Zweiter Laderegler an Solarzellen

  • Hallo zusammen! :wink

    Ich habe die Suchfunktion bemüht, werde aber dennoch nicht schlau. Ich möchte gerne eine dritte Wohnraumbatterie mit 140 AH zu den bestehenden beiden Batterien mit jeweils 95 AH im Wohnmobil mitführen, jedoch in getrennten Stromkreisen betreiben - sie soll unabhängig von den beiden bestehenden Batterien alleine für die Kompressorkühlbox zuständig sein. Nun muss sie auch geladen werden. Ich möchte nur über die vorhandenen Solarmodule laden, welche bereits die beiden bestehenden Batterien versorgen. Ich suchte nach einer preiswerten Möglichkeit und kam auf die Idee einen günstigen Laderegler mit selber Ampereleistung, wie der bereits verbaute Regler zu montieren und einfach parallel an die Solarzellen zu klemmen. Kann mir jemand sagen, ob das ohne Probleme funktioniert - befürchte die Laderegler werden nicht korrekt arbeiten !? Ich stelle mir vor, daß die Regler sich die Solarleistung so lange teilen, bis die erste Batterie voll ist und dann wird halt die zweite Batterie mit voller Leistung weitergeladen.

    Oder hat jemand eine andere, preisgünstige Idee? Batterie zu Batterie Ladegeräte sind ein bischen sehr teuer finde ich. Habe den Schaudt Laderegler LR03A gesucht, da der bei mir bereits für die Starterbatterie verbaut ist, kann aber keinen mehr auftreiben.

    Danke schon mal für Eure Meinungen. :whistling:

  • Moin
    Die Idee hat was,aber da sollte jemand mit ner ordentlichen Portion Wissen anpacken.Denn bei Landanschluß sollte die Box(eigentlich die Batterie) auch hier von profitieren,desweiteren sollte sie bei Fahrt von der Lima geladen werden.Andererseits soll die Batterie ja nicht durch Beleuchtung oder etc,entladen werden.
    Einfache Lösung die Batterie ganz einfach mit den vorhandenen koppeln (Die Verkabelung wird nicht so einfach sein) dann einen Batterieschalter dazwischen, also der Natoknochen und von Hand bei bedarf trennen.Ohne Box hast du dann mehr Kapazität zur Verfügung ,schont den Rest der Batterien...
    Bis neulich roma :wink

    Einmal editiert, zuletzt von roma (9. Juli 2014 um 23:03)

  • Hallo Ralf,

    es gibt genau dafür ein bayrisches Produkt Zweitbatterielader.
    Hab ich schon öfter eingesetzt.
    Anstelle der Position Starterbatterie mußt du deine 2x 95 Ah wählen.

    Gruß, Heinz

  • Hallo,

    Die einfachste Lösung ist m.E. eine 8A Schottkydiode in Serie mit einer 50W 12V Halogenbirne zwischen den Pluspolen deiner Hausbatterie und der Kühlboxbatterie.

    Der Vorteil ist, immer wenn Deine Hausbatterie geladen wird, egal ob Solar oder Landstrom oder Lichtmaschine, die Kühlboxbatterie folgt mit 0,2V Abstand. Alle Funktionen der vorhandenen Laderegler bleiben so erhalten. Die Diode verhindert, dass bei leerer Hausbatterie andere Verbraucher Deine Kühlboxbatterie entladen.

    Die Halogenlampe hat bei kleinem Strom kaum Spannungsabfall und begrenzt den Strom bei vollkommen leerer Kühlboxbatterie auf < 5A ( dann leuchtet sie halt, deshalb muss man das so einbauen, dass die auch heiss werden darf )

    In der Minusleitung Deiner Kühlboxbatterie würde ich einen Natoknochen vorsehen. Da tut es der kleine für 3,95€.

    Ich habe diese Schaltung von der Hausbatterie zur Starterbatterie eingebaut, weil mein Laderegler keinen Anschluss für die zweite Batterie hat. Seitdem hatte ich nie wieder eine leere Starterbatterie.

    Wenn Du einen zweiten Laderegler an die gleiche Solarzelle hängst, dann kommt es sehr auf die Schaltung der Regler an was passiert.

    Bei den preiswerten Shuntreglern hängen die beiden Batterien über Dioden entkoppelt parallel und werden auf die gleiche Spannung geladen. Wenn beide voll sind vernichtet der Regler mit der niedrigeren Abschaltspannung den überschüssigen Strom. von dem anderen Regler wird nur die Diode benutzt.

