Öldruck zu nieder

  • Hallo,
    mein B 544 ist auf einem Duc 230 idTD Bj 99 ( Motornr.:8140.43 - 90 kw - 150tkm) aufgebaut und hat bei 800 U/min ( =leicht erhöhtes Standgas) nur 0,4 bar Öldruck bei warmen Motor (Wassertemp.: 75°) Bei 2000 U/min erreicht er 1,5 bar, bei 3000 U/min sind es 2,1 bar.
    Nun weiß ich nur, daß er bei 750 U/min 0,8 bar haben sollte ! Gibt es auch Sollwerte für höhere Drehzahlen?

    Ich hab den Öldruckschalter schon getauscht ( er flackert bei Standgas nach Autobahnfahrten mit 110 kmh und leuchtet nach rasanteren Bergfahrten),hab einen neuen Original-Ölfilter drinnen und zwei verschiedene 15W40 und ein 10W40 probiert.Weiters hatte ich die Ölwanne herunten - kein Schlamm - der Ölansaugstutzen war sauber und der O-Ring daran in Ordnung.
    Bin mit diesem Problem übrigens noch 4000 km gefahren (mutiger weise?!)
    Hat jemand eine Idee, außer Ölpumpe wechseln?
    Und wenn - Ölpumpe wechseln : Weiß jemand, was das Teil kostet und wieviel Arbeitszeit etwa anfallen wird?
    Gibt es einen Leitfaden für diese Reparatur, ein Reparaturhandbuch oder ähnliches?

    Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe

    LG winger

  • Du schreibst das Du denn Motor aufgebaut hast ... ?!

    Was hast Du alles am Motor gemacht ?

  • Hallo Winger,

    Etzold (Buch:"So wird's gemacht") schreibt zum Öldruck "Leerlauf min. 0,7 bar - bei ca. 4000 Umin zwischen 3,4 und 4,9 bar!
    Bei zu wenig Öldruck im gesamten Drehzahlbereich nennt er als mögliche Ursachen: Zu wenig Öl im Motor, Ansaugsieb in der Saugglocke verschmutzt, Saugrohr gebrochen, Ölpumpe verschlissen oder Lagerschaden.
    Zum Ausbau der Pumpe schreibt er leider nichts.

    Grüße aus Berlin
    Frank

  • Du schreibst das Du denn Motor aufgebaut hast ... ?!

    Was hast Du alles am Motor gemacht ?

    Hey Ralf,

    das hast du wohl etwas zu schnell gelesen, sein B 544 ist auf einem Duc 230 ..... aufgebaut :P
    Oder verstehe ich das jetzt falsch?

    Grüße Christian

    Für Eile fehlt mir die Zeit (Horst Evers) :wink

  • Wäre Hilfreich wenn Winner mal paar Infos geben könnte, seit wann das Problem besteht, denn Fehlerursachen gibt es ein Menge ...

  • Zu den möglichen Ursachen. Bei zu wenig öl saugt er gar nicht mehr. Und bei einem gebrochenen Ansaugrohr auch nicht wirklich. Das so eine Flügelpumpe zu hohen Verschleiß hat ist auch kaum möglich. Bleibt eigentlich nur der Lagerschaden.
    Laut Etzold.
    Was in seltenen fällen auch passiert ist das die feder lahm wird. Seitlich an der Pumpe sitzt eine Inbusschraube hinter der eine lange Feder ist. Da gibt es auch genaue Maße für. Bei dem und dem Druck darf die soweit einfedern. Da kann mann eine Kupferscheibe vor die Schraube setzen damit die Feder etwas stärker wird. Nicht Original, aber funktioniert. Ist aber seltener als 6 richtige im Lotto.

    Wenn es das auch nicht ist dann müssen die Lager raus und neue rein. die Pleuellager kann mann bei dem Modell im eingebauten Zustand wechseln. Aber sobald minimale spuren an der Kurbelwelle sind muss die Welle raus und Vermessen und Geschliffen werden.

    Oder gleich eine ganz neue Kurbelwelle. Schleifen und messen sind komplett 350 Euro, und eine neue gibt es ab 400 Euro. Da sind denn alle Flächen neu und mann kann komplett Standardlager einsetzen.
    Mit Zahnriemen und Dicht Satz sind das alles zusammen aber auch Minimum 2500. Selbst wenn mann es selber macht ist mann über Tausend Euro nur an Teilen los.
    Also so oder so nicht grad günstig.

  • Könnten es vieleicht auch die Lager vom Turbo sein ?

    Wäre vieleicht nicht ganz so Kostenintensiv.

