280/290 Frage zur Spureinstellung / Spurstange

  • Wertes Forum,

    bei meinem im November 013 erworbenem Peugeot J5 2,5TD stand von Anfang an das Lenkrad nicht ganz mittig,
    nach rund 5000 KM und einer langen Winterpause habe ich (auch diese :rolleyes: ) Situation mal unter die Lupe genommen,
    und musste feststellen, das der linke Reifen innen auf den ersten ca. 5 cm seiner Lauffläche bis auf rund 1,5 mm ´runter ist, während er außen noch gut 4mm hat.
    Der rechte Reifen ist dagegen völlig in Ordnung. Stellt man das Lenkrad nun genau mittig, steht das rechte Rad auch ganz gerade in der Spur (soweit man das mit bloßem Auge beurteilen kann), das linke Rad dagegen ist dagegen deutlich sichtbar eingeschlagen, siehe Foto.

    Meine Reparaturanleitung (das Bucheli-Buch) rät dazu: Das Lenkrad mittig stellen und "die Spurstange des außer Linie stehen Rades verstellen, um das Rad in die Mittelstellung zu bringen.

    Nun gibt es hier in diesem Forum eine tolle Anleitung, wie man die Spur/Vorspur einstellen kann: Spur überprüfen / einstellen - selbst gemacht

    - aber bevor ich das mache, möchte ich diesen "Schrägsteher" links erst einmal ansatzweise begradigen und das Auto dazu bringen, in exakter Lenkrad-Mittelstellung sauber geradeaus zu fahren. Für beides muss ich die Länge der Spurstange verändern, und dazu meine Frage..

    wenn ich hinter das Rad schaue, sehe ich den Spurstangenkopf. Kann ich mit einem Schlüssel festhalten, Mutter dann an Spurstange lösen (das Feuchte daran ist Rostlöser).
    Aber wie drehe ich die Spurstange an sich dann heraus? Im anderen Thread wird gesagt, man solle die Schelle der Gummimanschette lösen.. die ist bei mir außen geklammert, innen verschwindet sie in den Tiefen des Motorraums. "Drüben" steht auch, man brauche einen 24 er Schlüssel zum Einstellen, aber wo setze ich den an? Am inneren Ende der Spurstange, unter dem dicken Ende der Manschette? Erreicht man das Ganze dann ev. von oben nach Ausbau des Reserverades?

    Ganz herzlichen Dank für gute tipps!

    zwei Kleinigkeiten noch.. weil es bloß die eine Seite ist.. einen Unfall o.ä. hatte er nicht, das sieht da unten alles ganz gerade aus und gekauft hatte ich ihn mit taufrischem Tüv.
    Und: Bitte keine Hinweise a la "Finger weg", das nützt mir nichts :haha :haha ! Schraube seit knapp drei Jahrzehnten an meinen Autos, mache Bremsen, Querlenker usw. seit jeher selbst, ist noch nie was passiert, im Gegenteil, fühle mich besser so. Nur diese Achse ist mir neu..

    LG Volker

  • Hallo Volker.
    Auch wenn du's nicht hören willst:
    Lass die Finger weg!
    Die "Pi x Daumen"- Methode wird zu nix führen außer einem weiteren Verschleißen des nächsten Reifens. Und bloß wegen 'nem Fuffi so'n unsicheres Gefühl? Macht für mich keinen Sinn.
    Fahr zum nächsten Vermesser und gib ihm die Kreutzer ohne Rechnung in die Hand und fertig. So'n Ausdruck beruhigt die Nerven und du bekommst eine Vermessung aller Räder, weißt also sicher um deren Flucht als auch eventueller Schäden an den Achsen.

    :wink :wink :wink

    "Soziale Netzwerke sind eine Kombination aus Denkfaulheit, Rechtschreibschwäche und Internetanschluss..." Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig

  • Hallo,

    die Methode mit der Messlehre ist recht grob, mit etwas Sorgfalt kann man as aber so machen. Allerdings ist man natürlich in einer Werkstatt auf der sicheren Seite.

