Dritte Batterie und Solaranlage

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  • Grüß Gott an alle in diesem Forum :)


    Ich möchte mich kurz vorstellen, bin der Johann aus Südtirol/Italien und seit 2
    Tagen der Besitzer eines Arca Europa 92 586 Wohnmobiles. :)


    So eines: http://images.google.de/imgres?imgurl=…dgvCpwQ9QEIJDAB



    Es ist ein Duc 2,5 TD aus dem Baujahr 1991, hat 95t Km
    runter, 5 Besitzer aber noch sehr gepflegt und nicht verbastelt.


    Und ich hätte auch schon die ersten Fragen an die Experten.
    :)


    Das WoMo wird bei mir hauptsächlich als Basis für Fototouren
    genützt werden. Deshalb ist mir ein längerer, autarker Betrieb für ein paar
    Tage sehr wichtig. Die verbaute Wohnraumbatterie hat 100 Ah und wird mir sicher
    nicht ausreichen einen Laptop für
    Bildbearbeitung und Web (ca. 5 St. täglich) sowie Licht und Heizung zu
    bereiben. Diese Batterie ist auch schon etwas älter und scheint eine
    Starterbatterie zu sein.


    Deshalb hab ich vor diese raus zu nehmen und eine
    Solaranlage mit 200Wp, sowie 2 Batterien mit jeweils 100 Ah zu verbauen.


    Habe da auch schon etwas im Auge und würde 2 davon
    bestellen: http://www.ebay.it/itm/Pannello-s…RkAAOSwN81WDrnW


    Die Solarpanele und die Batterien würde ich parallel
    schalten und natürlich würde ich nur einen Solarregler verwenden. Der hat ja
    20A und sollte für diese Anlage ausreichen, oder?


    Aber meine wichtigste Frage wäre, ob die vorhandene Elektrik
    den Mehrbedarf zum Laden erbringen wird?

    Die Lichtmaschine und das Ladegerät soll meine Erweitung überleben. :)


    Zum verbauten Ladegerät kann ich leider auch nichts sagen. In
    der Betriebsanleitung steht, dass die Batterien beim Anschluss am Landstrom
    geladen werden, also muss wohl ein Ladegerät verbaut sein. Habe mal die
    Abdeckung der Schaltzentrale abgenommen und dort steht ein großer Trafo (Foto),
    der Gleichrichter wird wohl irgendwo dahinter sein, aber Typenschild über die
    Leistung habe ich keins gefunden.


    Also was haltet ihr von meinem Vorhaben, kann ich die zusätzliche
    Batterie gefahrlos hinzuschalten ohne etwas zu zerbruzeln?


    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten,


    Johann

  • Hallo,
    erstmal wünsche ich Dir viel Spass mit Deinem neuen Womo !

    Bezüglich Deines Projektes meine ich, Du müsstest unbedingt die Leistungsdaten des Alternators und des Ladegerätes herausfinden. Beim Alternator ist dies einfach, es steht nämlich drauf, kostet nur eine kleine Turnübung. Beim Ladegerät würde ich empfehlen, nach einem Typenschild zu suchen, ev. geht es auch über einen Produkt- oder Herstellernamen (und ev. Internet- oder Telefonrecherche). Wenn Du etwas findest, stellst Du die Daten hier wieder ein, und es findet sich sicher jemand, der dann weiterhelfen kann.