    Freundlich grüßt

    Bernd

    Haftungsausschluß: Meine Tipps und Ratschläge befolgst du auf eigenes Risiko, eine Befähigung zu den von dir ausgeführten Arbeiten setze ich voraus:nono

  • Was in seltenen fällen auch passiert ist das die feder lahm wird. Seitlich an der Pumpe sitzt eine Inbusschraube hinter der eine lange Feder ist. Da gibt es auch genaue Maße für. Bei dem und dem Druck darf die soweit einfedern. Da kann mann eine Kupferscheibe vor die Schraube setzen damit die Feder etwas stärker wird. Nicht Original, aber funktioniert. Ist aber seltener als 6 richtige im Lotto.

    Mein Meister hat früher mit einem 6 er Durchschlag der Kugel, die hinter der Feder sitzt, einen auf die Mütze gegeben, damit hatte sie wieder einen sauberen Sitz und konnte wieder richtig dichten.

    Einmal editiert, zuletzt von Flumi (18. August 2015 um 18:32)

  • @bagcabasi, mit welchen Stärken der Kupferscheiben an der Feder müsste man operieren, um den Druck in der Ölpumpe etwas zu erhöhen ? Oder mit nem Durchschlag auf die Kugel den Sitz wieder prägen :thumbup:
    Gibt es dazu Erfahrungswerte beim 1,9 TD ?
    Ich liebäugle mal mit dem Ersatz der Pleuellager an meinem Motor, da mich der Öldruck nicht unbedingt glücklich macht. (2.5 - 3 bar bei ca. 70 Grad Öltemperatur und ca. 3500U/min).
    An dieser Stelle nochmals Dank an meinen WoMo Vorbesitzer, der durch sehr sparsame Ölwechsel und weiteren Misshandlungen einen Motor mit effektiv 60000 km Laufleistung in einen Motor mit fast 200000 km Laufleistung verwandelt hat. Turbolader war ebenfalls festgebacken … Aaarrghh :wein
    Ich weiss, es gibt Motoren von Mercedes die tuckern 1000-e von Kilometern mit 1 bar Öldruck vor sich hin. Unsere 1,9 TD sind diesbezüglich wohl etwas empfindlicher.
    Müsste man beim Ersatz der Pleuellager beim 1,9 TD neue Muttern/Bolzen verwenden und gibt es hierbei ein spezielles Anzugsprozedere ? Wie z.Bsp mit 90 Grad weiter ziehen nach so und so viel Nm ?(
    Will jetzt natürlich nicht wieder eine neue und überhitzte Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn der Wiederverwendung neuer und hochbelasteter Schrauben vom Zaun brechen :rolleyes:

    Ahoi

  • Beim 1,9er ist es keine Kugel. Eher ein Stößel. Der muss natürlich freigänig sein. Klar. Eine normale Scheibe mit 2mm sollte einen deutlichen unterschied bringen. Mehr bringt nix.
    Neue Lager muss ich genau wissen welchen Motor du genau hast.

  • Hallo, erstmal herzlichen Dank für die vielen Antworten!!
    Klingt aber leider alles nach Großreparatur...
    Öldruck scheint also auch bei hoher Drehzahl zu nieder zu sein.
    Zu wenig Öl kann ich ausschließen, Ansaugsieb hab ich durchgewaschen...
    Vor ca 4000 km ist mir der Fehler zum ersten mal aufgefallen.
    Es war zu Urlaubsbeginn - hab die Tour mit Bauchweh durchgezogen - Motorgeräusch würd ich sagen hat sich nicht verändert. Sind 4tkm mit beginnendem Lagerschaden möglich? Hoffe eigentlich doch auf verschlissene Ölpumpe. Aber mit 150tkm ?
    Hab das Womo im Frühjahr gekauft : mit vollständigem Serviceheft von Fiat-Werkstätte.
    Den Feder-Kupferscheiben-Tipp werd ich mal mit meinem Chefschrauber checken...Danke

    LG winger

  • hallo,

    pleuellager keine neuen muttern. wegen anzugsmomente braucht man aber bj und motornummer. auch hier gab es mehrere verschiedene.gesamt glaub ich vier stück.auch beim hauptlagerwechsel baucht man keine neuen muttern.
    ich denke aber das die hauptlager mitgewechselt werden sollten.solange nichts klappert ist das kein Thema.wichtig ist nur die lagerböcke nummerieren und die einbaurichtung kennzeichnen.
    wegen der ölkugel ich nahm immer die kurze Verlängerung der ratsche.bringt aber in diesem fall nicht viel.
    wenn sowas auftritt ist Ölfilter zu ! Ansaugrohr der Ölpumpe in der wanne locker oder lose ! oder verdreckt.die Ölpumpe kann natürlich kaputt gehen. warum auch nicht.sollte der Motor schon mal neu aufgebaut worden sein bei dieser laufleistung dann wurde auch mit Ölwechseln gespart. also kann die pumpe durchaus eingelaufen sein.in der Werkstatt einfach mal den ölpumpendruck messen lassen.

