2,8JTD mit ZF-Automatikgetriebe (4HP20) geht in Notlauf - P0747 Druckregler 5, Kurzschluss zu +Batt

  • Guten Tag liebe Foren-Mitglieder,

    ich bin neu hier und auf der Suche
    nach einer Lösung zu dem hartnäckigen und teuren Problem unseres
    Ducato 230 Wohnmobils. Wenn man neu ist, sollte man sich vorstellen
    und das will ich natürlich auch gerne tun. Mein Name ist Ralph S.,
    in Kürze jährt sich mein Zehnerjubiläum zum 5ten Male, und
    gemeinsam mit meiner Frau sind wir Eltern von Zwillingen im Alter von
    11. Nach vielen Jahren des Ausprobierens und Mietens, von Wohnwagen
    und Wohnmobilen, haben wir uns im August 2013 endlich ein eigenes
    Wohnmobil angeschafft. Leider haben wir damit gerade Sorgen und ich
    hoffe ich kann hier Antworten finden, die zwei Fachbetriebe bisher
    leider nicht finden konnte. Aber der Reihe nach…


    Vorab herzlichen Dank an Alle, diesich die Mühe machen diesen Beitrag zu lesen,
    und vielleicht auch noch einen sinnvollen Ratschlag für uns haben. Danke schön!! :) :) :)

    Wir haben in 08.2013 folgendes Fahrzeug aus Erstbesitz gekauft,
    aus den Händen des Ehepaares K. ,beide Mitte 70, die aus gesundheitlichen
    Gründen das Reisen leider aufgeben mussten.

    Fahrzeug:

    • Fiat Ducato 230
    • 2,8 JTD
    • Baujahr 08.2002
    • Originalkilometer bei Kauf 54.000, scheckheftgepflegt
    • seit 2006 Leistungsgesteigert auf ca. 150PS
    • Kilometer heute 66.000
    • ZF-Automatikgetriebe (4HP20, Stücklisten-Nr. 1019 000 059)
    • die von uns gefahrenen 12.000 KM verliefen ohne jedes Problem,
      bis Mitte 09.2014

    Aufbau:

    • EuraMobil 635 LS

    Die Verkäufer sind in unserem näheren Umkreis im südlichen Bayern zuhause,
    so dass wir auch heute noch gelegentlich netten und guten Kontakt haben. Der Verkäufer Herr
    K. ist selbst KFZ-Mechaniker im Ruhestand und ein superpenibler
    Mensch, dementsprechend ist der Fahrzeugzustand.

    Beim Kauf hat uns Herr K. auch folgenden Sachverhalt nicht verheimlicht:

    Als Herr K. das Fahrzeug seinerzeit übernommen hat, ist Herrn K. immer wieder die
    15A-Sicherung der Automatikgetriebesteuerung durchgebrannt. Eine
    Suche durch einen Fiat- / Iveco-Fachbetrieb in seiner Umgebung
    lieferte leider keine nachvollziehbare Ursache dafür. Auf einer
    Urlaubsfahr von Herrn K. brannte dann abermals die Sicherung durch
    und Herr K. hat Fiat mit Nachdruck aufgefordert an seinem neuen
    Fahrzeug den Fehler zu beseitigen. Daraufhin wurde Herr K. zu einer
    Ferrari-Werkstatt gebracht. Die dortigen Mechaniker zerlegten
    scheinbar vollständig die Getriebesteuerung und setzten u.a.
    korrodierte Stecker instand (das Fahrzeug war einige Monate auf
    Messen vor der Auslieferung an Herrn K.); ebenso haben sie die
    Elektronik ein wenig verändert eingebaut, dass sie besser erreichbar
    ist. Diese Sache dauerte einen Tag.
    Ab diesem Moment war für 11 Jahre Ruhe. :!: :!: :!:

    Hier nun die Abfolge der Ereignisse
    seit Mitte 09.2014:

    • Nach einer 700km-Fahrt von
      Berlin nach Hause springt das Getriebe bei der Rückwärtsfahrt auf
      den Stellplatz in den Notlauf. Wiederholtes Starten beseitigt den
      Fehler nicht.

    • Nach einem Anruf bei Herrn K.
      um seine Meinung kommt er sofort zu mir und ist sicher den Fehler zu
      kennen. Gemeinsam öffnen wir die Getriebesteuerung im Motorraum.
      Herr K. baut die Sicherung aus, die ist jedoch in Ordnung. Herr K.
      pflegt noch mit Kontaktspray. Der Fehler bleibt.
    • Ein Anruf beim ZF-Getriebespezialisten B.u.M. zeigt, dass sie den Fehler mangels
      OBD-Schnittstelle nicht auslesen können. Ich muss den Fehler
      auslesen lassen und mitbringen, dann kann geholfen werden.

    • Der Fiat- / Iveco-Fachbetrieb von Herr K., der das Fahrzeug sei 10 Jahren kennt,
      liest den Fehler aus und hängt das Fahrzeug an den Tester ob sie einen
      Elektronikfehler finden können. Nach 10 Tagen kein Ergebnis, sie
      finden nichts und haben keine weitere Möglichkeit.

    • Der ausgelesene Fehler lautet „P0747 – Druckregler 5, Kurzschluss zu +-Batterie“,
      es ist wohl doch das Getriebe.

    • Nach Beratung mit dem
      Werkstattmeister Herr M. beim Getriebespezialisten B.u.M wird das
      komplette Schaltgerät des Getriebes mit allen Reglern, Gebern,
      Induktivitäten und dem Kabelbaum gewechselt. Hr. M. garantiert
      damit aber auch, dass aus dem Getriebe kein elektrischer Fehler mehr
      kommt. Die Analyse des entnommenen Getriebeöles zeigt, dass das
      Getriebe niemals überhitzt wurde. Es gibt so gut wie keine
      mechanische Abriebspuren. Das Getriebe ist jetzt mechanisch wie
      elektrisch Tiptop.
      Die Reparatur kostet uns EUR 1.300.
      :( :( :(
      Getriebesteuerelektronik und Positionsschalter wurden nicht
      erneuert.

    • Nach der elektrischen
      Instandsetzung des Getriebes startet B.u.M das Fahrzeug – das
      Getriebe springt erneut in den Notlauf. Herr M. bringt das Fahrzeug
      netterweise in den Nachbarort zu einem Fachbetrieb, der den
      Fiatspezifischen Fehler auslesen kann. Damit bleibt mir das erspart.

