

  • Grüß dich


    Wir haben zwar nen 230er Kastenwagen aber ebenfalls kurzen Radstand und das Fahrverhalten ist ähnlich wie von dir beschrieben.

    Eine kleine Verbesserung haben Stahlzusatzfedern an der Hinterachse gebracht, aber eher bei Landstraßentempo, ab 100 ist davon kaum noch was zu spüren.

    Bin auch am überlegen wie die Gewichtsverteilung geändert werden kann. Unsere hat wegen dem Hubbett auch einen eher hohen schwerpunkt(vermutung von mir).

    Würde mich freuen weiter zu lesen was du verändert hast und wie die auswirkungen waren.


    Heiko

  • Der Mann vom TÜV meinte es wäre zur Fahrstabilität gut, wenn ich vorne vor der Vorderachse unter dem Motor 30 - 50 kg Gewichte anbringen würde.


    Alles, was Du an zusätzlichen Gewichten anbringst, geht halt von der Zuladung ab. Und die dürfte bei deinem Kurzen nicht allzu üppig bemessen sein. Aber falls Du mit der Rest-Zuladung auskommst, geht das natürlich.

    MfG
    Gerhard

    Ehemals "Gerhard (mit Eura)"

    Frankia I 680 BD: 854130_5.png

  • Hi,

    gewicht von 50 Kg sehe ich als Tropfen auf den heißen Stein an. Du fahrst nur das Zusatzgewicht, dass du nicht benötigst mit dir rum. Der Hebel ist das Problem, da hilft vorne keine 200 Kg, da alles über die Hinterachse geht.
    Einzig hilft da nur die großen Gewichte vom WoMo nach vorne (AKKU, Wassertank, schwere Vorräte etc).

    Ich werde mir in meinen 230L jetzt Luftfedern hinten Montieren.
    Das ist leider das Standard Problem bei WoMo's, dass die hinten zu schwer sind. Ein Platform f. ein Mopet ist halt sehr schlecht was das Gewicht an der Hinterachse angeht. Leider verbrauen die Ausbauer den Kurzen Ducato mit viel überstand da ist dann gleich ein mord's Hebel und das ganze Gewicht auf der Hinterachse.
    Du kanst halt nur dagegensteuern, indem du die Hinterachse auflastest. Sprich Reifen rauf mit höheren Traglast (übrigens ein häufiges Problem das die Tragelast zu klein ist) und halt zusatzfeder wie Luftfeder rein. Die Lager etc halten es aus, denn der Ducato Maxi kann es auch und das Chassi ist gleich bis auf die Bremsanlage, die größer Bemessen ist.

    Gruß
    Flo

  • Die Zusatzluftfederung hilft da schon und strammere Dämpfer hinten helfen auch. Wenn es dann immer noch zu Schwammig ist muss der Luftdruck in den Reifen noch höher werden.

    Vorrausgesetzt das an der Vorderachse alles Vernünftig ist. Wenn da die Buchsen Verschlissen sind ist Seefahrt eher normal.

  • Tach
    Federn, egal ob Luft oder Stahl heben etwas das Heck, bringen aber kaum Fahrstabilität.Wer die Spurstabilität spürbar verbessern will kommt nur mit einem Hinterachsstabilisator so einigermaßen zu recht!Zur Verbesserung der Geometrie noch hinten einen Höherlegungssatz 20 bis 50 mm.Dann merkt man das schon deutlicher.Aber zum Gocart wird so ein Kasten nun mal nicht.
    Bis neulich ,roma :wink

  • Hi,

    gewicht von 50 Kg sehe ich als Tropfen auf den heißen Stein an. Du fahrst nur das Zusatzgewicht, dass du nicht benötigst mit dir rum. Der Hebel ist das Problem, da hilft vorne keine 200 Kg, da alles über die Hinterachse geht.
    Einzig hilft da nur die großen Gewichte vom WoMo nach vorne (AKKU, Wassertank, schwere Vorräte etc).

    Ich werde mir in meinen 230L jetzt Luftfedern hinten Montieren.
    Das ist leider das Standard Problem bei WoMo's, dass die hinten zu schwer sind. Ein Platform f. ein Mopet ist halt sehr schlecht was das Gewicht an der Hinterachse angeht. Leider verbrauen die Ausbauer den Kurzen Ducato mit viel überstand da ist dann gleich ein mord's Hebel und das ganze Gewicht auf der Hinterachse.
    Du kanst halt nur dagegensteuern, indem du die Hinterachse auflastest. Sprich Reifen rauf mit höheren Traglast (übrigens ein häufiges Problem das die Tragelast zu klein ist) und halt zusatzfeder wie Luftfeder rein. Die Lager etc halten es aus, denn der Ducato Maxi kann es auch und das Chassi ist gleich bis auf die Bremsanlage, die größer Bemessen ist.