    gruß
    franz

  • hallo nochmal ,

    Ölpumpe kostet so um die 200 euro.die pumpe selbst zu tauschen ist nicht viel arbeit. aber das Drumherum.motor auf die Markierungen drehen. zahnriemen ausbauen,polrad abbauen , Ölwanne und Ansaugrohr ausbau und dann die pumpe raus und rein. Arbeitszeit rund 1 tag .

    gruß franz

  • franz, um die Kurbelwellenlager wechseln zu können, muss der Motor raus, soviel ich weiss. Ich habe den 290 mit Jahrgang 1993 und dem 1,9 TD 60 kW Motor.
    Sind die Anzugsmomente der Pleuellagerschalen wirklich so unterschiedlich innerhalb der 1,9TD Baureihe ?

  • Wenn bagcabasi gestern sagte, das der Motor für einen Wechsel der Pleuellager nicht raus muß, gilt das heute noch genau so!

    Man sollte hier nicht gleich vom Tod der Lagerschalen schwadronieren, wenn alles andere noch gar nicht ausgeschlossen wurde.

    Macht unser österreichisches MItglied bestimmt nicht ruhiger.

    Also winger, check erstmal die Pumpe wie bagcabasi schon sagte und dann geht's weiter... :wink

    "Soziale Netzwerke sind eine Kombination aus Denkfaulheit, Rechtschreibschwäche und Internetanschluss..." Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig

  • Hallo,
    war heute in einer Fiat - Werkstätte :
    Waren wirklich nett und hilfsbereit, hatten aber noch nie mein Problem...
    Die Ölpumpe kostet 1080 € , würde aber auch Ersatzteile davon geben ( 2
    Wellen und ein äh ein Flügelrad ? weiß nicht mehr genau) um 380 €
    Naja, jedenfalls hab ich mal die Feder ( Vielen Dank bagcabasi) und eine "Hülse ? " und ein "Röhrchen ? " hinter der Inbusschraube an der Ölpumpe bestellt. Hab eine Explosionszeichnung davon gesehen - aber wir haben keine Kugel gefunden.( Motor 2,8 idTD - 90 kw - Bj 99 , die Werkstätte hatte meine FIN - Nr.)

    LG winger

  • Hmmm Marco47, lies mal etwas genauer ... :rolleyes:

    Ich schreibe von KURBELWELLENLAGER. Im Thread von bagcabasi ist erwähnt, dass die Pleuellagerschalen (wie bei vielen Motoren) im eingebauten Zustand gewechselt werden können.
    Wie erwähnt, meine Frage bezog sich aber auf die KURBELWELLENLAGER ... Ich denke nach wie vor, dass diese zum wechseln der Lager ausgebaut werden muss. Sonst ist es Murks. Was ein Ausbau der Kurbelwelle heisst, wissen viele ;(

    Ob ein wechsel der Pleuellager sooooo unnötig ist, bin ich mir nicht sicher. Bei meinem ehemaligen Lancia Delta 2.0 Turbo schwören die Insider darauf, bei diesem Modell die Pleuellager alle ca. 70000 km zu wechseln. Ich hatte mich auch daran gehalten und bei jedem Ausbau nach ca. 70000 km waren die Lagerschalen doch ziemlich runter. Ohne Rennstreckenbetrieb und alle 10000 km Ölwechsel mit Filter ... 8)
    Nix schwadronieren, da gings um nackte Überleben vom Motor.

    Ahoi

  • Also an der Ölpumpe wird es kaum Liegen. Bestenfalls der Deckel kann mal locker sein. Mit Kreutzschlitz aufschrauben und nachsehen.
    mann kann die Vollständig zerlegen und wieder zusammenstecken. Das ist ähnlich wie ein Kugelschreiber. :)
    Da kann mann es behaupten find ich. Und wer die aufmacht sieht sofort das da nix neu muss. Zumindest wüsste ich nicht was da Verschleisst oder kaputt geht. Ich hab auch grad eine offen und könnte Bilder davon Schicken. Nur hier rein hab ich das Problem das meine Bilder zu groß sind. Und kleine Bilder kann ich nicht. :wein