    • Der ausgelesene Fehler lautet abermals
      „P0747 – Druckregler 5, Kurzschluss zu +-Batterie“. :( :( :(
      Kosten für’s Fehlerauslesen sind EUR 117 ohne
      die Zeit für‘s Überführen des Autos. Herr M. von B.u.M ist so
      nett und senkt die AW’s und räumt auch einen Rabatt für die
      Teile ein, damit der Kostenvoranschlag nicht überschritten wird. :)
    • Ich hole das Auto bei B.u.M. ab
      spreche nochmals mit Herrn M. der der Auffassung ist, ein erfahrener
      KFZ-Elektriker kann vom Pin5 des Steckers nun rückwärts messen, in
      Verbindung mit Schaltplan und Belegung des Getriebes, um die Ursache
      zu ermitteln
      . Das Auto steht nach 250 km Notfahrten jetzt wieder
      zuhause.

    • Ich rufe den KFZ-Meister
      unseres VW-Autohauses an mit der Frage ob er mir auch bei einem
      Ducato 230 helfen kann. Er kann nicht, zu wenig Erfahrung und ohne
      OBD-Stecker schon leider gar nicht. Er hat jedoch einen Kollegen
      Herrn Mayer, der früher einen Fiat- / Iveco- Fachbetrieb
      unterhielt, heute freie Werkstatt. Sie helfen sich gegenseitig bei
      Markenfragen, ich solle mich an ihn wenden. Er ist sich sicher, ich
      bin dort in guten Händen.

    • Ich habe Herrn Mayer
      zwischenzeitlich angerufen. Beim ersten Telefonat hat er bereits den
      Fzg.-Schein als auch den Fehlercode erbeten um sich kundig zu
      machen. Er hat mir im Vorfeld gesagt, dass er mit
      Automatikfahrzeugen so gut wie keine Erfahrung habe. Ich habe ihm
      daraufhin versichert, dass das Getriebe einwandfrei arbeite, es
      handele sich um einen Elektronikfehler.
      Ich habe Herrn Meyer nun
      auch bereits persönlich besucht und Herr M. hat sich geduldig all
      das angehört was ich hier nochmal zusammengefasst habe.
      Zusätzlich hatte er bereits ein 60-seitiges Dokument über das
      ZF-4HP20-Getriebe aus Kollegenkreisen bekommen und auch Zugriff auf
      einen Schalt- und/oder Belegungsplan zum Fehler
      . :) :) :)
      Das war nun am Freitag den 17.10.2014…

    Ich habe nun am 30.10.2014 einen
    Termin in besagter Werkstatt mit der großen großen Hoffnung, dass
    es gelingt diese Sache in den Griff zu bekommen. Ich möchte sehr
    gerne zu dem Termin den ein oder anderen Tipp mitbringen, den Herr
    Mayer evtl. überprüfen kann.

    Und das ist meine Bitte an Euch, liebe Foren-Mitglieder: ^^ ^^ ^^

    Habt ihr sinnvolle Ratschläge für
    mich, die ich Herrn Mayer für die Problemlösung anbieten kann.
    Worauf er ggf. achten sollte, was er testen sollte oder kann, evtl.
    sind ja auch Ursachen im Spiel, an die man im ersten Ansatz überhaupt
    nicht denkt?


    Meine bisherigen Hausaufgaben diesbezüglich ergaben:

    • Getriebemultischalter hierzu habe ich noch gar keine Infos
    • Bremskontaktschalter Bremslicht geht (Wählhebel lässt sich aus ‚P‘ bewegen)
    • Rückwärtsfahrschalter Rückwärtsfahrlicht geht beim Einlegen Rückwärtsgang
    • Wählstockhebel Der Fehler tritt unterschiedlich auf. Teilweise kann 3 km gefahren werden.
      Teilweise taucht der Fehler kurz nach dem Starten des Fahrzeuges
      auf. Wählstock wurde mitunter gar nicht bewegt.
    • Schwache Batterie Wird über Solarregelanlage geladen, zeigt 13,2 Volt
    • Beleuchtung Das Rücklicht HL in der Zweifadenlampe benötigt hier und da mal ein „Anklopfen“
      da brennt es wieder artig. Ich habe vor ca. 8 Wochen eine einen
      WLAN-Rückfahrkamera an die Nummernschildbeleuchtung angeklemmt.
    • Klimaanlage Keine, weder im Aufbau noch im Fahrerhaus
    • Motorlüfter Herr K. hat ein
      empfindlicheres Relais für die Motorenlüfter verbauen lassen,
      damit die Motortemperatur nicht zu stark steigt im Sommer. Als wir
      das Fahrzeug anfänglich nutzten fiel uns die starke Lüfterleistung
      kurz nach dem Start auf, als auch der starke Lüfternachlauf nach dem
      Abstellen. Seit geraumer Zeit hören wir die Lüfter gar nicht mehr,
      was nach Rücksprache mit Herrn K. an den Temperaturen liegen soll.
      Lt. Getriebehandbuch jedoch gibt es eine Verbindung des Getriebes mit
      den Lüftern, da die Lüfter in Betrieb genommen werden, sollte das
      Getriebeöl überhitzen. Kann hier doch ein Kurzschluss „von Lüfter
      nach Getriebe“ vorliegen?

    So – das war’s! Jetzt durfte ich
    alles erzählen, und wenn Du lieber Leser hier angekommen bist, dann
    sage ich nochmals ausdrücklich „Danke schön“ für’s Lesen.


    Ich bedanke mich im Voraus für’s Darübernachdenken und vielleicht für den ein
    oder anderen guten Ratschlag, den ich am 30.10.2014 mit in die Werkstatt mitnehmen kann.


    Beste Grüße aus Bayern – Ralph mit Familie

  • Hallo,

    habe in den 90 zigern auch so einen Fall mit einem VW Passat gehabt.
    Mechanik ist geprüft und für gut befunden. Aber auf der BAB bei 160 kmh immer in den Notlauf, es war ein nicht so ein toller Spaß.
    Rechts ran Motor aus und neu Starten bis zum nächsten Mal, entweder sofort oder 1 Woche später.

    Das Auto hatte noch kein OBD, VW hatte ein eignes Diagnosegerät.

    War immer alles OK und der Meister sagte da ist wohl das Steuergerät fürs Automatik-Getriebe nicht mehr OK. Für 800 DM ein
    neues einbauen und den paßt das. (Wenn es eingebaut wird ist der Umtausch aber unmöglich sagte der Meister noch)

    Neues bestellt und eingebaut und der Notlauf wie gehabt, 800 DM für die Tonne. Meister sagte dann muß wohl ein neues Getriebe her Kosten 4500 DM Nein Danke.

    Selbst ist der Mann, habe KFZ-Mechaniker gelernt und 16 Jahre bei VW gearbeitet, aber zu dem Zeitpunkt schon seit 7 Jahren kein Auto mehr von unten gesehen.
    Allso alle Steckverbindungen vom Getriebe überprüft und mit Kontaktspray behandelt und es ging ca. 1 Monat gut. Schon gefreut, leider zu früh. Wieder Notlauf fast bei jeder Fahrt.