    Gruß
    Flo


    Egal was du da an Federn verbaust, das Problem des langen Überstandes behebst du damit nicht. In dem moment, wenn das Hinterrad über eine Bodenwelle fährt, entlastest du die Vorderachse, weil das wie eine Wippe auf dem Kinderspielplatz ist. Da ist die Idee vom Tüv gar nicht schlecht, wenn man dabei die Vorderachse nicht überlastet oder das Gesamtgewicht nicht überschreitet. Theoretisch geht auch der Tank nur bis etwas über die Mitte. Wenn man unter der Beifahrerseite einen Wassertank montieren könnte dann wäre die Gewichtsverteilung auch besser. Ich hab aber bisher noch keinen passenden gesehen.

  • Hi, meine Schnecke auch einen kurzen Radstand. Habe allerdings Balgenfederung und 30mm Spurverbreiterung mit Distanzscheiben drin. Außerdem mit Hilfe der ADAC Beladungstabelle und etwas Mühe peinlich genau gewogen und das Fahrzeug dann beladen...


    Zusätzlich noch beim Reifenfuzzi angerufen und Reifen beladungsangepasst gefüllt.


    Ergebnis:
    Fahrzeug fährt ruhig. :)

  • Kurze Fahrzeuge mit Alkoven und schmalem Radstand schwanken immer. Wie schon geschrieben Schwerpunkt bezogen auf das Rechteck welches durch die Lage der 4 Räder entsteht. Alles was das Rechteck größer macht und Alles was den Schwerpunkt senkt ist gut. Leider ist die Fahrwerksgeometrie nur leicht änderbar. Auch ist die Angrffsfläche von Fahrwind und dessen Verwirbelungen kaum beeinflußbar. Dies kenne ich vom Hymer 524. Mit dem jetzigen Teilintegrierten absolut nichts mehr spürbar. Unkritische 140 Km/h sind möglich.

    Und ich dachte der Ouzo wäre gratis.....

  • Jo, und das zeigt auch wieviel die 50kg da vorne ausrichten werden, nämlich fast nix. Was sollten 50kg vorne, quasi auf der VA gegen 140kg weit hinter der HA anrichten? Das ist doch eine Milchmädchenrechnung.

    Grüße, Sebbi
    ______________
    Gesendet von meinem myPhone mit TalkABull.

  • 50kg 4m vor der Hinterachse sind ein Gegengewicht für 200kg 1m hinter der Hinterachse

    Gruss aus Male
    Lothar

    Ich finde das ist doch schon was, wenn die Vorderachse zu leicht ist, gerade beim Fronttriebler macht es was aus. Der Orginal 80 ltr. Frischwassertank in der Sitzbank war bei Fahrten max. 40 - 50% gefüllt, das Gewicht war hier bestimmt nicht ausschlaggebend. Mehr evtl. die fehlenden Schwallbleche im Wassertank.
    Ich denke der 80ltr. Unterflurtank auch max. bis 50% bei Fahrten gefüllt, bringt es durch den extrem tiefen Schwerpunkt vor der Hinterachse, d.h. Gewicht unter dem Achsendrehpunkt.
    Das Gleiche erhoffe ich mir nun auch durch Bleigewichte ca. 40 cm vor der Vorderachse. Vielleicht schaffe ich es noch vor dem Einwintern des Wohnmobils. Werde berichten.

    Das ungute Fahrverhalten war ohne Roller, vor dem Staugewichte verteilen und Wassertank Umbau, aber mit 40kg Rollerträger

    Das Womo besitzt seit 2008 eine Goldschmitt Luftfederung, mit 30mm Distanzscheiben pro Rad. Fahre bei Beladung mit 2 bar.

    Leider muß ich nun aktuell die Distanzscheiben von 30 auf 25mm pro Rad reduzieren, da ein Reifen "continental vanco camper 215/70 R 15 am Aufbaurahmen schleift. Ein normaler 215er Reifen hatte gerade noch Platz.

