ABS, ASR spielen nach Reifenwechsel verrückt

  • Hallo Gemeinde;

    ich habe bei meinem 250er neue Winterreifen aufgezogen. Beim Fahren spielte das ASB, ASR verrückt, also in die Werkstatt, hier waren die Bremsen vorne und hinten fertig, also neue Scheiben, neue Beläge ringsum. Bei der Probefahrt war das Problem weiterhin, die genannten Kontrollleuchten gingen an, nach ein paar Meter schaltete der Motor in Schonmodus, er nahm das Gas nicht mehr richtig an. Dann wurde die Geschwindigkeit nicht angezeigt, der Motor lief aber wieder normal weiter ich konnte auch voll beschleunigen, nur jetzt ging die Servolenkung nicht mehr und die Kontrollampe des Airbag ging an.
    Also in der Werkstatt an das Prüfgerät, hier kam die Fehlermeldung: Komunikationsproblem der Radsensoren an der Antriebsachse mit dem Tacho, Sporatisch!

    Das Fahrzeug angehoben, das Prüfgerät angeschloßen und die Antriebsräder mit Motor laufen lassen, der Computer bekam die Meldung dass die Radgeber funktionieren.

    Problem besteht weiterhin auf der Übertragung, im Motorraum sämtliche Kabel überprüft, alle Stecker sind trocken und fest verbunden.

    Wir wissen nicht mehr weiter.

    Bitte gebt mir einen Tipp!!!!

    Gruß
    nordfan

  • Auch das kann das Problem sein. Ich hab auch schon gehört, das man Reifen irgendwie anlernen kann. Das ESP und ASR denkt, ein Rad dreht durch, wenn die unterschiedlich schnell drehen.

  • Hallo Nordfan,

    hat nichts mit dem aktuellen Problem zu tun,
    aber die gebrauchten vorne und die neuen Reifen hinten,
    wäre rein sicherheitstechnisch gesehen, sinnvoller.
    Es sei denn, du bist in etwa so gut im driften wie Walter Röhrel. :P

    Ernst

  • Hab grad bei meinem Focus Dienstwagen ne Beule in der Flanke gehabt. Grad noch gemerkt!!
    Mit 2 gebrauchten Rädern eines anderen Focus aus der Firma zum Reifen wechsler.
    Der sagte mir dass die nich draufdürfen weil die ne andere Breite hätten, die steuerelektronik könnte dadurch irritiert werden. Hat sie dann trotzdem drauf gemacht weil mein Autohändler für diesen Wagen in ner anderen Stadt sitzt und sowieso die dort eingelagerten Winterräder drauf sollten.
    Bei dem Focus passierte bei der Fahrt allerdings nix!
    Gruß Sven

  • .....ESP und ASR denkt, ein Rad dreht durch.....

    Aber zwischen 'durchdrehen' und unterschiedlicher Profiltiefe liegen Welten. Das erkennt ein ESP/ASR mit Sicherheit. Und das Anlernen ist immer dann notwendig, wenn der Reifendruck durch die ESP/ABS-Sensoren über die Reifendrehzahl (indirektes RDKS) ermittelt wird.

    Ich vermute eher, dass beim Wechsel der Bremsscheiben und Beläge der Wurm reingekommen ist.

    Gruß Manfred

  • Habe ich das richtig verstanden?
    Neue Bremsen und Reifen?
    Hat man da beim montieren vielleicht die ABS Sensoren beschädigt, oder sind die total verschmutzt, oder sogar falscher Abstand?
    Schaut man sich dieses Bild mal an:

    Quelle: http://www.leifiphysik.de

    dann könnte man schon auf den Gedanken kommen, dass der ABS-Sensor oder der ABS-Zahnkranz eine Macke hat.
    Gruß
    Werner

  • Hallo Werner,
    das habe ich auch schon überlegt, nur das Problem war vor dem Bremsenwechsel schon.