    Zum Einstellen:
    Direkt an den Spurstangenköpfen sitzt eine Kontermutter. Die musst du lösen. Zum Verstellen wird jetzt die Spurstange verdreht. Damit sie in der Manschette drehen kann, muss dort die Klammer oder Schelle gelöst werden. Jetzt noch etwas Kriechöl zwischen Manschette und Spurstange sprühen, damit sich die "Welle" leichter in der Manschette dreht. Die Spurstange hat unter der Manschette also in Richtung Lenkgetriebe ein Gelenk. Man kann also die Spurstange beliebig drehen. Jetzt den Spurstangenkopf halten und die Spurstange (also die Welle) drehen. Du musst mal gucken ob du auf der Welle eine Abflachungen oder einen 6 Kant findest wo du einen Maulschlüssel ansetzen kannst. Wenn nicht, dann tut es auch eine Rohrzange. Dann die Spurstange drehen und dabei darauf achten das die Manschette sich nicht mitdreht und dadurch beschädigt wird. Die Welle muss sich also in der Manschette frei drehen können. Am Ende die Kontermutter wieder anziehen, die Schelle auf der Manschette fixieren und fertig.

    Gruß
    Rainer

  • Die Spurstange hat einen Sechseck kurz vor der Manschette zur Lenkung. 14er oder 15er meine ich mich zu erinnern. Beide Seiten sind Normgewinde, also rechts herum zu. Also Mutter entkontern, Spurstange drehen. Auf der Stange ist immer etwas Fett/Öl - die Manschette rutsch alleine durch - sonst ein wenig von Hand nachhelfen. Aufgrund der Übersetzungsverhältnisses entspricht eine Längenänderung von 3 Zehnteln etwa 1 mm Vor/Nachspur je nach Drehrichtung. Achtung, Spurstange beim Kontern am Sechseck festhalten, die dreht gerne mit.

    Da bei dir nur ein Rad betroffen ist - und das signifikant, glaube ich aber eher nicht an eine Fehleinstellung. Ich vermute eher, dass einer der Gummipuffer am Traversenwiderlager vorne an der Schubstange gerissen oder sogar verloren ist. Oder aber der Block unter der Quertraverse ist nicht mehr richtig fest. Wenn die Schubstange nach vorne Spiel hat, dann schiebt das Vortriebsmoment das Rad nach vorne und aufgrund der Lenkgeometrie klappt es dann vorne nach außen. Damit hast du extreme negative Vorspur -> Verschleiß innere Reifenflanke.

    Noch einen Tipp: Wenn du einstellen lässt, dann lass 1mm Vorspur einstellen (Vorgabe 0 bis 2mm). Bei 0 mm tendiert die Vorderachse zum Wobbeln/Schlabbern bei bestimmten Geschwindigkeiten...

    Gruß Sven

  • Fahr zum nächsten Vermesser und gib ihm die Kreutzer ohne Rechnung in die Hand und fertig.

    Moin, Moin,
    sind wir in einer Bananenrepublik? Kein Wunder, dass kein Geld für die KiTa- Mitarbeiter da ist!

    Sorry, aber auf solch einen Tipp kann ich verzichten.

    Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
    Wilfried

    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    http://hobby600.de --- Hobby 600 - Ein Wohnmobil ist Kult

  • ...sind wir in einer Bananenrepublik? ....


    Aber klar doch! Deshalb: Bevor der Staat die Kohle klaut wird an diesem WoMo schwarz geschraubt! :whistling: :D

  • ich hatte auch vermutet, daß die Aufhängung der Schubstange verschlissen ist.
    Zusätzlicher Hinweis, falls auf einer FahrzeugSeite die Länge der Spurstange verändert wird, muß auf der anderen Seite entsprechend auch verändert werden, um am Ende eine korrekte Vorspur zu bekommen.

