Guten Tag liebe Foren-Mitglieder,
ich bin neu hier und auf der Suche
nach einer Lösung zu dem hartnäckigen und teuren Problem unseres
Ducato 230 Wohnmobils. Wenn man neu ist, sollte man sich vorstellen
und das will ich natürlich auch gerne tun. Mein Name ist Ralph S.,
in Kürze jährt sich mein Zehnerjubiläum zum 5ten Male, und
gemeinsam mit meiner Frau sind wir Eltern von Zwillingen im Alter von
11. Nach vielen Jahren des Ausprobierens und Mietens, von Wohnwagen
und Wohnmobilen, haben wir uns im August 2013 endlich ein eigenes
Wohnmobil angeschafft. Leider haben wir damit gerade Sorgen und ich
hoffe ich kann hier Antworten finden, die zwei Fachbetriebe bisher
leider nicht finden konnte. Aber der Reihe nach…
Vorab herzlichen Dank an Alle, diesich die Mühe machen diesen Beitrag zu lesen,
und vielleicht auch noch einen sinnvollen Ratschlag für uns haben. Danke schön!!
Wir haben in 08.2013 folgendes Fahrzeug aus Erstbesitz gekauft,
aus den Händen des Ehepaares K. ,beide Mitte 70, die aus gesundheitlichen
Gründen das Reisen leider aufgeben mussten.
Fahrzeug:
- Fiat Ducato 230
- 2,8 JTD
- Baujahr 08.2002
- Originalkilometer bei Kauf 54.000, scheckheftgepflegt
- seit 2006 Leistungsgesteigert auf ca. 150PS
- Kilometer heute 66.000
- ZF-Automatikgetriebe (4HP20, Stücklisten-Nr. 1019 000 059)
- die von uns gefahrenen 12.000 KM verliefen ohne jedes Problem,
bis Mitte 09.2014
Aufbau:
- EuraMobil 635 LS
Die Verkäufer sind in unserem näheren Umkreis im südlichen Bayern zuhause,
so dass wir auch heute noch gelegentlich netten und guten Kontakt haben. Der Verkäufer Herr
K. ist selbst KFZ-Mechaniker im Ruhestand und ein superpenibler
Mensch, dementsprechend ist der Fahrzeugzustand.
Beim Kauf hat uns Herr K. auch folgenden Sachverhalt nicht verheimlicht:
Als Herr K. das Fahrzeug seinerzeit übernommen hat, ist Herrn K. immer wieder die
15A-Sicherung der Automatikgetriebesteuerung durchgebrannt. Eine
Suche durch einen Fiat- / Iveco-Fachbetrieb in seiner Umgebung
lieferte leider keine nachvollziehbare Ursache dafür. Auf einer
Urlaubsfahr von Herrn K. brannte dann abermals die Sicherung durch
und Herr K. hat Fiat mit Nachdruck aufgefordert an seinem neuen
Fahrzeug den Fehler zu beseitigen. Daraufhin wurde Herr K. zu einer
Ferrari-Werkstatt gebracht. Die dortigen Mechaniker zerlegten
scheinbar vollständig die Getriebesteuerung und setzten u.a.
korrodierte Stecker instand (das Fahrzeug war einige Monate auf
Messen vor der Auslieferung an Herrn K.); ebenso haben sie die
Elektronik ein wenig verändert eingebaut, dass sie besser erreichbar
ist. Diese Sache dauerte einen Tag.
Ab diesem Moment war für 11 Jahre Ruhe.
Hier nun die Abfolge der Ereignisse
seit Mitte 09.2014:
-
Nach einer 700km-Fahrt von
Berlin nach Hause springt das Getriebe bei der Rückwärtsfahrt auf
den Stellplatz in den Notlauf. Wiederholtes Starten beseitigt den
Fehler nicht.
- Nach einem Anruf bei Herrn K.
um seine Meinung kommt er sofort zu mir und ist sicher den Fehler zu
kennen. Gemeinsam öffnen wir die Getriebesteuerung im Motorraum.
Herr K. baut die Sicherung aus, die ist jedoch in Ordnung. Herr K.
pflegt noch mit Kontaktspray. Der Fehler bleibt. -
Ein Anruf beim ZF-Getriebespezialisten B.u.M. zeigt, dass sie den Fehler mangels
OBD-Schnittstelle nicht auslesen können. Ich muss den Fehler
auslesen lassen und mitbringen, dann kann geholfen werden.
-
Der Fiat- / Iveco-Fachbetrieb von Herr K., der das Fahrzeug sei 10 Jahren kennt,
liest den Fehler aus und hängt das Fahrzeug an den Tester ob sie einen
Elektronikfehler finden können. Nach 10 Tagen kein Ergebnis, sie
finden nichts und haben keine weitere Möglichkeit.
-
Der ausgelesene Fehler lautet „P0747 – Druckregler 5, Kurzschluss zu +-Batterie“,
es ist wohl doch das Getriebe.
-
Nach Beratung mit dem
Werkstattmeister Herr M. beim Getriebespezialisten B.u.M wird das
komplette Schaltgerät des Getriebes mit allen Reglern, Gebern,
Induktivitäten und dem Kabelbaum gewechselt. Hr. M. garantiert
damit aber auch, dass aus dem Getriebe kein elektrischer Fehler mehr
kommt. Die Analyse des entnommenen Getriebeöles zeigt, dass das
Getriebe niemals überhitzt wurde. Es gibt so gut wie keine
mechanische Abriebspuren. Das Getriebe ist jetzt mechanisch wie
elektrisch Tiptop.
Die Reparatur kostet uns EUR 1.300.
Getriebesteuerelektronik und Positionsschalter wurden nicht
erneuert.