  • Hallo,
    resette doch mal das Steuergerät : Starterbatterie abklemmen und mind. 30 min warten. Ggf. die Polklemmen auch mal zusammen halten. Dazu natürlich weder Landstrom dranlassen, noch Solarladung. Anschliessen wieder richtig anklemmen.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Hallo Nordfan.
    ABS Sensoren, über die ja auch meines Wissens das ASR versorgt wird, könnten ja auch schon vorher ein Problem gehabt haben.
    Das kann man mit einem Oszilloskop bei aufgebockten Reifen prüfen.
    Da sollte bei drehendem Rad in etwa ein solches Signal kommen!

    Wenn nur einer der 4 Sensoren wie im Bild aussieht gibt es am Steuergerät ein unplausibles Signal.

    Vielleicht als Anregung für die Fehlersuche
    Gruß
    Werner

    ghost.
    Stimmt, Reset wäre auch noch eine Möglichkeit

  • noch einfacher geht es mit einem Tester, die Messwertblöcke im ABS aufrufen. Alle Radsensoren anzeigen lassen und eine gerade Strecke fahren. Dann müssen alle ! Sensoren die selbe Geschwindigkeit anzeigen. Wenn nicht ist der Sensor mit der "anderen" Geschwindigkeit defekt. siehe Bild

  • Nordfan,

    in einigen Fällen kann Kupferpaste an der Bremsanlage zu Störungen des ABS führen und deshalb untersagen auch einige Hersteller dessen Benutzung.
    Besser ist Keramikpaste.


    :wink T337

  • Hatte ich mal an einem Audi tt. Vorne neue und hinten alte Reifen. In jeder Kurve ging die esp Leuchte an.
    Die hinteren Räder müssen für die gleiche Strecke mehr Umdrehungen machen als die vorderen.

    Tausch mal von vorne nach hinten. Ggf. Ists dann gut.

  • Hallo,

    da der Fehler bereits angezeigt wird, muss auch genau der Fehler behoben werden. Die Radsensoren an der VA haben sporadisch Aussetzer und kommen nicht im Steuergerät an. Der Rest sind Folgefehler. Die VA ist die angetriebene Achse und wenn die deutlich langsamer über einen längeren Zeitraum ist, als die nicht angetriebene Achse, sieht das für die Elektronik genau so aus, als würde durch Motorbremswirkung die VA fast blockieren. Dadurch der EIngriff in das Motormanagement.
    Du musst den fehlerhaften Sensor finden und beseitigen. Da es nach dem Radwechsel auftrat, würde ich mir erst mal den Luftspalt der Sensoren anschauen. Sollte irgendwo im Bereich 1mm sein, also Sensorkopf zu Geberrad. (Fühlerblattlehre und eine Radumdrehung prüfen) Weiterhin schaue die Sensorköpfe an, die sollten sauber und vor allem keine Späne oder Eisenabrieb gesammelt haben. Einfach sauberwischen. Das ist übrigens auch der Effekt der Kupferpaste, die Kupferpaste schadet nicht, solange sie dort ist, wo sie hingehört, nämlich auf die Gleitflächen der Sättel und hinter den Belägen. Ganz schlecht aber direkt an den Sensorköpfen oder den Geberrädern. Als nächstes dann alle Steckverbinder prüfen. Wenn bis dahin alle i.o. dieselbe Prozedur (Luftspalt, Sauberkeit, Stecker) an der HA. WEnn alles nix hilft, den defekten Sensor mit der Diagnose herausfinden und tauschen.
    Ich gehe mal davon aus, dass Deine Reifen auf beiden Achsen Winterreifen sind, gleiche Reifengröße und einigermaßen gleiches Profil (max. 2 mm Unterschied) Wenn das der Fall ist, tausche mal Vorder und Hinterräder.
    Übrigens kann man bei bereits seit ca. 10 Jahren mit dem Oscilloskop keine Drehzahlsensoren mehr messen. Die früher verbauten Induktivgeber mit Magnetspulen wurden durch aktive Radsensoren ersetzt. Die werden mit 5 oder 12 V versorgt unf geben ein Rechtecksignal ab. Auslesen über den OBD Stecker ist das Mittel der Wahl.
    Viel Erfolg
    Nessie

  • Bodenseenessie

    Übrigens kann man bei bereits seit ca. 10 Jahren mit dem Oscilloskop keine Drehzahlsensoren mehr messen. Die früher verbauten Induktivgeber mit Magnetspulen wurden durch aktive Radsensoren ersetzt. Die werden mit 5 oder 12 V versorgt unf geben ein Rechtecksignal ab. Auslesen über den OBD Stecker ist das Mittel der Wahl.

