Zusatzinstrumente einbauen im Ducato 230

  • Hallo,

    hier möchte ich kurz vorstellen wie ich die Zusatzinstrumente
    in meinem Duc 230 verbaut habe.

    Bei den meisten Dingen die ich baue, versuche ich soweit es geht keine
    Originalteile zu verändern, bzw. die Dinge so zu bauen, dass man es mit
    geringem Aufwand zurück bauen kann.

    - Auswahl der Instrumente
    Unter dieser Prämisse war klar, dass ich nicht beliebig viele Instrumente
    verbauen kann. Ich habe mich für ein
    Öltemperatur- und Ladedruckanzeige entschieden.

    Die Öltemperatur ist für mich wichtig, da sie neben der Wassertemperatur der
    Indikator für das „Wohlbefinden“ des Motors ist. Der Ladedruck zeigt mir, ob
    mit dem Turbo und den Schläuchen alles ok ist und -im wahrsten Sinne des Wortes-
    wieviel Druck auf dem Motor ist. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich am
    Ladedruck sehr gut den Verbrauch ablesen kann. Dieser hängt direkt am
    Ladedruck!

    - Montage der Instrumente
    Da ich nicht am Armaturenbrett rum schneiden wollte, habe ich als Nichtraucher
    den Aschenbecher geopfert. Hier habe ich das Frontteil vom Aschenbecher abgenommen
    und mit einer Lochsäge die 52 mm Löcher rein geschnitten. Im unteren Bereich
    habe ich ein Aluflacheisen eingesetzt. Die Blende wird jetzt oben mit 2
    Schrauben gehalten, unten wird an das Aluflacheisen ein weiteres Flacheisen
    angeschraubt, das dann im Aschenbecherinnenteil verschraubt wird. Hiermit kann
    ich den Anstellwinkel der Instrumente verändern. Unter den Instrumenten sind jeweils noch 2 Gummiringe,
    durch die die Instrument schräg angestellt werden. Gab es mal von VDO als
    Zubehör.

    Die Ablesbarkeit der Instrumente ist leider nicht so toll. Sie werden Stark vom
    Schalthebel abgedeckt. Allerdings muss ich die Instrumente ja auch nicht
    permanent im Auge haben.

    - Anschlüsse der Instrumente
    Bei der Öltemperatur habe ich mich für einen Geber entschlossen, der in die
    Ölablassöffnung kommt. Da es keine Geber mit dem Gewinde M22 x 1,5 gab, kam
    noch eine Adapterhülse rein. Dies war für mich zunächst die einfachste Lösung.
    Ganz glücklich bin ich allerdings mit der Lösung nicht, da der Geber jetzt doch
    weit raus ragt und damit natürlich sehr tief sitzt. Eventuell werde ich noch
    mal die Ölwanne abbauen und ein Gewindeeinsatz seitlich für den Öl-Fühler einschweißen.
    Zum Schutz des Kabels habe ich dies in einem Benzinschlauch verlegt. Dies ist
    eine gute Methode um einzelne Kabel geschützt zu verlegen.

    Die Ladedruckanzeige wird über einen dünnen Schlauch und ein
    T-Stück auf der Druckseite des Turboladers angeschlossen. Da ich das Instrument
    gebraucht gekauft habe, war kein Zubehör dabei. Ich habe für den Anschluss einen
    Benzinschlauch mit 5 mm Innendurchmesser genommen. Dies ist kein Problem, da
    der Turbo nicht mehr als 1 Bar Druck aufbaut. Weiterhin wird noch ein T-Stück
    benötigt. Dies T-Stück wird in die Leitung zur Einspritzpumpe gesetzt. Diese
    Leitung kommt von der Ansaugbrücke und geht an die Druckdose der ESP. Auf dem
    Bild sieht man recht gut um welche Leitung es sich handelt. Hier kommt man am
    besten dran, wenn man die beiden Luftschläuche vom Ladeluftkühler abnimmt. Dann
    den Schlauch an der ESP abziehen. Der Plastikschlauch passt genau auf das 5 mm
    T-Stück. Ich habe es mit einem Heißluft Gebläse dafür erhitzt und dann drauf
    geschoben. Zur Sicherheit habe ich noch eine Schlauchschelle drauf gesetzt. Den
    Schlauch habe ich dann in der Nähe des Bremskraftverstärkers durch die Bordwand
    geschoben und unter dem Armaturenbrett verlegt. Im Motorraum dann alles schön mit
    Kabelbindern gesichert, damit dort nichts rumschlabbert.

    Die weitere Verkabelung ist recht einfach. Die
    Ladedruckanzeige benötigt lediglich Anschlüsse für die Beleuchtung. Das
    Ölthermometer benötigt neben der Beleuchtung
    + 12 Volt und Masse. Die +12 Volt habe ich vom Sicherungskasten
    abgegriffen. Masse und Beleuchtung gibt es in der Mittelkonsole.