-
Nach der elektrischen
Instandsetzung des Getriebes startet B.u.M das Fahrzeug – das
Getriebe springt erneut in den Notlauf. Herr M. bringt das Fahrzeug
netterweise in den Nachbarort zu einem Fachbetrieb, der den
Fiatspezifischen Fehler auslesen kann. Damit bleibt mir das erspart.
- Der ausgelesene Fehler lautet abermals
„P0747 – Druckregler 5, Kurzschluss zu +-Batterie“.
Kosten für’s Fehlerauslesen sind EUR 117 ohne
die Zeit für‘s Überführen des Autos. Herr M. von B.u.M ist so
nett und senkt die AW’s und räumt auch einen Rabatt für die
Teile ein, damit der Kostenvoranschlag nicht überschritten wird. -
Ich hole das Auto bei B.u.M. ab
spreche nochmals mit Herrn M. der der Auffassung ist, ein erfahrener
KFZ-Elektriker kann vom Pin5 des Steckers nun rückwärts messen, in
Verbindung mit Schaltplan und Belegung des Getriebes, um die Ursache
zu ermitteln. Das Auto steht nach 250 km Notfahrten jetzt wieder
zuhause.
-
Ich rufe den KFZ-Meister
unseres VW-Autohauses an mit der Frage ob er mir auch bei einem
Ducato 230 helfen kann. Er kann nicht, zu wenig Erfahrung und ohne
OBD-Stecker schon leider gar nicht. Er hat jedoch einen Kollegen
Herrn Mayer, der früher einen Fiat- / Iveco- Fachbetrieb
unterhielt, heute freie Werkstatt. Sie helfen sich gegenseitig bei
Markenfragen, ich solle mich an ihn wenden. Er ist sich sicher, ich
bin dort in guten Händen.
- Ich habe Herrn Mayer
zwischenzeitlich angerufen. Beim ersten Telefonat hat er bereits den
Fzg.-Schein als auch den Fehlercode erbeten um sich kundig zu
machen. Er hat mir im Vorfeld gesagt, dass er mit
Automatikfahrzeugen so gut wie keine Erfahrung habe. Ich habe ihm
daraufhin versichert, dass das Getriebe einwandfrei arbeite, es
handele sich um einen Elektronikfehler.
Ich habe Herrn Meyer nun
auch bereits persönlich besucht und Herr M. hat sich geduldig all
das angehört was ich hier nochmal zusammengefasst habe.
Zusätzlich hatte er bereits ein 60-seitiges Dokument über das
ZF-4HP20-Getriebe aus Kollegenkreisen bekommen und auch Zugriff auf
einen Schalt- und/oder Belegungsplan zum Fehler.
Das war nun am Freitag den 17.10.2014…
Ich habe nun am 30.10.2014 einen
Termin in besagter Werkstatt mit der großen großen Hoffnung, dass
es gelingt diese Sache in den Griff zu bekommen. Ich möchte sehr
gerne zu dem Termin den ein oder anderen Tipp mitbringen, den Herr
Mayer evtl. überprüfen kann.
Und das ist meine Bitte an Euch, liebe Foren-Mitglieder:
Habt ihr sinnvolle Ratschläge für
mich, die ich Herrn Mayer für die Problemlösung anbieten kann.
Worauf er ggf. achten sollte, was er testen sollte oder kann, evtl.
sind ja auch Ursachen im Spiel, an die man im ersten Ansatz überhaupt
nicht denkt?
Meine bisherigen Hausaufgaben diesbezüglich ergaben:
- Getriebemultischalter hierzu habe ich noch gar keine Infos
- Bremskontaktschalter Bremslicht geht (Wählhebel lässt sich aus ‚P‘ bewegen)
- Rückwärtsfahrschalter Rückwärtsfahrlicht geht beim Einlegen Rückwärtsgang
- Wählstockhebel Der Fehler tritt unterschiedlich auf. Teilweise kann 3 km gefahren werden.
Teilweise taucht der Fehler kurz nach dem Starten des Fahrzeuges
auf. Wählstock wurde mitunter gar nicht bewegt. - Schwache Batterie Wird über Solarregelanlage geladen, zeigt 13,2 Volt
- Beleuchtung Das Rücklicht HL in der Zweifadenlampe benötigt hier und da mal ein „Anklopfen“
da brennt es wieder artig. Ich habe vor ca. 8 Wochen eine einen
WLAN-Rückfahrkamera an die Nummernschildbeleuchtung angeklemmt. - Klimaanlage Keine, weder im Aufbau noch im Fahrerhaus
- Motorlüfter Herr K. hat ein
empfindlicheres Relais für die Motorenlüfter verbauen lassen,
damit die Motortemperatur nicht zu stark steigt im Sommer. Als wir
das Fahrzeug anfänglich nutzten fiel uns die starke Lüfterleistung
kurz nach dem Start auf, als auch der starke Lüfternachlauf nach dem
Abstellen. Seit geraumer Zeit hören wir die Lüfter gar nicht mehr,
was nach Rücksprache mit Herrn K. an den Temperaturen liegen soll.
Lt. Getriebehandbuch jedoch gibt es eine Verbindung des Getriebes mit
den Lüftern, da die Lüfter in Betrieb genommen werden, sollte das
Getriebeöl überhitzen. Kann hier doch ein Kurzschluss „von Lüfter
nach Getriebe“ vorliegen?
So – das war’s! Jetzt durfte ich
alles erzählen, und wenn Du lieber Leser hier angekommen bist, dann
sage ich nochmals ausdrücklich „Danke schön“ für’s Lesen.
Ich bedanke mich im Voraus für’s Darübernachdenken und vielleicht für den ein
oder anderen guten Ratschlag, den ich am 30.10.2014 mit in die Werkstatt mitnehmen kann.
Beste Grüße aus Bayern – Ralph mit Familie