    Jetzt überlegt was machen und wo anfangen. Habe dann den großen Rundstecker der hatte ca. 15 vergoldete Kontakte und war zum zusammenschrauben. Den Seitenschneider geholt und alles abgekniffen und dann mit Flachstekern und den Gegenstücken neu verbunden.

    Und siehe da das Auto hat noch 150.000 Km gefahren ohne noch einmal in den Notlauf zu gehen.

    Was ich damit sagen will ein kleines Kontaktproblem und Ärger und viel Geld ausgegeben. Je älter ein Auto wird kann es mal zu solchen Problemen kommen. Nur wo einen Fachmann finden der Lust und Laune hat richtig zu suchen.

    Du hast ja schon recht gute Leute am Start und ich würde das mit dem Lüfter näher betrachten. Dann noch mal alle Steckverbindungen überprüfen wenn es geht mit Schaltplan damit man nichts übersieht.

    Viel Erfolg

    Grüsse

    gtsl


  • Guten Tag liebe Forenmitglieder,

    leider leider ist dieses Thema für uns immer noch nicht ausgestanden. :( :( :(

    Unser Werkstattbesuch ergab bisher folgende Informationen:

    • Ich habe eine umfangreiche Dokumentation mit Schaltplan zu unserem Auto und 4HP20-Getriebe. (Das ist gut!) :)
    • Die Messung mittels Prüflampe vom Getriebstecker zur Getriebesteuerungsautomatik ergab Durchgang auf allen Leitungen.
      (Hmm - ist das gut oder nicht gut ? Ich weiß es nicht) :huh:
    • Die Messung der Leitungen die von und zum Schaltstock führen stehen noch aus. Es ist gerade Winterreifensaison. Ich hoffe es kann bis Mitwoch erledigt sein. Dann ist Herr M. mit seinem Latein auch am Ende.
      (Hoffentlich finden sich hier Anomalien) :S
    • Die Lüftervermutung hat Herr M. überprüft, hier bestehen lt. Herrn M. auch keine Zusammenhänge.
    • Der nächste Schritt würde dann sein, die Getriebsteuerung zur Prüfung einzuschicken. Eine Anfrage an eine Fachfirma mit Details zum Fahrzeug und zu Steuerung habe ich bereits gestellt.

    So, das ist der aktuelle Stand der Dinge. Ich werde weiter berichten.

    Mit freundlichen Grüßen - und gute Reise an Alle

    Ralph

  • Hallo Ralph,
    hab wenig Zeit deswegen Telegrammstil:
    Der Fehler sollte einfach zu finden sein. Die Druckregler (EDS= elektrisches Drucksteuerventil) sind hochpräzise Elektromagnete, die den Druckauf und abbau in einer Kupplung in einem geschlossenen Regelkreis regeln. Das geschieht beim schließen bzw. öffnen der Kupplung. Wenn also ein EDS defekt ist, kann die Kupplung nicht mehr geschlossen werden, d.h. der Gang geht nicht mehr rein, das Steuergerät geht in den Notlauf.
    Fehlersuche: Stecker am Getriebe öffnen und mit Multimeter die Pins vom EDS 5 durchmessen. Da muss ein Wert > 0 Ohm rauskommen (weiss nicht mehr ganz genau wieviel). Miss einfach die anderen EDS durch, dann bekommst Du die Referenzwerte, müssen 2 unterschiedliche sein (NC und NO Ventile). Ist der EDS auffällig: Öl ablassen, Getriebedeckel auf, hydr. Steuergerät ausbauen, Kabelbaum!! genau anschauen und den EDS 5 mit abgezogenem Stecker messen.
    Wenn die Messung am Getriebestecker i.o. ist, löse auch den Stecker am Schalthebel steuergerät und miss den Kabelbaum durch. Meine Vermutung ist, dass der Fehler da liegt. Entweder durchgescheuert oder ein Kontakt korrodiert bzw. kontaktbrücke durch Dreck/Salzwasser. Auch hier vor allem die Leitungen von EDS 5.
    Als letztes das Steuergerät durchmessen (bei abgezogenem Stecker und erst als allerletztes im Betriebszustand, dann kannst aber nur am Kabelbaumseitigen Getriebestecker messen.
    WEnn Du mir Schaltplan und Unterlagen schickst, kann ich Dir die Pins zum messen durchgeben.
    Das elektr. Steuergerät überwacht ständig, ob alle EDS elektrisch i.o. sind, d.h. auf Kurzschluss gegen + und Masse sowie intern. Bei Dir hat es den Schluss gegen + diagnostiziert. Etwas kniffeligger wirds nur, wenns ein Wackelkontakt /sporadischer Kurzschluss ist.

    Viel Erfolg
    Nessie

  • Hallo Nessie,

    herzlichen Dank für Deine Infos. Anbei meine Ergänzungen

    - Die komplette Schaltanlage (alle elektrischen Komponeten IM
    Getriebe) wurde vom ZF-Servicefachbetrieb erneuert, verbunden mit
    der Garantie, dass AUS dem Getriebe kein elektrischer Fehler mehr
    kommt. Hierbei gab es auch neues Getriebeöl. (Fehler blieb
    jedoch...)

    - Die Messungen vom Getriebestecker an das Getriebeschaltgerät mit
    Messgerät+Prüflampe waren alle OK

    - Die Messungen von und zum Schalthebelsteuergerät stehen noch aus -
    ich hoffe dass Du Recht behältst und sich hier der Fehler findet!! Du
    vermutest korrodiert (bei 12 Jahren sicher möglich), wie kommst Du
    auf Dreck bzw. Salzwasser ?? Der Schalthebel ist doch im Fahrerhaus
    und aus der Unterlage über das Auto habe ich gelernt, dass die
    Schaltplatine direkt darunter sitzt.

    - Ich vermute stark dass Dein letzter Satz zieht und es sich um
    einen Wackler bzw. sporadischen Kurzschluss handelt - nur WO? :cursing: :cursing: :cursing: .

    Warten wir ab, was die Messung des Schaltstockes bringt.