  • Grundsätzlich nein, um den Mittelbereich herum ist das egal. Aber, ungleichmäßiges Längen oder Kürzen der Stangen verändert die Mittellage der Lenkung. Nur in der Summe muss dann die Vorspur stimmen. Aber aus eigener leidvoller Erfahrung (und ein paar Sätze Reifen über die Jahre) kann ich nur Empfehlen, NACH Begutachtung und ggf Reparatur zum Vermesser zu fahren. Nur wenn du kleine Feinkorrekturen machen möchtest, ist Selbsthilfe sinnvoll/machbar.

    Gruß Sven

  • Ich denke Hary und Swen haben recht .

    Habe bei mir auch selbst eingestellt , 1 mm Vorspur .
    Nach dem die Werkstatt so eingestellt hatte , dass sich die Räder extrem außen abgefahren hatten.

    Selber einstellen auf Verdacht geht schlecht , man muss sich schon eine Lehre bauen , oder so . :ja

    Denke auch , bei Volker wird das Problem nicht die Spur sein , auch wenn das Lenkrad nicht in der Mitte ist , kann die Spur stimmen .

    Gruß Heinz

  • .. bischen seltsam ist das ja schon mit dem so eindeutig verstellten einzelnen Rad. Man könnte nat. vermuten, der Vorbesitzer ist mal mit Tempo 30 gegen einen Bordstein gebrettert..
    Ich werde mir alles ganz genau anschauen, auf den ersten Blick sieht wirklich alles völlig in Ordnung aus. Das Rad steht auch nicht weiter vorne oder hinten im Radkasten als das andere.
    Zwei Reifen werden nun sowieso fällig...ich werde es mal mit der Einstellung mittels Selbstbau-Lehre probieren und beim geringesten Anzeichen, das es nicht stimmt (kein Geradeauslauf, oder weiterhin Geradeauslauf bei nicht mittig stehendem Lenkrad so wie jetzt) , geht er zur
    Vermessung in die Werkstatt. Für 50 Euro wird die in Berlin allerdings kaum zu bekommen sein..

    LG und beste Grüße, Ihr habt mir sehr geholfen! Und wenn sich wer Sorgen macht und einem abrät, ist das zwar nicht hilfreich, aber im Grunde ja auch sehr nett...;-)

  • Ich habe genau das selbe Problem,nur noch Deutlicher.Aber die Reifenfresserei hält sich extrem in Grenzen.Allerdings sind bei mir die Lager usw.nicht dafür verantwortlich,laut 3 unterschiedlicher Werkstätten.Augenscheinlich ist da jedenfalls auch für mich nichts zu sehen,was nicht so sein müsse.Also erstmal Spustangenköpfe Neu machen.

    LG Frank
    Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!!!

  • So, nach erfolgter erfolgreicher Einstellung meiner vorderen Achse wollte ich hier nochmal Rückmeldung geben.. also wirklich allen Respekt
    für jene, die das im "Eigenbau" hinbekommen! Ich gehöre jedenfalls nicht dazu.

    Nach diversen Korrekturversuchen mit einer Selbstbau-Lehre war die Spur am Ende immer noch merklich verstellt. Da das Womo nicht auf einem normalen PKW-Messstand passt, bin ich schließlich bei der LKW-Achsvermessung gelandet.
    Und hier geht´s schonmal damit los, dass die Spur Zitat Fachmann: "Grundsätzlich immer in Relation zur Hinterachse eingestellt wird, weil DIE bestimmt den Geradeauslauf"..
    - will heißen: die HA (und deren Sturz) wird für die Einstellung mit vermessen.

    Weiterhin wurde das Ganze nicht über die Einstellung einer einzelnen Spurstange gemacht, sondern beide Seiten wurden unabhängig voneinander - und in unterschiedlichem Maße - eingestellt. Wie das vor der Haustür gehen soll, ist mir (als fest überzeugter Selbermacher :thumbup: ) nicht klar.