    Wenn Du teure MPPT-Regler hast, dann versuchen beide soviel Strom zu ziehen, dass die maximale Leistung rauskommt. Das gibt Chaos.

    Dazwischen gibt es PWM-Regler unterschiedlicher Bauart. Was da passiert ist schwer vorherzusagen weil die Schaltung der Regler selten dabei ist.

    Dann gibt es noch relativ billig sogenannte "MPPT-Regler" die gar keine sind.

    Dann kann es noch Probleme geben, wenn die Regler in der Minusleitung regeln und Du die Massen von Deinen beiden Systemen verbindest. Dann hast Du beide Regler kurzgeschlossen und die Batterien werden überladen.

    Deshalb habe ich die einfache Lösung mit der Schottkydiode gewählt.

    Der einzige Nachteil ( oder Vorteil? ) den ich sehe, ist, dass die Kühlbox sich auch mit aus der Hausbatterie bedient ( mit 0,2V Abstand ).

    Die Kühlbox sollte auf jeden Fall über einen Tiefendladeschutz angeschlossen werden.
    Dann ist die Hausbatterie noch gut viertelvoll wenn die Kühlboxbatterie leer ist und der Schutz die Box abschaltet.

    mfg
    Lothar

    P.S. Bei der Diode muss die Anode ( +Pol ) an die Hausbatterie und die Kathode ( da ist der Strich ) über die Birne auf die Kühlboxbatterie

    Einmal editiert, zuletzt von wibbing (10. Juli 2014 um 10:12)

  • Hallo,
    einen zweiten Laderegler an die Solaranlage anzuschliessen wird nicht funktionieren. Mit den gängigen MPPT- Reglern geht das gar nicht, weil die nicht dafür ausgelegt sind, zu mehreren an der gleichen Quelle zu arbeiten. Mit einfachen Shuntreglern könnte es Szenarien geben, bei denen es funktioniert. Eine Vorraussetzung wäre, dass die Regler die Zellenspannung nicht mittels Belastungswiderstand reduzieren, wenn die von ihnen ´betreute´Batterie voll ist.

    Was vielleicht noch nicht angesprochen wurde:
    - die Quelle ist eine Batterie (Aufbau), die man gegen Tiefentladung schützen muss
    - mit einer reinen Solarladung wird man vermutlich auch nicht glücklich, weil das nur lädt, wenn die Sonne scheint.

    Aus meiner Sicht gibts mehrere Möglichkeiten:
    - Ladeschaltung mit Diode und Kaltleiter, bzw. Halogenlampe (wie von wibbing vorgestellt)
    Vorteil: einfach, lädt auch mit LiMa-/Landstrom
    Nachteil: verheizt Energie im Kaltleiter; ohne zusätzliche Steuerung (z.B. über LiMa- D+) kein Schutz vor Tiefentladung der Quelle; lädt nur, wenn Spg. Pegel d. Quelle höher ist

    - Zweit- Batterie- Lader von I*T, siehe link von nordic in Posting oben
    Vorteile: recht günstig (~40 Euro), Schutz der Quelle vor Tiefentladung, guter Wirkungsgrad (im Vergleich zu Kaltleiter), lädt auch mit LiMa-/Landstrom
    Nachteil: Lädt nur, wenn der Spannungspegel der Quelle (Wohnraumbatterie) höher ist

    - Batterie-zu-Batterielader (nein! kein Booster ;-), z.B. Votronic 1225)
    Vorteile: Schutz der Quelle vor Tiefenetladung, lädt auch dann, wenn Spannungspegel der Quelle tiefer ist, lädt nach definierter Kennlinie, lädt auch mit LiMa-/Landstrom
    Nachteil: Teuer

    - Solarladeregler, der für 2 Batterien ausgelegt ist (gibts von den einschlägigen Herstellern, auch in MPPT- Technik)
    Vorteile: direkte Ladung aller Batterien aus der Solaranlage, lädt beide Batteriebänke gesteuert (IUoU), keine direkte Verbindung zwischen den Batterien
    Nachteile: der bestehende Regler muss ersetzt werden (teuer), ohne Solarleistung keine Ladung der Kühlschrankbatterie

    Aus meiner Sicht: für den Zweck würde ich den Zweitbatterielader für ~40 Euro nehmen, das ist eine preisgünstige, technisch überschaubare Lösung und man kann die bestehende Anlage belassen, wie sie ist.