    Beste Grüße - Ralph


  • Hallo Ralph,
    habe mal Unterlagen im Netz gesucht und glücklicherweise gefunden.
    Der EDS 5 ist ein NO Druckregler, oder steigende Kennlinie und aktiviert die Kupplung, die im 1.und 2. Gang geschlossen ist. Die Elektronik misst permanent den Widerstand jedes MV und EDS und falls der zu sehr vom Normalwert abweicht, wird ein elektrischer Fehler festgestellt. Die Elektronik weiß natürlich nicht, wo genau der Fehler ist, denn sie kann ja nur den Widerstand zwischen der Ansteuerleitung und der Meldeleitung im Steuergeröt messen. Dazwischen sind jedoch einige Meter Kabel, min. 6 Steckverbindungen und natürlich der EDS/Druckregler. Der Fehler kann überall da liegen.
    Also beginnen wir mit der Fehlersuche am Stecker der Elektronik. Batterie kann dran bleiben (aber Achtung, Pin 26 führt +12V von der Batterie), Zündung aus, den 88 pol. Stecker von der Getriebeelektronik entfernen, Stift, Papier und ein Multimeter bereit halten. Jetzt bitte jeweils den Widerstand messen: Pin 1 - Pin 53 (EDS 4); dann Pin 4 - Pin 53 (EDS 6); dann Pin 29 - Pin 53 (EDS 5); die sollten alle einen identischen Ohm Wert haben, ca. 6 Ohm. Der EDS 5 muss deutlich weniger haben, wenn der Fehler anliegt. Wenn Du schon dabei bist, miss auch Pin 5 - Pin 52 (EDS 3) sollte auch 6 Ohm haben. Wenn alle wirklich identisch sind, liegt entweder der Fehler nicht an, oder er ist in der Elektronik. Falls Pin 29/53 fast 0 ist, dann bitte den runden Stecker am Getriebe entfernen, ein 16 pol Kostal Stecker.
    Dann bitte Getriebeseitig messen: Pin 7 auf Pin 5, Pin 10 auf Pin 5 und Pin 11 auf Pin 5. Hier sollten wieder jeweils 6 Ohm zu messen sein. Alle identisch!

    Falls bis dahin alles i.o. ist miss an der Elektronik. Nun Pin 1-53, Pin 4 - 53 und Pin 29 - 53 an der Getriebeelektronik messen. Auch hier sollten alle Werte identisch sein. Eigentlich müssen alle unendlich anzeigen, da der Endstufentransistor nicht angesteuert ist. Selbst wenn alle unendlich ergeben, heißt das aber nicht viel, denn der Fehler kann auch in der Endstufe liegen und die kann nur in aktivem Zustand gemessen werden. Dazu musst Du aber Zwischenadapter habe, die muss wiederum ein B&M haben - oder er fordert einen ZF Techniker an, der kann das.
    Der Getriebewählhebel oder der Positionsschalter hat hier keinen Einfluss, diese Messung hilft nicht weiter, da wird alles i.o. sein.
    Ich vermute wie gesagt irgendwo in einem Stecker eine Kurzschlussbrücke verursacht durch Dreck oder Salzwasser. Die kann in einem der Zwischenstecker sein, die wird sicher nicht am Stecker der Getriebeelektronik sein. Irgendwo im Motorraum, meist ist ja der Fzg. Kabelbaum auch noch 1-3x geteilt.
    Berichte mal von den Messungen, dann sehen wir weiter. Und bitte keine Pins verwechseln und schöne kleine Messspitzen verwenden, sonst können die Pins verbiegen.
    Viel Erfolg
    Nessie

  • Hallo Bodenseenessie,

    herzlichen Dank für Deinen sehr informativen und umfangreichen Beitrag. Ich will die Informationen nochmal sortieren um sicher zu sein dass ich es richtig mache. Anbei die Anmerkung dass ich von Strom, Ohm und Co. soviel verstehe wie eine bayerische Kuh vom Waltzertanzen - aber ich habe ja fachkundige Hilfe in der Familie! Das wird also schon:

    Was soll ich also machen:

    "Also beginnen wir mit der Fehlersuche am Stecker der Elektronik (Widerstände messen, Soll=ca. 6 Ohm):"
    Pin 1 - Pin 53 (EDS 4)
    Pin 4 - Pin 53 (EDS 6)
    Pin 29 - Pin 53 (EDS 5) (Der EDS 5 muss deutlich weniger haben, wenn der Fehler anliegt)
    Pin 5 - Pin 52 (EDS 3)


    "Wenn alle wirklich identisch sind, liegt entweder der Fehler nicht an, oder er ist in der Elektronik. Falls Pin 29/53 fast 0 ist, dann bitte den runden Stecker am Getriebe entfernen, ein 16 pol Kostal Stecker, Dann bitte Getriebeseitig messen (Widerstände messen, Soll=ca. 6 Ohm):"

    Pin 7 auf Pin 5
    Pin 10 auf Pin 5
    Pin 11 auf Pin 5

    ??? Eine Frage zum Begriff "Getriebeseitig". Meinst Du damit meinen neuen Stecker der überholten Schaltanlage der aus der Schaltanlage herausragt (den männlichen Teil), oder den Stecker am anderen Ende der Kabelbaumes der aufgesteckt wird (den weiblichen Teil). Sorry für die Frage, ich bin nicht nur nicht aus dem Stromfach, sonder leider auch nicht aus dem Autofach... 8|

    "Falls bis dahin alles i.o. ist miss an der Getriebeelektronik"
    Pin 1 - 53
    Pin 4 - 53
    Pin 29 - 53
    "Eigentlich müssen alle unendlich anzeigen,..."

    Hier stelle ich nochmal auf die von Dir beschriebenen Möglichkeiten des ZF-Betriebes ab. Ich gehe davon aus, dass ich erhebliche Aufwände hätte, diese Möglichkeiten überhaupt in Anspruch nehmen zu können. Darüberhinaus müsste ich erneut ca. 200 KM Notfahrbetrieb absolvieren und das Fahrzeug neuerlich einige Tage abstellen.

    Mir wurde die Prüfmöglichkeit der Getriebeelektronik von dem von mir angeschriebenen Prüfbetrieb Fa. E. zwischenzeitlich bestätigt. Der Aufwand hierfür beträgt EUR 60,-- plus Porto. Verglichen mit den Aufwänden für andere Lösungen ziehe ich diesen Weg vor. Ich hoffe damit eine weitere Komponente verbindlich abhaken zu können.

    Ich habe heute nochmals mit der Fa. M, wo sich das Fahrzeug derzeit befindet, telefoniert. Sie haben jetzt auch die Messungen an und von dem Schaltstock gemacht und konnte keinerlei Unregelmäßigkeiten finden. Eine anschließende Probefahrt hat nach Aussage von Herrn M. nach ca. 15 KM den Fehler wieder auftreten lassen. Dieser Fehler liess sich dann auch nicht mehr löschen. Er hat daraufhin den Stecker über Nacht aus der Steuerung gezogen, das würde alle Fehler beseitigen. Herr M. hat auch keine weiteren Ideen mehr, tippt jedoch auch auf den Kabelstrang und hat die selben Vermutungen hinsichtlich Kurzschluss. Herr M. sagte mir noch dass ihnen leider ein Messfehler unterlaufen sei, der die Plastikhülle des Getriebsteckers ein wenig verletzt habe, ich könne jedoch sicher sein, dass hier der Fehler nicht zu finden ist. Die Schmorbeschädigung sei minimal und nicht ursächlich. Herr M. hat sich dafür entschuldigt - ich bin ihm nicht gram dafür, sondern eher dankbar für seine Ehrlichkeit; zumal ich den Stecker ja vorher schon geöffnet hatte und der Fehler bereits auftrat. Ihm sei jedoch aufgefallen, dass das Steuergerät sehr warm würde ?!? (Was immer das heißen mag?)