    Gruß Harald

  • Jo, und das zeigt auch wieviel die 50kg da vorne ausrichten werden, nämlich fast nix. Was sollten 50kg vorne, quasi auf der VA gegen 140kg weit hinter der HA anrichten? Das ist doch eine Milchmädchenrechnung.


    Du siehst das falsch, die Achse der Wippe ist die Hinterache. Und 140kg 2m hinter der Hinterachse und 50kg 4m vor der Hinterachse machen da schon was aus. Die verkleinern dein Moped praktisch auf 40kg wenn man es von der Fahrstabilität her sieht.

  • Hallo.

    ich habe noch eine Frage zur Achslast hinten. Bei meinem 230 ist bei 1900 kg hinten Schluss. Der Radstand beträgt 3200mm und nach hinten habe ich einen Überhang von ca. 2000 mm.
    Wenn ich einen Heckträger mit Roller anbaue mit ca. 120 kg Gewicht, dann bekomme ich nochmal 200 kg zusätzlich auf die Achse.
    Das Wohnmobil wurde reisefertig mit 2 Personen gewogen und hinten betrug die Achslast 1800kg.
    D.h. die Achslast ist somit um 100 kg überschritten.
    Meine Frage ist, wer hat hinten einen Heckträger mit Roller und ist in der zulässigen Achslast geblieben?
    Was passiert wenn man kontrolliert wird? Muss man dann den Roller abladen und stehenlassen?

    Gruß Friedi

  • Hallo Ihr,

    mit dem Reifen druck nie über den Angaben des Herstellers des Reifen gehen egal ob das Auto einen höheren Reifendruck vorschlägt. Die Grenzen sind sehr eng definiert der Reifen.

    Du überlastest deine Achse und warscheinlich auch deine Reifen die dann anfangen werden zu Walgen und ggf überhitzen und sich somit schneller auflösen werden -> gefährlich!
    Du kannst nur deine Achslast versuchen nachträglich zu zu erhöhen, wenn dies dein Fahrzeug bzw. Führerschein hergibt. WoMo's mit so einen langen überstand sollten die Heckträger verboten werden. Durch das Gewicht und Hebel hebst du die Vorderreifen an und bekommst nicht mehr so viel Gewicht auf die Straße. Was genau beim Bremmsen dir abgeht und du anfängst zu rutschen wenn es mal drauf an kommt.
    Nim lieber einen Motoratanhänger mit ist sicherer!

    Einmal editiert, zuletzt von tux2marokko (27. Oktober 2016 um 14:01)

  • Mal so ganz nebenbei bemerkt, Bacillo. Ich stehe ja, wie man sehen kann, auf kleine WoMos und finde meines natürlich genau passend für mich. Du hast dir aber auch ein ganz besonders schönes WoMo angeschafft. :klatsch Das sieht schon von weitem so gemütlich aus. :thumbup: Ich wünsche dir ganz viel Spaß damit und mach dir keinen zu großen Kopf. Verteile die Lasten mit Bedacht und achte auf den Reifendruck. Befrage hierzu am besten deine Reifenhersteller, sobald du die Lastenverteilung vorgenommen hast und die tatsächliche Last auf Vorder- bzw. Hinterachse angeben kannst. Du wirst dich wundern... Bei mir sind vorne 4,5 und hinten 5,5 bar drin auf Empfehlung des Herstellers. Seitdem läuft meine Schnecke sehr stabil. Und ein bisschen Schaukeln ist nicht schlimm. Außerdem wollen wir doch nicht rasen, oder? :D

    LG und allzeit gute Fahrt :wink

  • Moin, wenn ich mich auf meinen Touren so umschaue, denke ich das die meisten gar nicht wissen wie maßlos überladen ihre Wagen und Achsen sind - und es geht erstaunlicherweise wohl oft gut. Du scheinst ja genau zu wissen was du fährst.
    Ist dein gesamtes Wohnmobil überladen oder nur die Hinterachslast überschritten? Wie sehen deine Reifen denn aus bei vollem Druck?
    Luftfedern? evtl kannst du auch noch Gewicht nach vorne bekommen - Wagenheber, Reservekanister, Dachbox versetzen...
    Wenn man generell überladen ist gibt es ja noch die Möglichkeit der Toleranz und damit ist das nicht so teuer in Deutschland. Jedoch Österreich und Schweiz wird teuer, wenn sie wollen bist du dann gleich Steuersünder. Google mal nach.