    Gruss
    Hanspeter

    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. Benjamin Franklin, 1755

  • Vielen vielen Dank für Eure supertollen Beiträge! :thumbup:

    Roma: Danke Dir für die rasche Antwort. Landanschluß brauche ich aber so gut wie nie und darum die Solaridee. Die Kühlbox muss ja auch nur viel arbeiten, wenn es warm ist und die Sonne scheint.

    Faraway hat den gesuchten Regler für mich gefunden und Nordic setzte noch einen drauf, indem er mir ein uns bis jetzt unbekanntes und wirklich geniales Produkt zeigte.

    Wibbing, Deine Lösung ist mal echt klasse - aber ich kenne mich nicht sooo gut mit Elektronik aus und habe von Verlusten gelesen - die scheue ich sehr. Aber auch danke Dir für diesen tollen Beitrag, den ich sehr interessiert gelesen habe. Immerhin habe ich wieder etwas dazu gelernt und kann es im Bedarfsfall doch noch hervorzaubern.

    Caterham, Du hast ja gleich eine ganze Reihe von Lösungen mit Vor- und Nachteilen gebracht - Hammer!!!

    Ich habe zwar heute morgen gleich den LR03A bestellt, aber daß macht nichts. Kann man ja abbestellen. Mir gefällt
    der hier genannte Zweitbatterielader mal richtig gut - der wird es werden. In der Anleitung steht, er ist für Bleibatterien geeignet - ich gehe mal davon aus, daß Bleigelbatterien auch passen??

    Euch allen eine gute Zeit und danke danke danke für Eure tolle Hilfe! :klatsch

    Liebe Grüße

    Ralf

  • In diesem Zusammenhang habe ichnoch eine Frage - hat jemand von Euch schon mal einen Natoknochenumschalter gesehen? Trennschalter ja, aber Umschalter?

    ?(

  • Bei dem ersten Schalter macht mir die "1+2-Stellung" sorgen. Da werden wohl die Batterien kurzzeitig zusammengeschaltet, während man umschaltet.

    Danke aber fürs Finden!

  • .. diese "1+2 Stellung" sollte dir eigentlich willkommener sein, als ein kurzzeitiger Umschalt-Spannugsausfall , wo dein ELASI-Truma-Relais dir den Boiler entleert. ?(

  • die Kühlboxbatterie folgt mit 0,2V Abstand.

    Aber nur wenn diese ausgeschaltet ist. Ich habe 8 Stck. 45 Ampere Schottkys am Eingang Solarregler paralell geschaltet und bei 100mA werden > 0,2V vernichtet. Aber beim Laden von einigen A's gibt es mal schnell 0,35-0,4V + Kaltwiderstand der Lampe >total 1V.

    Warum nicht noch eine (überflüssige) Sicherung? Panels sind doch eine Zeitlang bis zum Teekochen kurzschlussicher.

    Gruss

  • Der Zweitbatterielader von IVT ist gerade in Betrieb gegangen. Scheint alles gut zu funktionieren :klatsch Habe, wie in der Anleitung beschrieben doppelt abgesichert mit je 100A. Schöne dicke Kabel verbaut und nun kann unsere dicke Drittbatterie fein laden :) Bin schon gespannt, wenn die Kühlbox in Betrieb geht.

  • .. diese "1+2 Stellung" sollte dir eigentlich willkommener sein, als ein kurzzeitiger Umschalt-Spannugsausfall , wo dein ELASI-Truma-Relais dir den Boiler entleert. ?(

    Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Danke für den klasse Hinweis!

  • Moin moin Roma!

    Also 100A schlicht und einfach, weil es der Hersteller in seiner Einbauanleitung vorschreibt. Es sind sogar "mindestens" 100A gefordert. Und da ich in dieser Hinsicht sehr vorsichtig bin und unser schönes Womo nicht abfackeln möchte ... ;) Jetzt kommt noch ein Umschalter dazu, dann kann die Bordspannung bei Bedarf aus dem Zusatzblock bezogen werden. Dann noch ein Ladebooster vorm Winter und alles ist gut ;)

    Viele Grüße!

    Ralf

    Einmal editiert, zuletzt von R&Y (5. August 2014 um 08:03)