    Ich werde das Womo morgen wieder abholen, das Steuergerät ausbauen und zur Prüfung einsenden. Vorher noch und während der Prüfung werde ich die von Dir beschriebenen Messungen machen und die Messwerte liefern. Das mag sich also bis ins Wochenende hinein ziehen.

    Für alle Interessierten die "mitlesen" möchten, kann ich die Schaltpläne und die Lage der Komponenten im 230er Maxi als Dateianhang leider nicht zur Verfügung stellen, da der Platz beschränkt ist. Bei Interesse schickt mir Doch eine Nachricht, dann lasse ich sie Euch gerne zukommen. Vielleicht sind diese Unterlagen ja an anderer Stelle einmal hilfreich. Eine weitere umfangreiche 4HP20-Dokumentation fand ich im Citroen-Bereich; bisher leider jedoch nur in Englisch; ich glaube jedoch auch in Deutsch würde ich nur wenig von dem verstehen was dort steht. Es ist aber immer gut Unterlagen zu haben die man jemandem zeigen kann, der etwas von dem Thema versteht. :)

    An Dich Bodenseenessie geht mein besonderer Dank für die großen Bemühungen uns zu helfen. Herzlichen Dank dafür ^^ ^^ ^^

    Ich werde weiter berichten. Habt eine gute Zeit und gute Reise.

    Mit besten Grüßen vom Ammersee - Ralph


  • Hallo Ralph,

    Eine Frage zum Begriff "Getriebeseitig".
    Meinst Du damit meinen neuen Stecker der überholten Schaltanlage der
    aus der Schaltanlage herausragt (den männlichen Teil), oder den Stecker
    am anderen Ende der Kabelbaumes der aufgesteckt wird (den weiblichen
    Teil).

    Ja ich meine genau den männlichen Teil, der im Getriebegehäuse steckt. Die Werte, die Du am Elektronikstecker und am Getriebestecker misst, sollten bis auf ca. 0,1 Ohm identisch sein. Wenn nicht, ist irgenwo in der Leitung ein Kurzschluss oder erhöhter Übergangswiderstand. Genau den musst Du finden.
    Also, wenn bereits am Elektronikstecker immer identische Werte mit ca. 6 Ohm gemessen werden, dann brauchst die Messung am Getriebestecker nicht machen. Versuche aber auch, mit einer 2. Person mal kräftig am Kabelbaum zu wackeln, während Du misst, die Werte sollte das nicht verändern. WEnn doch, ists ein Wackelkontakt.

    Eine erhöhte Temperatur an der Elektronik ist nie gut. Elektronische Bauteile halbieren die Lebensdauer bei Erhöhung der permanenten Betriebstemperatur um 10°C. Was auch unschön ist, dass der Fehler nicht permanent anliegt, da er erst nach 15 km Fahrt auftrat. Kann also durchaus sein, dass Deine "statischen" Messungen nichts auffälliges zeigen, da der Fehler erst kommt, wenn etwas Temperatur auftritt. Aber das könnte man ev. mit einem Heizlüfter simulieren.

    Bedanken darfst Du Dich gerne jetzt schon, feiern tun wir aber erst, wenn der Fehler gefunden und beseitigt ist. Naja Rosetta feiert schon obwohl wir nur wissen, dass Sie mal vorsichtig ein Beinchen aufgesetzt hat.

    Weiterhin viel Erfolg.
    Nessie

  • Hallo Nessie,

    Danke für Dein Feedback. Zwischenzeitlich ist unsere fahrende komfortable Stadtwohnung wieder Zuhause angelangt. Herrn M. von der Werkstatt sagte mir, dass sich der Fehler nunmehr gar nicht mehr löschen liesse, selbst durch ein mehrstündiges Abgängen des Stecker von der Steuerung. Der Fehler tritt nach dem Anlassen sofort wieder auf ?!? Bedingt durch seine erfolglose Suche hat er die Aufwände auf der Rechnung ein gutes Stück nach unten gedreht - ich hatte weit schlimmeres erwartet. Das habe ich ihm mit einem anständigen Trinkgeld in die Kaffeekasse gezollt. Danke - Herr M.

    Doch nun zu den Ergebnissen des Messauftrages - die Werte waren deutlich schneller ermittelt als angenommen :) :


    Folgende Werte liegen an:
    "Also beginnen wir mit der Fehlersuche am Stecker der Elektronik (Widerstände messen, Soll=ca. 6 Ohm):"

    Pin 1 - Pin 53 (EDS 4) // Messergebnis 7,0 Ohm :thumbup:
    Pin 4 - Pin 53 (EDS 6) // Messergebnis 7,1 Ohm :thumbup:
    Pin 29 - Pin 53 (EDS 5) (Der EDS 5 muss deutlich weniger haben, wenn der Fehler anliegt) // Messergebnis 7,1 Ohm :thumbup: :?:
    Pin 5 - Pin 52 (EDS 3)
    // Messergebnis 7,1 Ohm :thumbup:

    Da die Verbindung Pin 29 auf 53 gut war habe ich die Getriebseitige Messung ausgelassen.


    Folgende Werte liegen an - hier wurden zwei Messungen gemacht:
    "Falls bis dahin alles i.o. ist miss an der Getriebeelektronik"
    Pin 1 - 53
    Pin 4 - 53
    Pin 29 - 53
    "Eigentlich müssen alle unendlich anzeigen,..."

    Erste Messung mit Multimeter eingestellt auf 200Ohm - Displayanzeige ist "1":
    Bei keiner der drei Messstrecken war eine veränderte Anzeige auf dem Display zu erkennen - Display blieb bei "1".

