"Schlingern" auf der Autobahn

  • Für die, die es nicht wissen, ich fahre einen Laika Kreos, EZ 2013, also noch recht neu.

    Irgendwann im 1. Jahr wurde das Lenkgetriebe von Fiat getauscht und seitdem, so glaube ich jedenfalls, kann ich nicht mehr einwandfrei geradeaus fahren. Das hört sich jetzt dramatisch an, ich versuche mal, eine Beschreibung zu finden:

    auf der Landstraße fällt es wenig auf, vielleicht weil die Spurbreite oft gering ist und man eh öfter die Lenkung korrigieren muss...

    auf der Autobahn merkt man deutlich, dass das Fahrzeug zur re. oder li. Seite zieht. Gegenlenken, ist habe aber das Gefühl, mehr als früher und wenn die Position erreicht ist, wo man wieder geradeaus fahren sollte, dann scheint das Womo weiter in die "falsche" Richtung zu ziehen und man muss wieder korrigieren. Ich würde mal sagen, weit hergeholt erinnert es mich an die LKWs von früher, die ein hohes Lenkungsspiel hatten. Insgesamt ist es eine unruhigere und anstrengendere Fahrt als früher geworden.

    Jetzt, wo wir eben 2500 km durch Deutschland gefahren sind, war es beim Weg nach Süden auch so. Das hat genervt. Deshalb habe ich mal versucht, Gründe dafür zu finden.

    Da sind zum Einen die Fahrspuren, die LKWs hinterlassen, die sich wie Rinnen hinziehen. Der Laika hat vorne einen geringeren Radstand als hinten. Besonders bei stark ausgefahren Spuren merkt man das extrem, der Vorderteil will nach li., der Hintern nach re., so als würde sich das Womo um einen zentralen Drehpunkt bewegen. Das werde einige sicher kennen. Damit müsste man leben.

    Das Lenkgetriebe wäre ev. ein Grund.

    Nach 200 Kilometern hatte ich die Nase voll und eine andere Idee: seit längerer Zeit (ich weiß aber nicht, ob sich das zeitlich mit dem Wechseln des Lenkgetriebes deckt) fahre ich mit dem Luftdruck nach der Artus-Tabelle. Es ist auf jeden Fall komfortabler, rollt sanfter ab. Andererseits kamen mir die Reifen manchmal schon ein wenig "breit" vor.

    Ich bin dann im Harz raus, habe meinen mobilen Kompressor angeworfen und die Winterrreifen auf 4,5 bar, den Max-Druck, aufgepumpt. Meine Idee war, dass die "weicheren" Reifen für das "Schwimmen" mit verantwortlich wären.

    Langer Rede kurzer Sinn: seitdem fährt der Laika wieder spurstabil.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

  • Danke für Deinen netten Beitrag, Schreibfehler übersehen wir höflicherweise stets :love:

    Ja wir haben die gleiche Erfahrung gemacht, niedriger Luftdruck macht Sinn da ansonsten Schlaglöcher sehr hart durchschlagen, aber das Fahrzeug wir unstabiler.

    Unser Hymerein 514 er mit Fahrgestell Ducato 251 oder zu zu unseren Reiseberichten
    Ich halte mich dran: Streite nicht mit dummen Menschen, du begibst dich dadurch auf ihr Niveau und da schlagen sie dich durch ihre Erfahrung! :saint:

  • Hallo, ich habe auch schon öfter bemerkt, und das nur auf der Autobahn, entweder nach links oder rechts "gezogen" wird. Ich denke auch das kommt von der unterschiedlichen Spurweite und den Spurrillen.

    Viele Grüsse Christian

  • Krankheitsbedingt darf ich Deutschland nicht verlassen und mussten feststellen als wir letztes Jahr 8 Wochen durch Deutschland fuhren,das es in ganz Deutschland schön ist, bloss woanders fällt es einem mehr auf.
    Ja das mit den Reifenquitschern ist fast überall ein problem jedoch haben wir keine schlechte Erfahrung mit denen gemacht.
    Der Parkplatz am Zollern ist wegem dem Videoüberwacht.

  • Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Moin,

    falls sich nach dem Wechsel des Lenkgetriebes die Vermessungswerte der Vorderachse nicht verändert haben, ist es das Problem mit dem niedrigen Luftdruck. Ich fahre meine
    Ganzjahresreifen auch immer mit dem höchstzulässigen Luftdruck laut Reifenaufdruck. Der Komfort eines guten Geradesauslaufes auf der Langstrecke ist nicht mit dem Federungskomfort zu ersetzen. Naja, beides zusammen wäre natürlich am Besten.