  • Hallo Johann, ich kann leider kein italienisch, deshalb antworte ich ohne die Gerätespezifikationen zu kennen. Solarmodule sollte man nur parallel schalten wenn in den Modulen Dioden eingebaut sind die verhindern das man rückwärts einspeisen kann (gibt's auch zum Nachrüsten). Sonst kommt es dazu, dass bei Teilbeschattung das eine Modul Strom erzeugt und das andere diesen Strom verheizt. Als Batterien würde ich zu Gelbatterien tendieren. Es sollten welche für den Einsatz in Wohnmobilen sein. Die erkennt man z. B. daran das die die Kapazitätsangabe für 100 Stunden haben (C5=5 Stunden, C20=20 Stunden, C100=100 Stunden). Außerdem sind die weitgehend tiefentladefest. Der Solarregler muss natürlich für die Batterien geeignet sein (Blei/Säure, GEL, AGM). Das eingebaute Ladegerät ist ja scheinbar unbekannt, sollte aber mit Sicherheit nicht ein Trafo mit nachgeschaltetem Gleichrichter sein. So ein Ladegerät muss eine Elektronik haben mit der die Ladung inkl. Erhaltungsladung funktioniert und der Batterietyp muss einstellbar sein. Da musst Du wohl noch ein bisschen suchen, es muss doch ein Typenschild geben. Das Ladegerät geht sicher nicht kaputt wenn man mehr Batteriekapazität anschließt als für das Ladegerät vorgesehen, der Ladevorgang dauert einfach nur länger. Die Lichtmaschine schafft das sicher locker und ist normalerweise auf das Ladegerät verdrahtet. Damit übernimmt das Ladegerät die Ladefunktion der Wohnraumbatterie (allerdings nur im Rahmen dessen was die Lichtmaschine leistet).

    Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

    eppoh

    Eckhard Hoppe

  • Danke für die Antworten

    Ich habe jetzt gerade mal mit der Taschenlampe nachgesehen, aber ich komme nicht an die Lichtmaschine, es ist alles extrem eng. Von unten komme ich auch nicht ran, da ist ein Schutz verbaut. Ich denke, dass sie 55A leisten wird, das sagt zumindest das Internet von der serienmäßigen Lima. Über die Leistung des Ladegerätes habe ich im Netz nichts gefunden, auch in der Bedienungsanleitung steht nichts. Wenn es das Laden nicht schafft, werde ich mir ein zusätzliches Ladegerät kaufen, habe da an das hoch gelobte CTEK MXS10 gedacht.

    Aber dann wird es wahrscheinlich besser sein, das alte Ladegerät zu entfernen, oder?

    Mir ist auch aufgefallen, das wenn ich das WoMo an Landstrom hänge, flackert die LED- Beleuchtung, die ja eigentlich den Strom aus der Aufbaubatterie bezieht. Aber durch das Laden wird es unruhig, was mir wiederum Sorge um die Batterie bereitet.

    Diese Dioden werde ich mir besorgen müssen, danke für den Tipp.
    Als Südtiroler bin ich zwar "Italiener", aber Italienisch ist nicht meine Stärke. :)
    Aber bei dem Ebayangebot steht Leistung nominal: 100 Ah (C20)
    Sicher sind das keine hochwertigen Batterien, aber der Preis ist sehr verlockend.

  • Moin
    Italien gilt ja nicht als sehr preisgünstig.Die Von die ausgesuchte Batterie wird auch ordentlich sein ,auch wenn sie aus China kommt.Aber Produckte aus Österreich (wenn sie denn wirklich dort gemacht werden) sind auch nicht schlechter, aber billiger ,wie wäre es mit dieser
    http://www.ebay.de/itm/Banner-Ene…SAAAOSwQoFWQjwr
    Diese ist nur "Wartungsarm" ,was ich als Vorteil ,gegenüber einer Wartungsfreien ,sehe.
    Bis neulich ,roma :wink

  • Das WoMo wird bei mir hauptsächlich als Basis für Fototouren
    genützt werden. Deshalb ist mir ein längerer, autarker Betrieb für ein paar
    Tage sehr wichtig.

    Halo Johann, viel Spaß mit dem neuen Mobil und bei Deinem Umbau. Ich musste bei Deiner Beschreibung schmunzeln, da ich gerade eine Firma autarker.de gegründet habe und damit Wohnmobile unabhängiger machen will.

    Da ich kein italienisch spreche, kann ich das Angebot nicht prüfen. Es erscheint mir ehrlich gesagt sehr günstig und ich frage mich, ob mir die erwartbare Leistung reichen würde. Billig muss jedoch nicht schlecht sein.

    Mit Banner Batterien, allerdings AGM, habe ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht und die würde ich nicht mehr haben wollen.