    Ich sach ja, ich bin zu alt für sonen Kram. Meine Autos und mein Mopped sind/waren über 20 Jahre alt (26 Jahre Golf 2, 27 Jahre W124, 23 Jahre mein Duc, 24 Jahre BMW K 100) ?(
    Aber zumindest habe ich in die richtige Richtung überlegt, und wieder was dazu gelernt. :ja

    Gruß
    Werner

  • Wenn die Fehlermeldung mit dem Umbau der Reifen kam ist auch hier der Fehler zu suchen und nicht bei dem Bremsenwechsel der anschließend erfolgte. Das haben einige Forumskollegen ja auch richtig erkannt.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt der Fehler am unterschiedlichen Abrollumfang der Räder auf der Vorderachse und der Hinterachse.
    In Kurven legen die Kurvenäußeren Räder natürlich eine größere Wegstrecke zurück als die kurveninneren Räder.
    Dafür wird in der ABS Steuerung vom Hersteller ein Toleranzfenster einprogrammiert bis zu dem es keine Fehlermeldung gibt. Aber du fährst ja nicht nur Kurven, und wenn dann abwechselnd Links- und Rechtskurven was die ganze Sache etwas ausgleicht. Wenn die Sensoren an den Rädern dauernd auf einer Achse weniger Signalinkremente an die ABS Steuerung geben und die Unterschiede dabei so groß sind dass sie das programmierte Toleranzfenster überschreiten "denkt" die ABS Steuerung : Wenn dauerhaft an der einen Achse weniger Signalinkremente als Rückmeldung bei mir ankommen muss der oder die Raddrehzahlsensoren kaputt sein. Deshalb schalte ich das ABS vorsichtshalber ab und unterrichte den Fahrer durch das Brennen der ABS Kontrolllampe damit er nicht bei der nächsten Bremsung überrascht ist wenn nur die normale Bremse ohne ABS Unterstützung funktioniert.
    Das Ganze lässt sich auch simulieren.
    Fahrzeug vorne sicher aufbocken, Gang einlegen und mit ca.30Km/H die Räder rollen lassen (ABS geht erst ab ca.5Km/h).
    Wenn du eine Traktionskontrolle hast wirst du sehen das die einzelnen Bremszangen immer wieder vom ABS abgebremst werden weil von der Vorderachse Signale kommen während die stehende Hinterachse keine Signale liefert. Nicht übertreiben, die Bremsen können richtig heiß werden!
    Nach einiger Zeit brennt die gelbe ABS/Traktionskontrolllampe dauerhaft weil die ABS Steuerung "meint" die hinteren Raddrehzahlsensoren sind kaputt weil sie keine Daten liefern.
    Fahr mal bei Glatteis oder Schnee einen längeren Berg hoch bei dem die Vorderräder durchdrehen und sich bei den hinteren Rädern kaum etwas tut. Wenn du oben angekommen bist brennt die ABS Lampe.

    Du wirst wohl etwas an den Reifen ändern müssen.
    Wenn der Fehler für die fehlerhaften Sensoren von der Vorderachse kommt, tausche die Räder nach hinten , fahre mit dem Wagen und lass den Fehler erneut auslesen. Wenn der Fehler auf die andere Achse gewandert ist, weißt du das es an den Reifen liegt und du hasst dir viel Geld für unnütze "Reparaturen" gespart. Wenn der Fehler nicht wandert kannst du es auf eine Achse beschränken. Ich glaube aber dass es an den unterschiedlichen Radumfängen liegt weil damit das Schlamassel angefangen hat. PS. Die Batterie abklemmen um Fehler dauerhaft zu löschen funktioniert in 95% aller Fälle NICHT. Einige Steuerungen löschen Fehler selbsttätig wenn der Fehler nach ca. 50 Starts nicht mehr aufgetreten ist. Das ist aber von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die meisten Fehler lassen sich nur mit einem geeigneten OBD Gerät oder beim "Freundlichen Händler" löschen.
    Gruß Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von mobil544 (22. Oktober 2016 um 23:28)