    Gruß


    Peter

    ahoi ahoi ahoi, Ostern an der Ostsee, volle Wohnmobilstellplätze :P machmal kann man auch mit wenigen Nachbarn kuscheln---aber es wird immer voller ---statt kuscheln Ostereier :qualm mit den Corona-Eiern hat sich das erledigt;(

  • Vergiss diese Tabelle!!!!

    Die ist für Wohnmobile überhaupt nicht anwendbar. Immer den Wert nehmen den die Reifenhersteller für Wohnmobile angeben. Für den Sommerreifen CP sind das in der Regel vorne 5 und hinten 5,5 bar. Sollte auch nicht niedriger sein. Ist zwar manchmal ein bisschen hart, aber gut für den Reifen und die Stabilität.

    eppoh

    Eckhard Hoppe

  • Ich bin dann im Harz raus, habe meinen mobilen Kompressor angeworfen und die Winterrreifen auf 4,5 bar, den Max-Druck, aufgepumpt. Meine Idee war, dass die "weicheren" Reifen für das "Schwimmen" mit verantwortlich wären.

    Ja! Jedesmal, wenn es um den "richtigen" Luftdruck ging, wurde von mir und anderen darauf hingewiesen, daß bei zu niedrigem Luftdruck das Fahrzeug schwimmt. Und was ist "schwimmen"? Der Reifen walkt! Die Flanken bewegen sich unter Tonnen schwerer Last hin und her! Dabei erhitzt sich der Reifen, wird schadhaft und platzt irgend wann.
    Leider wollen die meisten aber Komfort statt Sicherheit. Na ja, wem´s Spaß macht.
    Und noch ein Irrglaube ist auf zu klären. Der auf dem Reifen eingeprägte max. Luftdruck ist nicht der Druck, den der Reifen als Maximum verträgt. Es handelt sich bei dieser Angabe lediglich um den Prüfdruck entsprechend der max. Tragkraft.
    Habe letztens erst wieder mit Continental in Hannover telefoniert. Dort sagte man mir: Es ist immer der Druck zu fahren, den der Fahrzeughersteller (Türrahmen) angibt. Der beinhaltet die für das jeweilige Fahrzeug nötige Sicherheit...Punkt!!!
    Der im Rahmen angegebene Luftdruck gilt außerdem für normale Temperaturen. Im Winter sinkt der Druck automatisch, da es dann deutlich kälter ist. Um das auszugleichen sollte bei einem Winterreifen der Druck leicht angehoben werden (um ca. 0,2 bar).
    Bin zwar nur Laie und kann gegen "Fachleute" und "allgemeine Mehrheiten" schlecht anstinken. Aber man kann sich ja frei informieren. Das steht übrigens jedem frei.
    Spurrinnen sind ein anderes Thema.

  • ganz vorsichtiger Nachtrag wegen des Reifendruckes... wenn man der Herstellervorgaben des Aufbauherstellers nachgeht, kommt man bei den Seriencamperreifen auch an die fast höchstzulässigen Werte auf den Reifenflanken. Nur wenn man dann andere, zum Beispiel Ganzjahresreifen mit entsprechendem Traglastindex aufzieht, sind die Aufbauherstellervorgaben manchmal deutlich über denen der Ganzjahresreifen. Also aufpassen, dass es da nicht zu Missverständnissen und Reifenplatzern kommt. (also höchstens die Vorgaben des Reifenherstellers)!

    Froher Ostergruß

    Peter

    ahoi ahoi ahoi, Ostern an der Ostsee, volle Wohnmobilstellplätze :P machmal kann man auch mit wenigen Nachbarn kuscheln---aber es wird immer voller ---statt kuscheln Ostereier :qualm mit den Corona-Eiern hat sich das erledigt;(

  • endlich mal wieder Einer der sich traut die "heilige" Artus Tabelle in Zweifel zu ziehen.
    Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, ich achte und schätze den Kollegen und seine fachlich fundierten Beiträge .

    Ich habe sogar eine zeitlang meine Reifendrücke nach der Artus Tabelle wieder reduziert , obwohl ich mal bei 120 Km/h nen kapitalen Reifenplatzer hatte, der (wie ich heute weiß) von den "komfortorientierten" Empfehlungen meines Aufbauherstellers Knaus und deren Befolgung herrührte.