    Wenn Du magst, kannst Du Dich auf meiner Seite https://www.ducatoforum.de/www.autarker.de mal umsehen. Es sind allerdings noch keine Produkte online, da die Seite gerade noch programmiert wird.

    Schönen Abend noch.

  • Hallo Johann (Arca585),

    intressant an der Stelle ist der Aufbau und die Anordnung der Geräte. Ich meine wo ist der EBL verbaut, wo sitzen die Batterien, ... . Hier solltest du uns das etwas näher beschreiben.
    Zu der Zeit als dein Womo gebaut wurde, gab es viele Fahrzeuge, wo der EBL hinten im Aufbau eingebaut war. Häufig war der EBL von Cramer und unten im Kleiderschrank verbaut. Die Aufbaubatterien waren dann unter dem Beifahrersitz. Dies führte zu langen Kabelwegen. Die Kabel selbst waren sehr sparsam dimensioniert. So hat Bürstner mal nur ein 4mm2 für die 12 m lange Verbindung von Fahrzeugbatterie über EBL zu den Aufbaubatterien verwendet. Wenn dann noch 2 Aufbaubatterien mit zusammen 160 - 220Ah verbaut sind werden die Aufbaubatterien kaum noch voll.
    Der EBL hatte zu der Zeit häufig nur ein 25A Relais als Trennrelais und die Verbindung war mit 16A abgesichert. Wenn wirklich nur eine 55A Lima verbaut ist bleibt unter umständen nicht viel für Ladestrom. Die Womohersteller haben aber häufig eine größere Lima bei Fiat geordert. Bei Fahrten mit Licht benötigt das Fahrzeug selbst ca. 20 - 25A. Der Kühlschank ging vom EBL ab und benötigte im 12V Betrieb noch mal 10 - 15A. Somit bleiben nur noch 10 - 20A für das Laden. Auch wenn es einige hier nicht hören wollen, ist es hier wichtig den Spannungsabfall gering zu halten. Wenn durch den Spannungsabfall, die Spannung an der Lima hoch bleibt, wird sie nicht ihre maximale Leistung abgeben können. Daher musst du dir Gedanken zur Querschnitterhöhung machen.

    Der EBL aus dieser Zeit wird vermutlich nicht für Gel ausgelegt sein. Ich würde AGM nehmen. Die brauchen nicht so eine hohe Ladeschlussspannung. Das Ctek kannst du einfach zusätzlich anschließen. Anfangs laden dann beide und mit steigender Spannung fährt das Ladegerät im EBL zurück und das Ctek übernimmt alleine die Restladung.

    Hier hatte ich mal eine vereinfachte Darstellung zu der Batterieverschalung eingestellt.

    Ich habe mal an einem Bürstner den Kabelquerschnitt erhöht, durch den Einbau eines neuen Trennrelais und Kühlschrankrelais die Kabelwege verkürzt. Den Schaltplan dazu hänge ich an. Wenn nicht anders bezeichnet sind die Leistungskabel in 16mm2.

    Gruß

    Hans - Peter

  • Mir ist auch aufgefallen, das wenn ich das WoMo an Landstrom hänge, flackert die LED- Beleuchtung, die ja eigentlich den Strom aus der Aufbaubatterie bezieht. Aber durch das Laden wird es unruhig, was mir wiederum Sorge um die Batterie bereitet.


    Hallo Johann,
    ich habe in meinem Pilote Bauj. 1989 ein EBL von Cramer, hier ist ein kombiniertes Trafo- Ladegerät verbaut, das Ladegerät ist nicht für GEL bzw.AGM Batterien geeignet. Nachdem das Ladegerät abgetrennt und gegen ein modernes Gerät mit Kennlinien ersetzt wurde, hatte sich auch das flackern der LED's erledigt! Auf Nachfrage wurde mir erklärt, das der Landstrom durch das neue Ladegerät geglättet wird und daher die 12 V LED's nun einwandfrei funktionieren! Die LED's flackern nicht und auch der für die Küchenbeleuchtung montierte berührungslose E/A Schalter funktioniert nun auch bei Landstrom, machte er vorher nur übers 12 V Batterienetz. Der bei mir verbaute Solarladeregler ist auch auf Aufbaubatterien (2 X 90 Ah Gel) abgestimmt.