    Zweite Messung mit Multimeter eingestellt auf Diodenprüfung - Displayanzeige ist "1":
    Pin 1 - 53 // Messergebnis erste Messrichtung 1,287
    Pin 4 - 53 // Messergebnis erste Messrichtung 1,287
    Pin 29 - 53 // Messergebnis erste Messrichtung 1,287

    Pin 1 - 53 // Messergebnis umgekehrte Messrichtung 0,586
    Pin 4 - 53 // Messergebnis umgekehrte Messrichtung 0,583
    Pin 29 - 53 // Messergebnis umgekehrte Messrichtung 0,585

    Das Steuergerät ist zwischenzeitlich bereits auf dem Postweg in die Fachfirma mit Prüfauftrag. Herr M. tippt schwer auf ein defektes Steuergerät - das fände ich prima, dann wäre die Sache gefunden und kann behoben werden. Prüfergebnisse hierzu werden aber vorauss. nicht vor Mitte kommender Woche vorliegen. Da muss ich mich ein wenig in Geduld üben....... :sleeping: :sleeping: :sleeping:

    "Versuche aber auch, mit einer 2. Person mal kräftig am Kabelbaum zu
    wackeln, während Du misst, die Werte sollte das nicht verändern. WEnn
    doch, ists ein Wackelkontakt."

    Das werde ich auf alle Fälle noch machen - Ergebnisbericht folgt!

    Vielen Dank für HowTo's, ToDo's, Werte, Tipps und Tricks.

    Grüße vom Ammersee - Ralph

  • Hallo Ralph,

    die Messung zeigt erst mal, dass das Getriebe und der Kablebaum keinen permanenten Kurzschluss haben. Das hat die Elektronik nämlich diagnostiziert und deshalb abgeschaltet. Aller Wahrscheinlichkeit nach war auch das alte im Getriebe eingebaute hydraulische Schaltergät völlig i.o. und es wurde auf Verdacht aber umsonst getauscht.
    Leider hat die Messung an der Getriebelektronik auch nichts auffälliges ergeben, es wäre aber auch sehr großer Zufall gewesen, wenn der Kurzschluss gerade ausgangsseitig nach den MOSFETs gewesen wäre. Die Entscheidung einschicken zur Prüfung war sicher richtig, denn die Elektronik muss jetzt unter Last am Simulator gemessen werden.
    Wenn Du aber jetzt Zeit hast und das Fzg. vor der Haustür steht, mach doch noch die Messung am Getriebestecker, männliche Seite. Die gemessenen 7 Ohm sind ein bisschen viel, ich hatte sogar leicht unter 6 Ohm erwartet. WEnn da mehr als ca. 0,5 Ohm Unterschied sind, musst Du dich doch mal um den Kabelbaum kümmern. Also bitte nochmal erst am Stecker der Elektronik messen und dann gleich danach mit identischem Messgerät am Getriebe selbst. Du hast ja schon gemerkt, dass das ganze recht schnell gemessen ist.
    MfG
    Nessie

  • Hallo Nessie,

    Danke schön für die Antwort und das weitere Vorgehen. Anbei einige Updates:

    • bzgl Deines Verdachtes die Schaltanlage wurde nur auf Verdacht und umsonst getauscht - dessen bin ich mir zwischenzeitlich absolut sicher! :( :( :(
    • ich habe die Messung nochmals wiederholt mit dem Vorsatz auch die Getriebseitige Messung am Secker zu machen. Hierzu habe ich im Vorfeld Luftfilter, Luftmassenmesser etc. ausgebaut (beim Schwager abgeguckt) - aber ich kann nicht ran!! Der Stecker ist ca. 30 Grad nach hinten geneigt, teilweise noch verbaut, und es gibt für mich keine Chance solide mit den Messspitzen die jeweiligen Pins zu erreichen. Mit dem Spiegel kann ich den Stecker zwar einsehen - aber nicht messen. Da muss erheblich mehr vorne ausgebaut werden, als ich es mir zutrauen möchte. Da muss ich nochmal auf die Hilfe des Schwagers bauen. ABER...!!
    • Ich habe, wie Du empfohlen hast, die Messung mit angeschlossenem Stecker nochmal gemacht und siehe da was soll ich sagen, die Messwerte haben sich verändert ?!? Die Werte entsprechen jetzt absolut Deinen Erwartungen, mir ist nur nicht klar warum - ich habe das gleiche Multimeter verwendet, genauso gemessen, nur zwischenzeitlich nochmal den Getriebstecker rauf und runter - Hmmmm ?( .
      Das Auto stand jetzt allerdings zwei Tage vor der Türe - ändern sich da Widerstände ?

      Die Messewerte sind jetzt wie folgt:

    • Pin 1 - Pin 53 (EDS 4) // Messergebnis 5,6 Ohm :thumbup:
    • Pin 4 - Pin 53 (EDS 6) // Messergebnis 5,7 Ohm :thumbup:
    • Pin 29 - Pin 53 (EDS 5) (Der EDS 5 muss deutlich weniger haben, wenn der Fehler anliegt) // Messergebnis 5,7 Ohm :thumbup: :?:
    • Pin 5 - Pin 52 (EDS 3) // Messergebnis 5,7 Ohm :thumbup:


    "Versuche aber auch, mit einer 2. Person mal kräftig am Kabelbaum zu
    wackeln, während Du misst, die Werte sollte das nicht verändern. WEnn
    doch, ists ein Wackelkontakt

    Habe ich mithilfe meiner Frau gemacht. Während sie gemessen hat, habe ich soweit erreichbar kräftig am Kabelbaum gewackelt, geschoben, gezogen etc.....- Nicht's ! Die Werte sind stabil geblieben auf allen 4 Messungen. (Läßt mich ein Stück mehr in Richtung Steuergerät hoffen.)

    Einen Hinweis muss ich allerdings noch machen. Als ich mithilfe meines Schwager das Erste mal die "Durchgangsmessung" von Stecker:Getriebesteuerung nach Stecker:Getriebe gemacht habe, hat mein Schwager den Stecker:Getriebe abgenommen, damit wir die Sache messen können. Bei dieser Gelegenheit fiel mir bei einem Kabel der Hauch einer Beschädigung auf, ca. 2 cm vom Stecker:Getriebe entfernt. Also wirklich nur ein Hauch, evtl. 1mm war die Litze soweit beschädigt, dass die Kupferleitung erkennbar war. Ich habe das sofort mit Tape geschlossen, damit künftig nicht Schmutz Wasser, Staub etc.... eindringt. Das war kein Marderbiss oder ähnliches sondern ich vermute dass es ein Mini-Mini-"Reibschaden" an der nahe liegenden Schlauchschelle war. Also ich habe die Sache getaped und das Ende der Schlauchschelle weggebogen.