    Aber genau die vom Themenstarter beschriebenen "Gefühle" und mein Popometer haben mich veranlasst, hier wieder auf die Höchstdrücke (und den damit etwas härteren Fahrkofort) zurückzugehen.
    Auch die Recherche in zahlreichen anderen Foren kommt immer wieder zu dem Ergebniss, das hier bei schweren Fahrzeugenimmer der harte dem "weichen" (möglichen) Druck vorzuziehen ist .Wurde sogar früher vom ADAC sogar vor dem Training von Perfektionskursen ausdrücklich gefordert und überprüft.

    Wie ich an meiner Reifendruckkontrolle feststellen kann, ist selbst jetzt im Winter und bei mäßiger Autobahnfahrt die Erwärmung der Reifen so hoch, dass der Druck bei mir (und meinem 3,5 to , ok ist tatsächlich meist etwas mehr) von 5,5 bar auf bis zu 6,6 bar ansteigt.
    Ich will mir gar nicht vorstellen, was meine Reifen so an Walkarbeit bei nur 4 bar geleistet hat.

    Martin

  • Hallo Peter,

    die Angaben des Fahrzeugherstellers beziehen sich natürlich nur auf die von ihm mitgelieferten Reifen und nicht auf nachträgliche Änderungen (Winterreifen, Ganzjahresreifen, andere Reifengrößen).

    eppoh

    Eckhard Hoppe

  • Schön, dass hier Mitglieder aus eigenen Erfahrungen berichten. Und ich bin froh, dass ich mir das nicht nur alles eingebildet habe :ja .

    Der hohe Druck ist zwar bei schlechten Landstraßen, von denen wir auch unterwegs zahlreiche mitgenommen haben, lästig, weil jedes Schlagloch und jede Unebenheit deutlich zu spüren ist, aber die Spurstabilität geht vor.

    Ich denke auch mal daran, was passieren würde, wenn man zu einem plötzlichen Ausweichmanöver gezwungen wäre. Da wird der Reifendruck auch stark über die Möglichkeit entscheiden, um das Hindernis noch herum zu kommen oder nicht. Und auch die Schwankungen des Aufbaus dürften bei 5,5 bar geringer ausfallen durch stabilere Reifenflanken. Alles in allem noch ein Grund mehr zum vorgeschriebenen Luftdruck laut Hersteller.

  • endlich mal wieder Einer der sich traut die "heilige" Artus Tabelle in Zweifel zu ziehen.
    Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, ich achte und schätze den Kollegen und seine fachlich fundierten Beiträge .

    Jeder kann meinen und schreiben was er will und auch Tabellen einstellen. Wir halten den vorgeschlagenen Luftdruck ebenfalls für zu niedrig und liegen zwischen den Herstellerangeben und den vorgeschlagenen sehr niedrigen Luftdruckwerten. Zusätzlich jedoch möchte ich dran erinnern, das Reifen nach etwa 6 Jahren "Alterserscheinungen" haben, zum Teil sehe ich bei Kollegen Reifen die kleine Risse haben, aber die Fahrzeuge werden nicht nur überladen sondern auch mit hohen Geschwindigkeiten gefahren.

    Letztlich muss das jeder selber wissen.

    Unser Hymerein 514 er mit Fahrgestell Ducato 251 oder zu zu unseren Reiseberichten
    Ich halte mich dran: Streite nicht mit dummen Menschen, du begibst dich dadurch auf ihr Niveau und da schlagen sie dich durch ihre Erfahrung! :saint:

  • Alles in allem noch ein Grund mehr zum vorgeschriebenen Luftdruck laut Hersteller.

    Hallo,

    hier wird wieder mal einiges vertauscht und missverstanden. Für den Einen ist der Hersteller Fiat, für den Nächsten ist es der Hersteller des Aufbaues und für den Anderen wieder der Reifenhersteller.
    Da geht doch was durcheinander.
    Nach Rücksprache mit Laika ist für meinen Kreos 4009 die Achslast entscheidend und nicht der Aufkleber von Fiat am Türholm (Fiat weiß ja gar nicht was auf das Chassis später gebaut wird und wie schwer das Fahrzeug wird).
    Nach Achslast und dem Hersteller meiner Reifen (Michelin), passt bei mir der Reifendruck nach Michelin und auch nach "Artus"-Tabelle.
    Somit keine 5,5 bar auf den CP-Reifen und da "schlingert" oder "schwimmt" nichts.

    LG Lothar

    Gruß Lothar

    #NochSimmaDahom#

  • Mein Auto ist alt .

    Selber zusammengebaut .

    600 000 km , fahre nach Artus und nichts schlingert !. :dito

    Gruß Heinz

  • Nach Achslast und dem Hersteller meiner Reifen (Michelin), passt bei mir der Reifendruck nach Michelin und auch nach "Artus"-Tabelle. Somit keine 5,5 bar auf den CP-Reifen und da "schlingert" oder "schwimmt" nichts.