    Fazit:
    - Die Instrumente sind sehr hilfreich, zumal ich auch die Einspritzpumpe und
    den Ansaugtrakt optimiert habe.
    - Der Einbau im Cockpit sieht sehr original aus und lässt sich schnell zurück
    bauen. Die Ablesbarkeit ist allerdings nicht so gut.
    - Der Öltemperaturgeber als Ölablssschraube ist sicher nur suboptimal, da er
    sehr tief sitzt.
    - Kosten: ca. 100 Euro, ich habe mir die Instrument gebraucht besorgt und so
    noch etwas gespart
    - Schwierigkeitsgrad: Mit normalen Werkzeug und etwas Erfahrung leicht selbst zu machen.

    Gruß

    Rainer

  • Moin! Da es noch keiner gemacht hat, vielen dank für deinen bebilderten beitrag. ich als 230 fahrer suche immer nach solchen beiträgen um mein schätzchen auf zu werten etc. danke aus dem hohen norden......allzeit gute fahrt.

  • :) Gut dokumentiert :)

    und sicherlich eine Hilfe oder zumindest ein Ideenlieferant fuer den ein oder anderen zum Nachbauen.
    Dankeschoen.

    Gruss
    Achim

    Und stets dran denken : Immer die Kirch' im Dorf lasse !

  • Hallo,

    danke für das feedback :klatsch

    Ich habe hier selbst schon viele Ideen und Hilfestellungen bekommen, daher möchte ich auch was zurück geben :ja

    Jetzt sieht man z.B. wie das mit dem Temperaturfühler in der Ölwanne aussieht. Nicht jeder will irgendwelche Adapter beim Ölfilter verbauen oder an der Ölwanne schweissen.

    Grüße
    Rainer

  • Hallo,

    das Runterkühlen kannst du vernachlässigen. Der Fühler geht über einen Zentimeter in die Ölwanne.
    Im Vergleich zeigt die Anzeige im Peilstab allerdings tatsächlich etwas mehr an als die in der Ablasschraube.

    Das mit dem Peilstab ist auch eine gute Lösung, macht auch die Verkabelung leichter. Allerdings geht es dann los das man den Originalpeilstab noch irgendwo im Motorraum unterbringt. Einen zusätzlichen Stecker am Geber hat um den Peilstab rauszuziehen usw. deswegen habe ich mich für die Ölablsschraube entschieden.

    Gruß
    Rainer

  • Hallo Ernst,

    die Ladedruckanzeige ist tatsächlich von Racimex. Ich finde das es ganz ok ist. Die Anzeige funktioniert gut, die Dämpfung funktioniert gut, sprich der Zeiger zappelt nicht ist aber auch nicht zu träge. Die Öltemp-anzeige ist von VDO.

    Vielleicht sollten wir mal eine Sammlung der möglichen Einbauarten machen.

    Gruß
    Rainer

  • Zitat

    Ich habe hier selbst schon viele Ideen und Hilfestellungen bekommen, daher möchte ich auch was zurück geben :ja

    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Vielleicht sollten wir mal eine Sammlung der möglichen Einbauarten machen.

    Ich bin als Kind nahe einem Wasserkraftwerk aufgewachsen. Viele Maschinen und vor allem viele Zeiger hatte es da....
    Was soll ich sagen, einmal Kind immer Kind...

    Es fehlt mir noch ein schöner, grosser Drehzahlmesser. Ein 52mm Teil möchte ich nicht.
    So ein Veglia Teil wäre der Hammer, ich würde noch am selben Abend die RaidHP tauschen.
    Die hatten wir noch, deshalb sind sie jetzt drin.


    Ernst

  • Hallo,

    vielen Dank an alle Schreiber für die vielen Anregungen und Tipps hier im Forum.
    Da ich soeben eine Ladedruckanzeige (LDA) in meinem 18 Jahre alten 2,5 tdi eingebaut habe, möchte ich die Lösung hier kurz vorstellen: Den Druckschlauch zur ESP wollte ich nicht auftrennen und den Druck auch erst nach dem Ladeluftkühler abnehmen.
    Als Verbindung vom Metallrohr nach dem LLK und dem Druckschlauch zur Anzeige habe ich eine M6-Kunststoffschraube genommen, ein 2mm-Loch hineingebohrt und das Ende konisch zugeschnitten. Stahlschraube wäre zwar besser, aber nur mit Akkuschrauber in der Hand geht das Bohren nicht. Ein 6mm-Loch in das Stahlrohr nach dem LLK gebohrt, ein O-Ring zum Abdichten und 2 Muttern zum Befestigen und schon kann der mit der Anzeige mitgelieferte Schlauch aufgesteck bzw. "aufgeschraubt" werden.

    Als Platz für die Anzeige hat mir eine Ecke im Kombiinstument am besten gefallen. Da das Instrument für den Bretteinbau gedacht war habe ich die schwarze Kappe einer Spraydose zum Gehäuse umfunktioniert und mit Klettverschluss am Kombi befestigt. Hinter der LDA wurde noch ein Loch für den Druckschlauch gebohrt, der Schlauch selbst mit Kabelbindern über den Motorraum zu einer defekten Tülle an der Spritzwand geführt und nach oben durchgefädelt. Ist etwas unkonventionell, aber einfach und es funktioniert. Turbo liefert übrigens knapp unter 1 Bar, also alles ok.

    Grüsse
    Martin