    Als ich heute die getriebeseitige Messung machen wollte hatte ich den Stecker wieder in der Hand und mir fiel die kleine Reparatur wieder auf und siehe da das reparierte Kabel ist LILA ?!?!? - zwischenzeitlich weiß ich aus den Schaltplänen, dass das Kabel auf PIN 29 LILA ist, und mit dem REG5 korrespondiert. Nachdem die Messungen soweit i.O. sind, unterstelle ich ,dass das nicht die Ursache ist. Eine Reparatur ist aus meiner Sicht an dieser Stelle gar nicht sauber möglich, weil zu nahe am Stecker. An dieser Stelle die Frage - Wie geht denn so ein Kostal-Stecker auf ? Erkennbar ist für mich als Laie nichts; gibt es da einen Trick? Aber nochmal, die Beschädigung ist derart gering, dass man die Kuperlitzen nur erahnen kann und wurden sauber mit Tape geschützt. Und der "Wackeltest" verlief ja auch negativ. --> Es ist ganz einfach das Steuergerät, So!! Ich bestelle diese Ursache hiermit beim Universum. Die Sache wird bei der Prüfung entdeckt werden, repariert und dann können wir wieder auf Reisen gehen. :) :) :)
    (falls Schule, Beruf und Co. hier keine anderen Pläne haben.....)

    Soweit meine bisherigen Erkenntnisse - sobald ich Infos von der Prüfungs des Steuergerätes habe werde ich berichten. Bis dahin herzlichen Dank für Deine Unterstützung und Anleitung. Falls Dir noch ein deutschsprachiger Link für das 4HP20.pdf unter kommt, freue ich mich wenn Du mir den weiterleitest.

    Bis bald mit Grüßen vom Ammersee - Ralph


  • Hallo Ralph,

    die 5.6 Ohm sind genau der Sollwert wenn mich meine Erinnering nicht trügt. Die Messung am Getriebestecker ist damit hinfällig. Brauchst nichts weiter abschrauben. Die Messung dort ergibt genau denselben Wert.
    Der Kostalstecker hat Bajonettverschluss und geht nach einem Anfangswiederstand nach links drehend auf. Er zieht sich dann von selbst vom Stecker. WEnn Du aber einen Pin aus dem Stecker zeihen willst, mußt Du ein Ausziehwerkzeug haben. Ohne das geegnete Werkzeug hat, verbiegst Du die Pins, also lass es.

    Die Beschädigung des Kabels wird genau das sein, was Dein Steuergerät erkannt hat. Wenn da bereits eine Litze zu erkennen ist und eine Schlauchschelle in der Nähe war hast Du den Kurzschluss.
    Jetzt können wir wetten, ob Dein Steuergerät als defekt gemessen wird oder i.o. Ich wette auf i.o.
    Wenn Du das beschädigte Kabel nicht einzeln isolieren kannst, würde ich versuchen mit Reinigungsbenzin oder Aceton alles fettfrei und sauber zu bekommen. Dann über die freiliegende Litze einen kleinen Klecks Heißkleber und dann gut mit Isolierband alles umwickeln. Nicht sparen mit dem Isolierband und an der Stelle, wo Du den letzen SChlag machst - also das Ende, machst Du einen Kabelbinder drum. Dann geht das Isolierband nicht mehr auf.
    Damit solltest Du Ruhe für alle Zeit haben.
    Gute Fahrt
    Uwe

  • Hallo Uwe,

    vielen Dank für Deine Antwort. Die Frage wie der Stecker aufginge bezog sich auf das "wie gehen die Kabl raus".

    Deinen Opimismus in Sachen gefundener Litze und Schlauchschelle moechte ich so noch nicht teilen. Warum?
    Ich hatte die Beschädigung ja bereits bei der ersten Messung mit dem Schwager entdeckt und mit Tape behoben, jedoch - der Fehler ist ja trotzdem sporadisch wieder aufgetreten. Wenn das die Ursache gewesen wäre, hätte aus meiner Sicht ab diesem Moment der Fehler nicht mehr auftreten dürfen. Ein Kurzschluss an dieser Stelle war ja ab diesem Moment gar nicht mehr möglich. Oder ??? Aufgetreten ist er aber leider doch wieder, nur woher ? :?: :?: :?:

    Daher hoffe ich sehr, dass das Steuergeraet einen an der Murmel hat, sonst stehe ich wieder ganz am Anfang :huh:

    Ich werde berichten - bis dahin, herzlichen Dank für Deine Hilfe und moralische Unterstützung!

    Einen guten Abend, und eine schöne Woche.

    Bis demnächst, Ralph

  • Hallo Ralph,

    ok, dass Du die Litze schon vorher getapt hattest hatte ich so nicht verstanden, Egal. Das ist jetzt alles Spekulation: Wenn die Kabel dreckig sind oder eben verschnutztes Wasser dran entlangläuft bildet das eine schleichende Brücke. Das könnte ausreichen, dass das Steuergerät das erkennt. Um den Fehler zu beheben müßtest Du wirklich das Kabel dauerhaft wieder isolieren, das ist aber im Kabelbaum schwierig. Ein guter!! Boschdienst zieht das Kabel raus und einen SChrumpfschlauch drüber, das wäre das beste. Aber ohne Ausziehwerkzeug sehr schwierig der gute Boschdienst sollte das aber haben.
    Als 2. beste Lösung würde ich immer noch wie gestern beschrieben vorgehen.
    Aber jetzt bin ich wirklich auf das Ergebnis der Elektronikmessung gespannt.
    MfG
    Nessie

  • Hallo Uwe,

    ich bin auch seeeehr neugierig auf die Analyse des Steuergerätes. Lt. DHL wurde es gestern morgen zugestellt... :thumbup:

    "Ein guter!! Boschdienst zieht das Kabel raus und einen SChrumpfschlauch drüber, das wäre das beste."

    Nun, ich habe sowohl Schrumpfschläuche als auch eine Heißluftpistole im Fundus - Amazon zeigt mir Ausziehwerkzeuge zwischen 9 und 90 EUR - brauchts da was Spezielles ? Und ?? Ist das "Ausziehen" eine recht verzwickte Sache ? Das kann ich doch auch evtl. selbst - oder ? (Darfs Du evtl. hier einen Link auf ein passendes "Ausziehwerkszeug" platzieren...- ich weiß nicht so recht ?)

    Falls ich das nicht selbst "Ausziehen" kann werde ich auf alle Fälle deiner Reparaturbeschreibung folgen. Hierzu eine Frage: Beschädigt der Tropfen Heißkleber (hab' ich auch im Fundus) die Litze nicht noch mehr ? Wenn ich das Instand setze werde ich ein paar Fotos davon machen und einstellen. Dann werde ich auch noch mal die Kabelumantelung lösen, auf der Länge, auf der ich den Kabelbaum erreichen kann - das habe ich beim letzten Mal versäumt. Ich bin neugierig wie es da aussieht.

    Nun also - warten auf das Testergebnis... :sleeping: :sleeping: :sleeping:

    Viele Grüße - Ralph

  • Hallo Uwe,

    Danke für Deine Info mit dem Ausziehwerkzeug, ich glaube die Sache ist auch hinfällig.

