Schwingsitz in einen Duc 230 verbauen

Hallo,

Schwingsitze sind ja eine schöne Erfindung, leider nur nicht ganz billig. Daher habe ich mir überlegt wie man das halbwegs günstig hinbekommt.

Ich möchte gleich daraufhin weisen, dass solch ein Umbau nicht Zulässig ist und nicht von jedem nachgebaut werden kann und soll!
Vielleicht ist es aber eine Anregung für die, die wissen was sie tun.

Zunächst habe ich in dem großen elektronischen Auktionshaus ein ISRI Schwingsitz aus einem Sprinter für sehr kleines Geld ersteigert.

Der Sitz war sogar noch im guten Zustand, passte allerdings nicht so recht zu dem anderen Sitz. Also musste der Sitz von dem Schwingelement entfernt werden. Hinten saßen dann noch Halterungen von der Rückenlehne. Die wurden einfach abgeflext. Dann mussten Halterungen für die Konsolen der verbauten Sportscraft Sitze her. Hierfür wurden 4 Flacheisen an das Schwingelement angeschweißt, an die dann die Halterungen der Sitze geschraubt wurden.

Damit waren die Arbeiten an dem Schwingelement schon erledigt. Das Ganze natürlich noch gereinigt neu abschmiert und lackiert damit es auch schön aussieht.

Da ich nur 5 Bilder pro Datei hochladen kann gibt es noch einen Teil 2.

Damit der Sitz samt Schwingelement nicht unter der Decke klebt, muss natürlich die Sitzkonsole auch noch angepasst, sprich gekürzt werden. Hierfür wird die Höhe des Schwingelements gemessen, dann noch ca. 4 cm
für das Einfedern des Sitzes abgezogen. Jetzt wieder die x Zentimeter der Schienen vom alten Sitz die wegfallen dazu zählen. So erhält man das Maß um dass die Konsole zu kürzen ist.

Also wird aus der Konsole einfach in der Mitte ein „Streifen“ rausgeschnitten. Da die Handbremse an der Konsole verschraubt wird, muss das Bleche entsprechend stehen gelassen werden. Das ist das „Ohr“ was man auf der rechten Seite sieht. Anschließend wird der übriggeblieben Rand wieder oben aufgeschweisst. Da die Konsole nicht
schön Quadratisch ist, müssen die oberen Teile nochmal auf die Länge angepasst werden, damit sie wieder angesetzt werden können. Zu guter Letzt werden noch 2 Flacheisen längs aufgeschweisst, auf die dann die Längsverstellung des
Schwingsitzes verschraubt wird. Danach wird alles gut verschliffen und lackiert.

Jetzt ist alles zum Einbau fertig. Da ich zwischendurch alle einzelnen Bauteile immer wieder ausprobiert habe sollten auch keine großen Überraschungen auftreten.

Da mir das Konstrukt in Summe zu schwer war, habe ich die Teile einzeln eingebaut. Also zunächst die Konsole eingebaut, darauf das Schwingelement und dann den Sitz. Ganz zum Schluss wird dann noch die Handbremse wieder
angebracht.

An dem Schwingelement kann man auch noch die Sitzhöhe vorne und hinten einstellen. Damit lässt sich natürlich auch die Sitzneigung verstellen. Gerade für größere Personen ein erheblicher Vorteil!

Fazit:

Das Ergebnis ist umwerfend. Alle Fahrbahnunebenheiten werden komplett von dem Schwingelement aufgefangen. Die Höhenverstellung vorne und hinten ermöglicht es eine sehr individuelle Einstellung des Sitzes zu finden.
Von der Optik ist der Umbau nicht von einem Original zu unterscheiden. Auf Wunsch kann alles sofort wieder zurück gebaut werden, hierfür wird lediglich das Schwingelement durch die original Konsole ausgetauscht.

Kosten: In Summe hat alles keine 80 Euro gekostet. Kleinkram den es in der Werkstatt gibt nicht eingerechnet.

Zeitaufwand: ca. ein Arbeitstag

Werkzeug: Schweißgerät, Flex, Bohrmaschine, also doch eher umfangreich

Schwierigkeitsgrad: Nur für Schrauber mit Erfahrungen

Nochmal zum Thema Sicherheit: Die Konsole wurde komplett geschweißt. Die Flacheisen wurden ebenfalls mit mehreren Nähten verschweißt. Wie beim Original, wird der Sitz selbst mit vier M 8 Schrauben gehalten. Die Sicherheitsgurthalterung sitzt beim Original auch an der Konsole.

Aber wie am Anfang schon geschrieben, ist solch ein Umbau nicht zulässig und auch nicht von jedem machbar. Also bitte jetzt keine Kommentare in diese Richtung.

Gruß
Rainer