    Ist doch gut, wenn Du mit Deinem Reifenluftdruck zufrieden bist :D

    In dem Thread jedoch geht es darum, das bereits bei geringen zu niedrigem Luftdruck das Fahrzeug ins "Schwimmen" gerät. Siehe auch hier: https://www.adac.de/infotestrat/re…ck/default.aspx

    Zitat daraus:
    Zu geringer Luftdruck kann gefährlich sein, wie Fahrversuche des ADAC mit korrektem und zu geringem Reifendruck zeigen. Die Tester ermittelten, dass bereits ein Minus von gerade mal 0,5 bar für spürbar unsicherere Fahreigenschaften sorgt. So kann die Spurtreue in Kurven um rund die Hälfte abnehmen und sich der Bremsweg um mehrere Meter verlängern.

    Letztlich muss jeder wissen, wie hoch sein Reifenluftdruck sein muss. Wir müssten ( siehe unsere Winterreifen: http://hymer.europareisebericht.de/html/reifen.html NOKIAN WR-C 225/75 R16 C 121/120R ) bei 1.840 kg lt. "Artustabelle" 3,25 bar. Wir haben uns für 3,75 bar entschieden, das bei 3,25 bar die Reifen zu sehr walken und heiß werden, weiterhin das Fahrzeug "schwimmt" also zu unsicher ist.

    Der Aufbauhersteller gibt 4,25 bar an, offenbar aus den genannten Gründen vom ADAC.

    Schwankungen des Reifenluftdruck: Wichtig ist auch bei welcher Temperatur der Luftdruck gemessen / beurteilt werden soll.

    Unser Hymerein 514 er mit Fahrgestell Ducato 251 oder zu zu unseren Reiseberichten
    Ich halte mich dran: Streite nicht mit dummen Menschen, du begibst dich dadurch auf ihr Niveau und da schlagen sie dich durch ihre Erfahrung! :saint:

  • Hallo,

    Nordost,
    die Aussage Deines Ansprechpartners bei Conti finde ich etwas merkwürdig. Warum gibt denn dann Conti eine Reifendrucktabelle raus in der ein bestimmter Druck bei einer bestimmten Traglast für einen Reifen bestimmter Bezeichnung angegeben wird? Der Plattformhersteller (Fiat etc) hat doch keine Ahnung welchen Aufbau ich später habe und noch weniger welchen Reifen ich aufziehe!
    Ich habe mich bisher an die vom Reifenhersteller angegebenen Drücke (plus 0,2 bis 0,3 bar mehr der Messungenauigkeit des Füllgerätes geschuldet) gehalten.

    Gruß
    Konrad

  • Zitat von »Küstennebel«



    Alles in allem noch ein Grund mehr zum vorgeschriebenen Luftdruck laut Hersteller.
    Hallo,

    hier wird wieder mal einiges vertauscht und missverstanden. Für den Einen ist der Hersteller Fiat, für den Nächsten ist es der Hersteller des Aufbaues und für den Anderen wieder der Reifenhersteller.
    Da geht doch was durcheinander.
    Nach Rücksprache mit Laika ist für meinen Kreos 4009 die Achslast entscheidend und nicht der Aufkleber von Fiat am Türholm (Fiat weiß ja gar nicht was auf das Chassis später gebaut wird und wie schwer das Fahrzeug wird).
    Nach Achslast und dem Hersteller meiner Reifen (Michelin), passt bei mir der Reifendruck nach Michelin und auch nach "Artus"-Tabelle.
    Somit keine 5,5 bar auf den CP-Reifen und da "schlingert" oder "schwimmt" nichts.

    Du hast Recht, Lothar, ich habe mich da nicht exakt ausgedrückt, meinte aber den Luftdruck, den der Aufbauhersteller angibt, sofern er das tut oder halt den von Fiat angegebenen, aber immer unter Beachtung des Max-Drucks auf den Reifen selbst. So richtig?

    Die Spurbreite müsste bei unseren Fahrzeugen gleich sein, auch wenn Du das Maxi-Fahrgestell hast.
    Da wundert es mich, dass Du keine Veränderungen im Fahrverhalten bemerkst.

    Ich würde ja auch auf das Lenkgetriebe oder falsche Spur-/Sturzeinstellung tippen, wenn sich nicht die Spurtreue auf der Autobahn durch Erhöhung des Luftdrucks so gebessert hätte.

    Ich werde die Vorderachse wohl noch mal bei Robert Most prüfen lassen.