    Herr G. von der der Fa. E. hat sich telefonisch bei mir gemeldet mit folgendem Befund zum GSG (Getriebesteuergerät):

    • Das GSG hat definitiv mächtig einen an der Murmel ^^
    • Es zeigt Alterserscheinungen ?(
      (Du hattest mir bereits erläutert wie eine erhöhte Temperatur wirkt...)
    • Die beschriebenen Fehler passen auf die Störungen im GSG :)
    • Bereiche im GSG, die hierzu vermeintlich defekt sein müssten, sind jedoch i.O. ?(
    • Es gibt Defekte im GSG die jedoch nichts mit den Fehlern zu tun haben :|
    • Sie können eine erfolgreiche Reparatur NICHT garantieren :( :(
    • Sie gehen von einer 85%ig erfolgreichen Reparatur aus :whistling: :whistling:
    • Der Fehler ist entweder weg oder gleich wieder da; er wird nicht verzögert wieder auftauchen :evil:
    • Falls der Fehler wieder auftritt, kann ich es nochmal einsenden, sie werden dann eine Korrektur versuchen :)
    • Falls der Fehler bleibt und ich lege die Kaufrechnung eines anderen GSG vor erhalte ich 74% der Kosten erstattet ^^
    • Der Spass kostet 45.220 cent. :wein


    Ich habe es beauftragt.

    Parallel dazu habe ich Bei Bosch angerufen. Anruf bei:

    1. BoschElectronicService:"GSG Machen wir nicht", Bitte anrufen bei "Zentraler Kundenservice" ->
    2. Zentraler Kundenservice:"Sie sind hier bei Waschmaschinen", Frau G. fragt in der Zentrale nach: "Das machen die Bosch Servicestellen" -> (nie im Leben...)
    3. Bosch Service in meiner Nähe: "Sehr netter Mitarbeiter: GSG ? Machen wir gar nicht !, nehmen wir gar nicht an. Ich glaube gar nicht dass Bosch so was repariert ? Hmmmmm, ich finde aber gern für sie heraus was das Teil kostet."

    Da bin ich neugierig! Ich habe jetzt schon Schnappatmung!!, Defibrillator und Sauerstoffzelt liegen schon bereit.

    Ich werde weiter berichten - falls ich dazu in der Lage bin.

    Grüße vom Ammersee - Ralph

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph Schaefer (19. November 2014 um 11:11)

  • Hallo Uwe,

    zwischenzeitlich hat sich Herr H. vom Bosch Dienst gemeldet. Bei Bosch wird so etwas gar nicht erst repariert sondern gleich weggeschmissen! Somit ist also Austausch allenfalls ein Thema aus dem Kalten Krieg und betrifft alte Männer mit dicken Brillen die zeitgleich über irgendwelche Brücken gehen !

    Selbstredend hierbei kann der Kunde jedoch ein Neues kaufen - Lieferzeit 1 Woche.

    Der Preis heute beträgt EUR 917 netto zzgl. Steuern, macht also ungefähr genau EUR 1.091,xx. :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:
    Natürlich ist hierbei damit zu rechnen dass der morgige Preis gaaaaaaaaanz anders sein kann.

    Na, hoffentlich funktioniert die Reparatur :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

    Ich werde berichten - Grüße vom See, Ralph

  • Hallo Ralph,

    klar Bosch hat keinen Reparaturdienst sondern baut Steuergeräte. Da irgendwas aus und einlöten ist Künstlersache aber Garantie für so eine Reparatur kann Bosch nicht übernehmen. WEnn der Reparaturservice das probiert Hut ab. Falls er die ausgelesenen Fehler auf einem Ausdruck hat, kannst die mal schicken, vielleicht kann ich was damit anfangen.

    MfG
    Uwe

  • Hallo Uwe,

    ich bin auch froh, dass der Reparaturservice einen Versuch startet - ich habe jedoch noch keine Rückmeldung. Falls sie mir mit dem Steuergerät Infos schicken was gemacht worden ist, lasse ich Dir das natürlich gerne zukommen.

    "...klar Bosch hat keinen Reparaturdienst sondern baut Steuergeräte. Da
    irgendwas aus und einlöten ist Künstlersache aber Garantie für so eine
    Reparatur kann Bosch nicht übernehmen..."

    Einspruch, Euer Ehren....Bosch repariert beinahne alles, aber leider nur beinahe...siehe hier...

    Gruß - Ralph

  • Hallo Uwe, liebe „Mitleser“,

    vorab die besten News überhaupt –
    unser Auto läuft wieder wie am Schnürchen!!! :) :) :)

    Leider hat der Reparaturversuch der GSG
    gar nicht erst stattfinden können, das Prüflabor hat es letzten
    Endes, nach 5 Tagen, dann doch gar nicht erst versucht. Man bot mir
    jedoch die richtige Getriebesteuerungshardware zum Kauf für EUR 450 an,
    jedoch OHNE Software. Die müsste ich mir dann noch bei Fiat
    besorgen.....Hmmm, naja....dass habe ich dann doch letztlich
    gelassen; als Softwareentwickler weiß ich zuviel über dieses Thema.

    Ich habe dann bei Bosch eine neue
    Getriebesteuerung passend auf das Dreigestirn
    „BoschGSG-FiatDucato230-ZF4HP20“ bestellt (EUR 1.097) und am
    Mittwoch dieser Woche eingebaut und war fürchterlich nervös ob der
    Fehler wieder auftaucht. Aber !!! – der Fehler ist seither weg. :thumbup: Nachdem ich das Auto eine Weile habe laufen
    lassen bin ich seither 130 km probegefahren und das Getriebe schaltet
    wieder supergeschmeidig rauf und runter, manuell wie automatisch, mit
    und ohne Tempomat.

    Ein Alptraum hat sein Ende gefunden !!! –
    gerade recht zur Weihnachtszeit. Allerdings haben wir in den letzten
    12 Wochen jede Menge schöne Gelegenheiten zum Wegfahren passieren
    lassen müssen. Und jetzt, knappe 2.900 EUR später, können wir
    wieder planen wohin unserer nächste Reise gehen wird. Wir sind alle
    sehr happy, trotz der Mörderkosten die wir hatten. Unser Auto geht
    wieder – Hurra !!!

    Ganz speziellen Dank richte ich an Dich
    Uwe für Deine großartige Hilfe und Unterstützung in unserem
    Problem !! Das war großartig – Vielen vielen Dank.

    Ich wünsche Euch stets eine gute
    Reise, habt eine gute Zeit und bleibt bei Gesundheit.

    Auf bald mit anderen Themen.

    Beste Grüße vom Ammersee – Ralph.


    ps.: Wie setze ich denn einen Task auf
    gelöst ? Dazu habe ich bisher gar nix entdeckt.
    noch'n ps.: Ich habe viel über unser Auto und meine Fähigkeiten gelernt - wie heißt es "Man wächst an seinen Aufgaben".