    Am Ende dauerte das Ganze trotz Hightec-Einsatz fast 1,5 Stunden, Einstellung wurde auch noch mal korrigiert, das ganze Prozedere also zweimal ausgeführt.
    Nebenbei weiß ich jetzt, dass die Achse, ob wohl sie heftig verstellt war, technisch komplett OK ist, denn sonst wird erst gar nicht gemessen.
    Lenkrad steht nun 100% mittig, Auto läuft wie an der Schnur gezogen geradeaus. Und um 119 Euro ärmer bin ich auch, weil LKW-Messstand.
    Aber irgendwie war es mir das jetzt wert....

    LG, Volker

  • "Grundsätzlich immer in Relation zur Hinterachse eingestellt wird, weil DIE bestimmt den Geradeauslauf"..

    Schön das hier zu hören. Wirklich gut. Um zurück nach Hause zu kommen mag Augenmass wohl ausreichen. Aber das Fahrzeug darf man
    schon auch als Ganzes verstehen. Da gehören Vorder- und Hinterachse dazu....

    Viel Spass beim geradeausfahren

    Ernst


    PS: Hier noch ein Link für die Garageneinsteller

  • Zitat

    Und um 119 Euro ärmer bin ich auch, weil LKW-Messstand

    Finde ich aus dem Bauch heraus als günstig, hätte mit mehr gerechnet ...

    Das Ergebnis zählt: Fahrzeug läuft wieder geradeaus und die Räder nutzen sich gleichmäßig ab ...

  • Hallo Volker,
    sind das auf Bild 3 die alten Werte ? Wenn ja, wie ist denn das Mobil damit auch nur halbwegs geradeaus gelaufen und der Reifenverschleiss wundert mich da auch nicht. Bei uns war das vor über 10 Jahren "nur" 7 mm und da konnte ich schon zusehen, wie die Reifen einseitig abliefen. Die Werkstatt musste damals auch ziemlich drehen.

    Gruss
    Markus

    VG

    Markus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken. ( Text : Carlo Karges der Gruppe "Novalis" )

  • Hallo Volker,
    sind das auf Bild 3 die alten Werte ...

    Gruss
    Markus


    Nee, das ist ein Schnappschuss während der Einstellung .. rechts ist da glaube ich ja schon ok. Es war viel schlimmer ;.).
    Trotzdem fuhr das Womo leidlich geradeaus und der rechte Reifen war auch noch ganz in Ordnung.

    Beim Einlenken hatte ich allerdings immer das Gefühl, das was nicht stimmt. Die Lenkung wirkte trotz Servo irgendwie verspannt.
    Jetzt fährt sich die ganze Kiste viel leichter- auch in Kurven.

    LG

  • Noch einen Tipp: Wenn du einstellen lässt, dann lass 1mm Vorspur einstellen (Vorgabe 0 bis 2mm). Bei 0 mm tendiert die Vorderachse zum Wobbeln/Schlabbern bei bestimmten Geschwindigkeiten...

    Gruß Sven


    Kann es sein,das nicht mm sondern Grad gemeint sind?Ich war bei der Achsvermessung,und Heute nochmal zum nachmessen weil der Hobel unfahrbar war.Obwohl die Werte am Gerät paßten,stand ein Rad immer noch raus.Dann habe ich eben auf Gut 1 Grad einstellen lassen um zu sehen was passiert.Zumindest sind die Räder jetzt ziemlich gerade,soweit man das so Optisch beurteilen kann.Er fährt jetzt auch um die Kurven wie er soll.Nächste Woche fahre ich mal ein paar Kilometer um das Fahrverhalten auszutesten.Ich habe aber das Gefühl,als würde er wärend des Beschleunigens beim Gangwechsel die Vorderachse aushebeln.Dem ist zwar nicht so,aber es fühlt sich so an.

    LG Frank
    Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!!!

  • Nö,nicht wirklich.Man tut/tat sich schwer das Richtige Programm für meinen zu finden,da er nicht exakt aufgeführt ist.Nur als 1,9TD war er glaube ich aufgeführt,keine Ahnung ob man das hätte nehmen können.

    LG Frank
    Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!!!