  • Hallo,

    das Cramer Ladegerät ist mit einem Relais "geregelt". Dadurch kommt es zu Spannungsschwankungen die auch als flackern wahrgenommen werden können. Man kann das schalten des Relais auch hören.


    Wenn das zweite Ladegerät dazu geschaltet wird bleibt das Cramer in der Hysterese hängen und alles ist ruhig. ;)


    Gruß

    Hans - Peter

  • Hallo,
    würde mir keine Billigteile einbauen, ggf. kauft man zwei mal. Zumindest bei den Solarzellen, da habe ich mich mal auch verkauft! Bei den Batterien würde ich von Banner Abstand nehmen, schaue unter Winner auch günstig und gute Beurteilungen.
    Gruß Rolf

    Gruß Rolf

  • Wenn das zweite Ladegerät dazu geschaltet wird bleibt das Cramer in der Hysterese hängen und alles ist ruhig. ;)


    Hallo Hans Peter,
    bei mir wurde das Cramer Ladegerät komplett stillgelegt, nur der Trafo( 230/12 V) ist noch aktiv. Da es sich bei dem Cramer Trafo/ Ladegerät um ein Kombigerät handelt ist das Ladegrät, ohne Funktion, im EBL verblieben. Seine Funktionen wurden durch ein neues Dometic Ladegerät ersetzt. Nach Auskunft des Elektronikers wird durch dieses Gerät der Strom geglättet und somit funktionieren die 12 V LED Elemente einwandfrei. Da das neue Ladegerät nicht über das Cramer EBL betrieben wird, wird nunmehr auch die Starterbatterie nicht mehr vom Landstrom versorgt. Dies ist aber für mich nicht so wichtig da der Solarladeregler bei vollen Aufbaubatterien die Starterbatterie mit Erhaltungsspannung versorgt.
    Die restlichen Relais im Cramer EBL funktionieren Top und klackern munter weiter!

  • Danke für die Tipps. :)

    Habe mich heute nach dem EBL umgesehen, so etwas scheint es hier nicht zu geben. An den Seiten habe ich jedenfalls nichts gefunden, glaube auch kaum, dass es im Boden versteckt ist. Denke dass die Stromumverteilung/Umschaltung über diese 3 Relais am Trafo (Foto) erfolgt, irgendwo da dahinter wird dann wohl auch ein Gleichrichter sein. Also nicht elektronisch, irgendwie klar, das Ding ist ja definitiv noch aus dem vorigen Jahrhundert. :)

    Die Aufbaubatterie sitzt unter dem Fahrersitz und auch für eine Zweite ist noch Platz. Der Kabelweg zu dem Bedienfeld und Trafo beträgt ca. 2 Meter, den Querschnitt schätze ich auf 6 oder 8.

    Ich werde mir mal das günstige Ebayangebot holen, also 2 Panele parallel geschaltet aufs Dach und den Solarregler nahe an den 2 Batterien platziern. Falls dann aber das altertümliche Ladegerät vom WoMo die Batterien nicht richtig lädt, werde wahrscheinlich mit einem Booster am Besten bedient sein, oder? Vielleicht noch zusätzlich das Ctek wenn ich am Landstrom hänge.

    Habe auch mal die Schaltpläne aus der Bedienungsanleitung gescannt:


    Der Trafo:

    Einmal editiert, zuletzt von Arca586 (19. Dezember 2015 um 18:45)

  • Hallo Hermann,

    klar kann man das Cramer Ladegerät stilllegen. Da der TE nun 200Ah Aufbaubatterien und ein 10A Ctek einbauen möchte, könnte die Ladeleistung etwas gering sein. Da die Ladespannung des Ctek höher ist, wird das Cramer nur für die Anfangsladung genutzt und bleibt ansonsten vom 12V Netz getrennt. Natürlich könnte der TE auch ein 20A Ctek einbauen und das Cramer Ladegerät stilllegen. Wenn dann sollte im Cramer aber der Trafo und das Laderelais stilllegen. Das spart Landstrom.

    Gruß

    Hans - Peter